Schwergewichtige Reiter anwesend?

  • Pferdehaltung ist schon nicht ganz billig.
    Wenn man Pferde nicht Einstallt, dann müssen es immer mind. 2 Pferde sein.


    Was heißt denn Platz genug? Viele meinen "ich hab so viel Platz" und dann ist es für 2 Pferde doch recht wenig.


    Als Beispiel mal von uns. Wir haben hier 3 Pferde, das ist eine doofe Anzahl (Unter 10 Pferden sollte es immer eine gerade Zahl sein), stehen.
    Wir haben ein wenig mehr als 2 Hektar für die Pferde. Der Offenstall, für mich persönlich kommt nichts anderes mehr in Frage als Offenstall oder Paddockbox ( dann aber sehr groß), hat 5000 qm.


    Man braucht mind. einen guten Offenstall/Paddockbox/Box ( Box kommt bei uns nicht mehr in Frage. Auch wenn unsere mind. 16 Stunden am Tag draußen standen.). Man braucht eine Mistplatte mit Jauchegrube oder wie das heißt.
    Als Privatperson erhält man keine Baugenehmigung ( ich kenne jedenfalls keinen) für einen Stall und eine Mistplatte. Und schon gar nicht im Außenbereich. Bei uns war es schon vorhanden und hier standen vorher schon Pferd.
    Eine fahrbare Weidehütte darf man auch nicht einfach so aufstellen ( hier jedenfalls nicht) und einen Zaun darf hier auch nicht einfach so bauen.


    Man könnte den Mist auch auf einen Anhänger laden und den jedesmal, wenn er voll ist abholen lassen. Das darf man aber auch nicht überall. Dann gibt es noch Container aber das ist sau teuer.


    Zu den Kosten:


    Weidepacht ( falls der eigene Platz nicht ausreicht) Hier kostet ein Hektar im Jahr zwischen 300 und 400 Euro


    Heu machen lassen/kaufen. Hier kostet ein Rundballen, von der eigenen Weide machen lassen, zwischen 15 und 20 Euro. Kaufen so zwischen 25 und 30 Euro.
    Wir brauchen bei unsere 3 Pferden ca. 25 Rundballen. Wir haben aber auch einen Futterneider dabei. Bei 2 haben wir 12 gebraucht.


    Mistentsorgung kostet je nach Gebiet und größe von Anhänger zwischen 30 und 75 euro pro Hänger.


    Weide schleppen kostet so ca. für einen Hektar 25 Euro


    Weide düngen kostet so ca. für einen Hektar 120 Euro


    Wasser/Strom weiß ich gerade nicht.


    Tierseuchenkasse kostet bei uns 10 Euro im Jahr


    Je nachdem braucht man evtl ne Betriebshaftpflicht.


    Zaunmaterial


    Pferdeversicherung, Impfungen, Wurmkuren, Hufschmied alle 6-8 Wochen ( kostet bei uns pro Pferd 40 Euro)


    Normalerweise 1 mal im Jahr Chiropraktikerin kostet 120 Euro


    Zahnarzt normalerweise 1 mal im Jahr kostet bei uns 45 Euro pro Pferd


    Mineralfutter, Luzernecobs/Heucobs, Zusatzfutter ( Hustenkräuter, Arthrosepulver usw. wenn man es braucht).


    Pferdedecken. Unsere werden im Winter eingedeckt. Auch wenn sie einen Offenstall haben. Unser Oldi stellt sich selten unter und hat auch gefütterte Decken.


    Die wirklich schlimmen kosten sind der Tierarzt. Die können sehr hoch sein oder sehr oft. Ein chronisch kankes Pferd ist meist auch sehr teuer.


    Und man braucht viel Zeit. Die Zeit ist eigentlich noch schlimmer als die Kosten.


    LG
    Sacco

  • Oh, vielen Dank für die Infos...siehste, soweit habe ich noch gar nicht gedacht...vor allem was den Mist und die Unterstellmöglichkeit betrifft. Wir haben ca 4000 qm Grundstück wovon umgefähr 2000 nicht genutzt werden. In meinen Gedanken habe ich mir so vorgestellt, das die Ponys dann dort , also direkt am Haus stehen könnten. einen bedachten Unterstellplatz könnte man noch managen ...


    Es hängt doch sehr viel hintendrann, was man so gar nicht bedacht hat. Also wird das wohl doch nichts werden und ich werde mal bei unserem Ponyhof ( sehr klein und meist nur von Kindern genutzt ) nachfragen, ob ich dort ein wenig meine Vorliebe für Pferde und Ponys ausleben kann.... =)

  • Das ist jetzt echt nicht böse gemeint. Aber mit 2000 qm braucht man gar nicht erst anfangen.


    Das mit dem Ponyhof finde ich eine sehr gute und tolle Idee. Die Besitzer und Ponies freuen sich bestimmt.


    LG
    Sacco

  • Die Studie zeigt, dass die ausgewählten Pferde es mit der Person und der Strecke geschafft haben. Aber nicht wie lange, wie oft sie es schaffen und ob auch auf lange Sicht gesund.


    Mit der Studie sieht man, meiner Meinung nach, eigentlich nur ob das Training für das Pferd anstrengend war oder nicht. Mehr sieht man, meiner Meinung nach, nicht an der Studie.


    LG
    Sacco

  • Es sind Pferde aus Hólar. Gut geritten.


    Unter besonderen Belastungen zeigt sich ...



    Größe ist nicht ausschlaggebend, mehr die Rückenbemuskelung, auch die Rückenform hat Einfluß.

  • Ich finde diese Studie auch ein wenig fragwürdig. Nur weil ich etwas "schaffe", heißt das noch nicht, dass es gut ist.


    Ich erinnere mich da an meine Schulzeit, wo ich täglich einen mörderisch schweren Rucksack (bis zu 10kg) durch die Gegend getragen habe. Geschafft habe ich es immer bis zur Schule/nach Hause, gut war das aber sicher nicht wenn ich da an meine ewigen Rücken- und Kopfschmerzen zurück denke... :omg:


    Es geht hier halt nicht drum sich einmalig mit schwerem Gewicht auf ein Pferd zu setzen, sondern ja um eine regelmäßige Sache.


    Wie gesagt, ich würde mir bei Übergewicht einfach eine gute Fahrschule (für Kutschen^^) suchen. Auch das lernt man nicht von heute auf morgen, aber es ist doch ein toller Sport (oder Zeitvertreib) für etwas korpulentere Menschen. Mit einem Kutschpferd lässt sich auch der ganze andere Kram wie Tricks, Bodenarbeit, Longieren und was einem sonst noch einfällt machen.

  • Das ist jetzt echt nicht böse gemeint. Aber mit 2000 qm braucht man gar nicht erst anfangen.

    Meine haben 2ha zu zweit....


    Was auch immer gerne vergessen wird: Man braucht Lagerraum für Heu und Stroh.


    Mit der Studie sieht man, meiner Meinung nach, eigentlich nur ob das Training für das Pferd anstrengend war oder nicht. Mehr sieht man, meiner Meinung nach, nicht an der Studie.

    Das ist eine Trainings-Studie, eine Studie über kurzfristige Belastung und Auswirkung auf die Muskulatur.
    Das sagt rein gar nichts über die Auswirkung einer mittel- oder langfristigen Belastung auf Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder.

  • Sicher ist es nur ein kurzfristige Studie.


    Aber dann zeigt mir mal eine andere langfristige.


    Mal ein paar Rechenbeispiele


    Es wurde gesagt, Pferde! sollten maximal 15% ihres Eigengewichtes tragen.


    Isländer rd. 400Kg, 15 % sind 60kg. Ein Sattel wiegt 5-10Kg? Würde heißen, Isländer dürften maximal einen Reiter mit 50 Kg Körpergewicht tragen.


    Araber rd. 450kg, 15% = 68Kg. Auch hier, der Reiter dürfte so gut 50kg wiegen.


    Jetzt sind aber beide Rassen über Jahrhunderte als Reitpferde für Erwachsene gehalten und gezüchtet worden.
    Vielleicht waren vor 1000 Jahren die Menschen weniger dick, aber großgewachsene gab es da auch, wie uns die Archäologie beweist. Und ein 1,90 Mann wiegt halt einfach keine 50kg, es sei den er ist halb verhungert.


    Das soll im Gegenzug nicht heißen, das alle Schwergewichtigen bedenkenlos auf jedes Pferd rauf sollten.


    Es sollte nur untermauern, wie auch schon einige vor mir, das man die Kombi Pferd - Reiter, Ausbildungsstand, körperliche Vorraussetzungen, Trainingsstand von beiden in die Überlegungen mit einbeziehen soll.

  • Vielleicht waren vor 1000 Jahren die Menschen weniger dick, aber großgewachsene gab es da auch, wie uns die Archeologie beweist. Und ein 1,90 Mann wiegt halt einfach keine 50kg, es sei den er ist halb verhungert.

    Erstens finde ich diese 15% Regel sehr "unglücklich", ich glaube, so einfach kann man das nicht einfach in Zahlen festlegen. Wie gesagt, ein schweres (SEHR schweres) Pferd hat schon am eigenen Gewicht (zu) viel zu tragen, als dass ich ihm noch zusätzlich ein höheres Reitergewicht zumuten würde. Wohingegen leichtere Rassen nicht automatisch weinger leistungsfähige (und tragfähige) Muskulatur haben
    Zum Zweiten: Man ist "früher" nie davon ausgegangen, dass ein Reit- (oder Zug- oder Lastpferd) wesentlich älter als 12 - 15 Jahre alt wird, einzelne vielleicht auch mal 20.
    Heute möchte man sein Pferd schon mindestens 20 Jahre haben, mit 25 Jahren Lebenserwartung (bei akzeptabler Gesundheit) rechnen die meisten.


    Es sollte nur untermauern, wie auch schon einige vor mir, das man die Kombi Pferd - Reiter, Ausbildungsstand, körperliche Vorraussetzungen, Trainingsstand von beiden in die Überlegungen mit einbeziehen soll.

    Das wurde hier ja auch schon so ziemlich von jedem gesagt ;)

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