Wohnwagencamp-Kettenhund Duda

Hallo :)

hab mich ja im Vorstellungsthread vorgestellt, aber hier nochmal kurz:
Ich heiße sant0s, leben seit 2 Jahren in Portugal und seit zwei, fast 3 Wochen lebt Duda bei mir.

Da ich direkt am Meer in einem Pinienwald lebe, ist es natuerlich der perfekte Ort fuer einen Hund, bzw auch fuer einige wilde Hunde die ebenso dazugehoeren.
Vor laengerer Zeit habe ich mir ueberlegt, dass ich gerne einen Hund haben moechte und habe seit dem immer wieder in den Tierheimen geschaut.
Ich bin der "oh, so ein suesser Welpe"-Typ, sprich, auch wenn da unglaublich liebe und suesse Hunde jedem alters waren, hab ich mir Zeit genommen.
Bei Duda war es dann soweit und vor allem, hat sie mich ausgesucht.

Am gleichen Abend sind wir dann noch zum Tierarzt, sie hat erste Wurmkur + alles was gemacht werden musste bekommen und dann sind wir sind nach hause gefahren.
Was mir direkt aufgefallen ist, dass sie wirklich NULL Probleme beim Tierarzt gemacht hat, super gerne Auto faehrt und sich extrem freut wenn sie Frauenstimmen hoert.
Bei Maennern ist sie anfangs sehr vorsichtig - scheinbar schlechte Erfahrung? Das ist mir auch jetzt beim spazieren immer wieder aufgefallen - sobald wir Freunde treffen und eine Frau widmet ihr Aufmerksamkeit, merkt sie sich die Stelle beim naechsten Sparziergang und freut sich schon total wieder da zu sein... JEDES MAL :)

Aber soweit so gut - sie hat sich hier ziemlich schnell eingefunden und vom ersten Moment begriffen, wo ihr Platz ist, wo es nach draußen geht, wo meine Nachbarin wohnt, etc.

Jetzt aber mal zu den "Problemen"... ich hab zwar schon viel im Netz gesucht, mir Videos angeguckt, probiere imm total geduldig zu sein etc, aber es gibt einige Dinge, wo ich noch Fragezeichen habe.
Die ersten Tage hat sie, relativ haeufig in die Wohnung gemacht, groß und klein. Da ihr Bauch aber extrem gespannt war, die Wurmkur, neue Umgebung, etc, war es klar das erstmal einige Probleme diesbezueglich auftreten. Es hat sich auch fast komplett gelegt, also groß gar nicht mehr und klein ganz seltend.
Was mich nurz stuzig gemacht hat, dass sie oefters mal die ganze Zeit draußen war, dort auch ihr Geschaeft gemacht hat, nach drinnen gekommen ist und 5 Minuten spaeter in die Wohnung gepieselt hat.
Das ist jetzt kein Drama, hab den Eimer und Wischmob immer griffbereit und hab nen Schuss Essig mit im Wasser, damit sie die Stelle nicht als Klo sieht.
Aber selbst wenn es nur noch ganz seltend passiert, wundert mich das... vielleicht braucht sie einfach noch?

Dann das Thema Essen: die ersten Tage hat sie Trockenfutter gefressen. Erst noch so ein Juniorfutter von meiner Nachbarin und dann eines aus dem Tierheim, zwischenzeitlich war ein Kumpel da, der so ein Billigfutter hatte und auch das hat sie gefressen. Meine Nachbarin kocht immer Reis mit Huhn, Leber und anderen Fleisch, zusammen mit bisschen Gemuese und so.
Anfangs hat sie auch immer alles gefressen - jetzt pickt sie sich nur noch die Fleischsstuecke raus.
Aber ich lese mich gerade in Barf ein und werde jetzt langsam darauf umstellen, weil alles was mit Knochen und am Stueck ist, scheint absolut ihr Ding zu sein.

Jetzt zum naechsten Punkt: Also ich bin total gluecklich, dass meine Nachbarin sich gerne um sie kuemmert. Da wir hier direkt am Meer wohnen, gehen wir eigentlich taeglich mehrmals an den Strand oder in den Wald. Der Strand ist einfach perfekt. Sie kann da rennen und toben und trifft andere Hunde. Meine Nachbarin hat eine ganz alte Huendin. Toller Hund, aber NULL Erziehung. Und das ist das eine Problem. Ich habe ihr, also Duda und meiner Nachbarin, von Anfang an gesagt, dass sie z.b. nicht hochspringen soll. Mittlerweile macht sie das bei mir gar nicht mehr. Habe auf youtube einige Videos geschaut, wie man das lernt. Aber meiner Nachbarin scheint sowas dann zu vergessen... sie ist so diese "och wie suess, kuesschen ins Gesicht, etc..."
Wie gesagt, ihr Hund hat eigentlich keine erziehung, nur Erfahrung Ist mi 15 Jahren und extremen uebergewicht zwar immer noch ein super Hund, aber naja, was soll ich sagen.
Da ich arbeite, bin ich natuerlich froh, wenn meine Nachbarin sie gerne mal mit zum Strand nimmt und die beiden Hunde da laufen koennen.
Aber ich frage mich, ob es richtig ist.
Da ich mittlerweile der "Strenge" bin, also eben nicht erlaube das sie springt, mit ihr nicht in einem schrillen Ton spreche, sie aufforder, an der Straße Sitz zu machen, etc, also wirklich keine Ausnahmen mache wenn es um die Erziehuzng geht, hab ich das Gefuehl, sie hat eigentlich lieber Lust unten bei meiner Nachbarin zu sein.
Klar, sie weiss schon das hier ihr Platz ist und ich hab da auch keine falschen Gefuehle wie Neid oder so was... aber mich nervts schon, dass ich probiere ihr erstmal eine Education zu geben und meine Nachbarin haelt sich halt an nix. Ihr Duda jetzt vorzuenthalten faend ich total komisch. Aber es ist wirklich schwer meiner Nachbarin das immer und immer wieder zu sagen, dass sie sich z.b. wegdrehen soll wenn Duda springt, sie nur in Bestimmten Situationen loben soll etc. Was meint ihr? Wie soll ich da weiter vorgehen?

Dann noch ein Punkt in der Erziehung: Und zwar halte ich sehr viel davon, ohne boese Schimpe und schon gar nicht mit Gewalt zu Erziehen. Also von mir erfaehrt sie keine Gewalt außer mal einen Fußstampfer auf den Boden wenn sie nicht hoert. Aber da sind wie bei dem Thema: Sie hoert nur, wenn sie will Also sie weiß ganz genau, dass der Pfiff ihr gillt und meistens kommt sie auch. Aber in wirklich wichtigen Situationen, wenn ploetzlich was interessantes in der Entfernung passiert, wenn wir mit der Nachbarin am Strand sind, kann es vorkommen, dass sie einfach NULL hoert.
Dann zischt sie ab, macht kein Sitz, etc. Also als ob sie das noch nie gehoert hat :)
Klar, es sind erst 2-3 Wochen um seit sie hier ist und dafuer das sie Kommandos wie Sitz, Platz, Komm etc definitiv schon kennt und darauf hoert, sollte ich eigentlich bisschen geduldiger sein, aber wie gesagt - wenn sie dann in wirklich wichtigen Situationen einfach nicht mehr hoert, ist das schon anstrengend. Beispiel ist wenn wir im Wald spazieren gehen und zurueck gehen, ab einer bestimmten Stelle weiss sie, dass wir fast zuhause sind und laeuft dann vor - da bringt es oft nichts mehr sie zu rufen. Soll ich doch noch mit einer Schleppleine arbeiten?

Sry fuer den langen Text, hehhe - aber danke fuers lesen!
sant0s

Hier noch ein paar Fotos :)

hmm, irgendwie klappt das mit dem editieren hier nicht...
"Ich bin der "oh, so ein suesser Welpe"-Typ, sprich," - ich meine natuerlich, ich bin NICHT so ein typ also ich bin rational auf Suche gegangen. :)

Hi,

vielen Dank fuer eure Antworten! :)

@YoumaMitMensch,

Sry, total das Alter vergessen. Sie soll ca. 6-7 Monate jung sein, also Junghund. Aber es gibt ein paar Bilder aus ihrer Zeit im "Camp", ich such die gleich mal raus.
Sie hing mit ihren 3 Geschwistern den ganzen Tag an einer Kette, zwei der Brueder haben die Ohren abgeschnitten und das hatte sich dann auch ziemlich entzuendet.

zu 3: Meine Nachbarin ist eine total liebe Frau, vielleicht einfach ein wenig zu uebertrieben. Sie meint alles was sie tut auch total gut, selbst wenn sie ihren und die wilden Hunde mit Keksen fuettert.
Aber sie hat mittlerweile verstanden, dass ich kein Problem damit habe, wenn Duda bei ihr ist, jedoch absolut nicht will, dass sie ihr "Leckerlies" und Futter gibt. Ich seh halt ab und an, wie sich Duda die Lippen leckt wenn sie von ihr zurueck hoch kommt.
Da ich aber ein gutes Nachbarschaftsverhaeltnis hier habe, betone ich immer nur mal wieder, dass ich es sehr wichtig finde, dass Duda nur an ihrem Platz essen soll. Das hat auch einen sehr triftigen Grund: Auch wenn seit letztem Jahr das toeten von Tieren in Portugal unter Strafe steh!!!!!! (schon krass, oder? also ich meine, davor war das quasi okay...), wurden in den letzten Monaten 4 der 6 wilden Hunde hier uebelst vergiftet. Hab ich noch nie gesehen sowas ekelhaftes. Aber okay, will ich auch ned weiter drueber quatschen.
Aber das ist der Grund, warum ich ihr direkt ziemlich konsequent beibringe, dass es nur bei mir Futter gibt und das Streunern keine gute Idee ist.

zu 4: jo, sry - hab ich jetzt erst gesehen das ich das Alter ned geschrieben habe also ca. 7 Monate. Gebe ihr auch immer noch das Juniorfutter. Wenn ich aber sehe, wie sie mir mein Grillholz (holz aus dem Wald oder Strandgut) hier in Kleinteile zerlegt, glaube ich, dass sie total auf nagen und kauen steht. Ich habe sogar mal ganz tolles Nassfutter gekauft was die Hunde hier alle ratzefatze weg haben... nicht mal angeruehrt hat sie es
Aber danke fuer den Hinweise - morgen ist der zweite Termin beim Tierarzt, werde die Aerztin mal auf die ration ansprechen.
Uebrigens hab ich auch das Gefuehl, in Duda steckt viel Jagdhund. Also diese Pfotenstellung (eine Pfote angewinkelt wenn sie was entdeckt hat) und dann legt sie sich immer ganz flach hin kurz bevor ich den Ball ueber den Strand fetze... sieht geil aus!

zu 5: ja, ich hab mich auch extrem gewundert, dass sie so schnell auf mehrere Kommandos hoert. Aber wie ich schon schrieb, ich mache wirklich Training. Keinen harten Drill, aber ich bleib da einfach kosequent und warte auch mal laengere Zeit. Und auf Youtube hab ich einige wirklich coole Videos gesehen, die funktionieren. Ist einmal von einem jungen Typen aus den USA und einmal eine sehr sympatische deutsche Frau die mit ihrem Hund viele coole Videos macht.

Danke nochmal fuer deine Antwort! :)

@tüpfels,

Danke! :)

Okay, ich muss mich wirklich mehr in Geduld ueben. Gut das du mich nochmal drauf hinweist, dass es tatsaechlich eher 4 Monate dauert
Probiere wenig streng zu sein, selbst wenn sie mit den "Wilden" kurz mal an der Straße entlang jagdt probier ich mir innerlich zu sagen... "die beste Erziehung, die Wilden" :D:D
Okay, nicht wirklich, aber wenigstens erfaehrt sie ein wenig die Gefahr der Straße. Denn das ist hier immer meine groesste Sorge - die Autos hier fahren in der Zone manchmal BRUTAL!
Scheinbar hat sie aber auch schon das verstanden und sobald sie ein Auto hoert, wird sie aufmerksam und entfernt sich.

Wenn wir unterwegs sind, auch manchmal Nachts im Wald, merke ich auch das wir immer mehr ein Team werden. Sie flitz nur davon, wenn wir in der naehe des Hauses sind und sie ganz genau weiss, wo sie ist.
In fremden Terrain oder im Wald wo "Gefahren" lauern, ist sie immer im Umkreis von 25 Metern, dreht sich haeufig um um zu checken, dass ich noch da bin.

Ja, das mit dem sauber werden bei Ihr haengt aber definitiv auch noch an mir. Manchmal kommt sie ins Buero und will mir was sagen - aber sie kommt kein zweites mal
Daher, es wird immer besser und ich verstehe langsam auch, wann sie einfach nur mal hallo sagen moechte oder wann sie raus muss.

Ich freue mich auch total, dass meine Nachbarin Duda mit aufnimmt - es sind nur diese Details die mich manchmal stoeren
Wie ich schon schrieb, sie liebt Tiere ueber alles - eine wunderbare Seele. Bin ihr total dankbar und biete ihr auch immer an, Beluscha, ihren Hund, mitzunehmen.
Wobei das meist ganz von automatisch passiert weil Beluscha einfach mitkommt wenn ihr danach ist, hehhe.
Werde mir das zu Herzen nehmen und probieren ihr nochmal verdeutlichen, warum mir einige Dinge so wichtig sind.

Danke nochmal fuer eure Antworten, hilft mir sehr mit der Situation umzugehen!
Freu mich ueber mehr Konversation,
sant0s

hier noch das bild was in dem camp aufgenommen wurde:

Nino hat mittlerweile auch eine ganz tolle Familie, Moranguini und Puky sind immer noch im Tierheim

hey,
ich wollte mich nochmal melden und ein Update geben.
Also theoretisch ist soweit alles super - aber es gibt ein Problem, was ich praktisch nicht in den Griff bekomme.
Alle Nachbar hier stellen ihr Essen was ueber bleibt raus - fuer die wilden Hunde total toll, aber Duda freut sich natuerlich auch total...

Das ist eine Sache, da kann ich machen was ich will, sie geht streunern und kommt mit ner Fischfahne nach hause - da kann ich noch so rufen wie ich will.

Soll ich jetzt einfach gewaehren lassen und sie fressen lassen?
Sie hat in den 4 Wochen wo sie hier ist knapp 4 kg zugenommen.
Und einen fetten, kranken Hund moechte ich nicht.
Aber wenn ich noch ihre normale Ration Barfe, wird sie definitiv ne fette Huendin.

Ich kann ja verstehen, dass sie gerne mit den wilden Hunden im Wald tobt, aber irgendwie muss ich da ja ne Grenze setzen.
Das ist extem schwer. Weil die Wilden hier gerne gesehen sind und keine Probleme machen, dennoch natuerlich kein wirklich gutes Vorbild sind, es sei denn sie soll draußen ueberleben.

Sie hat momentan zwei Gesichter.
Wenn wir am Stand oder woanders unterwegs ist, hoert sie wahnsinnig gut. Sobald wir zuhause sind, hoert sie NULL!!!
Das frustiert sehr... :)

ach und was mir auffaellt: sobald sie dann spaeter vor der tuere steht, kommt sie total unterwuerfig rein obwohl ich nicht mal irgendwas gesagt habe.
ich mache die tuere auf und sie geht direkt auf ihre Decke... als haette ich sie bestraft oder sonwas.

also irgendwie versteh ich die sprache der hunde nicht :) ich rufe vielleicht 2-3 mal, bzw habe so ein pfeifen wo sie normalerweise DIREKT drauf hoert.
bestraft in form von "wirf dich mir unter" mache ich generell nicht. wie schonmal gesagt, ich bin nur sehr konsequent, aber ohne gewalt.

aber sobald ich dann spaeter die tuere aufmache, zwaengt sie sich schon fast durch den gerade geoeffneten spalt und flitzt auf ihren platz.
was bedeuted das in der hundesprache?

was kann ich aendern, damit sie entweder direkt hoert oder sich zumindest nicht so dramatisch auf ihren platz verkriecht?

morgen moechte ich mir noch ein geschirr kaufen, damit ich per laufleine uebeb kann, mach das sinn?
habe jetzt mehrfach gelesen, dass es bei dem kommando "komm" perfekt ist.

liebste aus nazare,
markus