Erfahrungsaustausch Tierschutzhund
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Mein Zwergi, aus Spanien, geholt in einem deutschen Tierheim im Alter von 5 Jahren.
Verhält sich rassetypisch, allerdings ohne Jagdtrieb. Fremde Menschen und Hunde braucht er nicht. Ist aber alleine mit jedem verträglich, mit Aimee bedingt. Das wäre die einzige 'Macke', die mich persönlich aber nicht stört.
Insgesamt selbsterziehend, brav, lieb, gehorsam, fröhlich -
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@TipsyKit Stell ich mir voll süß vor mit dem kleinen Dackel Zollys Freunde sind fast alle größer als sie, aber am liebsten hat sie einen Riesenschnauzer-Mix (den ich mittags auch oft mitnehme, er gehört nämlich der Nachbarin) und einen Pyrenäen-Berghund, mit den beiden kann sie aber keine guten Rennspiele machen, weil die zu lahm sind
Die Rennspiele macht sie wirklich um andere Hunde kennen zu lernen und dabei die Kontrolle zu behalten, weil sie schneller ist als die anderen (abgesehen von den Galgo-Mixen). Aber sie macht das auch, wenn wir nur zu zweit unterwegs sind, irgendwann schielt sie mich grinsend an (dieser schelmische Gesichtsausdruck, bevor die Biester anfangen Unsinn zu machen) und dann gehts ab und es werden Runden gerast und irgendwann dreht sie ab und springt mich an, dann toben wir ne Runde, dann wird wieder gerannt und dann gehen wir weiter^^ besonders gerne macht sie das abends vorm schlafen gehen. Dann bleibt sie neben der Wiese stehen und will nicht weiter gehen, wenn ich dann zu ihr zurück gehe fetzt sie los. Sie liebt es einfach kurze Strecken richtig gas zu geben. Fahrrad fahren mit niedrigerer Geschwindigkeit über längere Zeit findet sie dagegen eher doof. Sie trödelt normalerweise eher rum und schnüffelt überall bis sie den Rappel bekommt und losrast.
Rennen als Stressabbau macht sie nur extrem selten und das sieht man dann auch, dass das kein Spaß ist. Das sieht dann steifer aus und ihr Gesichtsausdruck ist nicht so lustig. -
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Ich reih mich mal bei Euch ein.... ich bin kein typischer Tierheimhundfreund und bei Hunden aus dem Ausland hörte es bei mir vor einigen Jahren noch strikt aus. Nach wie vor bin ich der Meinung, jeder Hund, der zu uns gebracht wird - macht nur Platz für einen anderen.... und ich unterstütze damit eine Tierwegwerfgesellschaft indem ich mich darauf einlasse. Das mache ich mir hin und wieder noch bewusst.
Trotzdem sitzt der zweite Spanier hier bei mir- Und ich hab mein Herz an diese Hunde verloren.Diego lief vor vielen Jahren meinen Kindern im Urlaub mit Papa direkt zu... er suchte sich diese Mädchen aus und schlief Nachts vor ihrer Tür, spielte mit ihnen, fand meinen Exmann einfach doof und verlor sein kleines Herz an meine Töchter.
Die riefen ständig an "Mama......... bitte........ dürfen wir...." Ich fand die Art mit dem Hund umzugehen fragwürdig und entschied mich irgendwann "okay, bringt ihn mit, ABER - das ist Euer Hund, alles klar???!!!"Mütter können so naiv sein.
Diego musste noch einige Zeit in Spanien bleiben und wurde dann irgendwann nach Hamburg geflogen. Die Kinder brachten ihn zu einer Tierschützerin, die sich um alles kümemrte, als sie abflogen. Dort lief er dann weg - zu dem Haus in dem meine Töchter gewohnt haben. Die Tierschützerin fragte die "neuen" Mieter, ob er mal ins Haus dürfe... er suchte alle Räume ab, fand niemanden, sprang ins Auto der Tierschützerin und weinte.... er weinte drei Tage lang und begann dann, sich bei ihr uns ihren Hunden einzuleben. Er hätte dort bleiben dürfen - und als er in Hamburg aus dem Flieger kam und meine Große sah, freute er sich soooo unbändig, das er samt Kiste umfiel.
Über die Mädchen geriet er völlig aus dem Häuschen, und Große fand er einfach nur Sch...... Auweia.
Er war eigensinnig, unwahrscheinlich klug, kuschelig (weich wie ein Kaninchen), im Haus ein Traum, draußen ein Albtraum. Von ihm hab ich sooo viel über Hunde, Geduld und über mich glernt und kein Hund in meinem Leben war so fordernd wie er. Es kam so, wie es kommen musste, die Kinder verloren das Interesse, ich konnte ihm nicht gerecht werden und wollte ihn abgeben. An dem Tag, an dem ich jemanden gefunden hatt, kam ich heim und er freute sich so, mich zu sehen..... und in diesem Moment wurde er zu meinem Hund.
Über ein Jahr brauchte er, das er draußen auf mich hörte, noch zwei Jahre bis er mal von der Leine durfte, noch nie ist mir ein Hund begegnet, mit so unendlich viel Freude im Herzen wie Diego.
Er war nicht einfach, wenn es meinem Althund schlecht ging, dann ging er ihn an und wollte ihn vertreiben.... dann wurde er ausgelöagert, aber - er merkte immer viel eher als wir, das es Malik nicht gut ging. Er war ne miese kleine Mops - klaute Maliks Futter, knurrte ihn von seinem Napf und wenn Malik dann an Diegos Napf ging, gab`s Ärger - ich musste immer aufpassen....
Und dann starb er, er war sehr krank und doch hatten wir die Diagnose und schon die richtigen Medikamente, aber er starb einfach, von jetzt auf gleich - meine Güte haben wr geweint..... es war, als sei die Sonne unter gegangen, noch heute fehlt er uns. An seinem letzuten Spaziergang blieb er immer wieder stehen, sah mich an, sah sich um und ich sagte noch "Mausi.... was ist los, Du wohnst doch hier?" Er nahm Abschied und Abends ging er dann für immer..... nur in unseren Herzen wird er bleiben.
Mein Althund, mittlerweile schwer krank, dreht völlig durch..... und ich holte möglichst schnell einen "neuen" Hund, die TÄ meinte, es sei das Einzige was helfen könne.... auf den Seiten des Tierheimes fand ich einen Hund, der haargenaus aussah wie Diego - ma hätte meinen können, es sei der Gleiche. Ich ließ ihn kommen, meine Kinder hassten mich.
Lucas ist ein sehr souveränder Hund, der zwar aussah wie Diego - aber ganz anders war. Es gab genügend Menschen, die nicht bemerkten, das Lucas ein anderer Hund als Diego war und es gab einige lsutige Gespräche. "Oh, der ist ja so freidlich geworden" (gegenüber Diegos Erzfeind) "wie haben sie das hinbekommen?" "Öh - ausgetauscht!"
Er nahm sich Malik an, tröstete ihn, wenn er weinte, legte sich zu ihm, ließ ihm immer zwei, drei Bröckchen in seinem Napf über und sah zu, wie Malik sie dann "klaute", er ermöglichte meinem Althund noch eine schöne Zeit, nach zwei Tagen, war er wie vorher und kam zur Ruhe.... duch sein "liebes" Verhalten gewann er mein Herz. Ging es Malik schlecht, dann ließ Lou keinen anderen Hund in unsere Nähe, dieser sanfte Kerl wurde dann echt muksch und hatte tatsächlich Zähne.
Lucas wurde ebenfalls zu meinem Hund, die Familie kann da sein, wehe ich gehe..... auch er ist kein einfacher Hund, wir kamen aber nach langer Suche auf auf den Rassemix Pastor Garrafiano mal Bretone" also Hirtenhund mal Jagdhund - Garrafianos gehen allein mit den Ziegen in die Berge und kommen allein mit ihnen heim, die sind einfach autark und überprüfen stets, was man von ihnen fordert, und wehe sie entscheiden, der Befehl ist unsinnig, dann werden sie blind und taub - ne - so welche wollte ich nie haben und nun hab ich mein Herz an sie verloren.
Und meine Kinder, die ihn Anfangs echt doof fanden, lieben ihn heute zärtlich. Mit Lucas hab ich überhaupt fast keine Probleme, er ist soooo pflegeleicht und wir verstehen uns einfach. Ich denk manchmal einfach, er ist mein Geschenk nach zwei sehr schwierigen Hunden und nein, er hört, wenn ich ihn um etwas bitte, aber er gehorcht nicht - nie..... aber das merkt kaum jemand. Ich weiß inzwischen recht gut, was geht und was nicht. Und ich fordere nichts mehr von ihm, was er mir verweigern würde, etwa hinlegen, bevor er die Lage gescannt hat und sie für sicher befindet.
Ich träume davon, eines Tages mal einen reinrassigegn Garrafiano zu haben, aber auch nur aus dem Tierschutz... irgendwann.
Ich liebe meine Spanier...... und wenn es an der Zeit ist, werde ich versuchen, genau so einen wieder zu finden.
Sundri
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Die besten Freundschaften sind oft nicht die einfachsten. Was für eine tolle Geschichte.
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@Sundri das klingt total schön, wie du das geschrieben hast. So viel Gefühl dahinter, total klasse Dein Diego war bestimmt ein klasse Hund mit großartigem Charakter, schade, dass er so früh gestorben ist. Aber auch schön, dass du jetzt einen Hund hast, mit dem es etwas ruhiger ist. Das mit dem Nicht-gehorchen kenne ich auch. Zolly kommt auch viel eher einer Bitte nach als einem Kommando. Ich finde das hat etwas^^
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Ich bin eigentlich eher der potentielle Züchterhundekäufer. Ich habe ganz genaue Vorstellungen an meinen zukünftigen Hund sowohl optisch, als auch von Wesen und Prägung her. Trotzdem hab ich jetzt 2 Hündinnen aus dem Tierschutz hier.
Allerdings komplett nicht Mainstream : Beide reinrassig (1 Spitz, 1 Sheltie), beide regional aabgegeben, beide Welpe bzw Junghund gewesen und beide aus dem TH meines Vertrauens.Ich weiß nicht ob ich "woanders" auch so ohne zu Zucken nen Hund genommen hätte. Bin da ja auch unkonventionell schwierig weil ich wirklich spezielle Anforderungen habe, eine VK z.b mir nie ins Haus käme etc
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Nach wie vor bin ich der Meinung, jeder Hund, der zu uns gebracht wird - macht nur Platz für einen anderen.... und ich unterstütze damit eine Tierwegwerfgesellschaft indem ich mich darauf einlasse.
Ich kann den Gedanken verstehen und es hat mich gerade zum Nachdenken gebracht.
Das Ergebnis: Ich denke eher, die Tierwegwerfgesellschaft existiert dort (im pöhsen, pöhsen Ausland) ohnehin, egal was ich mache.
Die Hunde, die nach Deutschland kommen, würden andernfalls verenden, auf der Straße leben, getötet oder in den dortigen Tierheimen aufbewahrt (je nach Land).
Ich glaube eher, man unterstützt die wenigen, die sich vor Ort gegen die Tierwegwerfgesellschaft engagieren.
Dass man das auch durch Spenden oder jedes andere Engagement machen kann, ist hoffentlich selbstverständlich. Nicht dass es so klingt, als müsse man einen Auslandshund bei sich aufnehmen, um den Auslandstierschutz zu unterstützen. Das wäre Blödsinn. -
Hier gibt es leider immer noch die Tötungsstationen, aber zum Glück immer mehr Menschen die die Hunde in letzter Sekunde daraus retten. Nicht nur deutsche Tierschützer, sondern auch immer mehr Einheimische, wobei es Hunden in manchen Gegenden besser geht als in anderen. Aber im Grossen und Ganzen hat sich in Sachen Tierschutz vieles verbessert.
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Nach wie vor bin ich der Meinung, jeder Hund, der zu uns gebracht wird - macht nur Platz für einen anderen.... und ich unterstütze damit eine Tierwegwerfgesellschaft indem ich mich darauf einlasse. Das mache ich mir hin und wieder noch bewusst.
Das Argument habe ich ehrlich gesagt noch nie verstanden :/ . In den meisten Ländern werden die Hunde andernfalls getötet - der Platz wird ohnehin frei. Wir räumen nur den Müll weg.
In Italien ist die Sachlage etwas anders und irgendwie auch komplizierter, aber irgendwas muss man auch machen. Die Zustände sind vollkommen inakzeptabel, und man kann den Hunden nicht helfen, ohne sie zu vermitteln.Ich habe sogar schon gelesen, dass man doch besser überhaupt keinen Hund aus dem Tierheim nehmen sollte, also auch hier in Deutschland nicht, weil es dann den Leuten ja zu einfach machen würde, ihren Hund im Tierheim abzugeben. Dazu fällt mir (fast) nichts mehr ein.
ist hoffentlich selbstverständlich. Nicht dass es so klingt, als müsse man einen Auslandshund bei sich aufnehmen, um den Auslandstierschutz zu unterstützen. Das wäre Blödsinn.
Ich würde es sogar auch umgekehrt formulieren. Mit der Aufnahme eines solchen Hundes muss man nicht in erster Linie den Auslandstierschutz im Kopf haben. Ich finde, dass das vom normalen Hundehalter, der einfach einen passenden Hund sucht und einem in Not helfen möchte, zuviel verlangt ist.
Ich trenne daher gern Hundevermittlung und Tierschutzarbeit, was nicht heißt, dass es nicht Hand in Hand gehen sollte.
Wichtig ist aber, dass man durch sein Handeln kein Leid verursacht, in dem Sinne, dass z. B. Hunde extra vermehrt/gestohlen werden, um sie zu vermitteln. Das ist dann allerdings kein Tierschutz, sondern Betrug unter dem Deckmantel des Tierschutzes.Wer mehr machen will, kann das gerne tun, da gibt es ja reichlich Möglichkeiten. Auch im eigenen Land - das schließt sich ja gar nicht aus.
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