Alte Zuchthunde abgeben

  • Zitat von Aoleon

    Das Geld... Welches Geld? Viel bleibt nem Züchter nicht über, reich wird keiner mit vernünftiger Zucht. Allein was es kostet den Hund überhaupt die Zuchtzulassung machen zu lassen ist je nach Rasse nicht mit 1 oder 2 Würfen wieder drin.
    Aber mehr als 2 Würfe haben die meisten Hündinnen nicht.

    Ab drei Zuchthündinnen und/oder bei wechselndem Hundebestand gelten Züchter als gewerblich und müssen ihre Zucht anmelden. Der Gewinn ist dann hoch genug als das darauf Steuern erhoben werden. Kleinere Summen lassen sich auch verdienen wenn man nur ein oder zwei Hündinnen hat.
    Warum wird es so oft so hingedreht, dass ein Züchter absolut nichts an seiner Zucht verdienen würde? Ein Züchter steckt viel Arbeit in die Aufzucht der Welpen, warum sollte das nicht auch seinen Preis haben?

  • Das anmelden der Zucht als gewerblich hat nix damit zu tun, dass dann auch Gewinn erzielt wird. Das ist einfach so vorgeschrieben, egal ob was über bleibt oder nicht.


    Aber das Thema, ob und wie viel ein Züchter mit den Hund verdient, gibt's ja an anderer Stelle schon, vielleicht sollte man sich hier jetzt nicht darin vertiefen?

  • Ab drei Zuchthündinnen und/oder bei wechselndem Hundebestand gelten Züchter als gewerblich und müssen ihre Zucht anmelden. Der Gewinn ist dann hoch genug als das darauf Steuern erhoben werden. Kleinere Summen lassen sich auch verdienen wenn man nur ein oder zwei Hündinnen hat.Warum wird es so oft so hingedreht, dass ein Züchter absolut nichts an seiner Zucht verdienen würde? Ein Züchter steckt viel Arbeit in die Aufzucht der Welpen, warum sollte das nicht auch seinen Preis haben?

    Eben!
    Er steckt viel Zeit und Arbeit darein, welche so gar nicht berechnet wird!
    Wenn ich bei den Diskussionen über Züchter immer lese, wie viel Geld die verdienen, wenn sie so und so viele Welpen haben, kommt nie der Stundenlohn zur Sprache, der Nacht- oder Sonntagszuschlag!
    Die Zeit für die Suche nach passenden Welpenkäufern und das Kennenlernen derselben mit eingerechnet, dürfte man eigentlich keinen Welpen unter € 5000.- kaufen, wenn da noch etwas über bleiben soll!

  • Bei mir kommen zwei Hunde von Züchtern, die immer mal wieder auch erwachsene Hunde abgeben, oder abgegeben haben. Teils nach zuchteinsatz, teils vorher, teils noch jung nach 1-2 Würfen. Beide Züchter haben ältere Hunde bzw. Senioren und von beiden Züchtern würde ich sofort wieder kaufen. Die Qualität ihrer nachzucht, ihrer Arbeit, habe ich hier sitzen und bin dafür so dankbar. Beide Hunde sind und entsprechen absolut dem rassestandard. Sind genau das, was ich kaufen wollte und ich bin mega zufrieden mit beiden. Und ich weiß, welche Arbeit und welches Auswahlverfahren dahinter steckt. Beide Züchter haben erwachsene Hunde nur an gute, passende Plätze verkauft. Ich kenne einige dieser Plätze und den Hunden geht es da ganz toll. Eine gute Zucht produziert nicht einfach nur Welpen mit Papieren. Für eine sorgfältige, gute Zucht braucht es mehr als Romantik, hundeliebe und ein bällebad im garten. Es braucht Qualität der zuchthunde, einen realistischen, durchaus etwas distanzierten und ehrlichen Blick auf seine evtl Zuchttiere und die Fähigkeit, sich auch trennen zu können, um eben nicht zum tiermessie zu werden. Mit 1-2 Hündinnen lässt sich qualitätsbewusste Zucht nicht verwirklichen. Und von Verbesserung der Rasse spreche ich da gar nicht. Den rassestandard erfüllen und qualitativ hochwertige nachzucht zu ziehen, ist so schon nicht wirklich möglich. Im besten Fall, siehe nächster Absatz.


    Mein dritter Hund kommt von Züchtern, die ich liebevolle familienzucht mit Papieren und deutlich weniger Plan und wissen nennen würde. Nie würden die einen Hund abgeben, sie haben mit herzblut jeden Wurf aufgezogen und sich große Mühe dabei gegeben. Alles versucht richtig zu machen. Schlussendlich haben sie aber einfach nur Welpen produziert. Mein Hund erfüllt die rassebeschreibung, wenn nur in Ansätzen, und ist qualitativ nicht mit meinen beiden anderen Hunden vergleichbar. Er ist nett, freundlich und ein braver Hund, aber nicht rassetypisch.


    Immer, jeden Hund abgegeben, davon spreche ich nicht, aber für einige, finde ich absolut in Ordnung.
    Es gibt einen Unterschied zwischen Privatperson mit Hunden und aktiven Züchtern mit Hunden. Der Blick der Züchter auf ihre Hunde, sollte ein etwas anderer sein, als der der Privatperson. Und mit lieben und liebhaben hat das nichts zu tun.


    Lg

  • Ab drei Zuchthündinnen und/oder bei wechselndem Hundebestand gelten Züchter als gewerblich und müssen ihre Zucht anmelden. Der Gewinn ist dann hoch genug als das darauf Steuern erhoben werden. Kleinere Summen lassen sich auch verdienen wenn man nur ein oder zwei Hündinnen hat.Warum wird es so oft so hingedreht, dass ein Züchter absolut nichts an seiner Zucht verdienen würde? Ein Züchter steckt viel Arbeit in die Aufzucht der Welpen, warum sollte das nicht auch seinen Preis haben?

    Das hat was mit der dann vorgeschriebenen Kontrolle der Zuchtstätte durch das Veterinäramt zu tun und bezieht sich auf § 11 des Tierschutzgesetzes, nicht mit einer Versteuerung bei Gewinnerzielung eines per Gewerbeamt angemeldeten Gewerbes durch das Finanzamt, grob gesagt.


    Wird aber oft verwechselt.

  • Ich habe nicht alle Seiten gelesen, ehrlich gesagt keine einzige komplett. Ich antworte einzig und allein auf den Eingangspost.
    Ja für mich ist es ein absolutes No-Go. Das geht wirklich ganz und gar nicht für mich. Dann kann ich gleich zum Verehrer nach Polen gehen, die handhaben das ja genauso.
    Also bitte, von einem anständigen Züchier erwarte ich doch wohl nicht, dass er seine Hunde als Maschinen ansieht, die im ein paar Jährchen gute Welpen gebären und wenn sie nichts mehr taugen eben beseitigt werden.
    Ich erwarte, dass die Hunde Familienmitglieder sind und auch genauso behandelt werden. Das macht eine gute Zucht mMn von A-Z aus, neben Gesundheit natürlich und klar unterscheidet sich das je nach Gebrauchshund/Begleithund mit den Anforderungen...

  • Es sind begründete Argumente Für und Wider ausgetauscht worden. Es lohnt sich also, sich ein paar Seiten reinzuziehen..... schwarz/weiß-Denken ist zu kurz gegriffen.

  • Es sind begründete Argumente Für und Wider ausgetauscht worden. Es lohnt sich also, sich ein paar Seiten reinzuziehen..... schwarz/weiß-Denken ist zu kurz gegriffen.

    Das wurde meiner Meinung nach aber auch schon ausfürhlich genug diskutiert. Dazu habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Klar gibt es Einzelfälle, wo eine Abgabe das beste für eine Hündin wäre. Das muss man dann immer von Fall zu Fall einzelnd betrachten. Da ist es aber für mich kein großer Unterschied ob eine Zuchthündin aus dem und dem Grund abgegeben wird oder eine andere Privatabgabe.
    Mir ging es einzig und allein um die allgemeine Frage, ob man es in Ordnung findet alte/unbrauchbare Zuchthunde abzugeben und da lautet meine Antwort ganz einfach NEIN!

  • @Gammur


    :respekt: :bindafür:


    Dein Posting ist bisher das Beste im ganzen Thread. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


    @Sammaja


    Wo Du rausliest, dass Du ein schlechter Züchter werden wirst, entzieht sich meinem Verständnis.
    Es ist nur so, wie es Gammur schreibt - als Züchter mit einer Hündin und ab und an mal einem Wurf kann man nicht wirklich viel bewirken. Man kann nur darauf achten, Nichts kaputt zu machen. Ist einfach so. Klar kann auch ein solcher Züchter mal Glück haben. Aber es fängt schon mit der Zuchthündin an ... so viele Erstzüchter haben eine nette liebe Familienhündin und beschliessen dann, mit dieser Hündin zu züchten ... einfach weil sie sie lieben und toll finden. Wenn ich sehe, wie viele Neuzüchter es bei meiner Rasse so gibt. Teilweise den ersten Hund dieser Rasse als Welpe gekauft und zwei Jahre später fängt man zu züchten ... es werden viele Hunde Zuchttauglich geschrieben, ob man unbedingt mit jedem dieser Hunde auch züchten sollte?


    Wenn diese Züchter keinen weiteren Anspruch haben als nette Familienhunde zu züchten, ist doch OK. Muss es auch geben. Aber man sollte sich halt darüber im Klaren sein, dass es mehr nicht werden wird. Wenn man diese Welpen bestens aufzieht, sich Gedanken darum macht, dass zumindest Wesen und Gesundheit den Durchschnitt der Rasse mindestens erreicht, Besser etwas übertrifft ... so hat. Aber man sollte so realistisch sein, dass es mehr nicht werden kann.


    Ich kann ja rein theoretisch auch nicht mehr leisten. Würde ich mit meiner Kleinen züchten wollen, was ich gerne tun würde, Wäre auch nicht viel mehr drin, als immer dann einen Wurf, wenn ich was behalten möchte. Und ich bin da ganz ehrlich, die Würfe , die ich planen würde, wären v.a. nach meiner persönlichen Vorstellung gezogen. Ungefähr 80% der Züchter meiner Rasse würden da auch etwas unverständlich reagieren. Die einen, weil mein Ziel nicht gerade der Show Champion schlechthin wäre. Die anderen, weil meine Hunde nicht zwangsläufig die idealen Familienhunde zum nebenher mitlaufen wären. Aber ich weiss, dass es Nachfrage nach den Hunden gibt, die ich mir für mich vorstelle. Hunde, die moderater vom Körperbau her sind, nicht so überwinkelt hinten und steil vorne wie die meisten Showhunde , Dafür mit viel Temperament und gerne auch etwas "kerniger", nicht so sensibel wie manche anderen.

  • Bei meiner Rasse gibt es europaweit zwei Tendenzen: die "Großzüchter" mit vielen Hündinnen und häufigem Wechsel. Deren Zuchtprodukte dominieren auf Ausstellungen. Solche Zwinger sind häufig in Spanien, Italien, Frankreich, den Balkanstaaten, Ungarn.


    Und dann "Kleinzüchter", die gewöhnlich 1 bis 3 Hündinnen insgesamt halten. Die meisten Hunde, die erfolgreich im Hundesport sind, kommen von denen. Hundewechsel gibt es so gut wie gar nicht. Deutschland, Tschechien, Schweden....


    (eine dritte Kategorie, die "auch mal Züchter", die mit Not die Familienhündin zuchttauglich kriegen und kein Ziel verfolgen, mal außen vor, obwohl es der größte Anteil ist)


    Die Frage ist, was man als Welpenkäufer präferiert: den potentiellen Ausstellungshund aus Eltern, die ihr Leben häufig in einer Zwingeranlage verbringen und kaum leinenführig sind, dafür ein bestechendes Äußeres haben und die Rasse im Formwert "voranbringen" bis zur Qualzucht.... wenn die später abgegeben werden in Einzelhaltung, bricht denen nicht das Herz. Den Züchtern auch nicht.


    Oder den Welpen, wo man schlechter vorraussagen kann, wie er im Formwert wird, der aber mit hoher Wahrscheinlichkeit rassetypische Charaktereigenschaften mitbringt und bei guter Gesundheit ausbildungsfähig ist. Dessen Eltern individuell gefördert werden und die Züchter viel Zeit mit dem Einzeltier verbringen. Demzufolge auch viel verlieren, wenn es sich letztlich für die Zucht als ungeeignet herausstellt, woraus zweifellos die Gefahr resultiert, mal ein Auge zuzudrücken.


    Für meinen Bedarf ziehe ich die Ungewißheit der Formschönheit der Ungewißheit des Charakters und der Gesundheit eindeutig vor. Wenn diese sportorientierten Kleinzüchter dann aus Emotionalität es nicht schaffen, sich alter Hunde zu entledigen, auch wenn das den Fortgang ihrer Zucht behindert, kann ich das als ähnlich emotional "behinderter" Hundesportler nachvollziehen und begrüße es. Auch ich kann keinen Hund "abstoßen", der mich sportlich "bremst"....

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