Werden Hunde heute schnell überfordert?

  • Bei mir ist es wohl eher das Problem, das Coco fast gar nicht fordert. Da besteht dann eben eher die Gefahr, dass wir zu wenig unternehmen, weil sie ja scheinbar mit wenig zufrieden ist. Und dann bekomme ich doch ein schlechtes Gewissen, ob sie nicht mehr bräuchte und aber einfach resigniert. Es hat bei ihr wirklich Monate gedauert, bis sie mal angezeigt hat, dass sie raus muss.


    Naja, ich hoffe, wir sind auf einem guten Mittelweg und versuchen immer unser Wochenpensum zu erfüllen. Also an einem Tag mal weniger, an einem anderen mehr, aber das die Woche insgesamt einigermaßen ausgefüllt war :D


    Dieses Wochenende war z.B. etwas mau, da ich am Samstag den ganzen Tag bei einem Umzug mitgeholfen habe. Coco war zwar dabei, aber hauptsächlich im Auto oder angebunden im Hof. Der geistige Input mit den vielen Leuten war dafür so hoch, dass sie abends trotzdem todmüde war und den Sonntag zusammen mit mir halb verpennt hat. Wegen dem Wetter (und meinem Zustand) gab es dann am Sonntag auch nur zwei Parkrunden größtenteils an der Leine...

  • Zitat

    - Spaziergänge (in den Augen des Hundes: Revierkontrollgänge) sollten weniger nach zurückgelegter Strecke als nach Gründlichkeit bemessen werden. Der Hund sollte Gelegenheit bekommen, sein Revier ausgiebig mit der Nase zu erkunden. Also besser nicht immer strammen Schrittes weiter, sondern sich mehr nach dem Hund richten, ganz besonders, wenn er angeleint ist. Nasenarbeit ist Kopfarbeit und sehr beanspruchend für den Hund.

    Schön und gut. Aber was bringt das dem Hund, wenn die körperliche Kondition vernachlässigt wird? Der mag ja dann müde sein und der Besitzer hat seine Ruhe, aber gut für den Körper ist es sicher nicht, Bewegung durch "Nasenarbeit" zu ersetzen.

  • @KasuarFriday
    Die PDH einer Freundin hat exakt die gleichen Arbeitszeiten wie ihre HF. Hat sie viele Einsaetze hintereinander - ohne gescheite Pausen dazwischen - wird notfalls ein anderer DHF samt Hund eingesetzt oder sie gehen ohne Hund raus.
    Grundsaetzlich arbeitet der Hund aber wie seine menschlichen Kollegen.





    Ansonsten:
    Ich passe die Auslastung den Hunden an. Alle kennen auch Tage, an denen nichts passiert ausser kurze Loeserunden und alle kennen auch so anstrengende WE wie das letzte.

  • Meine Hunde sind alle körperlich und geistig in der Lage lange und hart zu arbeiten, dass heißt aber nicht, dass sie das jeden Tag tun müssen. Ich habe ein waches Auge auf sie und nutze meinen gesunden Menschenverstand. Es gibt hier Tage, da sind die Hunde sehr beansprucht und dann gibt es Tage, da ist außer Grundstück bewachen, noch nicht mal ein gassi drin.


    Ich denke ein gesunder, durchtrainierter und fitter Hund, hat weder mit einer kurzzeitigen Überbelastung, noch mit einer kurzzeitigen Unterbeschäftigung ein Problem.


    Weder muss man einen Hund in Watte packen, ständig bremsen, noch muss man jeden Tag, stundenlang ein Mammutprogramm an Beschäftigung abhalten.


    Einfach aufs Bauchgefühl hören, seinen Hund nicht aus den Augen verlieren und weder übertreiben, noch untertreiben. Ein Hund der nur auf der Couch liegt und sich kaum bewegt, ist genauso wenig gesund, wie ein Hund der jeden Tag 6 Stunden ausgelastet wird.


    Lg

  • @Murmelchen Auch dir ein großes Danke für die Antwort. Wofür steht PDH, Personendiensthund oder so? Tut mir leid, das ist gerade das schlaueste, was mir einfällt & beim Schnellgoogeln hab ichs nicht gefunden.


    Mir ist außerdem aufgefallen, dass einige arbeitende Hunde wohl eher gezielt eingesetzt werden. So klang es in dem einen Post bzgl. Hütehunde: wenn gerade nötig, kommt der Hund kurz & knackig zum Einsatz, fertig. Bei der Polizeit läuft der Hund vermutlich auch mit den Menschen mit und muss nicht 8 Stunden am Stück Menschen stellen oder in Armen hängen (ja, man merkt, ich habe NULL Ahnung, was Gebrauchshunde eigentlich tun. Bitte nicht drüber ärgern, lieber mich klüger machen).
    Keine Ahnung, wie oft Jäger auf die Jagd gehen. Und noch weniger Ahnung, ob man heute noch verschiedene Hunde für verschiedene Aufgaben nutzt, so dass sie jeweils "Pause" haben, wenn der andere Spezialist dran ist.

  • "Warum schonst du den so?" weil andere nur den übermütigen Welpen/Junghund sahen.

    Ganz genau!
    Andere sehen nur das Energiebündel an der Leine was "LOS LOS LOS!" ruft.... Das diese Intensität auch für den Hund nicht gut ist, sieht niemand,


    Ich war/bin auch hier in der Nachbarschaft das "böse Frauchen" das ihren armen Hund nicht ableint.
    Anfangs hat mich das genervt, inzwischen ist mir das egal.
    Die kennen meinen Hund nicht so gut wie ich (auch wenn sie das meinen). Und meine dreht direkt auf wenn sie einen Reiz bekommt (z.B. fliegender Ball, aufgedrehter Hund...)und ich sie dann ableine. Dann ist sie auch wenn wir schon wieder zuhause sind, nicht zur Ruhe zu bekommen. Bzw, nur mit viel Mühe.


    Und ihr sieht man das wirklich an: Sie pulsiert dann fast vor Energie, kaspert unkontrolliert herum, gibt merkwürdige Geräusche von sich, bekommt rot unterlaufene Augen und einen "irren Blick".


    Wenn wir im Feld alleine unterwegs sind und eine ruhige Stimmung ist, leine ich sie ab. Und dann verhält sie sich auch ganz normal.
    Es kommt eben auf das "wie" an.


    (Zur Auslastung schreib ich später was...)

  • Die Leute haben den irren Hund dann ja auch nicht zuhause, die haben immer leicht reden... :muede:


    Meine zeigt Überforderung auch noch mit Zerstörungswut an. Normalerweise kann ich Darcey alles zum Spielen geben, mehr als etwas gebeutelt wird es nicht. Wenn sie aber komplett hohl im Hirn ist werden richtige Stücke aus dem Spielzeug gebissen und es wird zerfleddert, so schnell kann ich gar nicht reagieren.



    Ich denke ja dass sich Hunde an wenig Programm eher gewöhnen als an zu viel. Langeweile ist zwar auch nicht schön, aber das dauer an Adrenalin kann einfach nicht gesund sein...

  • So ähnlich hab ichs damals mit den zwei BX auch gehalten, wobei wir 1 x täglich ne Runde gedreht haben.
    Heute mit unserem Mini Garten geht das allerdings nicht mehr.

  • Das Problem ist doch- entweder sehen die Menschen nicht dass ihr Hund komplett hinüber ist oder interpretieren es vollkommen falsch.

    Hier im Dorf gibt es 2 Hundebesitzer, die mit ihren Hunden ausschließlich Radfahren. Einmal einen Labbi und dann noch ein Boxermix. Beide Besitzer sind der Meinung, dass sie viel Radfahren müssen und das normale Gassigehen nicht ausreicht, weil die Hunde sonst nicht "kaputt" zu kriegen sind.
    Dass sie unbewusst die Hunde durch das 2-3malige tägliche immer längere Radfahren nur noch mehr trainieren ist denen gar nicht bewusst. Ist ja kein Wunder, dass diese Hunde immer mehr "brauchen" - werden ja tagtäglich gut trainiert...........

  • Ich habe auch bestimmte Gassiwege die wir fast nur in der Brut- und Setzzeit gehen. Halt wegen dem Leinenzwang.
    Die sind dann zuerst eh "neuer" und damit interessanter, vor allem aber nehme ich da bewußt die Strecken wo die meisten Leute ihre Hunde hier langführen. Sprich meine Jungs sind da nach 30 Minuten intensivstem rumschnuppern auch mehr als zufrieden.
    Die nutze ich dann eben um die Nase auszulasten, die körperliche Auslastung die der Whippet braucht findet im Garten statt.


    Es gibt ja soviele Möglichkeiten einen Hund auszulasten, ganz ohne "Extremsport".

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!