Keine Reaktion bei Rückruf. Wie richtig reagieren?

  • Hmm, wenn ihr schon wisst, dass er nicht auf den Rückruf reagieren wird, wenn er sich festgeschnuppert hat, dann würde ich auch nicht rufen.
    Entweder fertig schnuppern lassen und dann erst rufen, wenn er sich nach euch umguckt, oder ohne rufen einfach hingehen. Auf diese Weise wird jedenfalls kein Rückruf versaut.


    Und dann würde ich mir mal überlegen, ob es noch eine bessere Belohnung gibt, für die er gewillt ist, sich mehr zu euch zu orientieren. Das könnt ihr so nach und nach rausfinden und dann einfach damit den Rückruf nochmal festigen bzw. neu aufbauen.

  • ......Hat uns verunsichert dass die dame von der hundeschule meinte, wir sollten nicht zu ihm gehen. Sie meinte er lerne dann, dass er nicht kommen braucht, weil wir ja kommen.
    .....

    Um genau das zu verhindern, hole ich den Hund ab und gehe mit ihm zusammen dann angeleint zu genau der Stelle, von der aus ich gerufen hatte.
    Damit bei ihm ankommt: "Nichtkommen hilft nix, dann holt sie mich halt dorthin".


    Von wegen er braucht nicht zu kommen, das kann er sich dann abschminken..... *ggg Kann er gemütlich haben, indem er herkommt, oder unbequem - indem ich ihn verärgert anleine und mitnehme. Mal gucken, ob er nicht beim nächsten Mal lieber gleich kommt.

  • .....
    Ich hatte letztens die Situation, dass Newton an einer Schnüffelstelle zurückgeblieben war und von hinten kam dann ein riesiger Trecker angerast. Wenn er aus dieser Situation nicht abrufbar gewesen wäre... Ich möchte mir nicht ausmalen, was da passiert wäre...
    ......

    Hm - ne Trainerin bei mir im Verein hatte vor ein paar Jahren denselben Gedanken gehabt - und ihr Hund kam dann echt auf Abruf - seitdem hat sie keinen mehr, das Auto war nämlich schneller..... Hätte sie geschwiegen, wär der Hund auf der anderen Straßenseite geblieben und hätte geschnuppert, bis das Auto vorbei gewesen wäre..... In so ner Situation würde ich daher seitdem grundsätzlich nur noch mit PLATZ o.ä. Kommandos arbeiten......


    (was nichts an der Tatsache ändert, daß der Hund bei Nichtgehorchen an die Leine gehört dun der Rückruf essentiell ist, ganz klar....)

  • Ich würde den Hund auch nicht bzw. nur mit Superpfiff abrufen, wen er sich gerade irgendwo festgeschnüffelt hat. In dem fall halte ich es wirklich für sinnvoller, hinzugehen und den Hund abzuholen.
    Hunde sind nun mal Superschnüffler, und tatsächlich können sie sich so auf das Schnüffeln konzentrieren, dass sie quasi alles andere "ausblenden". Jedenfalls ist mir in solchen Situationen schon aufgefallen, dass mein Hund dann so ins "Zeitungslesen" vertieft ist, dass er mich gar nicht wahrnimmt.


    Ist halt so wie bei mir, wenn ich gerade einen superspannenden Thriller lese :lol:
    Ich finde nicht, dass das so schlimm ist, wenn der Rückruf ansonsten gut klappt :ka:

    Also, wenn mein Hund mich beim Schnüffeln ignoriert, anschließend aber hinter dem Rehlein herhetzen möchte, das zeitgleich mit meinem Rückruf gegenüber aus dem Wald kam, dann geh ich eher davon aus, daß der net ins Schnüffeln vertieft war, sondern grad schlichtweg nicht so ganz dieselben Prioritäten hatte wie ich, ums mal wohlwollend auszudrücken *gg Immer würde ich das Nichtgehorchen also nicht unbedingt auf die Schupperei schieben.... Das wär dann in meinen Augen sowas wie ne "Ausrede fürs Ignorieren" *gg

  • Hm - ne Trainerin bei mir im Verein hatte vor ein paar Jahren denselben Gedanken gehabt - und ihr Hund kam dann echt auf Abruf - seitdem hat sie keinen mehr, das Auto war nämlich schneller..... Hätte sie geschwiegen, wär der Hund auf der anderen Straßenseite geblieben und hätte geschnuppert, bis das Auto vorbei gewesen wäre..... In so ner Situation würde ich daher seitdem grundsätzlich nur noch mit PLATZ o.ä. Kommandos arbeiten......
    (was nichts an der Tatsache ändert, daß der Hund bei Nichtgehorchen an die Leine gehört dun der Rückruf essentiell ist, ganz klar....)

    Das weiß man doch nicht... Es hätte auch sein können, der Hund läuft zu einem ungünstigen Moment aus eigenem Antrieb los. Dann wäre er genauso überfahren worden...


    Außerdem hatte ich befürchtet, dass er Newton nicht gesehen haben könnte... Er hat nämlich kein Stück langsamer gemacht... Zudem, wer garantiert mir, dass mein Hund brav im Platz liegen bleibt wenn so eine riesige Landmaschine auf ihn zudonnert. Nein, abrufen war die beste der Alternativen. Es war ja kein kleiner Traktor, der gemütlich daher tuckert... Das Ding hat die gesamte Wegesbreite eingenommen und hat erst langsamer gemacht, als er an uns nicht vorbei kam...

  • Also, wenn mein Hund mich beim Schnüffeln ignoriert, anschließend aber hinter dem Rehlein herhetzen möchte, das zeitgleich mit meinem Rückruf gegenüber aus dem Wald kam, dann geh ich eher davon aus, daß der net ins Schnüffeln vertieft war, sondern grad schlichtweg nicht so ganz dieselben Prioritäten hatte wie ich, ums mal wohlwollend auszudrücken *gg Immer würde ich das Nichtgehorchen also nicht unbedingt auf die Schupperei schieben.... Das wär dann in meinen Augen sowas wie ne "Ausrede fürs Ignorieren" *gg

    Ist vielleicht bei deinem Hund so, meiner hat kaum Jagdtrieb. Und er ist wirklich ein Vielschnüffler, womit ich klarkomme.

  • Hallo :)
    jetzt schalte ich mich doch auch noch kurz ein und hoffe sehr, dass meine Antwort euch vielleicht auch noch hilft... ;)

    Den Rückruf bauen wir auch einfach so ein damit er nicht Rückruf mit anleinen verbindet. Er kommt sonst freudig auf uns zu gerannt setzt sich neben uns und wartet bis er seine Belohnung bekommt und es weiter geht.

    Das hört sich doch schon mal super an! :) Die wichtigste Voraussetzung dafür, dass es auch unter höherer Ablenkung klappt... ;)


    Ich halte es auch für normal dass es mal Situationen gibt in denen er uns einfach nicht wahrnehmen kann. Vor allem weil es selten vorkommt. Den vergleich mit den Thriller finde ich sehr gut. Und wenn es mal in einer gefährlichen Situation ist habe ich ja auch zwei gesunde Beine und kann schnell zu ihm.

    Natürlich ist es normal, dass er euch in ablenkungsreichen Situationen nicht wahrnimmt wenn er es noch nicht gelernt hat. Aber auch ich würde euch empfehlen das so zu üben, dass es eben auch in schwierigen Situationen funktioniert. Denn in Gefahrensituationen ist man doch heilfroh, wenn man auch aus der Ferne mal einwirken kann... :fear:


    Vorher wurde schon mal erwähnt, dass es oft nicht DEN einen Weg gibt, einen sicheren Rückruf zu erarbeiten weil das individuell vom Hund und auch von euch als Hundehalter abhängt. Dennoch gibt es ja so die ein oder andere Taktik, mit der man in der Regel gut fährt... ;)


    Also einfach weiter schnüffeln lassen und warten fällt definitiv raus - da lernt euer Kleiner nichts (außer dass es völlig in Ordnung ist euch auzublenden und weiter zu schnüffeln). Management über ein Anleinen ist natürlich ok als Management, aber wie vorher bereits jemand erwähnt hatte: Dadurch wird er nicht lernen in diesen Situationen zu kommen.


    Ideal wäre ein kleinschrittiger Aufbau, also die Reize hier nochmal langsam steigern (von "es riecht nur ein wenig interessant" bis hin zu "ich schnüffel mich hier fest") - allerdings ist das oft schwer zu beurteilen, wie sehr er denn jetzt abgelenkt ist...


    Daher würde ich euch raten, in den Situationen erstmal die Distanz geringer zu halten. Es wird ihm voraussichtlich deutlich leichter fallen wenn ihr ihn ruft und dabei in nächster Nähe seid... der Vorteil daran: Wenn es durch die Nähe gut funktioniert könnt ihr Stück für Stück die Distanzen erhöhen, bis es auch wieder aus größerer Entfernung sicher klappt. Wenn er auf den Rückruf trotzdem nicht reagiert, könnt ihr euch ins Spiel bringen und die Aufmerksamkeit kinderleicht einfordern.
    Heißt: Wenn auf euren Rückruf keine Reaktion kommt, geht ihr natürlich auf ihn zu (im Zweifelsfall bis zu der Stelle an der er schnüffelt), sobald er euch aber wahrnimmt und euch Aufmerksamkeit schenkt, kommt von euch euer Lob, ihr bewegt euch rückwärts und lobt natürlich wenn er zu euch kommt. So lernt er tatsächlich, dass "Nicht-Kommen" keine Option ist, aber auf Reagieren in jeder Situation das Richtige... :D
    Und natürlich werdet ihr ihn weiterhin in vielen Situationen abrufen, in denen ihm das total leicht fällt und er gerne kommt UND natürlich wird er weiterhin mit etwas belohnt, das er wirklich toll findet. - Aber ich glaube, das macht ihr ja sowieso schon super gut...! :respekt:


    Die Alternative ist natürlich, dass euch das "meistens" reicht und ihr einfach immer sehr vorausschauend unterwegs seid... ;)


    Schick euch liebe Grüße :)
    Chrissy

  • @Chrissy :)
    Ich bin da ganz deiner Meinung. Gerade das langsame Distanz erhöhen und Ablenkung steigern finde ich wichtig, dann festigt der RR sich meiner Meinung nach sehr gut. Vor allem, wenn man nur ruft, wenn man sicher ist, Hund kommt auch oder es eben durchsetzen kann.


    Nur bei dem Hingehen und Aufmerksamkeit einfordern hätte ich da so meine Bedenken. Nicht, weil ich das nicht nachvollziehen kann, sondern weil ich einfach überlege, ob der Hund dann lernt, er müsse erst kommen, wenn ich auf ihn zugehe. :???:


    Unsere HS hat uns auch geraten, dass wir beim evt Ignorieren auf ihn zugehen sollen, um es dann noch einmal zu versuchen.
    Aber ich habe mich halt schon öfter gefragt, ob es da nicht zu Fehlverknüpfungen kommen könnte? Oder ist das zu theoretisch gedacht und die Hunde verstehen es trotzdem, dass sie kommen sollen?

  • Für von hinten anbrausende landwirtschaftliche Maschinen empfehle ich, sich mitten auf die Straße zu stellen und in aller Ruhe den Hund einzusammeln.
    Die sind nämlich auch nicht allein auf der Welt.


    Als Reiter bin ich auch immer möglichst schnell ausgewichen, was mehr als ein scheuendes Pferd zur Folge hatte, weil die Herren und Damen Landwirte die freie Bahn genutzt haben, um wie die Irren vorbei zu preschen.


    Dann habe ich angefangen, mir beim Ausweichen viiiiiiieeeeel Zeit zu lassen. Halte ich heute mit Hund genauso.


    Also wenn mein Hund nicht eh schon neben mir ist. Absichtlich provozieren will ich ja auch niemanden.

  • Mein Rüde schnuppert sich gerne mal fest. Ich rufe ihn dann nicht, sondern hole ihn ab. Ich rufe meine Hunde ja eigentlich nur, wenn es einen triftigen Grund dazu gibt (entgegenkommende Personen, Reiter, Wild usw). Ich bin ihm da auch eigentlich nicht (mehr) böse, wenn er sich aus dem Schnuppern nicht löst. War früher mal anders, aber da habe ich mittlerweile meine Ansprüche einfach heruntergeschraubt. Er kommt ja sonst sofort, wenn ich ihn rufe, hat einen maximalen Radius von 10-15 Metern und ist zu allem und jedem ein Lamm. Da kann ich es verzeihen, dass er dicht macht, wenn er schnuppert. Also einfach abholen und gut. So leben wir beide zufriedener miteinander.

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