Erfahrungsaustausch Tierschutzhund
-
-
Festbinden wäre nicht meins, wer weiß, was der Hund für Erfahrungen hat und überhaupt finde ich das irgendwie ziemlich unschön. Ich würde erst mal weniger trainieren (nach wenigen Wochen ALLE Grundkommandos?) und aufdrehende Spiele spielen und schauen, ob das schon was bringt. Dann Abbruch und Bleib üben.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Er konnte die Kommandos schon, als wir ihn bekommen haben.
Gestern haben wir alles auf ein Minimum runtergefahren und es hat ganz wunderbar geklappt.
Ich habe ihn, wenn er unruhig geworden ist in sein Körbchen gebracht & dort hat er sich schnell beruhigt (nicht angeleint).
-
Anbinden um zur Ruhe zu bringen finde ich bei "solch" einen Hund kontraproduktiv.
Lieber immer wieder in Ruhezonen bringen.
Decke könnte man ja bisschen in einem Raum begrenzen durch z.b Kindergitter .
Ich würde allerdings einfach immer wieder hinbringen und Kaukrams oder gefrorenen Kong in der Anfangszeit des Deckentrainings anbieten.
Oder Leckmatte anschaffen.
Lecken ist wie Schnuller und beruhigt.
Ich finde euer Gassi Pensum zu hoch.
-
Manches kann ein Hund in dieser Zeit auch einfach noch nicht leisten und ich bin der Meinung, auch ohne zu viel Programm kann ein Hund aus einer völlig anderen Welt am Anfang einfach aufdrehen, weil der Streß halt irgendwo hin muß.
Bei Bonnie half sanfte Kopfmassage, für die Nacht, wo sie besonders aufdrehte, gabs ein Nachtlicht und ich ließ sie einfach auch machen, und ja, sie raste dann durchaus 15 Minuten total ausgeflippt durch die Wohnung, aber wie gesagt, irgendwohin mußte halt der Streß, den das neue Leben mit sich brachte, auch hin.
Außerdem lief sie im TH vermutlich 22 Stunden hin und her (ihrer Bemuskelung nach zu urteilen), da kann man nicht von 100 auf 0 von jetzt auf gleich.
Ja, sie hat auch einiges kaputtgemacht. Man muß halt schaun, wozu der Hund schon in der Lage ist, auch beim Gassi, was hilft, was ist kontraproduktiv. Pausen machen zb war für Bonnie Anfangs reiner Streß.
Mit Zwang geht da gar nichts. Hund beobachten, schaun, was tut ihm gut, und was nicht
-
Dankeschön für alle Antworten!
-
-
Hallo Zusammen,
weil wir hier ja einen schönen Erfahrungsaustausch für Tierschutzhunde haben, werde ich meine "Problemchen" erst mal hier beschreiben.
Vor drei Wochen ist einen 15 monatigen Hütehund (kroatischer Schäferhundmix) bei uns eingezogen. Er wurde als Welpe auf der Straße gefunden und kam mit ca. 4 Monate zu einer Pflegefamilie nach DE. Er war somit also fast ein Jahr bei der Pflegefamilie in der eine Frau mit ihren drei Hunden gewohnt hat.
Seitdem Tony bei uns ist, haben wir gemerkt dass er sehr viel Energie hat. Wir versuchen ihn deshalb durch Spaziergänge nicht noch mehr hochzupushen, sondern haben ihn meist an der Leine und versuchen erst mal Vertrauen aufzubauen. Zumal hat er eine SEHR gute Nase, sodass er vor lauter Gerüche ständig auf hab Acht Stellung zu sein scheint.
Insbesondere bei den Spaziergängen aber auch zu Hause steht er permanent unter Spannung. Draußen zeigt der Schwanz immer nach oben, die Ohren sind gespitzt. Wenn nicht ist die Nase am Boden und wird an der Leine ziehend eine Spur verfolgt. Ohne Leine ist dies eigentlich genauso. Sehr positiv ist, dass er eigentlich nie weiter als 10m von uns wegläuft und oft zu uns rumschaut, um zu checken, ob wir noch da sind. Das Kommando "hier" funktioniert in drei von vier Fällen gut. An der Leine schaut er manchmal auch hoch und freut sich dann über ein Komplimentchen.
Hundbegegnungen an der Leine sind meist nicht gut. Ein Hund in der Ferne ist meist OK, aber auf der anderen Straßenseite wird an der Leine gezerrt und gebellt. Wenn ich dabei zufällig im Weg stehe, wird nach meinem Bein geschnappt. Die Hundebegegnungen versuchen wir zu reduzieren und das Hinschauen zum anderen Hund über Click und dann Leckerli zu trainieren. Hierzu hatten wir bereits eine 1. Einzelstunde beim Trainer. Das Bellen passiert nun immer ein bisschen später, nahe Hundebegegnungen sind aber immer noch tabu. Von der Leine scheint er sich sowohl mit Rüden als auch mit Hündinnen zu verstehen, wird aber ängstlich sobald das Gegenüber sich ihm zu sehr aufdrängelt. Er sucht dann Schutz bei uns oder rennt sogar weg und verbellt dem anderen Hund.
Er behält seine Menschen sehr im Auge. Was aber zu Hause zum Negativen wird, denn er verfolgt einem auf Schritt und Tritt. Außer wenn wir muksmäuschen Still sitzen und nicht sprechen, schläft er vielleicht mal ein. Meistens liegt er eher und hat die Augen offen. Wenn wir aufstehen ist er direkt hellwach, läuft einem hinterher und legt sich vor der Türe aus der du rausgegangen bist, hin. Sein Körbchen in dem er nachts schläft steht im Flur. Nachts schläft er dort wunderbar, sodass wir ihn tagsüber oder abends öfters dort hinschicken, sodass er zur Ruhe kommt. Dies funktioniert aber nur wenn wir die Türe zumachen, weil er ansonsten wieder direkt zu uns kommt und ständig herumläuft / sich jede 10min woanders hinlegt. Im Wohnzimmer hat er übrigens auch sein eigenes Kissen. Er meint uns halt permanent im Auge haben zu müssen.
Wenn draußen ein Vogel zwitschert oder sich jemanden an der Straße unterhält wird gebellt.
Meine Nachricht klingt jetzt extrem negativ. Wir haben aber auch das Gefühl dass sein Verhalten sich negativ entwickelt und fragen uns deshalb "was machen wir nun falsch". Wir haben das Gefühl alle Problemchen scheinen aus fehlendem Sicherheit zu uns zu resultieren. Gerade weil er gut auf uns achtet, intelligent ist und schnell lernt (wenn er denn will..) könnten wir sowas Schönes daraus machen.
Wie können wir ihm das Vertrauen vermitteln, sodass er nicht selber meint ÜBERALL 24/7 aufpassen zu müssen?
Freue mich auf ähnliche Geschichten oder Tipps zur Eingewöhnungsphase!
-
Nur erstmal kurz. Kommt sicher noch mehr.
Hund nach 3 Wochen in fremder Umgebung ohne Leine ist sehr heikel - selbst ohne Probleme.
Es kann immer mal was Unerwartetes passieren und dann kennt der Hund die Umgebung nicht und ist weg.Also erstmal an der Leine bei ruhigen Spaziergängen die Region erkunden und wenn dann alle sicher sind Freilauf.
So könnt ihr Euch auch auf einander einstellen, zusammen die Umgebung erkunden und Vertrauen aufbauen.
Für mehr Bewegungsfreiheit Flexi oder Schleppleine.
Wenn die Hundebegegnungen doof sind und ihr unsicher - gibt es eben erstmal keine.
Dann mit dem Trainer diese speziell üben.
Und im Kopf haben, es lernt nicht nur der Hund sondern vor allem auch ihr.
Alles andere ist normal für nach 3 Wochen.
Ihr seid nun neu und "seine" Menschen. Natürlich muss er alles kennenlernen und sich anpassen.
Das kann er nur, wenn er alles mitbekommt.
Es ist super toll, dass er nachts zumindest schläft, so kann er alles verarbeiten.
Das tagsüber Entspannen kommt, wenn er Eure Abläufe kennt und weiß, jetzt passiert 2 Stunden nix.
Auch das Bellen ist ok.
Es gibt eben Hunde, die alles melden. Das ist zusätzlich ggf. der Rasse und dem vorherigen Leben geschuldet.
Der Hund muss eben erst alles kennen- und einordnen -lernen.
Dann "ist der Vogel, der zwitschert" nicht mehr spannend.
Sondern nur noch Ungewöhhnliches und das ist dann meiner Meinung nach auch sein Job.
Ich habe ein Schäferhundmädchen aus Ungarn.
Das war am Anfang auch erst (wie vermutlich bei Euch) und gefühlt wurde es immer schlimmer.
Sie ist immer noch sehr redselig, aber wenn ich da bin, wird nur noch einmal kurz gebellt.
Oder ich sage ´"alles gut" oder "pscht".
Bin ich nicht da, bellt sie auch mal länger, aber eben nur ein Anschlagen kein Dauerkläffen.
Aber das hat auch mindestens 1 Jahr gedauert.
Sowas könnt ihr dann aber auch situativ mit dem Trainer üben.
Aber erstmal viel Spaß!
Es kann nicht alles sofort klappen und nicht alles ist ein echtes Problem.Es braucht viel Zeit und Geduld und Liebe, aber es macht auch unendlich viel Freude.
-
Hallo zusammen, wir haben seit ca. 7 Wochen einen nun 5 Monate alten Rüden aus Südosteuropa. Alles in allem läuft es gut, zu Hause hat er sich schon ganz gut eingelebt. Im Familienalltag macht er kaum Umstände, er "läuft" quasi einfach mit. Wir versuchen eine gute Balance zu halten zwischen Auslastung und Ruhe. Insgesamt muss man aber sagen, dass er doch schon ziemlich unsicher wenn nicht sogar ängstlich ist im Umgang mit fremden Menschen. Daher wollte ich hier in der Runde mal fragen, wie so Eure Erfahrungen sind. Wann haben Eure Auslandshunde fremde Menschen akzeptiert? Wie sah es mit Besuch aus? Das ist bei uns immer noch ein heikles Thema. Geht nie ohne Bellen und Knurren. Dass er das jetzt noch macht ist auch absolut in Ordnung. Aber wie lange ging das bei Euch? Ist dieses Verhalten vielleicht sogar geblieben? Oder hat es sich irgendwann "von alleine" abgestellt oder doch erst mit professioneller Hilfe? Aktuell machen wir einmal die Woche ein Gruppentraining, ein Einzeltraining mit vielleicht sogar Hausbesuch mit Trainer haben wir noch nicht in Betracht gezogen. Evtl. wäre das aber ggfs angebracht - oder wir lassen ihm einfach mehr Zeit. Danke schon mal für Eure Erfahrungsberichte.
-
Wann haben Eure Auslandshunde fremde Menschen akzeptiert?
Mein Rüde (aus Rumänien) findet fremde Menschen je nach Ort tolerabel bis absolut überflüssig.
Beim Gassi sind sie ihm egal, wenn sie ihn in Ruhe lassen. Rücken sie ihm auf die Pelle und er kann nicht ausweichen, weicht er zurück oder geht nach vorne.
In der Nähe seines Territoriums (Auto, Garten, Haus...) werden sie verbellt. Kommen sie näher, wird er vehementer - würde jemand Fremdes den Garten betreten, während die Hunde im Garten sind, würde es sehr wahrscheinlich mit einem Beißvorfall enden. Er hat im Garten bereits schon mal einen Freund von mir gebissen, da gabs "nur" einen blauen Fleck.
Dino lässt keine Fremden ins Haus und muss dann explizit ausgesperrt werden. Bei unvermeidbarem Besuch wird er im Auto zwischengeparkt - das geht natürlich nicht immer.
Ich manage, so gut es geht, aber um einen professionellen und erfahrenen Trainer kommt man bei ihm nicht herum. Erst recht nicht bei dem Thema.
Meine Hündin (aus Polen) hat Angst vor Fremden. Die hält sich auch beim Gassi fern von ihnen, traut sich auch für Leckerlis nur sehr zögerlich heran. Im Haus bleibt sie ebenfalls auf Distanz und macht sich in ihren Verstecken "unsichtbar".
Meine große Hündin (aus Italien) verbellt Fremde am Gartentor erstmal. Beim Gassi findet sie Fremde ok, die werden auch mal abgecheckt und um Streicheleinheiten gebeten. Wie sie im Garten auf Fremde reagiert, weiß ich noch nicht - denke aber, dass sie da recht gleichgültig bleibt, evtl. noch verbellt. Wenn ich dabei bin, dürfte sie sich aber relativ schnell entspannen.
Wie sah es mit Besuch aus?
Siehe oben. Besuch von Freunden bei mir zuhause geht nur stressfrei für alle, wenn ich den Rüden bei seiner Hundefreundin parken kann, und das ist nicht immer möglich.
Geht nie ohne Bellen und Knurren. Dass er das jetzt noch macht ist auch absolut in Ordnung.
Jaein.
Ja - es ist ok, weils Kommunikation ist. Aber der Hund sollte erst gar nicht in die Situation kommen, wo er das so deutlich kommunizieren muss. Geht er nach vorne, weicht er zurück? - Je nach Verhalten kann das entweder "Bleib mir vom Leib" oder "Hau bloß ab, du hast hier nichts verloren" zu bedeuten. Da wären Einzelstunden nicht verkehrt.
Aber wie lange ging das bei Euch? Ist dieses Verhalten vielleicht sogar geblieben?
Bei Dino ist das Verhalten definitiv geblieben und mit der Zeit auch extremer geworden, weil ich umgezogen bin und er jetzt mehr Raum hat, den er meint, verwalten zu müssen. Durch Nichtstun wird sowas auch nicht besser und auf eigene Hand an sowas arbeiten ist je nach Hund nicht ratsam bis fahrlässig.
Im Gruppentraining eurer HuSchu wird der Hund eher weniger lernen, dass er auf Besuch nicht mit Knurren und Bellen reagieren muss, daher fänd ich es in eurer Situation schon nützlich, da mal einen Trainer zuhause drübergucken zu lassen.
-
Ella ist jetzt seit 3,5 Jahren bei mir.
Sie war 6 Jahre alt als sie hier ankam.
Sie hatte immer Angst vor fremden Menschen. Auch vor mir.
Sie hat in der Zeit wo sie bei mir ist schon viel Vertrauen zu mir.
Aber dennoch immer noch Situationen vor denen sie Angst hat. Sie kommt von selbst kuscheln und genießt es draußen auch mehr als drin.
Aber Situationen, in denen sie sich bedrängt fühlt, machen ihr immer noch Angst.
Bei euch wird es wahrscheinlich nicht ganz so lange dauern, aber alles braucht Zeit.
Wichtig ist der Schutz von euch.
Und dass man ihm die Zeit gibt die er braucht. Und auch die Grenze dessen akzeptiert die er zieht.
Gibt es die Möglichkeit dass er aus der Situation raus gehen kann?
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!