Erfahrungsaustausch Tierschutzhund

  • @ShadowWingXY
    Ich würde ihr auch ganz viel Zeit geben. Die bisherigen Tipps kann ich alle unterschreiben.


    Die Hundetrainerin aus Kreta, die mit Raynas ehemaliger Pflegestelle zusammenarbeitet sagt jetzt, ich soll sie, wenn sie nach einem mal „ist gut“ sagen nicht aufhört zu bellen in einen anderen Raum lassen (time out Raum) und sie da lassen, bis sie 5 Min still war.

    Das wäre jetzt irgendwie nicht mein Weg, ehrlich gesagt. Und wenn du dich damit nicht wohl fühlst...? Evtl. versteht sie auch gar nicht, warum sie dann allein bleiben muss.
    Habt ihr schon ein Abbruchsignal etabliert? DAS würde ich nutzen, wenn sie nach dem "ist gut" nicht aufhört zu bellen. Und den Abbruch mit deutlicher Körpersprache unterstreichen.

  • @ShadowWingXY
    Ich würde ihr auch ganz viel Zeit geben. Die bisherigen Tipps kann ich alle unterschreiben.


    Das wäre jetzt irgendwie nicht mein Weg, ehrlich gesagt. Und wenn du dich damit nicht wohl fühlst...? Evtl. versteht sie auch gar nicht, warum sie dann allein bleiben muss.Habt ihr schon ein Abbruchsignal etabliert? DAS würde ich nutzen, wenn sie nach dem "ist gut" nicht aufhört zu bellen. Und den Abbruch mit deutlicher Körpersprache unterstreichen.

    Ich mache es jetzt so:
    Richtigen Besuch lasse ich nicht klingeln, sondern anrufen um sie nicht schon durch das Läuten aufzuputschen. Und dann klingeln wir separat zu Übungszwecken, ich behalte sie bei mir und mache nicht auf. Das klingeln ignoriere ich also. Wenn sie dann klingeln nicht mehr mit Aufregung verbindet wieder fange ich an, langsam an die Tür zu gehen.
    Wir haben unseren Hausmeister als "Phantomklingler" engagiert. Außerdem Freunde und uns selbst :D


    Das Phantomklingeln klappt schon ziemlich gut. Nach dem zweiten Wuff checkt sie, dass ich ihr gerade n geiles Leckerlie vor die Nase halte. Das bekommt sie dann nach ein paar Sek still sein. Dann nach ein paar mehr Sek noch eins und zack(!!!) Klingel vergessen :)


    Ich hatte heute auch das erste Mal Besuch, seit die Knallerbse bei uns ist und was soll ich sagen: Es war total super Ich hab meine Freundin ohne klingeln reingelassen, Rayna hinter mich in den Flur gepackt . Sie hat n paar Mal gewuffelt und is dann fürs Stillsein belohnt worden. Wir haben uns dann ziemlich schnell hingesetzt und Kaffee getrunken und Rayna konnte in Ruhe schauen. Sie ist quasi direkt hin, hat geschnuppert (dann ganz schnell wieder zu mir. Erschrocken von der eigenen Courage ) und dann wieder hin. Nach etwa 10 Min hat sie n Leckerlie von meiner Freundin genommen Ich bin sehr happy, was die Motte für Fortschritte macht. Ich hoffe, es geht so weiter

  • Aber um dich aufzumuntern: Die ganzen Tränen und der Frust lohnt sich, wenn man dann sieht wie sein Hund aufblüht und lernt, dass er sich auf dich verlassen kann. Es ist viel Arbeit aber ich bin mir sicher ihr beide schafft das, du bemühst dich ja sehr um deinen Hund und du wirst sehen, ihr werdet danach ein tolles Team sein Durch das Arbeiten an den Problemen wächst eure Bindung und ihr werdet beide daran lernen können, mein ungarisches Teufelchen war der beste Lehrmeister in Sachen Hundeverhalten.

    Man soll ja auch mal was Gutes schreiben :). Die letzten Tage waren wieder ein Fortschritt. Ich habe die Länge und Häufigkeit der Spaziergänge wieder reduziert. Dadurch ist Sie draußen wieder mehr bei mir und spielt auch wieder mit mir. Bei der Morgendrunde rufe ich Sie zu mir sobald eine Person zu sehen ist oder ein Fahrrad vorbeifährt (dann gibst auch ein Keks), wechseln die Straßenseite oder kehren einfach um - das scheint Ihr zu helfen durch die Situation zu kommen. Manchmal bellt Sie noch dann weiß ich das wir zu nah waren ;). Ist anstrengend da man irgendwie immer aufmerksam sein muss ...aber irgendwie auch entspannender. Noch mal vielen Dank für Eure Tipps.

  • Ich mag dann hier auch mal eine Frage loswerden:


    Zur kurzen Vorgeschichte, Minni ist 15, ich habe sie seit drei Monaten, sie kommt aus dem Tierheim, der vorherige Halter war verstorben. Ursprünglich kommt sie aus dem Ausland.


    Sie ist ängstlich und unsicher. Mit anderen Hunden konnte sie von Beginn an nichts anfangen. Das äußerte sich anfangs dann teils in Fletschen, teils auch in Schnappen. Sie macht keine Unterschiede zwischen Rüden oder Hündinnen, Junghunden, selbst den kleinen tapsigen acht Wochen alten Welpen den wir trafen, fand sie doof.


    Ich habe daher ersteinmal rigoros alle Hundekontakte gestrichen. Das hat auch gut geklappt, sie hat immer Blickkontakt zu mir gehalten, sobald wir einem Hund begegneten. Ich habe sie dann aus der Situation rausgeführt.


    Brettern unangeleinte Hunde in uns rein und ich kann nicht schnell genug intervenieren, z.B. weil sie zu weit von mir weg steht, fällt sie in alte Abwehrmechanismen zurück.


    Treffen wir neue unbekannte Kleinhunde ist sie seit kurzer Zeit immer sehr interessiert. Sie zieht sogar teilweise zu den Hunden hin. Und sie zieht sonst nie, das will also etwas heißen. Lasse ich dann schnüffeln, wird ihr das in der Regel nach einer Sekunde zuviel und sie leckt sich den Mund. Sie bleibt dann aber wie angewurzelt stehen, hört nicht auf mich, weiter zu gehen, ich ziehe sie dann dort weg, denn sonst gibt es eine Beißerei.


    Nun gibt es hier einige Hunde, mit denen wir schon blöde Begegnungen hatten, sei es ganz zu Anfang eine Fletsch-Schnapperei oder dass der Hund in uns reinbretterte. Bei manchen Hunden sehe ich auch von weitem, dass er sehr wild ist, das kann sie überhaupt nicht gut ab.
    Zu diesen Hunden zieht sie jedoch auch hin, vermutlich weil sie vergessen hat, was mit denen war.


    Ich bin mir zu 99,9% sicher, dass sie bei jedem der "schonmal doof gewesenen" Hunde auch bei erneutem Kontakt nicht begeistert wäre. Ich glaube einfach, sie hat in dieser Sache nicht die Weitsicht, was gut für sie ist.
    Wie würdet ihr das händeln?

  • Hm. Wenn ich das richtig verstanden habe gibt es gar keine positiven Kontakte? Dann würde ich auch das hinschnuppern nicht zulassen und Hundekontakte streichen denke ich.

  • Richtig, es gibt hier zwar einen Harlekinpudel, den wir bis jetzt zwei Mal gesehen haben, wo sie auch kurz wedelt, schnuppern die Hunde dann aber, leckt sie sich auch dort den Mund.
    Das ist also so positiv wie es wohl nur werden kann. Bei sonst keinem anderen Hund wedelt sie. Und den Pudel sehen wir leider nicht regelmäßig, um da näheres zu testen.


    Ansonsten endet jeder Kontakt in Mund lecken oder Schlimmeren, wenn ich nicht intervenieren würde.

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