Zwei erwachsene Hunde gleichzeitig trainieren?

  • ALso ich denke nicht dass sie verzweifelt sind, sie gehorchen uns ja im eigentlichen Sinne, und wir lassen ihnen auch nicht alles durchgehen, sie wissen manche regeln und halten sich da auch dran.


    Liebe Conny,


    Zorro ist der Chef. Zum Beispiel wenn ich ihm das Geschirr anziehen möchte legt er sich einfach hin. Dan gebe ich ihm befehl zu mir zu kommen, aber er reagiert nicht, schaut mich aber an. Dann liefere ich ihm ein Augenkontakt-duell, nach 2 minuten steht er dann schlussendlich auf und lässt sich das Geschirr anziehen. Oder, heute wollte ich ihm die Pfoten abwaschen mit dem Schlauch (machen wir immer so wenn sie dreckig sind) er kam aber nach 3x aufforderung nicht, er ist einfach in die wiese gelaufen zum spielen. Da habe ich ihm klar signalisiert dass jetzt nichts mit spielen ist. Er hat dann versucht trotzdem zu spielen und hat gebellt, nach einer weiteren aufforderung nach der er nicht gekommen ist, habe ich ihn dann am geschirr gepackt und die garage zurück "gezogen" (so kann amn ech eignetlich nicht nennen), danach war er wieder brav und hat alles machen lassen.
    Ich glaube einfach er will die Rangordnung neu klären, wir geben ihm aber keine Chance dazu. Das verhalten ist jetzt seit ein Paar Tagen so... er will uns auf der Nase rumtanzen...
    Bo, der andere hund, ist eigentlich sehr brav und der gehorcht aufs Wort (ausser eben andere hunde) aber der komtm immer gleich wenn ich ihn rufe. Wenn Zorro dann nicht gehorcht wird Bo wütend und attackiert ihn. Will er ihn zum gehorchen bringen?


    Ich versuche grundsätzlich immer alles intressant zu machen und sie auf nette weise dazu zu animieren zu mir zu kommen und das zu tun was ich verlange, aber wenn mir zorro so auf der Nase rumtanzt, muss ich ihm doch zeigen dass ich der Chef bin, richtig?

  • Beim Kommen: Er weiß dass er kommen soll, deine Körpersprache signalisiert ihm aber vielleicht, bleib von mir weg. Er ist im inneren Konflikt, du baust mehr Spannung auf, die ist dann so unangenehm, dass er doch kommt. Versuch mal nicht frontal zu stehen sondern etwas abgewandt. Vielleicht kommt er dann fröhlicher.
    Das Spielen kann fiddle about sein, er ist unsicher und überspielt diese mit dem Spiel.
    Bo kann auch deinen Ärger spüren und deswegen Zorro attackieren. Er lässt seinen Frust durch deinen Ärger bei ihm aus.

  • Danke Eisntein51....
    So habe ich das noch nicht gesehen. Ich versuchs mal mit weniger frust wenn sie nicht gehorchen. Ist aber nicht so leicht... ich weiss ja dass sie es können, sie tun es nur nicht, manchmal fühle ich mich als woltlen sie mich absichtlich ärgern.


    Wie bekomme ich das denn hin, dass sie nicht mehr so verwirrt sind? Ich tu mein bestes, die Rangordnung zu bestärken (zorro futtert zuerst,...) und nicht dagegen zu gehen. Zudem zeige ich ihnen dass ich der chef bin (ich gehe als erste durch die tür, etc..).


    Wie kann ich das ganze denn so festigen dass sie wissen wo ihr Platz ist?

  • Danke Eisntein51....
    So habe ich das noch nicht gesehen. Ich versuchs mal mit weniger frust wenn sie nicht gehorchen. Ist aber nicht so leicht... ich weiss ja dass sie es können, sie tun es nur nicht, manchmal fühle ich mich als woltlen sie mich absichtlich ärgern.


    Wie bekomme ich das denn hin, dass sie nicht mehr so verwirrt sind? Ich tu mein bestes, die Rangordnung zu bestärken (zorro futtert zuerst,...) und nicht dagegen zu gehen. Zudem zeige ich ihnen dass ich der chef bin (ich gehe als erste durch die tür, etc..).


    Wie kann ich das ganze denn so festigen dass sie wissen wo ihr Platz ist?

    Hunde zeigen Verhalten das sich für sie lohnt, sie haben nichts davon, wenn sie dich ärgern, also machen sie das auch nicht. Es gibt unterschiedliche Gründe warum sie nicht kommen. Es kann sein, dass der Außenreiz zu stark ist oder dass du schon ärgerlich bist oder so rüberkommst. Es kann sein, dass nach dem Rufen etwas negatives folgt (anhängen, baden). Wie hast du den Rückruf aufgebaut?


    Du musst nicht zeigen, dass du der Chef bist, nicht mit den Mitteln. Ein "chef" so wie es die Hunde brauchen ist ein Mensch der die Hunde anleitet, sagt was zu tun ist und auf ihre Bedürfnisse eingeht. Erster durch die Tür gehen kann sinnvoll sein (du schaust ob sich jemand dahinter befindet) aber es macht dich nicht zu einem Chef.


    Dass mit dem Platz verstehe ich leider nicht.

  • Ich weiß nicht, wie die anderen das so handhaben. Aber um die Rangordnung unter den Hunden mache ich mir eigentlich keinen großen Kopf.
    Das letzte Wort haben wir Menschen, das ist uns wichtig. Was die zwei untereinander machen ist mir solange egal, wie sie sich nicht zoffen oder mobben. Das erlaube ich nicht, egal, wer anfängt.
    Wer zuerst frisst, wer auf welchem Platz liegt, wer zuerst in den Garten geht... sollen sie machen, wie sie lustig sind. Und das wechselt auch ständig bei uns.

  • Den Rückruf hab ich aufgebaut indem ich wenn wir zu Hause waren sie regelmässig gerufen habe und ihnen dann ein Leckerchen gegeben habe, so dass sie gerne zu mir kommen. Draussen das gleiche, habe dann zur belohnung gespielt oder Leckerchen gegeben. Ich versuche immer mich interessant zu machen, damit sie kommen. Ich rufe sie regelmässig einfach so, damit sie lernen dass sie wenn sie zu mir kommen eine belohnung gibt, so dass sie gerne kommen. Vor dem anleinen rufe ich sie immer ein - zwei mal, damit sie das kommen nicht mit anleinen verbinden. Wobei ich sagen muss, dass das anleinen ihnen eigentlich nie etwas ausmacht. Woltle aber dass sie etwas positives mit dem kommen verbinden. So mache ich das halt weiter, nur kangsam lass ich dann auch mal ein LEckerchen weg und Lobe einfach nur so.


    Ich habe das in einem Buch gelesen, dass man den Hunden mit kleinen Gesten leicht zeigen kann wer der Chef ist. Halt eben grade mit dem "ich gehe als erster durch die tür, weil ich bin der Chef" oder das "du musst Platz machen wenn ich bvorbei will, ich steige nicht über dich drüber" (was fast nie passiert, sie liegen nicht im Weg).


    Mit Platz finden meine ich, dass sie die Rangordnung unter sich geklärt bekommen, und mich als ihr Herrchen ansehen.

  • Hallo Zoggo,


    ich habe selbst noch nicht mit zwei Hunden trainiert, aber einige Leute beobachtet, die das gemacht haben. Ich habe einmal ein paar Dinge für Dich notiert, die mir dabei aufgefallen sind, vielleicht ist ein Ansatz für Dich dabei:


    1. Man kann zusammen trainieren. Z.B. Hund-1 macht "Sitz", Hund-2 gibt auf Kommando "Pfote" (oder anderes). Ich denke, dass diesem Training bereits ein getrennten Training vorherging, würde mir also wirklich die Zeit nehmen, das zu tun.


    2. Bei getrennten Training wurde der Hund auch mal ins Auto gebracht, oder an einen Baum gebunden. (Dies kannst Du auch auf einem Spaziergang mit den Beiden tun, dann hat der eine mal Pause und mit dem andere übst Du eine kurze Sequenz). Oder zu Hause, wenn du einen der beiden auf den Platz schickst oder in einen anderen Raum bringst.


    3. Die Hunde wurden bei gemeinsamen Training vor dem Hörzeichen mit ihrem Namen angesprochen. Also: "Bella, Sitz!" und "Oskar, Pfote!". Deine Aufmerksamkeit muss dann auch immer 100%ig bei dem Hund sein, mit dem Du gerade kommunizierst. Und auch die Stimmung muss dazu passen. Es verlangt viel von Dir - deswegen würde ich ganz kurze Sequenzen üben. Auch gerade bei Suchspielen oder Apportieren kann der eine Hund mal warten und muss sich zurücknehmen. Das schult dann gleichzeitig die Impulskontrolle: 2 Fliegen mit einer Klappe!


    4. Auch wenn Du sagst, deine Hunde "hören ganz gut" - ein Hund, der unaufgefordert zu anderen Hund läuft oder Wild hetzt, hört nicht gut. Ich habe selbst eine Jagdfreundin hier zu Hause - und da ich auf Nummer Sicher gehen will - kommt sie an die Schleppleine und die bleibt auch dran. Ich schreibe das, weil es auch wichtig ist, die Hunde realistisch zu sehen und das, was sie leisten können und was nicht, ehrlich einzuordnen.


    5. Du scheinst Dich von deinen Rackern manchmal provoziert zu fühlen, bitte bedenke, dass dich deine Hunde nicht ärgern wollen. Es sind immer unsere eigenen "Roten Knöpfe", die von bestimmten Verhalten gedrückt werden und dann werden wir gefrustet oder ärgerlich oder anderes.


    6. Manche Hundeschulen bieten ein Kommunikationstraining mit Hunden an, in dem man das Ausdrucksverhalten seiner Hunde und den Umgang der Hunde mit dem Halter kennenlernen und interpretieren lernen kann. Vielleicht habt ihr Freude daran, einmal so ein Seminar zu besuchen?


    Die Hunde sind noch gar nicht so lange bei euch und wollen herausfinden, was für Regeln für sie gelten bei euch (und welche nicht). Das fragen sie natürlich manchmal nach. Und Du kannst ihnen Sicherheit geben und sie führen, indem Du ihnen vermittelst, welche Hausregeln gelten sollen.


    Viel Spaß beim Üben, ich finde es ganz klasse, dass ihr euch um zwei erwachsene Hunde kümmert, die bei ihren Besitzern nicht bleiben konnten!

  • @Zoggo: Das ist schon mal ein guter Ansatz, ich würde die Leckerlis aber noch nicht abbauen, wenn sie noch nicht zuverlässlich abrufbar sind.
    Es stimmt nicht immer alles, was in den Büchern steht und das ist schon längst überholt. Sie werden dich als Herrchen ansehen, wenn du ihnen Regeln beibringst, diese konstant sind und du um sie kümmerst.

  • Du kannst sie in beliebiger Reihenfolge füttern. Das ist völlig wumpe. Genaus wie es egal ist wer zuerst durch die Tür geht. Du könntest auch jeden Abend vor dem Zähneputzen einen Handstand vor ihnen machen, das hätte den selben Informationswert bezüglich Rangordnung für die beiden. ;)


    Hunde orientieren sich nicht gerne an Menschen, die sich unberechenbar verhalten. Und das tust Du derzeit, weil Du einerseits ganz richtig über Belohnung arbeitest, wenn Du ein Verhalten fördern möchtest, dann aber wieder in anderen Situationen auf der "ich muss mich durchsetzen"-Schiene genau das zerschießt, weil Du die Stressanzeichen übergehst und in Bedrohung gehst.


    Schmeiß mal die Worte Rangordnung, Chef sein und so einen Kokolores über Bord und überleg Dir in Ruhe wie man Hunden etwas beibringt, idealerweise auf nette Art.


    Einzeln üben halte ich für unumgänglich und den Umgang mit Schleppeleine lernen auch ...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Auch darf man nicht die Gruppendynamik unterschätzen! Was mit den Hunden einzeln klappt, klappt noch lange nicht mit beiden zusammen! Unsere sind alleine eigentlich andere Hunde :)

    Mir geht es ähnlich wie sabarta.
    Brix und Lena sind fast gleichalt (Juli 2012 und August 2012) und auch eher von der schwereren Sorte. Der Aussie wiegt ca. 18kg, der Landseer ca. 28-30kg.
    Ich habe in Bezug auf Rückruf, Leinenführigkeit, etc. bessere Erfahrungen gemacht wenn zusammen trainiert wurde. Einfach weil die Hunde zusammen nochmal komplett andere Hunde sind und meine zumindest Schwierigkeiten damit hatten einzeln gelerntes dann zusammen auch anzuwenden. Zudem schauen sie sich halt auch positive Sachen voneinander ab - was ich immer sehr angenehm fand.


    Beim Jagen sehe ich das etwas anders.
    Gerade wenn beide jagdlich sehr ambitioniert und vllt. auch recht ähnlich im Lernverhalten sind, stelle ich es mir sehr schwer vor.
    Bei Lena und Brix geht das gut, weil Lena zwar Wild hinterherrennen würde, aber weder auf Spur geht, noch ein "PLATZ" ignorieren würde. Der wirft man ahlt ein Platz zu und dann arbeitet man mit dem Shepherd.
    Wären beide auf Sicht und Spur gleichermaßen schwierig, würde ich lieber getrennt trainieren. Da es zu zweit vom Menschen auch viel mehr Aufmerksamkeit fordert, damit man bei zwei Hunden dennoch körpersprachliche Anzeichen rechtzeitig mitbekommt.

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