Der "Hunde arbeiten am Vieh" - Quatsch-Thread

  • Stimmt, hat sich tatsächlich erst Mal nach viel mehr gelesen.


    Wir hatten gestern wieder neue Kandidaten vor der Kamera ... es ist immer wieder faszinierend wie groß die optische Bandbreite bei arbeitenden Hütehunden ist. In dem Fall Border Collies ...


    Tom ... mit ganz schön großen Ohren. :D



    Fjell ... mit ganz schön viel weiß.



    Cooma ... mit ganz schön viel schwarz.



    Und Blaze, die wohl dem Bild, das der Otto-Normal-Hundehalter von einem Border Collie am ehesten im Kopf hat, sehr nah kommt.


  • Tja....wie lange machen wir das schon .....


    Indi kam als erster Border Collie 2000 zu mir ( aus Arbeitslinie mit Rindertauglichkeit und ich NULL Ahnung von Border Collies und Schafen ). Schafe sollten ganz schnell auch einziehen, aber die Bauern im Umkreis fanden mich als Zugezogene und nem komischem s/w Hund, mit dem Englisch gesprochen wird, bedenklich und so dauerte es leider fast 3 Jahre, bis die ersten Schafe einziehen konnten ( Skudden und Skudden x Blackface Mixe ) .


    Zu der Zeit zog auch Celly bei uns ein ( sie sollte der Hund meines Mannes werden ).


    Wir hatten dann auch zum ersten Mal Lämmer. Seminare wurden auf der heimischen Wiese ausgerichtet ..... und ich merkte, oh, das ist alles ne ganze Menge und soooo schnell lernt sich das nicht ....


    Ende 2004 kam dann mein "Wunschkind" Jette dazu ( Indis Nichte ).


    Nach der Trennung zogen wir um nach OWL, 4 Jahre lang war dann nur Jette bei mir, Schafe wurden zwischenzeitlich reduziert und alles neu aufgebaut.


    2010 purzelte dann ( ich schwöre, ich wollte NIE nicht nen Bauchpinkler !!!! ) Joe ein ( kleiner Halbbruder von Jette.


    Was hätte mir besseres passieren können ( mein absoluter Herz und Seelenhund ).


    Ohne ihn wäre ich jetzt nicht da wo ich bin.


    Vor 5 Jahren habe ich mich von Skudden und Scottish Blackface getrennt und bin komplett auf Herdwicks umgestiegen. Und was soll ich sagen, dieser Rasse bin ich absolut verfallem <3


    Wir haben diverse Streuobstwiesen zur Landschaftspflege und eine 3 ha große Feuchtwiese hier im Naturschutzgebiet als Dauerwiese mit Stall.


    Derzeit habe ich 37 Herdwicks, davon 14 Muttertiere, eine Bockgruppe aus 8 Böcken aus 2014/2014 und 15 Lämmer aus 2016, sowie 2 Herdwick Mixe und 2 Coburger x Blackface Mixe.


    Celly ist in Rente, auch wenn sie ab und an noch kleine Jobs machen darf und auch drauf besteht, Jette wird 12 ist aber immer noch unverzichtbar und mein Joe. Möchte keinen meiner Hunde dabei missen, die erst die Haltung der Herdwicks ermöglicht haben.


    Danke an alle, die uns auf dem Weg bis hierher begleitet haben und besonders die letzten 2 Jahre Alun Jones aus Wales, der uns auf den für uns passenden und richtigen Weg gebracht hat.


    Liebe Grüße
    Alexandra, Celly, Jette und Joe

  • Hach, immer wieder schön wie routiniert Cooma das macht und einfach weiß was sie tun soll. Sie weiß ziemlich genau was ich will. :smile:


    Hinter dem Buschwerk ist eine große Wiese, auf der sie vorher standen. Dort ist das frische Grün nachgewachsen, das ist natürlich besonders lecker - in der Regel verstreuen sie sich dort sehr weiträumig. Ich vermute, dass Cooma erst Mal sammeln muss, daher dauert es etwas.



    [Externes Medium: https://youtu.be/TMYGyFPC474]
  • Ein schönes Video :smile:


    Wir hatten gestern auch ein richtig tolles Training.
    Zwei mal waren wir nicht bei meiner Trainerin, da sie nicht konnte und haben einiges zu Hause gefestigt und ein paar Fragen taten sich bei mir auf.
    Die konnten wir nun gestern alle abarbeiten und er war einfach toll :herzen1:


    Wir hatten gestern das erste Mal 4 etwas flüchtigere Schafe und es ist so schön zu sehen, was für Fortschritte er macht und wie schön er sich auf die unterschiedlichen Typen einstellen kann.
    Die Grundkommandos sitzen schon ziemlich gut (bei ihm und bei mir :D ) und so langsam entsteht einen Basis und mittlerweile lässt er sich auch schon schön schicken, eben auch mal wenn die Schafe da hin laufen, wo sie nicht hin sollen ;)


    Nächste Woche soll nun auch endlich mein Trupp Rinder raus kommen, die Männer sind momentan mit ihren Köpfen nur beim Silo fahren, aber nach dem ersten Schnitt soll es nun endlich los gehen. :roll:

  • Ich Reihe mich hier mal ein.


    Meine ersten Schritte mit dem Hund am Vieh habe ich 2001/2002 während eines FÖJs gemacht. Ich habe dort in einer Schäferei gearbeitet wo ca. 400 Schnucken und 20 Ziegen das Traveufer pflegten. Mein Arbeitshund dort war der damals 6 jährige Border Collie Racki und wir haben in einem Jahr sehr viel voneinander gelernt. Seine Arbeitsweise war gegen die der Hunde des Schäfers sehr grob und zu Beginn habe ich viel geflucht, aber am Ende waren wir gut aufeinander eingespielt und wenn auch mal kompliziertere Aktionen gut klappten war ich stolz wie Oskar. Auch das Gefühl eine so große Herde mit Hilfe des Hundes im Griff zu haben war einzigartig.
    Racki war Eigentum des Vereins und lebte dort als Kettenhund. Ich habe ihn mit ins Haus genommen und konnte ihn zum Ende der Zeit dem Verein abschwatzen. Racki hat mich bis zu seinem 17 Lebensjahr begleitet und hat meiner Meinung nach die große Herde nicht vermisst. Zuhause hat er ab und an bei den Hühnern geholfen und war sonst ein total lieber Alltagsbegleiter.



    Alles was ich über die Arbeit mit dem BC weiß, habe ich von dem Schäfer dort gelernt. Er hat mit seinen Hunden wirklich toll gearbeitet und war mit seiner alten Hündin sehr erfolreich auf Trials unterwegs, bis sie sich verletzte.


    Nun habe ich seit rund 4 Jahren meine eigenen Schafe, die sich in den meisten Fällen ganz gut mit Futtereimer und Leine manövrieren lassen. Der Border blieb aber immer im Kopf. Seit 2 Wochen wohnt nun die kleine Sumi hier und ich kann es kaum erwarten, dass sie alt genug für ein Training an den Schafen wird. Zur Zeit lernt sie erstmal, dass man nicht durch Elektronetze spazieren darf und wie Flaschenlämmer riechen.

  • Heute Abend haben wir noch mal etwas die Grundkommandos gefestigt.
    Zum Schluss bisschen Nachtreiben und dann unser "Outside" Kommando, damit ich ihn egal von wo und von welcher Koppel/Stallbereich nach "draußen" bzw. Futtertisch zitieren kann.


    https://youtu.be/WFijBnEhWFc

  • Mit meiner Frage bin ich hier wahrscheinlich richtig.


    Auf meiner Mittagspausenrunde stehen seit ca. 6 Jahren Schafe (die beweiden ein größeres Gebiet, welches aus mehreren Abschnitten besteht und werden regelmäßig umgestellt). Bis letztes Jahr stand dort eine Herde, die nicht mit Hunde gearbeitet wurde.
    Diese Gruppe war sehr entspannt was vorbeilaufende Hunde anging und ging maximal langsam auf Abstand, wenn es ihnen doch zu unheimlich wurde.


    Der neue Schäfer/Besitzer arbeitet mit Border Collies und die Schafe ergreifen panisch die Flucht sobald sie einen Hund nur sehen (egal ob der Hund ihnen Beachtung schenkt oder nicht.)


    Ist das normal?
    Ich hätte jetzt gedacht, dass gerade Schafe, die mit Hunden umgesetzt werden, eher entspannt sind und den Hund erstmal "abchecken" bevor sie sich in Bewegung setzen. Natürlich kann es sein, dass die Gruppe noch recht neu im Umgang mit Hütehunden ist und erstmal lernen muss Hunde einzuschätzen.


    Klar, dass ihr nur eine "Ferndiagnose" geben könnt, aber mich würde dennoch interessieren was eure Erfahrung dazu sind.

  • Meine Schafe kennen bisher fast alle nur meine zwei Nicht-Hüter Smilla und Kito. Die nehmen Hunde nicht ernst, die werden beschnüffelt und auch mal grob zur Seite gestoßen, wenn ich nicht aufpasse. Besonders die Lämmer sind völlig unbefangen.


    Bevor ich mit meinem unerfahrenen Border mit dieser Herde vernünftig arbeiten kann, sollte ich auf jeden Fall mit Hilfe eines erfahrenen Hundes die Schafe "einhüten". Sie müssen lernen, dass der Hund unangenehm sein kann (ob nun durch dynamische Bewegung, einen intensiven und unnachgiebigen Blick oder auch mal ein Zupacken) und es besser ist Abstand zu halten.


    Also ja, man merkt dem Verhalten der Herde deutlich an, ob und wenn ja wie mit ihnen umgegangen wird.

  • Der neue Schäfer/Besitzer arbeitet mit Border Collies und die Schafe ergreifen panisch die Flucht sobald sie einen Hund nur sehen (egal ob der Hund ihnen Beachtung schenkt oder nicht.)

    Wenn man Schafe einarbeitet, dann bricht für die natürlich erst Mal ein Weltbild zusammen. Je nach Schaftyp reagieren sie auf diese Art der "Bevormundung" mit Flucht, Abwehr, sich verstreuen etc. ...Ich habe schon viele verschiedene Schaftypen eingearbeitet und es war jedes Mal anders. Dementsprechend kann es die nächste Zeit schon sein, dass, wenn es sich um einen eher scheuen Typ Schafe handelt, sie auf jeden Hund mit Flucht reagieren.


    Allerdings sollte sich das recht bald wieder legen, weil die Arbeit durch einen erfahrenen Hund mit einem erfahrenen Menschen dahinter (ich gehe jetzt mal davon aus, weil das der einzig sinnvolle Weg ist Schafe einzuarbeiten) ziemlich schnell dazu führen sollte, dass die Schafe ihre Wohlfühlbereiche haben, wenn sie gearbeitet werden und auch lernen zu lesen in welchem Interesse sich ein Hund nähert.


    Bei meinen Schafen ist es so, dass total entspannt weiterfressen, wenn ein Hund desinteressiert am Wegesrand vorbeiläuft. Aber sie "petzen" auch, welcher Hundehalter seinen Hund nicht im Griff hat, wer ihn sogar am Zaun hetzen lässt! Ich hab da so Kandidaten, die finden das lustig, wenn Hundi sich bespaßt. Kann ja nix passieren ... schon allein deswegen stelle ich die Zäune immer so, dass meine Schafe einen gewissen Radius zur Flucht haben. Und natürlich schön viel Strom drauf, damit die Hunde sich ordentlich einen weg holen.
    Worauf sie aber schneller reagieren, sind Hütehunde im typischen "Haarkleid" und mit dem typischen Gang. Da merke ich schon, dass sie das Fressen unterbrechen und einen Augenblick genauer beobachten.


    Werden Schafe allerdings bei der Arbeit vom eigenen Hund in erster Linie herumgehetzt, weil der Hund vielleicht mit der Aufgabe überfordert ist, dann sind Schafe natürlich generell gestresst von Hunden. Wenn ich wo anders Schafe arbeite, dann merke ich sofort wie die Arbeit mit den Tieren läuft. Schafe zeigen ihre alltäglichen Erfahrungen mit dem Hund, das ist das, was sie gelernt haben. Da erlebt viel Positives und auch viel Negatives ... muss man nur mal Youtube anwerfen und "Hütevideos" schauen. Da ist jede Menge Schafmisshandlung zu sehen, oft noch unter dem Mäntelchen des "Trainings" deklariert. :/


    I

  • Hallo, ich schnei mal mit meiner Frage hier rein.


    Bei uns in der Nähe sind Schafe, die immer an einer anderen Stelle wieder. Zaun drum und fertig.... Da kommt man nicht einfach hin, ich seh sie nur von der Autobahn oder großer Entfernung aus. Jeden falls ist da gegen Abend oft ein großer, weißer Hund.
    Der liegt mitten bei den Schafen, so süß. Letztens hat der Schäfer gepfiffen und der Hund stand auf, ging hinter die Schafe und alle liefen zum Schäfer.


    War das nicht ein HSH?
    Kann auch ein HSH hüten?
    Lassen die Schäfer wirklich Hund und Schaf komplett allein?
    Ich bilde mir ein, da war auch mal ein Border aber das kann auch eine andere Herde gewesen sein. Das sind so ca 10 Schafe und jetzt ca 5 Lämmer. Der Border umgreift die, in meinen Augen, ab und an einfach so. Macht der es damit alle zusammen bleiben? Einfach ohne Befehl?
    Kann es sein der Schäfer hat 2 Hunde, jeder mit einer anderen Aufgabe?


    So Schade das ich die Herde nur von der Autobahn aus sehe, oder von ganz fern. Ich würde den Schäfern ein Loch in den Bauch fragen. xD


    Sorry, jetzt frag ich euch Löcher in den Bauch :D

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