"Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil V

  • Berechnet ihr wirklich auch jede "Menschennahrung" ?

    Gerade Diäten sehen das oft vor. Das Problem liegt ja auch darin, dass wir dem Hund nicht eine riesige Auswahl vorsetzen können nach dem Motto "friss mal das, was dir gut tut, den Rest lässt du liegen" - geht ja bei den meisten Menschen auch schief :ops: Eine grobe Vorstellung sollte man schon davon haben, welche Nährstoffe wichtig sind. Ob man das dann ins kleinste ausrechnen möchte oder nicht, kann jeder für sich entscheiden. Ich durchlaufe zurzeit auch so einen Prozess. Ich habe mit "Barf" angefangen, das wurde zum Teil nicht gut vertragen, was mich sensibel hat werden lassen und woraufhin ich ganz viel gerechnet habe, um Über- und Unterversorgung zu verhindern. Mittlerweile koche ich viel für Sue und werde auch wieder lockerer. Meine Maßeinheit zum Thema Rohfaser heißt zum Beispiel mittlerweile auch nur noch "Gemüse" - mal ist der Rohfaseranteil durch verschiedene Sorten halt höher, mal niedriger. Solange der Hund es verträgt, ist alles in Ordnung.

  • Keine Sorge, ich gehe generell erst mal davon aus, dass mir mein Gegenüber wohlgesonnen ist. :)


    Nein, ich rechne mir das nicht aus, aber: ich weiß ja wann ich satt bin und wann ich Hunger habe, kann einschätzen warum und woher evtl. Gelüste kommen könnten. Der Hund würde wohl immer fressen, egal was (wenn sie nicht gerade wg der Läufigkeit mäkelt), da brauche ich Anhaltspunkte. Und: ich möchte ja im Rahmen einer Diätikempfehlung kochen, dh. es ist kein kerngesunder Hund, das Ziel ist es die Darmflora wieder ins Lot zu bringen. Da ist mir schätzen zu riskant.

    Bei Krankheit verstehe ich das natürlich.


    Unser Linus lässt auch was übrig, wenn er genug hat. Man sieht es auch sehr deutlich, wenn ihm etwas nicht so gut schmeckt *gg

  • @Audrey II Aber irgendwie muss man doch die richtigen Mengen berechnen? Wie machst du das denn, schätzt du?


    Ich frage mich gerade eh wie das wohl mit dem Calcium/Phosphor Verhältnis beim Kochen ist. Ich meine im Kopf zu haben, dass es für die Gesundheit wichtig ist das korrekte Verhältnis einzuhalten. Wie bekommt man das denn beim Kochen hin? Da muss man doch zwangsläufig rechnen, oder?

    ich denke grob gesagt sollte der Tierische Teil und das Calcium schon "berechnet" sein, aber alles andere mit Augenmaß, Hund beobachten und mit dem Menschenverstand verfüttern, den wir hier ALLE haben, da wir uns gedanken machen um die Fütterung unseres Liebling und kochen, statt einfach NUR Fertigfutter und gut.


    Ich gehörte auch zu den "akribischen" und das ist wirklich anstrengend und raubt Zeit, Nerv und Geld.
    Ich ziehe mir nach wie vor meine TK Pizza rein, während Bootsi sich sein lecker Putenbraten mit Möhre, Zucchini, Brokkoli und Nudeln/Reis reinzieht.......


    Guck welches Gemüse, evtl. Dinkelnudeln/Basmatireis o.ä. er mag und in welchen Mengen verträgt und braucht und hab spaß beim kochen und deinem Hund beim futtern zuzusehen.


    Grobe Richtlinie hast du doch, oder???


    P.S. ist null blöde,böse gemeint, aber ich erinnere mich an meine Anfänge....mit der Löffelwaage hier akribisch ind penibel gekocht und wehe der Hund hst in der Ecke von der Schüssel nicht geleckt.....hoffentlich kriegt er jetzt kein Mangel.....druck der nicht Not tut. Heute bin ich entspannt, ausser uns überrennen die läufigen Hündinnen. .....grrrrr



    Also......hoffentlich Eck ich nicht an. Meine es wirklich nur gut.

  • Hier gabs heute schon:
    Kaninchen
    Dinkelflocken
    Zucchini
    + Schmalz, Hanföl, Eierschale und Algen



    Wir haben für August noch ein paar Tage Urlaub gebucht. Wir werden in einer kleinen privaten pension wohnen. Hundi kommt natürlich mit, nur steht noch die Frage offen was er dort fressen soll. Fertigfutter fällt schonmal aus, da er das nicht verträgt.


    Es müsste doch funktionieren, wenn ich am Sonntag (fahren Montag los) Futter für die 5 Tage vorkoche und ich dieses heiß in Schraubgläser fülle und die dann auf den Kopf drehe? Es soll ja nichg ewig halten, sondern nur die 5 Tage. :???: Wenn ich Pesto selber mache, dann fülle ich das auch so ab und es hält eine Weile. Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen??

  • Öhm.....bin ich noch in der Hundeküche? ;)[...]
    Versteh`mich nicht falsch. Ich möchte nur den Kurs halten. :smile:

    *g* - ja, da sind wir noch :winken: . Es handelt sich hier um einen technischen Exkurs, den ich für Tina durchexerziere, damit sie eine Orientierung (!) für die Diät (im Sinne von Spezialfutter zum Loswerden der Clostridien) hat. Das hab ich auch immer dazu geschrieben und Tina hat es auch genau so aufgefasst, also alles gut :smile: .


    Hat man erstmal eine Anhaltspunkt, dann wird das recht schnell zum Selbstläufer und man muss eben nicht mehr aufs Gramm genau abwiegen (das sowieso schon mal gar nicht, höchstens mal beim Öl anfangs). Manchmal gibt`s einfach Überraschungen die Menge betreffend, z.B., wenn man den Energiebedarf nur mit Kartoffeln decken will - das glaubt man manchmal gar nicht.
    Letztendlich kann man es mit dem Gemüse - wenn man sehr abwechslungsreich füttert - auch so halten, wie @SassiSue schreibt.


    Zum Calcium-Phosphor: Ja, das sollte halbwegs stimmen, um Exzesse zu vermeiden, in welche Richtung auch immer. Aber du wolltest doch ein Vitamin/Mineralstoff-Präparat nehmen, oder? Da sollte es mit bei sein und wird dann auf das Gewicht des Hundes bezogen.


    Zur Alltagstauglichkeit nochmal: du kannst Reis- und Kartoffelflocken nehmen. Bei Futtermedicus gibt es Süßkartoffelwürfel. Und letztendlich kannst du auch Fleisch aus der Dose nehmen. Von Lunderland gibt`s Putenbrust.

  • Aber irgendwie muss man doch die richtigen Mengen berechnen? Wie machst du das denn, schätzt du?

    Der individuelle Bedarf eines Hundes hängt von vielen Faktoren ab. Von seinem Alter, seiner Größe, seinem Gewicht, seiner Aktivität und natürlich auch von seiner aktuellen Lebenssituation, wie z.B. einer Erkrankung.
    Zu den Bedarfswerten: Diese beinhalten Empfehlungen, Schätzwerte und Richtlinien.....und zielen darauf ab, bei gesunden Hunden eine angemessene Zufuhr von Energie, Nährstoffen ( Proteine, KH, Fett, essentielle FS), Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe zu gewährleisten.


    Empfehlungen: durchschnittlich empfohlene tägliche Nährstoff-Zufuhr
    Schätzwerte: Hinweis auf eine angemessene und gesundheitlich unbedenkliche Zufuhr
    Richtwerte: Orientierungshilfen, die wünschenswerte Bereiche angeben, aber keine "scharfen" Grenzwerte regeln



    Was sagt mir das? Irgendwie schwammig. ;)


    Selbst Futterpläne auf der Basis von Referenzwerten können beim Hund nur zu einer angenäherten Bedarfsdeckung führen. Es gibt keinen Anspruch auf Richtigkeit. Auf Verträglichkeit der Mengen-Vorgaben auch nicht.
    So.....Bedarfswerte gelten nur für gesunde Hunde und grundsätzlich nicht für Hunde mit speziellen Erkrankungen bzw. Verdauungs-und Stoffwechselstörungen oder Hunde, die sich in der Rekonvaleszenz befinden.
    Die Anpassung des Futters an die Bedürfnisse eines Hundes mit Verdauungsstörungen erfordert eine spezielle "Feinmotorik" sprich genaue Beobachtung, das Erkennen von Befindlichkeitsstörungen, regelmäßige Kontrolle ( Gewicht, Blut, Kot) und auch die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, von den üblichen Bedarfswerten abzuweichen. Das erfordert Mut.....zugegeben. Besonders, wenn man alles richtig machen möchte. :smile:
    Erlaubt ist, was individuell vertragen wird. Eine vorgeschriebene tägliche Menge von XY-Nährstoffen gibt es nicht. Auch nicht beim Zentek ( Auflage 3, S. 86).


    das Ziel ist es die Darmflora wieder ins Lot zu bringen.

    Das war auch lange Zeit mein Ziel. Allerdings gibts keine einheitliche Darmflora. Jede ist individuell bakteriell bevölkert. Bei der Stabilisierung der Darmflora spielen Pro-und Präbiotika eine große Rolle. Probiotika als "freundliches" Bakterienvolk und Präbiotika als ihre "Nahrung", damit sie bleiben. ;)
    Probiotika sind Milchsäurebakterien und Präbiotika findest du z.B. im Gemüse.

  • Audrey, nun kann ich mit deiner Antwort aber nicht so wirklich was anfangen :winken: . Klar sind Bedarfswerte keine Vorschriften und man muss sie auch nicht kennen, um einen Hund (gut) zu ernähren und man kann sie auch von mir aus in den Wind schießen - aber was heißt das nun konkret für Tina? Ich denke, sie hat schon eine Menge ausprobiert. Und ihren Hund wird sie auch ziemlich genau beobachten.


    Und wenn es eh keine Vorschriften gibt, dann braucht man davon auch gar nicht abzuweichen. Keiner würde (Zentek & Co) würde auf den Gedanken kommen, alle Hunde müssten entsprechend der Empfehlungen gefüttert werden. Im Gegenteil, auch da wird immer wieder die indivduelle Verträglichkeit erwähnt.


    Man kann von beiden Seiten verunsichern - durch ein starres Festhalten an irgendwelchen Ernährungsvorschriften, durch deren Nichtbeachtung mindestens die Hölle droht oder aber andersherum durch Versagen jeglicher Orientierung als ob man es sowieso nicht richtig machen könnte bzw. ewig dran Herumfeilen muss.


    Da find ich dann doch die x % Gewicht und 80/20 (bzw. Varianten davon) - Aufteilung bei gesunden Hunden nicht schlecht. Oder habt ihr da auch so ähnliche Daumenregeln, wenn man sich das erste Mal ans Kochen für den Hund macht?

  • Es gibt so viele Möglichkeiten die Ration des eigenen Hundes auszurechnen. Ich rechne nur den Proteinbedarf aus und füttere dann in etwa so viel Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Ei, um den zu decken. Da noch Leckerli dazu kommen, bleibe ich meist am unteren Ende. Calcium hab ich ausgerechnet und ab und an wiege ich nach, ob das, was ich gebe, eh noch im Rahmen liegt.
    Den Rest, also Gemüse, Obst, KH, Fett, Zusätze füttere ich den beiden nach Augenmaß. Ich probiere also einfach rum und schaue, womit sie am besten klar kommen.
    Das klappt hier sehr gut =)

  • nun kann ich mit deiner Antwort aber nicht so wirklich was anfangen

    Och.....schade ;)


    andersherum durch Versagen jeglicher Orientierung als ob man es sowieso nicht richtig machen könnte

    ....und das finde ich wirklich schade.......nämlich, dass die Ängste überwiegen und scheinbar nix mehr geht ohne konkrete Anleitung und Expertenberatung. Woran mag das liegen?


    Oder habt ihr da auch so ähnliche Daumenregeln, wenn man sich das erste Mal ans Kochen für den Hund macht?

    Ich weiß ja, dass es für alle Kochanfänger wichtig ist, den eigenen Hund mit allen Nährstoffen zu versorgen, die er braucht und ganz viele Fragen gehen auch immer in Richtung Futtermenge. Man will nichts falsch machen.....und das verstehe ich auch. Vielleicht können ein paar Zahlen und Berechnungen auch als Orientierungshilfe dienen. Natürlich.......die habe ich auch zur Verfügung(.....brauche sie aber nicht (mehr) :smile:
    Meine persönliche "Daumenregel":
    Nahrungsmittel, ausgesucht nach dem Vollwertprinzip....also mit einem hohen Anteil an natürlichen, wertvollen Inhaltsstoffen bezogen auf den individuellen Nährstoffbedarf des eigenen Hundes.
    Wichtig: Die Menge richtet sich nach der Verträglichkeit. Je intakter das Nahrungsmittel ist und je schonender es zubereitet ist, um so weniger Gedanken muss man sich um eine Mangelernährung machen.


    Ich empfand es immer schon sehr viel leichter und entspannter, vollwertig zu kochen als nach Nährstofftabellen. Naja.....Hundeküche "Old School" vielleicht. ;)

  • Es gibt so viele Möglichkeiten die Ration des eigenen Hundes auszurechnen. Ich rechne nur den Proteinbedarf aus und füttere dann in etwa so viel Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Ei, um den zu decken. Da noch Leckerli dazu kommen, bleibe ich meist am unteren Ende. Calcium hab ich ausgerechnet und ab und an wiege ich nach, ob das, was ich gebe, eh noch im Rahmen liegt.
    Den Rest, also Gemüse, Obst, KH, Fett, Zusätze füttere ich den beiden nach Augenmaß. Ich probiere also einfach rum und schaue, womit sie am besten klar kommen.
    Das klappt hier sehr gut =)

    Das finde ich eine gute Orientierung, mit der ich als Anfänger was anfangen könnte :bindafür: .


    Zitat von Audrey II

    Ich weiß ja, dass es für alle Kochanfänger wichtig ist, den eigenen Hund mit allen Nährstoffen zu versorgen, die er braucht und ganz viele Fragen gehen auch immer in Richtung Futtermenge. Man will nichts falsch machen.....und das verstehe ich auch. Vielleicht können ein paar Zahlen und Berechnungen auch als Orientierungshilfe dienen. Natürlich.......die habe ich auch zur Verfügung(.....brauche sie aber nicht (mehr) :smile:

    Siehste, du hast sie mal gebraucht, um sich dann davon zu lösen. Ist ja nix falsch bei, aber dann würde ich dies auch anderen zugestehen, irgendwelche Orientierungen so oder ähnlich eine Weile zu nutzen.




    Zitat von Audrey II


    Meine persönliche "Daumenregel":
    Nahrungsmittel, ausgesucht nach dem Vollwertprinzip....also mit einem hohen Anteil an natürlichen, wertvollen Inhaltsstoffen bezogen auf den individuellen Nährstoffbedarf des eigenen Hundes.
    Wichtig: Die Menge richtet sich nach der Verträglichkeit. Je intakter das Nahrungsmittel ist und je schonender es zubereitet ist, um so weniger Gedanken muss man sich um eine Mangelernährung machen.
    Ich empfand es immer schon sehr viel leichter und entspannter, vollwertig zu kochen als nach Nährstofftabellen. Naja.....Hundeküche "Old School" vielleicht. ;)


    Mit so einer Empfehlung hättest du mich als Anfänger in der Hundefütterung ganz schön auflaufen lassen. :winken:


    Nochmal: niemand braucht irgendwelche Tabellen oder soll sich dazu genötigt fühlen, aber irgendeinen geartete Orientierung schon und sei es, er überträgt seine eigene Ernährung auf den Hund.


    Aber: ein paar andere Bedürfnisse hat der Hund schon, siehe z.B. Calcium und Eisen. Da bin ich tatsächlich auf dem Standpunkt, daß normales Menschenfutter da nicht reicht. Und auch, daß Hundernährung nicht ganz so intuitiv ist, wie z.B. die Ernährung eines Säuglings. Und ein kranker Hund ist nochmal was anderes.


    Die Anleitung für Tina war deshalb so konkret, weil sie danach gefragt hat, wie sie die Fütterungsempfehlung des Labors für ihren kranken Hund umsetzen kann. Und sie ist frei darin, die errechneten Mengen zu nutzen oder nicht. Ich mach diese Zahlenspielereien gerne - ist von Zeit zu Zeit mein Hobby :lol: .

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