2 intakte Rüden in einem Haushalt - problematisch?

  • Hallo zusammen,


    bald ist es so weit - unser Zweithund wird geboren und im Juni einziehen.
    Es wird ein Labradorrüde, genau wie unser Charly, der bald drei Jahre alt wird. "Will" soll er heißen.


    Da Charly insgesamt ein recht umgänglicher Rüde ist und gerade bei Klein- und Junghunden enorme Patenonkelqualitäten entwickelt, sich begeistert und geduldig mit ihnen zärtlich beschäftigt, haben wir uns eigentlich keine Sorgen gemacht, dass es irgendwann Probleme geben könnte, wenn Will in die Pubertät kommt bzw mal erwachsen ist. Er soll, ebenso wie Charly, nicht kastriert werden. Eventuell einmal ein Kastra-Chip, wie Charly auch.


    Jetzt wird von mancher Seite gemutmasst, dass das sicher nicht gut geht ... und wir Charly kastrieren besser lassen sollten.
    Auf die Idee sind wir noch gar nicht gekommen. Ich kenne nur einen Fall persönlich, da hat die intakte Labbi-Tochter ihre intakte Labbi-Mutter irgendwann nicht mehr akzeptiert, sie gemobbt und sie sogar böse gebissen - mehrmals. Die Halter haben alles versucht, mussten sich aber letztendlich von der jüngeren Hündin trennen. Das ist natürlich sehr traurig und war für die Besitzer enorm schwer.


    Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, dass Charly schon sicher ein Jahr mit intakten friedlichen Rüden nicht mehr viel am Hut hat, sie interessieren ihn einfach nicht. Seit er erwachsen ist, spielt er auch nur noch relativ wenig mit anderen erwachsenen Hunden und das sind meist entweder kastrierte oder unkastrierte Hündinnen, da wird er schon mal albern und leistet sich mit ihnen wunderbare Rangeleien und Rennspiele. Bei Welpen/Junghunden und verspielten Kleinhunden macht er geschlechtermäßig keinen Unterschied - er mag sie und wenn sie ihn bedrängen, nimmt er sich ihnen gutmütig an.


    Leider leben in unserem Umfeld ausschließlich kastrierte Hunde im Mehrhundehaushalt und ich kann mich nirgendwo orientieren und beobachten.


    Hat jemand Erfahrungen mit dieser Konstallation und kann was dazu sagen?
    Auf was sollten wir achten? Die Züchterin meinte, dass wäre auch Erziehungssache, sie sieht keine Probleme, hat aber auch noch nie zwei intakte Rüden gleichzeitig gehalten.

  • Ich habe fast immer mindestens 2 intakte Rüden gehalten, meistens sogar drei.


    Nennenswerte Probleme gab es keine. Den/dem älteren Rüden wurde der Welpe vor die Nase gesetzt, je nach Gusto war der eine ein paar Tage beleidigt, der andere nahm den Welpen sofort an.


    Ich fand meine Jungs-WG immer wunderbar.

  • Hat jemand Erfahrungen mit dieser Konstallation und kann was dazu sagen?

    Ich kenne etliche HH, die intakte Rüden halten. Wichtig ist dabei mMn zum einen, welche Chraktereigenschaten beide Hunde mitbringen (also dass sie zueinander passen) und dass man sich selbst an gewisse Regeln hält, die aber jeder Mehrhundehaushalt benötigt, damit das alles ohne große Konflikte klappt.


    Was eine Kastration da bringen soll, erschließt sich mir nicht so wirklich. :ka: Aber da du ja selber schreibst, dass du nur kastrierte Mehrhundehaushalte kennst, wird da wohl schlichtweg keine Erfahrung mit intakten Rüden vorhanden sein.

  • Ich hab zwei intakte Rüden im gleichen Haushalt. Einen 4jährigen Beauceron-Münsterländer-Mix und einen 2jährigen Chinese Crested Dog.


    Das Zusammenleben mit den beiden Rüden läuft 1a. Es gibt keinen Streit, keine Rauferein etc. die spielen gern miteinander, leben friedlich und ohne nennenswerte Probleme zusammen.
    Selbst die läufige Hündin im Haus veranlasst die Rüden nicht, sich irgendwie gegenseitig anzugehen. Auch draußen gibt es keine Konkurrenz o.ä.


    Die Hunde dürfen zu Hause viel untereinander regeln, ohne das hier von seitens der Menschen groß eingeschritten wird. Wir beobachten, greifen aber nur selten kontrollierend ein, weil wir einfach der Meinung sind, das die Hund ihre Kommunikation nutzen sollten, um zu Hause konfliktfrei leben zu können, ohne das eine Situation eskaliert.


    Es kann natürlich immer mal Situationen geben, wo es eskaliert, oder schwierig wird.Das hatten wir hier auch schon ein paar Mal. Das ist aber nicht die Regel und kam bisher nur 2x vor.

  • Ich habe fast immer mindestens 2 intakte Rüden gehalten, meistens sogar drei.


    Nennenswerte Probleme gab es keine. Den/dem älteren Rüden wurde der Welpe vor die Nase gesetzt, je nach Gusto war der eine ein paar Tage beleidigt, der andere nahm den Welpen sofort an.


    Ich fand meine Jungs-WG immer wunderbar.

    Sorry für OT, aber: :lol: Ich muss so lachen, Mona hat Frieda auch immer nur milde und hochnäsig beobachtet, so nach dem Motto "Du bist eh nur Besuch..." und manchmal, wenn Frieda der Welpenwahnsinn packte und sie so richtig nervig war hatMona sich neben mich gesetzt und mich angeschaut als ob sie dachte "Die könnte jetzt echt mal wieder verduften, der wuschelige Nervzwerg!!"


    Heute sind die beiden ein Arsch und ein Eimer!! :herzen1:

  • Also ich lebe momentan auch mit 2 intakten Rüden zusammen. Der Hund von meinem Freund, 10 monate alt und mittendrin am pupertieren und mein Rüde, 5 Jahre und sehr unverträglich mit Rüden und gegenüber aufdringlichen Hunden.
    Die Wohnung hat 47 qm (da Schräge, also ca 60 qm normal). 2 Zimmer.
    Und was soll ich sagen? Es funktioniert.


    Ausgesucht habe ich mir das nicht, mein Leben nach meinem Hund ausrichten möchte ich ebenso nicht. Also wurden klare Regeln aufgestellt und was mit Sicherheit geholfen hat ist, dass sie sich kennen gelernt haben als der andere noch Welpe war.


    Deshalb sehe ich da bei dir eigentlich keine Probleme. Natürlich kann es mal sein, dass der junge den älteren testen möchte (kommt halt auf die Charaktere an). Gibt zwei Möglichkeiten: Ihr lasst regeln oder ihr regelt das selbst.
    Aber wie das halt so bei Männern ist, nach der Schlägerei gibt´s 'n Bier. Frauen sind da schon echt "böser" :ugly: :ugly:

  • Oder auch: "Frauchen, nimm das Ding da weg!"

    loool ... Wir werden schon schauen, dass Charly seine Auszeit bekommt. Ein Hund begleitet meinen Mann öfter mal auf die Arbeit, der andere bleibt bei mir zuhause. Für die ersten Monate haben wir, wie bei Charly, das Welpengehege für Will geplant, für die festen Ruhezeiten. Nachts müssen wir mal schauen, wie das läuft mit dem Welpen/Junghund. Charly genießt erst seit 1,5 Jahren die vollkommende Freiheit im Haus, davor haben wir ihn nachts räumlich auf den Flur und das Bad vor unserem Schlafzimmer begrenzt. Wir werden auch mal getrennt mit den Hunden spazieren - alleine schon in der Zeit bis Will so weit ist, auch mal 2 Stunden zu tappen usw.


    Uns treibt vor allem das Gefühl, dass Charly Freude daran haben wird, einen Artgenossen zu haben. Bei unseren beiden Katern ist es so schön zu sehen, wie sie zusammen erkunden, spielen und schlafen. Charly guckt da regelrecht neidisch ... denn sie legen sich nicht zu ihm, spielen ist auch nicht, sie waren schon erwachsen als er einzog und trauen dem schweren großen Stinkeding nicht allzu weit.


    Zuhause ist Charly in dem Sinne "alleine" und viel los ist da nicht. Nur zwei Menschen, wovon einer die Woche tagsüber nicht da ist und der andere Mensch, also ich, will auch nicht den ganzen Tag Hundebelustigung spielen. Also zuhause wird viel gepennt ... ein ruhiger Haushalt insgesamt.


    Draußen dagegen sind wir oft mit anderen Hunden unterwegs ... er ist glücklich, wenn was los ist um ihn herum. Er trabt gerne in der Gruppe, fühlt sich wohl in Hundegesellschaft, auch wenn ihm der andere Hund jetzt nicht so arg viel bedeutet, scheint er selbst Zweier-Gassi-Gänge zu genießen.



    Eine aufregende Zeit wartet auf uns alle ... ;-)

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