Alte Zuchthunde abgeben



  • Zitat von Pinky4

    Dann liegt es aber an uns als Käufer, unseren Anspruch auch umzusetzen und nur bei entsprechenden Züchtern zu kaufen.

    Aus meiner Sicht ist die Rassezucht wie sie bei uns betrieben wird aus vielerlei Hinsicht mit Problemen behaftet und aus diesem Gründen käme für mich ohnehin nie der Kauf eines (klassischen) Rassehundes in Frage. Zumal mir als Privatperson die sich Hunde aus Hobby und Liebhaberei hält es ohnehin nicht so wichtig ist, dass er Hund ein ganz bestimmtes Aussehen oder ein ganz bestimmtes Wesen hat.
    Dennoch finde ich es nicht schlimm wenn andere Menschen da eben mehr Wert drauf legen.


    Das man beim Kauf eines Rassehundes den ein oder anderen Abstrich am Tierschutzgedanken machen muss lässt sich aber trotzdem nicht wegreden.
    Bevor ich falsch verstanden werde: ein Abstrich am Tierschutzgedanken bedeutet natürlich nicht immer gleich Tierquälerei, eine "ausgediente" Hündin abzugeben zählt für mich zumindest nicht zur Tierquälerei. Ob diese spezielle Punkt ein Ausschlusskritierum für eine bestimmte Zucht ist muss am Ende jeder Käufer selbst entscheiden.

  • @Iris + Berry:
    Bei einem Husky der mit 8 Jahren schon schlapp macht kannst du aber nicht von Top Zuchthund sprechen.
    Kuck dir mal diesen Gnadenhof für Huskys an. Da laufen 0-8-15 Tierheim-Huskys ohne Papiere mit 18 Jahren noch täglich 20-30km.

    Mach mal halblang. Das ein mittelgroßer bis großer Hund, egal welcher Rasse, mit 8 Jahren so langsam seinen absoluten physichen Leistungszenit überschritten hat und etwas kürzer treten muss, ist völlig normal, selbst wenn er dann noch nicht alt ist und noch lange etwas kleinere Belastungen mitmachen kann.


    In dem Link von dir ist nur ein einziger Hund vermerkt, soweit ich das jetzt überblicken kann, von dem es heißt, er wäre 18 Jahren und würde noch in Geschirr laufen. Der stammt aber aus einer Hoardingsituation und somit ist das Geburtsdatum wahrscheinlich nicht zuverlässig bekannt (kann aber gut sein, dass der Hund jünger ist als geschätzt, wenn er so vernachlässigt wurde, das passiert häufiger mal), und außerdem steht da nicht, wie weit und wie lange der Hund noch mitläuft - die 20-30 km stehen bei anderen Hunden.

  • Bevor ich falsch verstanden werde: ein Abstrich am Tierschutzgedanken bedeutet natürlich nicht immer gleich Tierquälerei, eine "ausgediente" Hündin abzugeben zählt für mich zumindest nicht zur Tierquälerei.

    Ich finde, wenn ein Hund jahrelang im Rudel gelebt hat, es ihm dort gut ging, dann hat er auch sein Recht dort verbleiben zu dürfen.


    Natürlich kann man so einen Hund auch in den Prinzessinen/Prinzenstatus erheben. Er wird es notgedrungen über sich ergehen lassen.


    Aber, vielleicht wäre er im Hunderudel unter seinesgleichen doch glücklicher.
    Gut, dass Hunde nicht reden können!

  • Ich mache garantiert keinen Abstrich beim Tierschutzgedanken, wenn ich einen neuen Welpen vom Züchter suche! Im Gegenteil, mit meinem Kauf unterstütze ich ganz bewusst Züchter, die meine ethischen Ansprüche voll und ganz erfüllen! Und ein guter Züchter hat damit keinerlei Probleme, weil er nicht gegen, sondern für den Tierschutz arbeitet und dem Meer an Vermehrerwelpen aus z.T. furchtbaren Herkünften den Welpen mit optimalem Start ins Leben entgegensetzt. Wozu auch die optimale Haltung der Eltern gehört.

  • Der Züchter unserer Hündin hatte bei ihrer Geburt ein 12köpfiges Rudel. Großteils leben auf drei Kleinrudel aufgeteilt, die Zuchthündinnen, die Alten und der Rüde mit Gesellschaft, sonst würde doch zu sehr die Post abgehen. :ugly: Das Areal ist sehr weitläufig, die Hunde haben viel Platz und trotzdem Familienanschluss.


    Gerade auf die Oldies ist der Züchter sehr stolz, unter 16 ist noch kaum eine gegangen. Ist auch aus Käufersicht praktisch, weil man Oma, Tanten etc. des zukünfigen Hundes sieht. Weg gibt er Zuchthündinnen nur, wenn es unter den Tieren zu Unverträglichkeiten kommt.


    "Ausgedient und weg damit" ist mir persönlich höchst unsympathisch. Ein Hund ist ja kein Auto oder Kühlschrank, der entsorgt wird, wenn er zu alt ist, seinen Dienst zu verrichten. :( :

  • Ich glaube wo es einem Hund besser geht - im Rudel oder mit Prinzessinnenstatus - kann nur der Besitzer (Züchter) allein entscheiden. Deshalb finde ichs auch nicht korrekt jemanden gleich zu unterstellen, dass er seine Hunde nicht liebt, nur weil er sie eben nicht behält. Grade wenn er in der Familie bleibt wird er doch nicht weniger geliebt. Finde das schon arg schnell verurteilt, sofern das nicht "täglich Brot" ist.


    Ansonsten wurde es schon mal gesagt, manchmal ist eine gesunde Distanz zu seinen Hunden wirklich nicht verkehrt, um sie objektiv einzuschätzen. Wenn ich meine (Zucht-)Hunde so sehr liebe, dass sie vor lauter rosaroter Brille auf jeden Fall Nachwuchs haben müssen obwohl sich gezeigt hat, dass da nix erstrebenswertes bei rauskommt stimmt halt auch was nicht und macht keinen froh. Und das ist ein gefährlicher Trend. Unter dem Banner "Meine Hunde sind Familienmitglieder" werden mitunter Hunde eingesetzt, die überhaupt nicht gut für die Zucht sind aber Hauptsache man gibt nix ab und das eigene "Schätzchen" vermehrt sich, weil er/sie ja so ein tolles Wesen hat, egal ob sie Dauergast beim TA ist und die Nachzuchten auch. Mitunter verursacht sowas evtl. mehr Tierleid als die Abgabe eines einzelnen Hundes nach einem Wurf. Klar lieben die ihre Hunde abgöttisch und geben sicher keinen ab. Wirkt wahrscheinlich auch suuuper sympathisch, wenn man das so ließt. Ist aber trotzdem schlecht für die Zukunft.


    Aber zwischen solchen Züchtern und denen mit dem Motto "Taugt nix, kommt weg" gibt es Gott sei Dank jede Menge Abstufungen. So kann jeder den für sich passenden Züchter finden. Ist ja nix neues, dass bei der Auswahl des "richtigen" Züchters die Meinungen mitunter sehr stark auseinander gehen.

  • @Nebula wenn ein Hund sich im Rudel unwohl fühlt, sollte das aber doch oft vor dem 7./8. Lebensjahr auffallen und nicht zufälligerweise dann, wenn der Hund eh nicht mehr "brauchbar" ist: Und dann stellt sich doch die Frage, warum nicht vorher gehandelt wurde.

  • @Nebula wenn ein Hund sich im Rudel unwohl fühlt, sollte das aber doch oft vor dem 7./8. Lebensjahr auffallen und nicht zufälligerweise dann, wenn der Hund eh nicht mehr "brauchbar" ist: Und dann stellt sich doch die Frage, warum nicht vorher gehandelt wurde.

    es wurde doch nun schon oft genug gesagt, dass die allermeisten vllt nach 1-2 Würfen abgeben werden. Dann sind sie 2-5. Wie viele kennst du egt, die Hunde regelmäßig mit 7/8 abgeben? :???: Oder ist das deine Theorie?


    Außerdem kann sich ein Rudel mit jedem Neuzugang oder Versterben eines Hundes umstrukturieren und ja, dann kann plötzlich einer zu kurz kommen. Wie oft das vorkommt weiß ich allerdings auch nicht ;) Ich kenn das nur von Katzen und wäre überrascht, wenn es sowas bei Hunden niemals geben würde.

  • @Nebula wenn du magst, dann häng dich an der Zahl auf. 7/8 Jahre deshalb, weil das halt oft so das Alter des letzten Wurfes ist. Nimm von mir aus 5 oder 3,25 Jahre, um die Zahl geht's mir nun wirklich nicht.
    Und nochmal, es geht mir auch nicht um Fälle, wo eine Abgabe wirklich nötig ist. Sondern darum, wenn das Usus ist, die alten wegzugeben oder wenn, solange die Hündin zuchttechnisch wertvoll ist, über ihr Wohl hinweggesehen wird.

  • Also für mich gibt es noch massig Platz zwischen "über das Wohl der Zuchthündin wird hinweggesehen" und "ein Platz im Rudel ist für diesen Hund nicht optimal"...

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