Alte Zuchthunde abgeben

  • Leider hat auch ein Züchtertag nur 24 Stunden und viele Züchter haben noch nen echten Job. Und nein, es ist absolut nicht sinnvoll mal eben zig Jahre auszusetzen mit der Zucht bis die alten Hunde tot sind.

    Natürlich, wenn man den Schwerpunkt eben in der "Zucht" sieht, also dieses fiktive Ziel vom makellosen Endprodukt, dann ist das nicht sinnvoll. Das ist ja auch okay. Mein Punkt ist, man sollte das eben offen zugeben: "Mir geht's um's eigene Ego und um's Geld. Nicht so sehr um Liebe zum Hund."
    Denn genauso legitim wäre es dann, wenn ich als Einzelperson sage: "Ich habe meinen Hund als Sportbegleitung angeschafft. Jetzt ist er alt. Ich versuche ihn in gute Hände zu vermitteln." Was wäre in dem Thread wohl los?
    Die Züchter verdienen mit der Zucht eben nicht ihren Lebensunterhalt. Folglich gibt es keinen (aus der Sicht des Hundes) vernünftigen Grund, außer Kohle und Befriedigung des eigenen Egos.
    Und ja: Züchterei ist ein egoistischer Grund.

  • Vor 15 Jahren hat da noch kein Hahn nach gekräht wenn der Züchter 10 Hunde und mehr hatte, heute kauft da dich kein Mensch mehr weil alle total verblendet in sachen "Wie unmoralisch und auslastung und überhaupt!" sind und erwarten das der Züchter Raum und Zeit biegt, für jeden Welpen immer massig Zeit hat, nur wenige Hunde hat und bitte trotzdem gleichzeitig ein hohes Niveau.

    Aber das ist doch eine sehr gute Entwicklung. Es wird darauf geachtet, auch von den Käufern, dass es dem einzelnen Hund sehr gut geht. Ich finde das positiv.


    Aber vielleicht kommen wir auch nicht zusammen, denn mir sind diese "hohen" Zuchtziele nicht nur egal, ich kann sie nicht mal nachvollziehen.

  • Ich kenne mich ja mit Zucht überhaupt nicht aus. Mein Vorstellung war wirklich ein guter Züchter hat alle paar Jahre einen Wurf und sonst sind es ganz normale Familienhunde.
    Hier entsteht der Eindruck es geht nicht um den einzelnen Hund, sondern darum die Rasse züchterisch zu verbessern und ein "Produkt" zu schaffen, was die Welt sich wünscht. Was ich jetzt überhaupt nicht negativ bewerten möchte, ich möchte einfach nur verstehen wo hier die Beweggründe liegen. Man hält also nur zuchttaugliche Hunde, die alten oder nicht passenden Hunde werden in ein schönes Zuhause vermittelt. Ich kann schon verstehen das man ein bestimmtes Ziel erreichen möchte und deshalb auch eine gewisse Anzahl an Würfen haben möchte, ein Menschenleben dauert ja nicht ewig. Aber was sind dann die Beweggründe Züchter zu werden ? Ich meine ich schaffe mir eine bestimmte Rasse an weil ich sie liebe, weil sie zu meiner Familie gehört, ich viel mit ihr unternehmen kann, vielleicht Sport treiben möchte oder Spaß daran habe sie in irgendeiner Form auszulasten und gemeinsam alt zu werden. Gerade ein Hundesenior ist doch ein Gewinn und ein ganz besonderer Lebensabschnitt.
    Ich kann mir das in meiner Naivität überhaupt nicht vorstellen. Wenn ein Durchschnittszüchter 4 Hunde oder mehr hat, ständig Welpen hat, Ausstellungen besuchen muss, evt. bestimmte Leistungsprüfungen ablegen muss, alle paar Jahre einen neuen Hund eingewöhnen und erziehen muss, alle Hunde auslasten und sozialisieren muss ...... wo bleibt da der einzelne Hund ? Wird mit diesen Hunden überhaupt spazieren gegangen und wie leben sie. Wir sind viel in der Hundewelt unterwegs, aber bisher haben wir nur Zuchthunde erlebt die ein oder zweimal einen Wurf hatten und ansonsten normale Hunde waren. Wenn ich 10 Hunde habe und die Hunde vorrangig in ihrem eigenen Rudel leben wie will ich dann wissen ob sie alltagstauglich sind ? Sorry für die komischen Fragen, aber es interessiert mich wirklich.

  • Natürlich, wenn man den Schwerpunkt eben in der "Zucht" sieht, also dieses fiktive Ziel vom makellosen Endprodukt, dann ist das nicht sinnvoll. Das ist ja auch okay. Mein Punkt ist, man sollte das eben offen zugeben: "Mir geht's um's eigene Ego und um's Geld. Nicht so sehr um Liebe zum Hund."

    Ich finde diese Unterstellung von Beweggründen mehr als überheblich - und du machst damit auch klar, dass das für dich eben NICHT ok ist. Woher nimmst du die Gewissheit, dass jemandem, der versucht, ein Zuchtziel zu verwirklichen, die Liebe zum Geld und zum Ego wichtiger ist als die Liebe zum Hund? Ist deine eigene Definition von "Liebe zum Hund", die sich offenbar immer auf Einzeltiere bezieht, die einzig massgebliche?


    Sicher gibt es Züchter mit den von dir unterstellten Motiven, aber es gibt auch solche, die aus Liebe zur Rasse UND deren Vertretern züchten, aus Leidenschaft, Passion, und nicht aus Geltungssucht. Die ihre Hunde lieben. Und trotzdem lieber mal erwachsene Hunde an passende Plätze abgeben, als alle zu horten.


    Man kann sagen: für mich persönlich wäre das nichts, ich mag da keinen Hund holen. Ist ja gut, es gibt genügend andere Leute, die hauptsächlich Hunde halten und nur nebenbei ab und an mal einen Wurf machen, man hat ja die Wahl. Aber den anderen allen gleich pauschal niedere Beweggründe zu unterstellen, finde ich nicht in Ordnung.

  • Ich kann unmöglich ein Pauschalurteil fällen. Es gibt gute und schlechte Gründe, ältere Zuchttiere zu behalten oder abzugeben. Es gibt gute und schlechte "Großzüchter", gute und schlechte "Kleinzüchter".


    Ich tendiere dazu, den Behalt alter Zuchttiere sehr wohlwollend zu sehen.... und demzufolge Züchter zu präferieren, die eine überschaubare Anzahl von Hunden haben, um die sie sich individuell kümmern können.

  • Sicher gibt es Züchter mit den von dir unterstellten Motiven, aber es gibt auch solche, die aus Liebe zur Rasse UND deren Vertretern züchten, aus Leidenschaft, Passion, und nicht aus Geltungssucht. Die ihre Hunde lieben. Und trotzdem lieber mal erwachsene Hunde an passende Plätze abgeben, als alle zu horten.

    Erst das Handeln als Züchter macht diese Hunde überflüssig. Man trägt also aktiv zu diesem Ausschuss bei. Das hat nichts mit Liebe zum Hund zu tun. Richtig.



    Ich finde diese Unterstellung von Beweggründen mehr als überheblich - und du machst damit auch klar, dass das für dich eben NICHT ok ist.

    Kein Grund persönlich zu werden. Aber: Ja, wie schon oft geschrieben: Es ist nicht okay, zu behaupten, es ging nicht um's Geld oder um's Ego, sondern nur um den Hund, wenn es offensichtlich nicht so ist.
    Es ist doch eine Doppelmoral, wenn gegen alle anderen "(Berufs)gruppen" gewettert wird, die Ausschusshunde abgeben: Jäger, Polizei, Versuchslabore, pädagogische Begleithunde, Familien, etc.
    Warum also eine Sonderbehandlung für Züchter?

  • Ich finde deine Ansichten auch etwas sehr schwarz/weiß.


    Es ist nicht okay zu behaupten den Züchtern geht es NUR um Geld und Ego. Auch da wird jeder ein Mischmasch haben.
    Es wird welche geben die möchten noch in 20 Jahren ihre Lieblingsrasse halten und wollen selbst etwas dazu beitragen.
    Dann gibt es bestimmt auch die von dir angesprochenen, aber dazwischen liegt die Mehrheit.


    Und ich glaube auch nicht das die Menschen die das ok finden auf einmal sagen, aber alle anderen dürfen keine Hunde abgeben.
    es wir eher so sein: DIe Menschen für die es ok ist das ein Hund mal abgegeben wird finden das mit abstufung in jedem Bereich ok.
    Die die es sich gar nicht vorstellen können, machen auch keine AUsnahme in ihrer Meinung nur weils nen Jäger ist etc.

  • Es ist nicht okay zu behaupten den züchtern geht es NUR um Geld und Ego. Auch da wird jeder ein Mischmasch haben.

    Ich rede ja nicht von DEN Züchtern. Ich halte aber die, die ein Platz für ihre Senioren haben, für die größeren Hundeliebhaber.
    Wer aktiv Ausschuss produziert, ist auch nicht besser als die Uups-Wurf-Produzenten.

  • Ich kenne einen Züchter, der Schnauzer, Zwergschnauzer und Affenpinscher züchtet. Angeblich noch eine reine Hobbyzucht. Da werden die Hündinnen gerne schonmal abgegeben. Manche nach 2-3 Würfen, von einer weiß ich allerdings, dass sie nicht nur 2-3 Würfe hatte. Sie wurde im Alter, mit der Option, sie kastrieren zu lassen, abgegeben.
    Ich bin kein Züchter und werde auch nie einer werden. Für mich wäre das allerdings ein Ausschlußkriterium mir dort einen Hund zu holen.

  • Ich rede ja nicht von DEN Züchtern. Ich halte aber die, die ein Platz für ihre Senioren haben, für die größeren Hundeliebhaber.Wer aktiv Ausschuss produziert, ist auch nicht besser als die Uups-Wurf-Produzenten.

    Das finde ich hört sich schon ein bisschen anders an.
    Bis jetzt hat es sich so gelesen, als wärst du der Meinung, es gibt nur einen Grund zu züchten und der wäre Geldgier oder Ego.

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