Britische Hütenhunde
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Wohin würdest du denn dann die Zuchtbücher öffnen?
Lt Forschung geht die Entstehung des MDR1 Defekts ins 16. - 17 Jahrhundert zurück, vor der Rassebildung der Collies.https://www.dropbox.com/home?p…mdr1_zusammenstellung.pdf
(Seite 5-7)Dass der Defekt ein älterer ist, wage ich nicht zu bezweifeln. Heterozygotie bedeutet ja nun nicht, dass keine Gendefekte auftreten. Erbkrankheiten werden bei breiterem, sprich uneinheitlicherem Genpool nicht generell weniger oder eher verhindert, aber sie treten weniger systematisch und gehäuft auf als in Populationen, in denen alle irgendwo mit allen verwandt sind, wie das bei vielen Hunderassen der Fall ist. Je höher die Inzuchtrate desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund dieselben Leiden in sich trägt (und weiter vererbt) wie seine Verwandten.
Es würde schon helfen, Rough und Smooth (Kurzhaar) Collies wieder miteinander verpaaren zu dürfen. Kreuzungen mit Border Collie sowie Shetland Sheepdog genauso wie mit gewissen anderen, nicht FCI-anerkannten Lokalschlägen, möglicherweise auch etwas weiter entfernt verwandten Hütehundrassen würden auch helfen.
Das würde allerdings bedeuten, dass wir uns vielleicht von der Idee verabschieden sollten, dass jeder Hund einer bestimmten Rasse dem anderen bis aufs Haar gleicht. Vielleicht müssten wir uns dann sowieso von der sehr eng gefassten Idee der Hunderasse lösen und uns wieder darauf besinnen, wofür wir diese Tiere überhaupt brauchen und inwiefern es dafür wirklich nötig ist, genetisch sozusagen auf einen Klon hin zu arbeiten.
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Beim Border Collie ist das Zuchtbuch offen.
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Homozygote merle (=reinerbig merle, also Doublemerle) kriegst du hier gar nicht in die Zucht - da die 1. gar nicht entstehen dürfen (merle x merle Verbot) und 2. sind die überwiegend Weiß, also fehlfarbend.
die merles die wir kennen sind alle heterozgot (= mischerbig für das merle Gen). Aber heterozygot x heterozygot läuft trotzdem Risiko für homozygote merles.
Du meinst wahrscheinlich einfach Hunde, die das merle nicht tragen. Wie tricolor Hunde zB.
Aaaaaah, jetzt habe ich entdeckt was du meinst. Du hast recht... ich hatte Merle-Effekt homozygot geschrieben. Das ist natürlich quatsch. Ich meinte die Merlefaktor-Träger. Im Kopf habe ich dabei immer einen hübschen blue-merle Aussie mit blauen Augen, den ich mal vor dem Supermarkt gesehen habe. Damals wusste ich noch nicht, dass diese Farbvariante auf einem Gendefekt basiert :-)
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Beim Border Collie ist das Zuchtbuch offen.
Da hast Du natürlich Recht. Beim 'Border', den wir beide kennen und halten, also was hierzulande als Working Sheepdog gilt, ist das so.
Beim Show-Border ist es das aber zumindest im Kennel Club nicht direkt. Indirekt könnte natürlich ein ISDS Working Sheepdog in die Show-Linie eingekreuzt werden um das 'Blut' aufzufrischen. Dass kein 'renommierter' (Show-)Border Collie- Züchter, der Erfolge im Ausstellungsring sehen will, seine 'pure' Linie damit 'verschmutzt' muss ich wohl aber nicht extra erwähnen...
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Selbst wenn du Collie Lang- und Kurzhaar wieder vermischst hast du immernoch den Fall, dass es mehr MDR1 Träger/Betroffene gibt als freie Hunde, denn das Verhältnis bleibt das selbe. Das bringt diesbezüglich also gar nix. Es gibt Möglichkeiten freie Hunde aus Amerika zu importieren und Langhaar einzukreuzen. Hier in Deutschland ist es seit 2015 schwierig, gibt aber Leute die sich dafür einsetzten, dass es wieder möglich wird. Ansonsten dürfen andere Länder das noch immer. In der Schweiz liegt grade ein KHC x LHC Wurf
Leider ist das Interesse der Langhaarfraktion eher gering und die KHC-Leute sind so wenige, dass sie kaum Lobby haben. Finde es aber immer noch krass, was Leute bereit sind in Kauf zu nehmen, nur, damit man den Hunden möglichst jede Chemiebombe zumuten kann
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Um Chemiebomben bei Wurmkuren oder so ginge es mir da gar nicht so sehr, da gibt's ja genug Ausweichmöglichkeiten, falls das nötig sein sollte. Ich hätte eher Sorgen, was solche Sachen wie Not-OPs in fremder Umgebung (z.B. Urlaub) angeht, wo man dann in der Panik noch extra daran denken muss, dass man dazusagt, dass der Hund MDR1-positiv ist und darauf bei der Narkose geachtet werden muss. Oder dass der Hund draußen Pferdeäpfel vom frisch entwurmten Pferd erwischt. Das wären jetzt so meine persönlichen Schreckenszenarien.
Aber natürlich ist man beim Aussie auch in einer anderen Situation – da gibt's zum einen hier genug Hunde, um Verpaarungen, bei denen -/- fallen kann, zu umgehen und zum anderen wird mittlerweile auch im Ausland deutlich mehr getestet, sodass das mit Importhunden einfacher ist – wenn dann ein Züchter das bewusst in Kauf nimmt, würde ich da als Welpeninteressent schon dreimal gut nachfragen und vermutlich eher woanders nach einem Welpen suchen. Bei einer Rasse, die eh schon kleiner ist (wie dem KHC), würde ich das vermutlich auch anders sehen.
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Narkosen werden vom Collie allgemein schlechter vertragen, ganz unabhängig vom MDR1 Status. Ich kenne einige -/- Hunde, die Narkosen super gut vertragen haben, dafür andere +/+ Hunde, die totale Probleme hatten. Und ganz viele +/- wo es mal so und mal so lief, inklusive bei uns.
Wegen der Pferdeäpfel gabs auch mal eine Umfrage an Züchter und Colliebesitzer, wie oft eine MDR1 Vergiftung tatsächlich vorkommt. Von 10 000 Collies sind 2 daran gestorben. Und das war im Ausland (Holland), weil der Arzt Mist gebaut hat, nicht mal weil einer echt Pferdemist erwischt hat. Ich sag dem TA einfach vor jeder Medikamentengabe, dass das Collies sind, da man das als Laie ggf. nicht erkennt.
Ich denke, wenn man um die Problematik weiß, geht man da auch anders ran. Bei anderen Hunden drückt man vllt mal ein Auge zu wenn er was frisst oder über einen Misthaufen flitzt, das gibts bei uns halt einfach nicht, Punkt.
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Siehst Du, ich hingegen finde es krass, was Leute bereit sind in Kauf zu nehmen, nur damit ihre Hunde möglichst 'rasserein' bleiben.
Die systematische Inkaufnahme des MDR1-Defekts hat nichts mit 'Hundsein' im Allgemeinen zu tun, sondern einzig und allein damit, dass ein bestimmtes Tier rasserein und 'pur' ist. Es hat also mit dem 'Colliesein' allein zu tun.
Und da frage ich mich schon: was genau macht eine bestimmte Rasse so einzigartig (ganz besonders, wenn sie nur für 'schön' und als Familienhund gehalten wird), dass man es billigend in Kauf nimmt, einen völlig unnötigen Gendefekt, der keinerlei Vorteile und nur grosse Nachteile bringt, weiter zu verbreiten? Sind wir nun schon so weit in der Rassehundezucht, dass wir Rassen über ihre 'typischen' Defekte definieren und zum Beispiel sagen: 'was ein echter Collie ist, trägt auch MDR?' Oder: 'Was ein echter Collie ist, dem hat MDR1 noch nicht geschadet?' Der Defekt alleine tötet ja nicht und man kann seinen Hund ja beaufsichtigen...
Um zum Ursprung dieses Threads zurück zu kommen: ich bin kein grosser Fan davon, was ich bisher von Ganslosser gelesen habe. Ich wäre gern begeistert von ihm, aber während seine Artikel im Grunde genommen oft viel Richtiges und Wichtiges enthalten, fällt er oft auf eine völlig unnötige Polemik zurück, die er dann so in seine Texte webt, dass dem Laien nicht auffällt, wo Wissenschaft aufhört und Ganslosser anfängt. Das halte ich für unakedemisch und ist sehr schade, denn das hätte jemand wie er gar nicht nötig. Ich habe ganz und gar nichts gegen eine eigene Meinung, im Gegenteil - ich habe selbst ja oft genug davon. Man sollte diese aber - auch in einem populärwissenschaftlichen - Buch oder Artikel klar als solche deklarieren und zum Rest dann bitte überzeugende und ausgewiesene Quellen liefern.
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Um zum Ursprung dieses Threads zurück zu kommen: ich bin kein grosser Fan davon, was ich bisher von Ganslosser gelesen habe. Ich wäre gern begeistert von ihm, aber während seine Artikel im Grunde genommen oft viel Richtiges und Wichtiges enthalten, fällt er oft auf eine völlig unnötige Polemik zurück, die er dann so in seine Texte webt, dass dem Laien nicht auffällt, wo Wissenschaft aufhört und Ganslosser anfängt. Das halte ich für unakedemisch und ist sehr schade, denn das hätte jemand wie er gar nicht nötig. Ich habe ganz und gar nichts gegen eine eigene Meinung, im Gegenteil - ich habe selbst ja oft genug davon. Man sollte diese aber - auch in einem populärwissenschaftlichen - Buch oder Artikel klar als solche deklarieren und zum Rest dann bitte überzeugende und ausgewiesene Quellen liefern.
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Nichts von dem, was du da raushaust hab ich gesagt. Ich finde es nur völlig deplatziert, damit so einen Thread zu sprengen, da die Hälfte der Leute, die keine Ahnung von Zucht usw. haben überhaupt nicht verstehen worauf du hinauswillst. Ist ja schön, dass du da so eine extreme Meinung hast und glaubst, wenns nur alle so machen würden wären alle Probleme gelöst. Ist nur nicht Realität. Die Frage war, warum Züchter das machen. Ich habs so gut ich kann erklärt, wenn du das zum Anlass nimmst die ganze Rassehundezucht in ihren Grundlagen zu kritisieren dann ist das einfach nur unnötig an der Stelle. Dabei auch noch persönlich zu werden finde ich einfach nur voll daneben.
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