Kind fällt in Gorilla-Gehege - was dann passierte, ist erschreckend...

  • Solange ein Tier aus einer anonymen Masse stammt, ists ok für die meisten.
    Aber sobald man einen noch so kleinen persönlichen Bezug zu einem Tier bekommt,
    ists auf einmal nicht mehr ok.

    Übrigens nehm ich mich davon nicht aus.
    Mir gehts mit den jungen Wilden ja ganz genauso.


    Aber ich finde es wichtig, dass man sich da einfach auch drüber im Klaren ist und diese Erkenntnis z. B. dafür nutzt, die Bedingungen für alle Tiere, auch die anonymen zu verbessern.


    LG, Chris

  • Wie gesagt: der Zoo baut wie jeder andere Zoo darauf, dass die Besucher eine Beziehung zu den Tieren, die mit Namen versehen werden, eingehen.
    Die Schlachtung dann öffentlich zu inszenieren, weil das ja so lehrreich ist, finde ich auch vollkommen daneben.

  • Wie gesagt: der Zoo baut wie jeder andere Zoo darauf, dass die Besucher eine Beziehung zu den Tieren, die mit Namen versehen werden, eingehen.
    Die Schlachtung dann öffentlich zu inszenieren, weil das ja so lehrreich ist, finde ich auch vollkommen daneben.

    Ich kann das schon nachvollziehen, wie Du das meinst.


    Nur hätte der Vorgang des Schlachtens und die Verfütterung an andere Tiere vermutlich niemanden interessiert, wenn es wieder um ein anonymes Tier gegangen wäre.


    Und ich bin tatsächlich der Meinung, dass sich heutzutage soviele Menschen so weit von diesen Vorgängen entfernt haben, dass es da dringenden Aufklärungsbedarf gibt.


    Deshalb finde ich persönlich die öffentliche Schlachtung nicht nur nicht schlimm, sondern sogar eher sinnvoll.


    LG, Chris

  • Brauch ich net - hab sowas täglich in den Hundenäpfen :-)

  • Und noch mal. Mir geht es darum, das diese Giraffe einen Platz hätte bekommen können und sie trotzdem geschlachtet wurde. Das finde ich nicht in Ordnung.
    Andere Zoos hätten das Tier gerne übernommen und hätten es in ihrer Gruppe gebrauchen können, das finde ich echt unsinnig.


    Und mit Schlachtung habe ich kein Problem. Mein verstorbener Onkel hatte einen Hof, da habe ich den Tieren morgens noch in die Augen gesehen, die Abends auf dem Tisch landeten. Ich habe bei der Tötung zugesehen. Einmal ist ein Huhn ohne Kopf an mir vorbei gerannt.
    Im Urlaub in Ungarn wurden in der Puszta Ziegen und Schafe an den Hinterbeinen aufgehängt und denen die Kehle aufgeschnitten. Die bluteten aus. Dann wurde denen der Bauch aufgeschnitten und die Gedärme glitschten raus. Die Hunde haben die sich geholt und zum fressen weg geholt.
    Mein Mann hat damals auf dem Schlachthof gearbeitet und mir so einige Sachen erzählt. Als ich noch Kind war hat mein Vater vom Fischmarkt 2 lebendige Karpfen geholt. Die schwammen bis Abends in der Badewanne. Ich habe auf dem Wannenrand gesessen und habe ihren glitschigen Körper gestreichelt. Dann kam mein Vater mit einem Holzhammer und hat den Karpfen eine vor den Schädel gedonnert. Der Fisch war sehr lecker.


    Diese Giraffe hätte aber weggeben werden können !

  • Moin,


    Zoos sind Wirtschaftsunternehmen - da spricht nichts gegen und natürlich, all die überzähligen Jungtiere werden am Ende, falls nicht verkauft, verfüttert. Das macht ja durchaus auch Sinn.


    Sie haben sich aber dem Artenschutz verschrieben und der Nachzucht, selten gewordener Tiere. Für mich steht das Töten eines gesunden jungen Tieres ohne vernünftigen Grund (denn es gab ja zahlungswillige Interessenten) im Widerspruch zu dieser Aufgabe. Das Zucht mehr Weibchen als Männchen braucht, kein Problem.... aber so?


    Man kann über Zoos denken wie man mag, ich etwa - liebe Zoos und besuche sie seit Jahren. Ich sehe durchaus, wie sich die Haltung verändert und die Gehege größer werden. Manches ist fragwürdig, manches auf einem wirklich guten Weg. Es gibt wunderbare Anlagen und viele Tiere können durch Zoos vom Aussterben gerettet werden, das ist für mich besser - als sie nicht mehr unter uns zu wissen. Der Hannover Zoo etwa war immer federführend in der Zucht von Antilopen und Gazellen, hat kaum einer gewusst - Zoobesucher finden sie meist langweilig. So einige Hannoveraner Antilopen aber - leben heute wieder frei und wild in ihrer Heimat.


    Ich denke aber auch und das macht mich traurig, dass die Antilopenzucht aus Hannover verschwinden wird. Eben weil Besucher sie nicht sehen mögen und da wiederum denke ich, muss ein Zoo auch seiner Aufgabe zur Arterhaltung nachkommen und nicht nur haben wollen, was magnetisch ist.


    Das Besucher persönliche Beziehungen zu einzelnen Tieren aufbauen kann kein Zoo verhindern. Ich erinnere mich an die alte Bärenanlage in Hannover (unter der Berücksichtigung der Bedürfnisse dieser Tiere, eher mit Grausen, als Kind habe ich sie geliebt) dort saß, Tag für Tag, egal welches Wetter, eine alte Dame, zeit Lebens der Bären. Sie kannte sie sooo gut, das sie einem sagen konnte, wer sich wie fühlt. Ich glaube, solche Dinge sind der Einsamkeit von Menschen geschuldet und der Anonymität der heutigen Zeit.


    DAs aber Tierbabies getötet werden, die neimand braucht - das ist - finde ich - Missbrauch. Ist bei Löwen durchaus üblich, die will keiner. Oder Bären..... braucht auch niemand, aber die Jungtiere sind eben zuckersüß.


    Man kann vieles hinterfragen, aber man sollte das Ganze betrachten, da gäbe es einiges zu tun. Für eine gute stabile Gorillagruppe ist der Wegfall des Silberrücken eine richtige Katastrophe. Niemand hat dort leichtfertig entschieden, aber, auch dazu stehe ich, Menschenleben geht vor.


    Sundri

  • Der Karpfen hätte auch weiter im Teich schwimmen können und die Ziege weiter auf der Wiese stehen können... komme mit der "Argumentation" nicht ganz mit.

  • @Chris406:
    Mir geht's um die Scheinheiligkeit, die ich gerade in diesem Akt sehe.
    Würden alle Zoos öffentlich schlachten, würde Zoo an sich wohl unattraktiv ( was ich nicht verkehrt fände btw) Das weiß auch jeder Zoo und setzt auf die Gefühle seiner Besucher zu den Tieren.
    Kopenhagen wollte eine "coole" Aktion bringen, die daneben ging.

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