Schwergewichtige Reiter anwesend?
- Xerophile Tageule
- Geschlossen
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Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber in der Regel gehörten die Pferde einem reichen Menschen und wurden von möglichst leichten Menschen geritten. Gerade die Araber sind doch schon lange in erster Linie ein Statussymbol für Rennen, oder nicht? Für ernsthafte Lasten wurden/werden doch eher Kamele/Dromedare verwendet, oder sehe ich das falsch?
Das kommt darauf an, von welchem "früher" wir sprechen.
Araber (jetzt mal ohne die modernen Unterscheidungen in Asil, AV und was es da noch so gibt) stammen nach neuester Forschung vom Kaspischen Gebirgspony/pferd ab. Sie waren die gemeinen Nutzpferde der Vorderasiatischen Region. Also hat sie auch jeder genutzt.
Sie waren für die Jagd, Rennen und Krieg wichtig.
Schwerlasträger waren die Kamele.
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Ich meine, das war alles früher ! Früher waren die Menschen halt auf die Pferde angewiesen und konnten da sicherlich auch nicht immer Rücksicht nehmen, ob das Pferd jetzt Probleme damit hat, die Last zu tragen. Last ob nun Mensch oder Gepäck...
Heute ist es aber nicht mehr wichtig, das uns das Pferd überall hintragen muss, und daher sollte man da auch schon mal an das Tier denken, ob es denn wirklich nötig ist, soviel Gewicht da drauf zu setzten....
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Noch 2 Seiten weiter, dann sind wir in der Kreidezeit gelandet
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Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber in der Regel gehörten die Pferde einem reichen Menschen und wurden von möglichst leichten Menschen geritten. Gerade die Araber sind doch schon lange in erster Linie ein Statussymbol für Rennen, oder nicht? Für ernsthafte Lasten wurden/werden doch eher Kamele/Dromedare verwendet, oder sehe ich das falsch?
Das mit den Lasttieren stimmt schon, aber die Araber waren in erster Linie Kriegspferde, dh. der Beduine sass samt Waffen selber drauf. Rennen wie wir sie kennen sind da eher neu. Und bei Distanzrennen sitzen normalgewichtige Reiter drauf.
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Die Pferde hatten meist keine hohe Lebenserwartung bzw wurden meistens auch nicht lange eingesetzt. Weil sie es eben nicht lange mitmachen konnten.
Woher weiss man das?
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Ist es denn nicht so, dass man auch heute nur dann als Berusjockey eine Chance hat, wenn man wirklich leichtgewichtig ist? Gut, das hängt auch mit der höheren Leistung des Pferdes zusammen, wenn es weniger Gewicht auf dem Rücken hat. Aber doch ganz sicher auch mit dr Belastung.
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Um die Sache mit den Schlachtrössern mal zu erläutern:
Ein ausgebildetes Kriegspferd war extrem teuer und wurde deshalb auch nicht durchgejuckelt bis es nicht mehr ging. Auch diese Pferde waren nur kurz der Belastung vom gerüsteten Ritter ausgesetzt. Eben beim Einsatz in der Schlacht (und da wurde nur angeritten, um die feindlichen Reihen zu durchbrechen und dann kamen die Fußsoldaten) oder eben beim Lanzenrennen aka "Tjost". Auf der Reise wurden diese kostbaren Pferde gar nicht geritten oder gar bepackt. Dafür gab es speziellere, andere Pferde. Reit,-und Saumpferde also. Das Schlachtross trottete ohne irgendeine Last zu tragen meist hinterher. Man muss sich das vorstellen, wie bei einem extrem teuren Auto oder einem Rennmotorrad. Beides fährt man auch nicht im Alltag und ein Schlachtross konnten sich sowieso nur die High Society leisten.
In Rüstung sind die Ritter damals auch nicht 24/7 herumgerannt oder gar gereist. Denn auch diese war so teuer, dass sich manche nur die wichtigsten Teile leisten konnten und darüber hinaus ist es auch nicht das Bequemste, was man so tragen kann.Im Hochmittelalter war die Rüstung auch erstmal noch gar nicht sooo schwer. Es gab zwar Kettenpanzer (erst nur knielange Hemden und Hauben und später auch Beinlinge) sowie verschiedene Helmtypen, aber die sind im Vergleich zu einer Vollrüstung/Turnierrüstung des Spätmittelalters auch noch nicht so massiv. Immerhin mussten sich die Krieger im tatsächlichen Schlachtgetümmel noch bewegen können.
Mal zum Vergleich:
Hochmittelalter:
http://vignette3.wikia.nocooki…/latest?cb=20130710151155Spätmittelalter:
http://www.buedingen.keepfree.de/grafiken/ritterk.gifMan darf ja auch nicht vergessen: Die Reiter waren damals viel kleiner und werden wohl auch leichter gewesen sein. Das Shire Horse hat seinen Ursprung nicht wirklich als Ritterpferd, sondern eher in der Landwirtschaft. Man kann sicher eher das Percheron vor Augen halten, wenn man an das klassische Schlachtross denkt. Da hat man ja auch "feurige" Rassen wie Iberern oder Arabern eingekreuzt, um Temperament und Rittigkeit zu bekommen.
Man sieht: Irgendwie zeiht dieses Argument mit "aber die Ritterpferde mussten doch auch" nicht.
So...Geschichtsnerd Ende.
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Und was man noch bedenken sollte:
Pferde waren im Mittelalter zwar "wertvoll"- aber jeder der es sich leisten konnte hatte mehr als 1 Pferd. Auch damals wurde schon gezüchtet und die meisten Adelsfamilien hatten ihre eigenen Linien zuhause stehen. Der Verlust EINES Tieres tat da, so banal es klingt, nur bedingt weh.
Und das typische Arbeitspferd wurde halt genutzt solang es ging und danach gabs Pferdeeintopf...
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Ist es denn nicht so, dass man auch heute nur dann als Berusjockey eine Chance hat, wenn man wirklich leichtgewichtig ist? Gut, das hängt auch mit der höheren Leistung des Pferdes zusammen, wenn es weniger Gewicht auf dem Rücken hat. Aber doch ganz sicher auch mit dr Belastung.
Das ist aber was ganz anderes im modernen Rennsport. Ja, Flachrennpferde tragen teilweise extrem wenig Gewicht, sind aber auch noch nicht ausgewachsen. Und im Hindernisrennsport, bei dem das Pferd zusätzlich noch die Belastung der Sprünge hat, tragen die besten Pferde micht selten 70 kg oder gar mehr.
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Jein
Man darf ja auch nicht vergessen: Die Reiter waren damals viel kleiner und werden wohl auch leichter gewesen sein.
Ich lese ganz gerne archäologische Berichte oder sehe mir Sendungen dazu an. Immer wieder graben sie Skelette aus, die dann lt. Forschern +-1,80 sind. Diese Menschen würden auch heute keine Zwerge sein.
Reiten war alltäglich. Jeder der schneller als zu Fuß von A nach B kommen wollte musste Reiten. Große, kleine, dicke, dünne. Es gab keine Massenverkehrsmittel, keine Straßen.
Und auch die Pferde früher waren kleiner.
Noch 2 Seiten weiter, dann sind wir in der Kreidezeit gelandet
Nach der Kreidezeit waren die Vorfahren der Pferde ungefähr Fuchsgroß und lebten im Wald. Über seine Tragkraft ist mir nichts bekannt.
In der Kreidezeit hatten die Säugetiere so max Mäusegröße.Woher weiss man das?
Das würde mich auch interessieren
Pferde waren im Mittelalter zwar "wertvoll"- aber jeder der es sich leisten konnte hatte mehr als 1 Pferd. Auch damals wurde schon gezüchtet und die meisten Adelsfamilien hatten ihre eigenen Linien zuhause stehen. Der Verlust EINES Tieres tat da, so banal es klingt, nur bedingt weh.
Und das typische Arbeitspferd wurde halt genutzt solang es ging und danach gabs Pferdeeintopf...
Wer konnte es sich den leisten viele Pferde zu haben? Und wenn ich mir nur ein Pferd leisten konnte, sch..ß drauf, ziehe ich den Pflug halt selber, trage die Lasten selber.
Ich selber bin Ottonormalbürger und habe ein Auto. Für mich ist es ein Nutzgegenstand. Aber trotzdem schrotte ich das nicht eben mal aus Jux und Tollerei, denn ich brauche es um zur Arbeit zu kommen. Und auch wenn es kein Maybach ist, es vorzeitig zu ersetzen würde mir richtig weh tun.
Warum denken dann viele die Menschen im Mittelalter würden anders gestrickt sein? Aus sie brauchten das Pferd in vielen Lebenslagen. Und die meisten haben zwar seine Arbeitskraft genutzt, gingen aber trotzdem Pfleglich damit um.
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