Brauche Rat - was tun mit meinem Hund?

  • Allerdings sind dann Aussagen, sie solle ihn sofort abgeben, weil sie ihm den Untergang weiht gelinde gesagt sehr unsensibel formuliert.

    Findest du?
    Das sehe ich anders, den Gedanken der TE, den Hund einschläfern zu lassen, empfinde ich auch "unsensibel".
    Ich finde die Abgabe in gute Hände am vernünftigsten, denn eine weitere Sorge der TE besteht darin, dass sie sich fragt, was mit dem Hund geschehen soll, wenn sie eines Tages wieder arbeiten muss, unabhängig von der gegenwärtigen Situation, in welcher sich die Halterin sowie der Hund sich nicht gut fühlen.


    Über die Depression an sich in diesem Thread zu diskutieren, finde ich überflüssig, dafür gibt es Fachleute oder medizinische Foren, an welche sich Betroffene wenden können.


    LG Themis

  • Ich finde das auch nicht unsensibel, sondern klar und deutlich formuliert. Ich finde die schnellstmögliche Abgabe wirklich als ein Zeichen der Liebe zu dem Hund. Kiri muss sich erstmal selbst helfen (lassen), bevor sie sich um ein anderes Lebenwesen kümmern kann. Ich kann die Gedankengänge von Kiri durchaus verstehen, auch ihren Zwiespalt, aber es geht um den Hund (und um andere, die noch gebissen werden könnten).


    Auch bei mir gab`s Zeiten, in denen es mir schlecht ging und da waren mir meine Hunde Last und Stütze zugleich. Wir haben`s überstanden und sind stärker geworden und jetzt geht`s mir auch wieder gut. Aber was Kiri beschreibt ist, finde ich, noch eine andere Nummer.

  • Aber Depression = unheilbar stimmt einfach nicht.


    Doch, habe erst vor kurzem mit einer Fachfrau auf dem Gebiet gesprochen. Aber das ist hier nicht das Thema. Daher belassen wird es jetzt besser einfach dabei. :smile:

  • Findest du?Das sehe ich anders, den Gedanken der TE, den Hund einschläfern zu lassen, empfinde ich auch "unsensibel".

    Das Dilemma ist... es ist nicht unsensibel... aber wenn ich jetzt was dazu schreiben würde, würde wieder ein Mod mich zensieren. Man muss sich erst mit der Erkrankung zumindest auseinander setzen um nachvollziehen zu können wie der Mensch in seinen Gedanken "abdriftet" und wieso.

    Aber hier begeben wir uns stark ins OT.



    Was ich allerdings richtiger finden würde, und dies wäre sehr sensibel ... der TE die irrationale Angst zu nehmen, sowohl vor Tierheim als auch vor der Abgabe des Hundes.


    Wenn DU überfordert bist bzw. absiehst, dass DU auf längere Sicht dich nicht um ein Lebewesen kümmern kannst, dann gib es ab. Ich verstehe, es ist schwer und man macht sich sicherlich lange noch Vorwürfe, aber ein Hund kann sich Veränderungen besser anpassen als die meisten Menschen.

  • Einmal kurz zur Rassefrage:
    In der Vorstellung steht, dass es ein Malteser-Shih Tzu-Mix ist. Mehr hab ich nicht beizutragen und bin auch schon wieder raus.

  • Einen Sack voll "Daumen hoch" für diese Absätze hier von MiniRottweiler:


    ***
    Was ich allerdings richtiger finden würde, und dies wäre sehr sensibel
    ... der TE die irrationale Angst zu nehmen, sowohl vor Tierheim als auch
    vor der Abgabe des Hundes.


    Wenn DU überfordert bist bzw. absiehst, dass DU auf längere Sicht dich
    nicht um ein Lebewesen kümmern kannst, dann gib es ab. Ich verstehe, es
    ist schwer und man macht sich sicherlich lange noch Vorwürfe, aber ein
    Hund kann sich Veränderungen besser anpassen als die meisten Menschen.


    ***


    Ein Hund der beschriebenen Mischung, klein, wuschelig, süß und noch dazu jung, dürfte trotz vorhandener Macken relativ gut zu vermitteln sein.


    Caterina

  • @MichaelHS
    Wie alt ist Dein Hund? Seit wann habt ihr ihn? Ich meine, wenn er in einem bestimmten Alter ist und Du das neue Herrchen bist, gibt es klar eine Chance ihn umzuerziehen. Meine Befürchtung ist, dass ich das nie wieder gut machen kann, also unter mir keine Besserung statt finden kann, da ich ihn schon seit längerem habe.

    Hugsi ist knapp vier Jahre alt, bei uns lebt er seit bald vier Monaten. Er kommt ursprünglich aus Rumänien, hat viel Mist erlebt, und die letzten beiden Monate vor seinem Einzug bei uns hat er im hiesigen Tierheim verbracht. Dort haben wir uns kennengelernt.


    "Umerzogen" haben wir ihn nicht. Es geht darum, einem angstaggressiven Hund zu ermöglichen, Ängste abzubauen, Vertrauen in "Herrchen" und/oder "Frauchen" zu fassen und hierdurch entspannter mit diversen Situationen umgehen zu können. Man muss dem Hund nachhaltig vermitteln: ich regele das für dich, du musst jetzt nicht nach vorn gehen.


    Wenn du Fragen dazu hast, kann ich gerne mal beschreiben, wie wir konkret an Hugsis Problem gearbeitet haben und nach wie vor weiter trainieren. Das ersetzt allerdings nicht den guten Hundetrainer, der sich euren Fall genau anschauen und mit euch vor Ort arbeiten müsste.


    Allerdings braucht so ein "Problemhund" nicht nur Training, sondern auch ein stabiles Umfeld. Das bedeutet, alle Beteiligten müssen an einem Strang ziehen und auch an sich selbst arbeiten (ich musste z.B. auch einige Umgehens- und Verhaltensweisen ändern, die ich aus der Zeit mit meinem komplett unproblematischen vorherigen Hund gewöhnt war). Wenn das nicht möglich ist, und leider liest es sich so bei euch (Verhalten der im Haus wohnenden Vorbesitzer), wäre es wohl tatsächlich das Beste, ein neues Zuhause für den Hund zu suchen. Ich weiß, dass das schwer für dich wäre. Aber überlege bitte, was für den Hund das Beste ist.

  • Ich bin der Meinung, dass du für dich selber entscheiden solltest, ob du den Hund noch behalten möchtest oder nicht. Wenn nicht, dann gibt es viele Möglichkeiten den Hund in bessere Hände abzugeben und ihm ein neues und geregeltes Leben zu ermöglichen (es wurde ja einiges aufgezählt).
    Wenn du aber sicher bist, dass du diesen großen Schritt zusammen mit deinem Hund überstehen möchtest, dann behalte ihn.
    Leider wissen wir nicht, wie dein Gesundheitszustand derzeit ist, aber oft können Hunde eine Therapie für den betroffenen Menschen sein.
    Lass ihn bitte auf keinen Fall einschläfern. Der Hund kann am wenigsten für die Situation und es wäre ihm gegenüber sehr unfair!


    Tipps für die Hundehaltung wären:
    Mute dir anfangs nicht zu viel zu. Der Hund braucht Zeit um sich umzugewöhnen (leider ist die Wohnungssituation nicht unbedingt die beste).
    Bitte deinen Bruder & seine Frau so viel Abstand wie möglich von dem Hund zu halten und setze Konsequenzen (auch wenn es dir schwer fällt). Sage ausdrücklich, dass der Hund von den beiden NICHT geschlagen werden darf und sie ihn in Ruhe lassen sollen!
    Das mit vor der Tür stehen habe ich noch nicht ganz verstanden.. Kann der Hund das denn einfach so oder gäbe es eine Möglichkeit Tür oder was auch immer zu verschließen? Oder ein Gitter zu befestigen?
    Dann solltest du dir eine Liste machen mit den Dingen, die wichtig sind zu verändern und mit den Dingen wo du erstmal hinweg schauen kannst (z.B. ist das Bissige am wichtigsten und das Bellen wäre bei mir an letzter Stelle).
    Wichtig wäre zu wissen, ob du versuchst dich mit den Hund zu beschäftigen? Spielst du mit ihm? Wie oft gehst du raus? Bekommt er was zum Kauen und Stressabbauen? Habt ihr geregelte Zeiten? Kann er schon ein paar Kommandos wie Sitz, Platz o.ä.? Gibt es Momente, wo er zu dir kommt und Nähe sucht? Warum hat er das Kind gebissen? Wie läuft er draußen an der Leine? Bekommt er genug Auslauf? Liebt er Fressen, Spielen oder etwas anderes?
    Wenn du diese Fragen beantworten würdest, dann könnte man dir denke ich bei einigen Dingen weiterhelfen.
    Konsequenz ist jedoch wichtig, aber ich denke, wenn du die ersten Erfolge sehen solltest, dass sich das dann auch verbessert.
    Der Hund wird definitiv noch lange brauchen, um dich als Rudelführer anzusehen. Aber wenn du wirklich den Willen hast, dann ist auch das möglich!

  • Vielen Dank für die ganzen Antworten und entschuldigt bitte die späte Antwort, ich habe die Antworten verfolgt aber konnte mich nicht aufraffen zu antworten.


    @HundeDori
    Ganz ehrlich, es ist so dass der Hund mich vom Ausstieg aus dem Leben gehindert hat. Nur er hält mich noch. Ich weiß es ist absolut egoistisch ihm deswegen kein neues Zuhause zu ermöglichen. Ich kann mir selber keine Richtung geben, wie soll ich es bei ihm tun. Ich wünschte ich könnte diszipliniert sein, ich nehme mir immer wieder Dinge vor, allerdings verpuffen sie wieder. Ich habe Angst vor noch mehr Einsamkeit...


    Das mit dem Einschläfer, keine Ahnung was mich da geritten hat und ich das geschrieben habe, ich habe bisher in meinem Leben niemandem geschadet, eher im Gegenteil, ich könnte meinem Hund das niemals antun, es würde mich verfolgen.


    Es könnte eine Therapie für mich sein, wenn ich die "Nähe", "das gebraucht werden", "die Freundschaft" zu meinem Hund zulassen könnte. Ich lasse niemanden an mich ran.


    Wir wohnen in einem zweistöckigen Reihenhaus, oben mein Bruder unten wir. Wenn ich die die Haustüre öffne, rennt er hoch, es ist aber schon weniger geworden.


    Ich bringe ich morgens 45 - 60 Min. raus, Nachmittags auch nochmal so 45 Min., Abends 15 Min., seit zwei Tagen möchte er nicht mehr Abends raus. Zum Kauen bekommt er täglich etwas. Ich spiele zwar mit ihm aber bin oft abgelenkt durch die anderen, der will was, dann will sie etwas, dann die Kinder meines Bruders und ehrlich gesagt, mein Hund möchte non stop bespaßt werden, ständig bringt er mir was zum werfen, ich habe kaum Zeit Mal einfach zu relaxen, Mal ein Buch zu lesen oder einen Film zu kucken, Mal für einige Stunden raus zu gehen - denn das schlechte Gewissen verfolgt mich. Heute wollte ich Mal für 2 Stunden weg, er wäre auch nicht alleine gewesen, wobei man kümmert sich nicht um ihn, er wird ignoriert, deshalbt ist er so auf mich fixiert. Jedenfalls ist er mir bis zum Tor gefolgt, ich habe mich ins Auto gesetzt und er ist ständig hin und her gerannt damit er mir auffällt und ich ihn mitnehme.


    Er knurrt die Kinder meines Bruders an, die Kleine wollte ihm letzten den Ball wegnehmen und werfen, da hat er richtig laut angefangen zu bellen. Was ist wenn ich Mal einkaufen gehe, die Kinder sind da und egal wie oft ich meine Eltern, Bruder ermahne, sie passen einfach nicht auf, was ist wenn er die Kleinen beißt? Die würden den sofort hergeben, man würde mich nicht fragen. Ich muss also ständig hinter ihm her sein, oder eben hinter den Kindern.


    Kommandos kann er keine, nur "Ball her", "Nein"... Und das auch nur wenn er Lust hat.


    Morgens wenn ich wach werde kommt er zu mir, dann gibt es Streicheleinheiten. Vor 4-5 Monaten war er immer vor mir wach, wartete bis ich aufwachte und kam wedelnd, leckte mir am Gesicht herum oder wenn ich auch nur kurz weg war, freute er sich riesig mich wieder zu sehen - jetzt nur noch mühseelig.


    Das mit dem Mädchen weiß ich nicht genau, wahrscheinlich wollte sie ihm das Spielzeug wegnehmen und werfen, sie war im anderen Zimmer mit dem Hund, schrie und weinte plötzlich...


    Sobald wir in den Wald zum Gassi gehen lass ich ihn von der Leine los. Eigentlich darf ich das nicht, bevor er nicht hört, aber er flippt regelrecht aus wenn andere Hunde kommen und er ist an der Leine, da wird er dann aggressiv. Außerdem baut es ja auch Vertrauen auf ohne Leine, hab ich Mal gelesen... Keine Ahnung.


    Er frisst nur wenn er Lust hat, er weiß wenn er auf stur macht und einen Tag lang nichts frisst dann bekommt er was er will. Ich weiss aber auch nicht wann ich ihm immer Leckerli geben kann, wenn er sein Futter nicht frisst geb ich Leckerli dazu dann frisst er, unterwegs seh ich oft Hundehalter die ihren Hunden ständig Leckerli geben, wenn ich das tu dann frisst er Zuhause sein Futter nicht mehr.


    Er spielt gerne, allerdings ist er wie soll ich sagen, er muss ständig auf Trapp sein, irgendwie ist er immer unter Stress, die Pupillen sind oft weit nach dem Spielen. Er ist ständig angespannt.


    Kiri

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