Erfahrungsaustausch Tierschutzhund
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@Momoki : viele deutsche Tierheime holen sich inzwischen Hunde für kleines Geld aus dem Ausland und "verkaufen" sie hier weiter, um mehr Interessenten bedienen zu können.
Das wird nur nicht zugegeben. Die suchen sich gezielt leicht vermittelbare Hunde (klein und süß oder jung und süß) und schleusen sie dann schnell durch- immer schön getarnt unter dem Deckmäntelchen des Tierschutzes. Und daran wird verdient- auch wenn man es nie zugeben würde. -
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@Zucchini das ist mir klar, aber wenn ich alles ausschließen wollte, dürfte ich mir ja garkeinen Hund von irgendwo holen. Es gibt unseriöse Züchter, Tierheime und Auslandsorganisationen... eine 100%-Garantie hat man nie. Meine erster Hund war vom Züchter, mein erster Tierheimhund war eine Schäferhündin, 11 Jahr alt und wollte kaum noch laufen, als leicht vermittelbar schätz ich das jetzt nicht ein Die jetzige ist jung uns süß, da kann das schon sein, aber da hab ich mich einfach auf mein Bauchgefühl verlassen.
Ich wollte damit auch nur sagen, dass ich den Trend, die Tiere völlig bewusst aus dem Ausland herzuholen, "weil man das im Moment gerade so macht" etwas bedenklich finde. Ich verurteile aber auch niemanden, denn eigentlich sind wir ja alle auf der gleichen Seite... hoffe ich zumindest
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Meine verrückte Nudel ist ja auch aus Rumänien und hat nen großen Rucksack mit Baustellen mitgebracht, zusätzlich oder auch bedingt durch die Deprivation. Das größte Problem ist nach wie vor ihre Aggression gegenüber fremden Menschen, wobei fremd bedeutet, dass sie diese mit diesen nicht regelmäßig Kontakt hat. Eine Generalisierung, dass sie Menschen neutral begegnet, weil sie mit ähnlichen Menschen keine schlechten, oder sogar positive Erfahrungen gemacht hat, ist nicht möglich. Demnach ist ein Freilauf derzeit eine utopische Vorstellung, weil sie dann so in ihrer Welt ist, wenn sie einen Angstauslöser sieht (und das kann ein Stück Plastik sein, das an einer Stelle liegt, wo noch nie was gelegen hat, dem dann ein Mensch, der am Horizont auftaucht, folgt), dass sie mich nicht mehr wahrnimmt, ich sie also nicht zurückrufen kann, was in störungsfreier Umgebung (tief im Wald z.B.) kein Problem ist (aber wo hat man hierzulande schon eine garantiert Menschenfreie Umgebung, sodass man es riskieren könnte, den Hund abzuleinen?).
Dazu kommt ihr Jagdtrieb sowohl auf Spur als auch auf Sicht, der aber sicherlich händelbar wäre, wenn man daran trainieren würde. Da sie aber ohnehin an der Leine ist, ist das nicht unsere größte Baustelle.Ich betrachte Tierschutzhunde inzwischen auch nüchterner. Gesundheitlich hatte ich wirklich Glück mit dem Linchen, sie kam komplett durchgeimpft und mehrfach entwurmt nach Deutschland. Das deutsche Tierheim hat dann aber die Auffrischungs-Tollwut-Impfung mit vier Monaten verpeilt. Das musste ich dann noch nachholen, aber was die Tierärztliche Versorgung angeht war die Orga, von der Zolly kommt, 1A. Was die Sozialisierung angeht, konnte die Orga das gar nicht leisten, bei 4500 Hunden.
Wenn hier nochmal ein Tierschutzhund einziehen sollte, dann entweder ein Hund der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist und die Umweltbedingungen hier kennt oder ein älterer ehemaliger Straßenhund, der ne Menge erlebt hat, aber nicht nochmal so ein unbeschriebenes Blatt wie mein Schätzchen hier. Um nichts in der Welt würde ich sie hergeben, wir haben auch schon eine Menge zusammen erreicht in den letzten zwei Jahren, aber der Hund, den man überall mit hin nehmen kann (den ich mir vor meiner Hundehalterzeit gewünscht habe) wird sie nie werden.
Ich bin da wie @oregano vermutlich sehr naiv und mit rosaroter Brille dran gegangen und habe dementsprechend ne Menge gelernt und lerne immer noch viel mit und durch die Kröte, aber einen zweiten Hund mit dieser Vorgeschichte wird es hier nicht geben.Ich sehe das ähnlich wie @Zucchini und bin skeptisch was das massenhafte Importieren von Auslandstierschutzhunden angeht. Es gibt vielleicht ein paar, die hier gut klar kommen und vielleicht noch ein paar mehr, die das Leben hier lernen können. Zolly ist mit einem Leben in Deutschland definitiv überfordert und ich wohne am Rand einer kleinen Stadt, wo ich nur ein paar Hundert Meter gehen muss um im Naturschutzgebiet oder im Feld zu sein und nich in einer Großstadt.
Es kann meiner Meinung nach auch keine Lösung sein, die Hunde alle nach Mitteleuropa zu schaffen, wenn sie in Süd- und Osteuropa "stören". Da muss an einer ganz anderen Stelle Aufklärung betrieben werden, statt dass man da einen Handel mit armen gequälten Hundeseelen, die jetzt liebende Hundehalter mit warmen kuscheligem Körbchen brauchen, draus zu machen.Klar, kann das "gut gehen" und man bekommt einen umweltsicheren und entspannten Hund, offenbar ist das gar nicht so selten, von kleineren Baustellen wie einem vorhandenem Jagdtrieb oder Klauen von Fressbaren mal abgesehen und das wünsche ich jedem der sich für einen Hund aus dem Tierschutz entscheidet, das macht man ja auch aus einem Tierschutzgedanken heraus, aber es gibt halt keine Garantie dafür, dass das dann auch immer das Beste ist, das dem einzelnen Hund passieren kann, wenn er nach Mitteleuropa gebracht wird.
Hunde aus hiesigem Tierschutz sind da vielleicht nicht ganz so Überraschungspakete und vielleicht nicht ganz so viele oder ganz so krasse Baustellen, bzw. müssen in der Regel nicht erstmal so viele Umweltängste bewältigt werden, sodass man direkt an der "Baustelle" arbeiten kann. Aber um ehrlich zu sein, ich kenne kaum Tierschutzhunde die nicht aus dem Ausland kommen, deshalb kann ich das gar nicht beurteilen. Hier gibt es entweder Züchterhunde, Spanier oder Rumänen, ab und an ist mal ein polnischer Hund dabei, aber die TH-Hunde sind fast alle aus dem Ausland. -
Es ist im Grunde doch wie überall im Leben- man ist nie gut beraten, wenn man nur mit rosaroter Brille an die Entscheidung heran geht. Aber was spricht auch beim Auslandstierschutz dazu, in Ruhe nach einem passenden Hund und einer passenden Orga zu suchen? Es gibt genügend seriöse Orgas und Tierheime. Auch hier im Umkreis haben manche Tierheime Partnertierheime im Ausland und nehmen hin und wieder Hunde auf. Daran finde ich nichts schlimmes, denn es ist durchaus nicht so, dass die Auslandshunde den deutschen Hunden die Plätze bei Interessenten wegnehmen würden. Wenn der normale Interessent im TH nicht fündig wird, geht er meistens zum Vermehrer. Da ist es doch besser, er wird dort fündig und kann noch einem Hund helfen, der durch das TH eine zweite (oder erste) Chance bekommt und einer Öffentlichkeit überhaupt erstmal bekannt wird (statt in der Dunkelheit ungesehen vor sich hin zu gammeln). Die Einnahmen durch diese Hunde, die leicht vermittelt werden, kommen den Hunden zugute, die schwer vermittelbar sind. Auch deutsche Tierheime pfeifen finanziell aus dem letzten Loch- manche müssen sogar geschlossen werden. Man sollte da das große Ganze nicht aus den Augen verlieren.
Es gibt sicher Familien, denen ich den Auslandshund direkt aus der Tötung nicht empfehle. Aber dafür gibt es doch Pflegestellen, auf denen man den Hund kennen lernen kann. Ganz in Ruhe. Ich persönlich habe kein Problem mit dem Hund direkt aus dem Ausland. Ich suche sehr genau aus und nehme eine seriöse Orga, und wenn der Hund hier Baustellen auspackt, bin ich drauf gefasst. Ich habe auch keine Risikofaktoren (wie Kinder), die eine weitere Haltung dann plötzlich unmöglich machen, wenn's Schwierigkeiten gibt. Und man darf auch nicht vergessen: Nicht alle Hunde aus dem Ausland sind Straßenhunde oder traumatisiert. Manchmal sind es Familienhunde, die aus anderen Gründen abgegeben werden. Die nettesten Hunde sitzen dort einfach ein, wohingegen in Deutschland Hunde meistens wegen Schwierigkeiten ins TH gegeben werden und diverse Baustellen mitbringen. Deshalb gilt: Zeit nehmen und den passenden Hund für die eigene Lebenssituation suchen. Wer festgelegter ist, nimmt Hunde von Pflegestellen, wo man viel über den Hund sagen kann. -
Nicht alle Hunde aus dem Ausland sind Straßenhunde oder traumatisiert. Manchmal sind es Familienhunde, die aus anderen Gründen abgegeben werden. Die nettesten Hunde sitzen dort einfach ein, wohingegen in Deutschland Hunde meistens wegen Schwierigkeiten ins TH gegeben werden und diverse Baustellen mitbringen.
Ja genau so ist es, nicht alle Hund müssen sich irgendwie in ein völlig unbekanntes Leben eingewöhnen, nur weil sie aus dem Ausland kommen. Viele Hunden haben doch bereits in einem Haushalt gewohnt und wurden dann eventuell nur überdrüssig (natürlich gibt es trotzdem jede Menge Hunde, die es nicht kennen, aber darum muss man eben den passenden für sich aussuchen). Mein Hund landete beispielsweise nur im TH in der Slowakei, weil das Herrchen gestorben war. Sie war das Leben im Haushalt, Gassi gehen, Autofahren, Alleine bleiben und vieles andere gewöhnt, weswegen sie hier so gar kein Problem mit einem normalen Kleinstadtleben hat.
Es ist auch nicht so, dass ich nicht im deutschen TH geschaut hätte. Aber hier in Frankfurt zum Beispiel sind schon mal mehr als die Hälfte der Hunde Kampfhunde. Ich wollte einen kleinen Hunde, da kommen schon mal vielleicht 10 % der Hunde hier im TH in Frage. Ich habe da über Monate geschaut, es war kein einziges mal ein kleiner Hund dabei, der keine großen Baustellen hatte oder an anfängergeeignet war. Zudem kannten sie die Hunde nur aus dem Zwinger und konnten nichts über das Verhaltem im Haushalt sagen, auch nicht darüber ob der Hund überhaupt schon mal gelernt hat alleine zu bleiben (was für mich sehr wichtig war). Abgesehen davon war es sehr fraglich, ob ich als vollzeitarbeitender Mensch dort überhaupt einen Hund bekomme.
Ich bin nicht zum Auslands-TS gegangen, weil es gerade "in" ist, sondern weil da die Wahrscheinlichkeit am größten war, dass ich den passenden Hund für mich finde. Und so muss jeder für sich selbst den richtigen Weg finden.
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Meine Hunde kamen aus Belgien und Frankreich, letzterer über Pflegestelle. Ich (bzw. meine Familie) hatte zuerst auch sämtliche Tierheime in der Umgebung abgegrast. Es gab ungelogen nicht einen einzigen Hund der zu uns passte und auch noch zweithundekompatibel war. Und dabei wollte ich nicht mal einen kleinen Hund. Da wäre es dann noch schwieriger gewesen. Den einzigen Hund im deutschen TH der gepasst hätte bekamen wir nicht, weil meine Eltern Vollzeit arbeiteten und der Hund täglich vier Stunden alleine bleiben musste. Und das, obwohl ich jahrelang in diesem TH als Gassigeherin tätig war und die mich und mein Leben und meine Zuverlässigkeit kannten. Meine Freundin wollte sich während des Studiums einen Hund zulegen und bekam ebenfalls keinen aus dem örtlichen TH, obwohl der Hund mit zur Uni durfte (sie wäre zu jung mit ihren zwanzig Jahren, die Lebenssituation schauten die sich erst gar nicht an). Es gibt also durchaus noch mehr Gründe, sich im Auslandstierschutz umzusehen- zum Beispiel auch, wenn das lokale Tierheim Forderungen stellt, die überzogen sind. Leider gibt es solche Tierheime, und dadurch sind Interessenten natürlich frustriert.
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Das war hier im TH ähnlich. Die hatten zu der Zeit eine Menge Hunde, als ich Zolly geholt hab. Ich bin im Schätzen mies, würde aber auf ca. 50 tippen. Es war eine Familie mit Kind dort und die TH-Mitarbeiter waren ziemlich unsicher und meinten dann auch, dass sie derzeit eigentlich keinen einzigen Familienhund dort haben und haben der Familie geraten sich zusätzlich woanders umzuschauen. Die meisten Hunde waren wie gesagt Welpen/Junghunde aus Rumänien, spanische "Podencomixe" oder Hunde die seit Jahren dort einsitzen, weil sie massive Probleme mitbringen. Manche vermitteln sie auch gar nicht mehr, weil die schon zu oft wieder zurück kamen. Mir haben sie dagegen zu nem Rumänischen "Welpen" (sie war da ja schon fünf Monate alt) geraten, gerade auch weil ich keine Kinder habe und keine plane. Das die Line dann solche Probleme auspackt, wusste ja keiner, sie war zwar ängstlich, aber Zwingerhaltung war sie ja gewöhnt und daher nich groß vor neue Probleme gestellt, als sie nach Deutschland kam. Die Baustellen hat sie dann auch erst nach zwei-drei Monaten ausgepackt, das hätte sich auch nicht nach mehreren Gassigängen am TH gezeigt. So gesehen hätte ich sie auch nach einem Katalog im Internet aussuchen können, das wäre nicht überraschender gewesen. In Real war dann aber ihr Kulleraugen-Dackelblick so überzeugend, dass es da dann halt dieser Hund sein musste, also am nächsten Tag wieder hingefahren und den Hund abgeholt, aber war halt ne Wundertüte, vor allem wenn man eigentlich wenig Ahnung von Hundehaltung hat (nen guten Draht hatte ich zu Hunden zwar schon immer und auch relativ viel Kontakt zu Hunden, aber sie ist ja mein erster eigener Hund).
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Wir haben zwei kleine Hunde aus Malta. Ich hätte gern einen Hund aus einem deutschen Tierheim bekommen, aber das ist als Studentin (egal, wie "gut" man dasteht und abgesichert ist) gar nicht mal so einfach. Die Tierheime und deutschen Tierschutzvereine, die uns trotzdem in Erwägung gezogen haben, hatten ehrlich gesagt eine Vermittlungspolitik, mit der ich so gar nicht einverstanden war/ bin. Mir war das alles viel zu verbindlich und schnell, man hätte sich sofort entscheiden "müssen" und lange Probezeiten oder Kennenlernen war teilweise gar nicht vorgesehen. Beim Zweithund war es völlig indiskutabel, da vorschnelle Entscheidungen treffen zu müssen.
Winky (2012 geboren) kam 2013 zu uns. Sie war ausgesetzt worden, hat unbekannt lange auf der Straße gelebt und ist dann angefahren worden. Da hatte sie Glück im Unglück, wurde in eine Klinik gebracht und operiert. Sie kam dann zu einer befreundeten Pflegestelle in Deutschland, wo sie 2 Monate war, bevor sie zu uns kam. Trotz "Handicap" war sofort klar, das ist MEIN Hund und ich habe es nie bereut. Ihr merkt man ihre diffuse Vergangenheit aber durchaus an, sie ist eher unsicher, Autofahren fand sie anfangs ganz schlimm, Straßenverkehr und Pferde toleriert sie, aber mehr auch nicht und Hundebegegnungen sorgen immer noch phasenweise für große Unsicherheiten. Belohnen ging anfangs gar nicht, weil sie nichts als Belohnung empfunden hat. Kein Futter oder irgendeine Form von Zuneigung. Sie ist eigentlich ausschließlich über SICHERHEIT zu gewinnen, was mich wirklich vor die eine oder andere Herausforderung gestellt hat... das ist alles Jammern auf hohem Niveau. Ich kann sie überall (!) hin mitnehmen und sie ist so unfassbar intelligent, dass ich es manchmal gruselig finde.
Gigi (2013 geboren) kam letzten November zu uns und ist von Anfang an unglaublich unkompliziert. Er war anfangs sehr aufgedreht und immer noch ein wuseliger kleiner Typ, aber man merkt ihm an, dass er ein "Abgabehund" war und schon aus einem ganz normalen Familienumfeld kommt. Er kommt aus dem gleichen Tierheim wie Winky und ihre Pflegestelle und das Tierheim haben uns gezielt ein paar Hunde vorgeschlagen, die zu uns passen könnten. Wir haben direkt vom Flughafen abgeholt und wir waren vom ersten Moment an verliebt. Es kamen mehrere Hunde gleichzeitig am Flughafen an, alle waren unruhig und haben gekläfft, nur er saß ganz ruhig in seiner Box, völlig klar im Kopf und einfach ein absoluter Traumhund. Er kannte zwar nichts, aber er hat einfach überhaupt keine Angst und nimmt jede Herausforderung mit links... ein bisschen leinenpöbelig kann er sein, aber nichts, was ich als wirkliche Baustelle definieren würde, ehrlich gesagt.
Ich muss zugeben, ich habe eine Schwäche für die cleveren, sensiblen Südländer. Genau wie jemand anders vielleicht eine Schwäche für eine bestimmte Rasse hat... das darf man echt nicht vergessen. Persönliche Vorlieben spielen immer eine Rolle!
Die größten Fallen sind meiner Meinung nach diese vermeintliche Dankbarkeit und die Klischees wie z.B. automatische Sozialverträglichkeit.
Zeit und Mühen sollte man ja im Idealfall für jeden Hund einplanen...
Ich bin aber ganz bei @Zucchini ... es sollte nicht jeder Hund wahllos importiert werden. Da spielt aus meiner Sicht ein guter und ehrlicher Kontakt der Organisation zum Tierheim oder Tierschutzverein vor Ort eine große Rolle.
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Wir haben mittlerweile den 3. Hund aus dem Tierschutz, unsere 1. Hündin war aus Deutschland und direkt aus der Famile vermittelt wo sie seit Welpe an war. Die Frau war alleinerziehend und wollte wieder mehr arbeiten also musste der Hund weg. Wir haben uns die kleine Maus damals angeguckt, waren ne Runde spazieren und konnten sie dann mitnehmen! Für uns war sie der perfekte Anfängerhund. Kleine Pinschermischlings Hündin, die einem Fehler verzeiht und die man überall mitnehmen konnte. Sie musste bei mir überall mit hinkommen und war auch überall dabei, das war ein absolut toller Hund. Wir haben sie damals mit 7 mein ich übernommen und sie ist 16 1/2 geworden! :) Der Verein hat nicht einmal mehr nachgefragt wie es dem Hund geht und als wir ihm mitgeteilt haben das wir sie erlösen mussten auch keine Reaktion...
Eigentich sollte danach erstmal kein Hund einziehen da meine Eltern Urlaub geplant hatten und man dann doch mit Hund ja sehr gebunden ist. Naja irgendwie gehts doch nicht ohne und was fehlt... Wurden die Tierheime in der Umgebung alles abgeklappert aber da war nicht wirklich das richtige dabei!
Durch Zufall sind meine Eltern dann über Tiere suchen ein Zuhause über das virtuelle Tierheim dann auf den Tierschutzverein gekommen und haben dort unsere A.nni gesehen. Das war Liebe auf den 1. Blick, die sollte es sein... Konnten Montags dann wen erreichen, konnten direkt kommen wenns passt sollte sie mit sie brauchten den Platz. A.nni war sehr verängstigt, kroch beim Kennenlernspaziergang über den Boden und hat sich hingeschmissen und Pipi verloren...
Sie kam von Samos, muss auf der Straße gelebt haben und hatte Welpen, mehr wissen wir nicht. Sie war absolut verängstigt, wenn es knallt oder geschossen wurde fast panisch, sie hat überall Schrotkügelchen. Ist wohl Vogelschrot, kam man eins raus das hatte mein Vater dann nachgeguckt. Auf nem Rö Bild was wir mal machen mussten sieht man auch ganz viele Kügelchen... Wir vermuten das sie wahrscheinlich jagdlich geführt werden sollte (Labbi Mix, vielleicht mit Vizla) aber sie apportiert nicht und dann vielleicht verjagd wurde. Sie kannte das Familienleben scheinbar, war ziemlich sofort stubenrein und der Urlaub direkt im Sommer dann hat ihr einiges an Angst genommen. Es hat gedauert und es gibt heute noch Situationen wo sie ängstlich ist aber im großen und ganzen ist sie ein Traumhund! Mittlerweile 11 Jahre alt und seit 8 Jahren bei uns...Vorletztes Jahr im September war ich dann mit meiner Mama auf Samos, wir wollten uns die Insel mal ansehen und natürlich auch im Tierheim gucken ob sie sich noch an A.nni erinnern können und vielleicht Infos für uns haben. Am 1. Tag wo wir das Auto gemietet hatten war der 1. Weg dann natürlich zum Tierheim, wir wurden nett empfangen und haben alles gezeigt bekommen! Für die Möglichkeiten wirklich top, es hat nicht gerochen (trotz der Müllhalde nebenan) und die Hunde waren alle gepflegt und sahen gut aus! Ein eigener Hund kam eigentlich nie in Frage (ich arbeite im Schichtdienst und bin dann auch lange nicht zu Hause - Krankenhaus) aber da guckte so eine kleine Nase die Mauer hoch (die wir sogar auf nem Foto hatten gsd) und ich weiß nicht warum aber die ging mir nicht mehr aus dem Kopf... Wusste nur sie ist schon länger im Tierheim...
Naja irgendwie hab ich so lange rumgenervt bis wir überlegt haben wir wir das machen könnten mit einem 2. Hund... Plan war das sie dann zu meinen Eltern geht wenn ich arbeite und sie sonst bei mir ist. Wir haben dann das Auto nochmal verlängert und sind nochmal zum Tierheim... Sie wiederfinden war gar nicht so einfach, durften sie dann auf dem Gelände ein bisschen kennenlernen und dann auch ein bisschen mit ihr raus spazieren. Da ist sie uns erstmal abgehauen als meine Mam hingefallen ist *wahhh* Letztendlich kam sie dann doch auf mich zugerannt und lies sich wieder einfangen, spätestens da war es ganz um mich geschehen... Wir würden sie auch bekommen, eigentlich vermitteln sie nicht so aber sie haben uns kennengelernt und die Bilder von unserer A.nni gesehen da würden sie ne Ausnahme machen.
Problem war dann noch meine Wohnsituation, da kam ein Nein... Also ohne Hund todtraurig nach Hause geflogen...
Wir haben dann aber doch eine Lösung gefunden und wir konnten sie 1 Woche nach unserer Rückkehr dank super netter Flugpaten abholen! *freuhüpf*Ich muss sagen auch hier haben wir wieder riesig Glück gehabt. Sie hat in den 1 1/2 Jahren im Tierheim sicher nix schlechtes erlebt, im 1. halben Lebensjahr aber scheinbar auf jeden Fall schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht. Jagdtrieb, das wurde ignoriert das sie wie ein Jagdhund aussieht...
Anfangs war jede Katze, jeder Hase eine tortur und sie ist durchgedreht. Im Haus ruhig und freundlich, gsd verträglich mit ihrer mittlerweie besten Freundin!
Draußen ein kleiner Wirbelwind, Freilauf? Nicht dran zu denken...Im Oktober ist sie gekommen, Ende Januar haben wir dann mit Mantrailing angefangen und seitdem sind wir begeistert dabei! Sie macht sich weiterhin absolut gut, in sicheren Gebieten ist Freilauf möglich und der Abruf an der Leine klappt wunderbar. Schleppleine haben wir auch wo sie dann dran läuft wenn sie mal mehr Spielraum als an der Flexi Leine haben soll! (Ja sie läuft an einer Flexi, aber wen man da vernünftig mit umgeht sehe ich da absolut kein Problem)
Mittlerweile hat sich meine Wohnsituation auch verändert und sie ist wenn ich frei habe bei mir! :) Gerade liegt sie auch tiefenentspannt neben mir auf dem Sofa! Sie verkraftet das ganz gut das sie 2 zu Hause hat und ich glaube sie weiß schon das sie mein Hund ist bzw. ich ihre Bezugsperson bin. Wobei sie eigentlich auch ein Familienhund ist. Sie kennt ihr Rudel und weiß wer dazugehört. Pferd ist gsd auch kein Problem, aber ein Reitgebleithund wird sie wohl aufgrund des Jagdtriebes nicht werden...
Alles in allem kann ich sagen das wir es bisher nicht bereut haben Hunde aus dem Tierschutz zu übernehmen! Wie einige schon geschrieben haben man muss für sich und seine Lebenssituation den passenden Hund finden. Man muss sich halt mit den Orgas ggf. auseinandersetzen und halt gucken ob man den Hund vorher kennenlernen kann. Aber da kann es auch trotzdem noch Überraschungen geben! Bei uns war ja auch alles auf eine Karte gesetzt, einen wirklichen Plan B hatten wir nicht wenn die beiden Hunde sich nicht vertragen hätten... Gsd brauchten wir den aber nicht! *freu* Beide Hunde waren es ja aus dem Tierheim gewohnt im Rudel zu leben...
[IMG: https://i1383.photobucket.com/albums/ah294/SunnyAladino/Kim%20-RF/Dsc_4329klein_zps8dmcvxuy.jpg] -
Also wir haben unsere Mausi auch nicht aus "Trendgründen" adoptiert. Wie andere hier auch schon berichtet haben, machen die Tierheime es einem nicht sehr leicht. Schon in den Beschreibungen sind so viele Kriterien aufgelistet, was der Hund nicht darf/mag/soll. Ich habe alle hier im Umkreis angeschaut und es war (leider) keine Socke dabei, die zu uns gepasst hätte bzw. wo schon der Text uns als neue Besitzer ausgeschlossen hat.
Parallel habe ich begonnen, Orgas aus dem Ausland zu begutachten. Aber so richtig warm wurde ich nicht mit dem Gedanken, einen Hund zu adoptieren, den ich nicht wenigstens mal persönlich getroffen hatte.
Also habe ich meine Suche auf die weiter entfernten Tierheime ausgeweitet und bin auf ein BMT-Tierheim gestoßen, das einige Junghunde aus Rumänien aufgenommen hat. Besonders ein Kerlchen hatte es mir auf den Bildern angetan. Also sind wir ins Auto und nach 2 Stunden Fahrt waren wir angekommen. Uns wurde auch vorher am Telefon schon gesagt, dass der junge Rüde ziemlich ängstlich sei, aber wir wollten uns persönlich überzeugen. Dort angekommen stellte sich leider heraus, dass der hübsche Kerl nicht nur ängstlich sondern richtiggehend panisch war. Im Gespräch mit dem TH-Leiter waren wir uns dann auch schnell einig, dass unsere Situation und der Hund nicht sehr kompatibel waren. Zwischenzeitlich hatten wir auch unsere Maus entdeckt, die zwar auch ängstlich war aber doch auch Neugier ausstrahlte und uns aus sicherer Entfernung beobachtete. Wir sind dann mit ihr spazieren gegangen, haben etwas Zeit mit ihr verbracht.
Es war schnell klar, dass sie da schon dabei war, unser Herz zu erobern. Mit der Bitte um Bedenkzeit sind wir wieder nach Hause gefahren. Nachdem wir dann alle Rahmenbedinungen geklärt hatten, haben wir unseren nächste großen "Ausflug" geplant und Madame abgeholt.
Dass sie aus Rumänien kommt ist eigentlich tatsächlich Zufall.
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