Schwergewichtige Reiter anwesend?
- Xerophile Tageule
- Geschlossen
-
-
Auch in den "nicht klassischen Reitweisen" sitzt man auf Pferden. Und die funktionieren so an und für sich ziemlich ähnlich. Auch das Reitenlernen an sich funktioniert da ziemlich ähnlich.
Bei einem Gewicht von an die 100 kg wage ich aber zu bezweifeln, dass überhaupt ein Reitbetrieb ein passendes Pferd für dich zum Lernen hat.
Schulpferde sind ein wertvolles Gut für einen Reitbetrieb.Zu deinen sonstigen Vorstellungen über das Reiten...von wegen "es widerstrebt dir, auf fremden Pferden zu lernen" - sorry, das funktioniert beim Reiten so nicht.
Du solltest dich vielleicht überhaupt erst mal näher mit dem Thema Pferd und Pferdehaltung vertraut machen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
@Xerophile Tageule:
Es ist aber eben nicht ganz vergleichbar, weil man durch das Reiten ganz stark auf den Körper des Pferdes wirkt, und man da als Anfänger richtig Schäden anrichten kann. Und ich habe auch in Bezug auf Hundetraining schon mal gedacht, wie toll es wäre, das Timing mit einem Hund zu üben, der das alles schon kann und einige Schritte weiter ist als man selbst. Und beim Reiten ist eben diese Regel Anfänger-erfahrenes Pferd, Experte-unerfahrene Pferd eine bewährte eiserne Regel.Ich wüsste auch nicht, wo ich in meiner Umgebung einen Schul-Stall finden könnte, der meinen Erwartungen entspricht. Leider.
Aber ich befürchte, dass jeder Reiter hier dir sagen würde, dass ein eigens Pferd als Anfänger nicht gut gehen wird... Würde mich da nicht drauf einlassen. Schließlich müsste der Reitlehrer, der zu dir kommt, im Prinzip IMMER dabei sein, wenn du aufs Pferd steigst.
Hast du denn schon mal mit den potentiellen Lehrern gesprochen?
-
Ich muss auch sagen. Richtig reiten lernt man nur auf verschiedenen Pferden.
Als wir in München Reitunterricht genommen haben, sind wir auch über 30 Kilometer ein Weg gefahren. Für guten Reitunterricht haben wir die lange Strecke in kauf genommen.
Wir nehmen uns selbst jetzt mit eigenem Pferd auch mal Reitunterricht auf Schulpferden. Wir tauschen auch mal mit einer Freundin die Pferde. Ich reite auch mal das Pferd von einer anderen Freundin.
Wie wäre es, wenn du dir eine Pflegebeteiligung suchst. In der Zeit ein wenig abnimmst ( ohne es böse zu meinen) und dann die Pflegebeteiligung in eine Reitbeteiligung wandelst. Dann kannst du auch einen Trainer zu deiner Reitbeteiligung kommen lassen. Du solltest aber immer nur reiten ( also eine schöne Weile lang), wenn du Unterricht bekommst.
Es gehört mehr zu einem Pferd haben als reiten.
Man sollte sich auch mit dem Futter und der Fütterung auskenne. Damit man früh genug merkt, wenn das Pferd falsch gefüttert wird oder das Heu mies ist.
Man sollte sich auch ein wenig mit Hufbearbeitung auskennen, damit man beurteilen kann ob der Hufschmied passt.
Man sollte sich auch ein wenig mit Sätteln und Passform auskennen. Damit einem der Sattler nicht das blaue vom Himmel erzählen kann.
Ganz wichtig man sollte sich mit Krankheiten auskennen. Also man sollte wissen was die Anzeichen für z.B. Hufrehe ist, für schlechte Zähne ( Stichwort Heurollen), für Kolik, für Hufgeschwür usw. Auch sollte man sie nicht nur wissen sondern auch früh genug erkennen können.
Ich finde das sollte jeder Pferdebesitzer, egal ob Einsteller oder Selbstversorger, wissen und können.LG
Sacco -
Mal zum Thema "ich will mit meinem Pferd lernen"..
Ich habe auf so einem (dezent trotteligen) typischen Anfängerpferd angefangen. Igor, ein Warmblut, Fuchs.. Seele von Pferd, der hat sich in den 6 Jahren die ich ihn sehen und reiten konnte NIEMALS erschreckt.
Wenn ich auf dem geblieben wäre wäre ich erstens inzwischen ohne Pferd (Igor lebt nämlich seit gut 10 Jahren nicht mehr- Kolik) und zweitens könnte ich nicht reiten.In den gut 15 Jahren kamen viiiiiiiele andere Pferde. Verlasspferde wie Igor, aber auch ausgemachte Teufelsbruten. Darunter Tiere die buckelten, stiegen, ausschlugen, durchgingen, gebissen haben wie nichts gutes. Ich bin gebissen worden, hatte Pferde auf den Füßen stehen, bin zig mal vom Pferd gesegelt,...
Jedes Pferd hat einen Aspekt abgedeckt der inzwischen mein Können ausmacht. Mal extreme Schreckhaftigkeit (die ersten Male saß ich dann halt neben dem Pferd am Boden bis der Knieschluss passte), "Rennsemmeln" die man kaum ausbremsen konnte (dann lief das Pferd eben die ersten male die übliche Galloppstrecke gegen meinen Willen bis ich es im Griff hatte), "Schnarchtassen" die man erst mal aufwecken musste (ohne Peitsche, gerte und Sporen.. sehr anstrengend!),...
Aber: das macht das reiten aus. Ehrlich gesagt, für mich sind so leicht döselige Verlasspferde nichts mehr. Die überlasse ich gerne Reitanfängern.
Wenn ich mein "Traumpferd" sehe sehe ich einen Hengst (ja, ich mag Hengstmanieren bis zu einem gewissen grad- ich verrücke Masochistin!) der seinen eigenen Kopf hat, mal faul ist wie ne Socke, mal aufgebremst werden muss. Mit dem man einfach ARBEITEN muss.
Das schafft man aber nicht wenn man kaum auf dem Pferd sitzen kann!
-
Auch in den "nicht klassischen Reitweisen" sitzt man auf Pferden. Und die funktionieren so an und für sich ziemlich ähnlich.
Dabei möchte ich noch auf den anfänglichen Rat bezüglich "Pferd mit kurzem Rücken" hinweisen.
Grundsätzlich ist es schon so, dass kürzere (quadratische) Pferde es leichter haben, den Reiter zu tragen, andererseits hat man bei ihnen auch leichter mal Probleme mit Kissing Spines, was dann bei hohem Reitergewicht natürlich sehr viel schlimmer ist.
Dazu kommt die Lage des Sattels. Sollte man, da "klassische Reitweisen" einem nicht so liegen mit dem Gedanken spielen, sich einen Westernsattel aufs Pferd zu legen, so hat man bei Pferden mit kurzem Rücken häufig das Problem, dass der Schwerpunkt viel zu weit hinten liegt, das Reitergewicht teilweise mit der Lendenwirbelsäule getragen werden muß.Ein sicherer Garant dafür, den Rücken des Pferdes kaputt zu reiten!
-
-
Edit: Mir widerstrebt das auch irgendwie auf einem fremden Pferd reiten zu lernen. Ich meine als Hundehalter suche ich mir ja auch nicht einen Hund und absolviere mit diesem die BH Prüfung um mir hinterher einen anderen Hund zu holen. Da mache ich das ja auch mit meinem Hund zusammen. Genauso möchte ich mit meinem Pferd zusammen was machen/lernen und nicht mit einem fremden Pferd.
Deinem Hund entsteht aber auch kein (unter Umständen sogar) lebensbedrohlicher Schaden, wenn du es nicht schaffts ihn durch die BH Prüfung zu bringen.
Der Hund muss für Alltag und Erziehung nicht speziell trainiert sein, um das Ganze ohne körperliche Schäden zu überstehen, das Pferd schon!Viele stürzen sich hier sofort auf die Gewichtssache.
Fakt ist einfach, dass es für einen ungeübten Reiter - egal ob der jetzt 45 oder 95kg wiegt - extrem schwer ist, ein Pferd vernünftig zu trainieren und reitbar zu halten, wenn das das erklärte Ziel ist. da reicht es einfach nicht, ein bisserl Basiswissen zu sammeln und sich dann zweimal die Woche eine Reitstunde zu gönnen. -
Dabei möchte ich noch auf den anfänglichen Rat bezüglich "Pferd mit kurzem Rücken" hinweisen.
Grundsätzlich ist es schon so, dass kürzere (quadratische) Pferde es leichter haben, den Reiter zu tragen, andererseits hat man bei ihnen auch leichter mal Probleme mit Kissing Spines, was dann bei hohem Reitergewicht natürlich sehr viel schlimmer ist.
Dazu kommt die Lage des Sattels. Sollte man, da "klassische Reitweisen" einem nicht so liegen mit dem Gedanken spielen, sich einen Westernsattel aufs Pferd zu legen, so hat man bei Pferden mit kurzem Rücken häufig das Problem, dass der Schwerpunkt viel zu weit hinten liegt, das Reitergewicht teilweise mit der Lendenwirbelsäule getragen werden muß.Ein sicherer Garant dafür, den Rücken des Pferdes kaputt zu reiten!
Ich finde einen Westernreitsattel auch nicht gerade das optimum für einen Anfänger, wenn ich das mal so direkt heraus sagen darf.
Ich finde in dem Ding neigt man dazu sich "sacken" zu lassen- ist ja auch herrlich bequem. Und sacken lassen ist fürs Pferd kacke. Dazu kostet ein guter Westernsattel noch mal ein gutes Stück mehr als ein guter Dressur-/VS-sattel.
Ach ja, und die blauen Flecken vom Sporn sind auch echt gemein!Ich hab bei der TS ehrlich gesagt das Gefühl sie möchte ein wenig durchs Gelänge zuckeln, ein wenig auf dem Platz longieren,.. Aber keine Ernsthafte Arbeit mit dem Pferd betreiben. Allein die Ablehnung der englischen Reitweise (ohne jemals englisch geritten zu sein!) zeugt von wenig Bereitschaft sich mit klassischer Dressur auseinanderzusetzen.
Reiten bedeutet allerdings eben mehr als ein paar Runden in den 3 Grund-gangarten über den Platz zu zockeln...
-
Ich finde gerade bei Anfängern macht es einen großen Unterschied ob man 45 Kilo oder 95 Kilo wiegt.
Bei 95 Kilo knallen mal eben 50 Kilo mehr in den Rücken von dem Pferd. Und man wird als Anfänger öfter mal in den Rücken knallen. Auf dem Pferd rutschen, nicht mit der Bewegung des Pferdes gehen usw.
Wenn man jetzt von einem 75 Kilo Anfänger ausgeht und einem 95 Kilo Anfänger, dann macht das immer noch einen Unterschied von 20 Kilo. Den Unterschied merkt auch ein Pferd.
Nur mal so am Rande. Es ist doch auch Sinn und Zweck sich beim Westernreiten "sacken" zu lassen. Ich lernen zur Zeit zusätzlich auch noch Westernreiten. Wir haben ein Pferd übernommen, das Western geritten wird. Der hat eine super feine Westernausbildung. Ich habe den Fehler gemacht und mich wie bei der Dressur drauf gesetzt.
LG
Sacco -
Man sollte wohl auch noch dazu sagen, dass die Basics in der Ausbildung der Pferde eigentlich grundsätzlich gleich sind. Ich fange weder mit der Piaffe, noch mit nem Sliding Stop an. Am Anfang ist es also prinzipiell erstmal egal, ob ich Klassisch/Englisch oder Western reiten lerne. Zügelunabhängiges, ausbalanciertes Reiten sollte man in beiden Sparten lernen. Auch puffe ich im englischen Reiten nicht permanent gegen den Pferdebauch - genau so wenig wie ich die Beine im Western wegstrecke um bloß das Pferd nicht zu berühren. Sowohl in beiden Reitweisen gibt es Situationen, in denen ich die Zügel lang lasse oder auch mal länger. Die Dinge die einen direkt in den Kopf kommen wenn man "Western" oder "Englisch" hört, kommen sowieso erst weitaus später. Selbiges trifft auf andere Reitweisen zu.
-
Es gibt unendlich viele Beispiele dafür, dass die Kombi Reitanfänger und eigenes Pferd in die Hose geht.
Sieht man inzwischen fast in jedem Stall - da es scheinbar inzwischen in Mode gekommen ist, sich als Anfänger gleich mal ein eingenes Pferd zu kaufen.Die Realität schaut dann nach ein paar Monaten in 99,9% der Fällen so aus, dass das Pferd zunehmend unkooperativer wird und in der Regel dann irgendwann (ziemlich schnell) die Kooperation schlicht verweigert. Warum das so ist? Weil auch der Umgang mit Pferden Übung bedarf - die beobachten uns mehr, als wir sie - und die checken sofort ab, ob jemand unsicher ist und ja, die nutzen das dann auch gerne aus.
Ich kenne einige solcher Kombis - das Ende vom Lied ist dann ein Besitzer, der sich nicht mehr an sein eigenes Pferd rantraut.
Schuld ist dann in der Regel immer das arme Pferd, weil "man hat es ja gut gewollt".
Gut gewollt ist aber noch lange nicht gekonnt - und gerade im Umgang mit einem 500-600 kg schwerem Fluchttier ist sicherer Umgang lebenswichtig!
Und da sprechen wir noch gar nicht vom Reiten.... -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!