Erfahrungsaustausch Tierschutzhund

  • Ich glaube, man braucht auch einen Tierarzt, der das richtig interpretieren kann und sich wirklich gut auskennt!

    Kriegen die TÄ nicht vom Labor eine Liste, in der kritische Werte gemarkert sind?


    Meiner Erahrung nach ist eher das Problem, dass nicht nach allen möglichen Ursachen gesucht wird, wenn der TA nur ein kleines Spektrum (Wissen, Erfahrung, diagnostische Möglichkeiten) hat.


    Was die TK angeht, da bin ich hier bestens versorgt. Gute Diagnostik, es wird einem nichts aufgeschwatzt, 7/24 erreichbar, Berechnung zwischen GOT 1 und 2.

  • nachdem ist jetzt alle Beiträge gelesen habe, will ich mich hier auch mal melden.
    Tula kommt aus Griechenland, sie ist jetzt seit 3 Jahren bei mir. Sie ist mein erster Hund, ich habe ein Bild von ihr im Internet gefunden - und mich spontan in sie verliebt. Knapp 6 Wochen später kam sie dann zu mir, ich habe sie vom Flughafen abgeholt.


    Es ging von Anfang an alles super gut, sie ist ein echter Glücksfall. Klar war sie am Anfang noch etwas zurückhaltend, aber wir hatten ja Zeit und ich habe sie zu nichts gedrängt. Es ging eigentlich recht schnell, dann merkte sie, dass kuscheln auf der Couch toll ist und im Bett schlafen ebenfalls.
    An der Leine ging sie auch von Anfang an sehr gut, ich hatte in der ersten Zeit aber auch einen Hundetrainer, primär, damit ICH lerne, wie man eben mit einem Hund umgeht.


    Sie war von Anfang an stubenrein, hat hier noch nie was kaputt gemacht und bis heute nur einmal den Mülleimer ausgeleert. Also, sie ist ein Traum und der beste Hund, den ich hätte bekommen können.


    Aber: tula hat Leishmaniose.
    Sie wurde in Griechenland vor ihrer Ausreise noch getestet, da war das Ergebnis negativ.
    Ich habe den Test nach 4 Wochen in Deutschland wiederholen lassen, da war der Befund noch unauffällig. Beim, vorsorglichen, Nachtest war der Titer gestiegen, die Eiweißkurve aber noch unauffällig. Im August 2014, da war Tula ca 1,5 Jahre bei mir, hatte sie dann einen Leishmaniose -Schub.
    Hätte ich mich nur an die Tierärzte gehalten, wäre sie heute mit Sicherheit schon Tod. Ja, es ist auch meine Erfahrung, dass TÄ keine oder wenig Ahnung von den MMk haben.


    Ich habe mich an Leishmaniose-Forum gewandt, ich kann das Jedem nur empfehlen, dessen Hund auch nur den Verdacht hat, an einer MMK zu leiden. Das Forum ist super und es wird einem wirklich geholfen.


    Tula und ich leben mit dieser Krankheit, die Ernährung für sie ist komplizierter geworden, regelmäßige Kontrollen sind erforderlich, Nierenunterstützung, THP etc.
    Das alles kostet auch Geld, Zeit und macht auch Sorgen.


    Trotzdem: ich werde wieder einen Hund aus dem Ausland nehmen, diese Erkrankungen in Kauf nehmen und alles wieder so machen.
    In Griechenland wäre Tula schon lange tot.

  • Es gibt erstaunlich viele "Glücksfälle". Das fällt mir schon seit Jahren auf, wie viele ihre Hundewahl als Glücksfall bezeichnen. Ich glaube gar nicht, dass es nur das ist.
    Dass sie Leishmaniose hat, tut mir sehr leid. Aber du hast die richtige Einstellung dazu. :smile:

  • Ja, das mit dem Glück hab ich mir auch schon gedacht. Ich habe drei Hunde - alles Glücksfälle? Das is statistisch schon eine Wahnsinnshäufung. :D

  • Vor allem wenn man mal die ganzen positiven Berichte hier, den negativen gegenüber stellt....Ich glaube so viel Glück kann es gar nicht geben. xD

  • Bei mir sind es schon sechs Glücksfälle. :bindafür: Und drei davon habe ich mir nicht mal wirklich selbst ausgesucht.


    Es gibt natürlich auch andere Fälle, das ist ganz klar. Aber es gibt einfach wahnsinnig viele nette Hunde.

  • Jumpy würde auch zu den Glücksfällen zählen :winken:


    Das ist echt schön, dass es Menschen gibt, die diesen Tieren eine Chance geben und dann auch so positiv über diese Tiere berichten. :smile:


    Aus dem Tierschutz sagte mal jemand 'Du kannst nicht alle Tiere dieser Welt retten, aber du kannst die Welt eines einzelnen Tieres retten.' Ich habs grad mal gegooglet, ist wohl ein unbekannter Verfasser. Ich hoffe, ich verletzte damit jetzt nicht die Rechte des Verfassers ;)

  • Ich würde immer wieder einen Hund aus dem Tierschutz wählen, aber ich vergesse dabei auch nicht die vielen schwierigeren Fälle, von denen ich hier im Forum lese.
    Sehr eindrucksvoll war für mich der Fall von Socke, als ich recht neu hier im Forum war. Momentan geht mir die Hündin von @DieKleene1986 nicht mehr aus dem Kopf. Und meine eigene Hündin hat auch genug Schwierigkeiten damit, in dieser Welt klarzukommen. Ich lese gerade das Buch "Hunde aus dem Ausland," in dem auch sehr interessante Dinge darüber stehen, wie diese Probleme aus biologischer, genetischer Sicht und so entstehen.
    Ich finde, man sollte darauf vorbereitet sein, dass ein Hund auch mal ein weniger großer Glücksgriff sein kann. Aber das ist eh meine Grundeinstellung, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

  • Ich würde immer wieder einen Hund aus dem Tierschutz wählen, aber ich vergesse dabei auch nicht die vielen schwierigeren Fälle, von denen ich hier im Forum lese.

    Das ist richtig, man sollte es im Hinterkopf behalten.


    Aber es gibt generell einfach viele nette Hunde. Als wir noch auf der Suche waren, habe ich auch gedacht "Himmel wo haben die alle diese netten unkomplizierten Hunde her".


    Hier gibt es 60 Hunde die man regelmäßig sieht, da sind genau 2 wo ich sage, die sind mit Vorsicht zu genießen, da machen wir einen Bogen drum und einer dem ich ein nettes Haus in einem Dorf wünsche. Der Rest sind völlig normale Hunde, die HHs haben sich wahrscheinlich nie Gedanken über Sozialisation, Öffi Training,... gemacht. Klar einige unerzogen - aber nett, könnte man mit Erziehung alles hinbekommen.


    Man schreibt eben auch weniger wenn man keine Probleme hat, das verzehrt das Bild natürlich auch.


    Ich habe es auch nicht so mit Fotos machen, muss mich immer dazu zwingen und merke schon jetzt "was soll ich schreiben". Es läuft alles super, es gibt keine Probleme - fertig".


    Und dann kommt es noch auf den Halter an, hat er Hundeerfahrung, wie unsicher ist er,...


    Ich bin vorher auch immer sehr vorsichtig, durchdenke sehr viel, ist das Tier da läuft das alles sehr intuitiv, wenn man sich aneinder gewöhnt hat.


    Ich könnte auch schreiben:
    - TS Hund hat Müllbeutel zerfetzt - Stress beim allein sein? (Nee, die hat schlicht die Chance genutzt was Fressbares zu finden und sich nach 1min. erfolgloser Suche wieder pennen gelegt)
    - TS Hund hasst Öffis und hat Stress (ist die 1. Fahrt ist halt so, gewöhnt sie sich dran)
    - TS Hund kratzt sich ständig an Ohren -Hilfe! (Weg zum TA leichte Entzündung erledigt)
    - TS Hund klaut Futter aus Tasche, was tun? (ja hat sie halt nicht gelernt, das sie da nicht dran darf, Thema erledigt)
    - TS Hund frisst Gras - Mangelernährung? (Nö)
    - TS Hund beschwichtig so viel - was tun? (Geduld, wird besser)
    - TS bellt nachts laute Besoffene an, muss ich mir Sorgen machen (ebenfalls Nö)
    - ... beliebig mit Threads aus dem DF fortzusetzen


    Jetzt hatten wir nun als 1. Hund einen für viele eher schwierigen Hund, ich wüsste gar nicht was Kami plötzlich machen sollte, damit ich so verzeifel, das ich dazu einen Thread aufmache (< diesen Satz werde ich sicher noch bereuen :D )


    All diese Faktoren eventuell 1. Hund, Unsicherheit und wenn man Fragen hat, dann eher zu Problemen beeinflussen natürlich auch die Wahrnehmung. Im Alltag draußen müssten ja nur Hunde mit Problemen durch die Gegend rumrennen, dem ist aber nicht so.

  • merke schon jetzt "was soll ich schreiben"

    Ist sicher Geschmackssache, aber für mich ist das schade. Ich mag keine Foren, in denen man nur noch übers Wetter und die Fußball-EM reden kann. Und natürlich darüber, wie süß die Fotos sind. Wenn mir persönlich wirklich keine Fragen mehr zum Alltag einfallen, dann schaffe ich mir künstlich neue Themenfelder, um mich weiter über Hunde austauschen zu können: "Hilfe, wie gehe ich dieses oder jenes Agilityhindernis optimal an" oder ähnlichen Quatsch. :D

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