Pflegehund – Austausch, Erfahrungen, Gedanken

  • Das die kleinen nicht so ernst genommen werden empfinde ich auch so. Unser Kleiner hat eigentlich vor nichts Angst, aber er lässt eben nicht alles mit sich machen. So im Alltag mit Fremden ist das weniger ein Problem, aber ich denke Kinder sollten zum Beispiel nicht in seinem neuen zu Hause sein.


    Ich versuche es mal mit zwei Fotos... Sein Fell sieht mittlerweile schon wieder etwas besser aus.



  • Wir haben seit gestern Abend noch einen zweiten Winzling hier. Eigentlich haben wir eine Ein-Pflegehund-Regel, aber Regeln muss man auch mal brechen. Und Bobo hat sich hier so gut eingelebt und läuft so entspannt mit dass ich nicht nein sagen konnte (und der Mann wurde nicht wirklich gefragt :hust: ). Sonst läge die Maus heute schon auf der Mülldeponie....
    Ganz optimal ist das nicht mit zwei Pflegehunden, weil sie dann nicht mit auf die Spaziergänge kann (außer abends) und wir dann auch vorübergehend eher mal eine Box einsetzen müssen, aber alles viel besser als im Tierheim. Das ist hier nicht zu vergleichen mit deutschen Standards und gerade momentan (Ferienzeit) platzt es aus alles Nähten... Das Tierheim aus dem sie kommt ist klein und hat gerade mal 16 Zwinger und gestern morgen waren 77 Hunde dort! Die meisten dann natürlich auch in kleinen Boxen. Bei solchen Zuständen muss man einschläfern, weil man niemandem mehr gerecht wird und ja auch dauernd neue Tiere nach kommen. Die ganze Situation macht mich manchmal echt wütend!


    Naja, darum soll es hier ja nicht gehen. Jedenfalls ist die kleine Maus sehr schüchtern, taut aber mit Menschen sehr schnell auf. Die anderen Hunde findet sie dagegen noch sehr unheimlich. Wir sind momentan bei einem Ignorieren angekommen. Die Jungs verhalten sich auch vorbildlich. Vor dem Kleinen hat sie weniger Angst, der durfte sie sogar schon vorsichtig mal beschnüffeln. Unseren großen knurrt sie aus Angst sofort an wenn er ihr zu nahe kommt. Aber der lässt sie auch brav in Ruhe und alle können sich frei bewegen (unter Aufsicht natürlich). Ich denke wir bekommen das noch hin...

  • Klar bekommt ihr das hin :)


    Ich hatte auch gelegentlich mal zwei Pflegehunde auf einmal, eigentlich ist mir das zu viel, aber das geht schon mal. Ich hatte auch immer Glück das einer schnell vermittelt war.


    Im Moment bin ich nicht sicher ob wir nochmal einen Pflegie nehmen. Das Ömi nicht mehr lebt nehmen wir alle schwer und ob der Hasenfuss das alleine mit einem Pflegie schafft ? Vielleicht in ein paar Monaten.

  • Alles Gute für die Vermittlung des Kleinen. Wo kommt er her? Wie geht es ihm?


    Die Ein-Pflegehund-Regel kenne ich :smile: die habe ich hier auch. Bisher klappt es zum Glück auch. Das war eine der Bedingungen meines Mannes und jeder Pflegehund muss früher oder später wieder gehen.

  • Klar bekommt ihr das hin :)


    Ich hatte auch gelegentlich mal zwei Pflegehunde auf einmal, eigentlich ist mir das zu viel, aber das geht schon mal. Ich hatte auch immer Glück das einer schnell vermittelt war.


    Im Moment bin ich nicht sicher ob wir nochmal einen Pflegie nehmen. Das Ömi nicht mehr lebt nehmen wir alle schwer und ob der Hasenfuss das alleine mit einem Pflegie schafft ? Vielleicht in ein paar Monaten.

    Das mit Ömi tut mir leid... Ich hoffe ihr verkraftet das alle ganz gut. Das ändert die Bedingungen ja schon noch mal ziemlich. Ich würde auch immer erst mal auf die eigenen Hunde schauen ob die das packen.
    Unser Hund überrascht mich da echt sehr. So wild und fiddelnt er draußen oft ist bei Hundebegegnungen, mit der Kleinen ist er so ruhig und vorsichtig.




    Alles Gute für die Vermittlung des Kleinen. Wo kommt er her? Wie geht es ihm?


    Die Ein-Pflegehund-Regel kenne ich :smile: die habe ich hier auch. Bisher klappt es zum Glück auch. Das war eine der Bedingungen meines Mannes und jeder Pflegehund muss früher oder später wieder gehen.

    Bleiben darf hier auch niemand dauerhaft. Das klappt bisher auch. Aber wir leben in den USA und meistens sind unsere Pflegehunde auch im Durchschnitt schneller vermittelt als in Deutschland, daher gehen auch mal temporär zwei. Wir hatten das zuvor ein paar mal wenn wir für andere Pflegestellen die Urlaubsbetreuung übernommen haben. Alle unsere Pflegehunde kommen aus lokalen Tierheimenhier vor Ort.

  • Das ist kaum zu glauben dass in einem, vermeintlich reichen, Industrieland solche Zustände herrschen.
    ...Müllkippe, derart überfüllte Tierheime, Tötung...
    Von deiner Beschreibung her hätte ich an Rumänien oder so ein Land gedacht, dass selber nicht viele Möglichkeiten hat und die Bevölkerung kaum satt bekommt.


    In den USA ist das wohl eher ein „Wohlstandsproblem“ (?), es ist alles finanziell möglich. Dann wird ein neuer Hund gekauft wenn der Alte nicht mehr niedlich ist und Probleme macht weil er doch artgerechte Beschäftigung/Auslastung und Erziehung braucht. Gibt es denn gute Tierschutz-Orgas, die gegen solche Zustände im Tierheim ankämpfen?

  • Das ist kaum zu glauben dass in einem, vermeintlich reichen, Industrieland solche Zustände herrschen.
    ...Müllkippe, derart überfüllte Tierheime, Tötung...
    Von deiner Beschreibung her hätte ich an Rumänien oder so ein Land gedacht, dass selber nicht viele Möglichkeiten hat und die Bevölkerung kaum satt bekommt.


    In den USA ist das wohl eher ein „Wohlstandsproblem“ (?), es ist alles finanziell möglich. Dann wird ein neuer Hund gekauft wenn der Alte nicht mehr niedlich ist und Probleme macht weil er doch artgerechte Beschäftigung/Auslastung und Erziehung braucht. Gibt es denn gute Tierschutz-Orgas, die gegen solche Zustände im Tierheim ankämpfen?

    Ich hatte ehrlich gesagt auch keine Ahnung wie die Zustände hier sind bevor wir hier her gezogen sind und mit den Pflegehunden angefangen haben.
    Es kommt wohl sehr drauf an wo in den USA man ist. Grob gesagt ist die Situation im Norden viel besser als im Süden (wo wir wohnen). Daher werden manchmal auch Transporte in die Richtung organisiert. Sozusagen wie in der EU...
    Aber bei uns in der Gegend wird sehr viel eingeschläfert. Die Tierheime haben da ganz unterschiedliche Regeln. Schlechte Karten haben meist alle die verhaltensauffällig sind, krank (auch behandelbar), zu jung (die drei Impfungen die Welpen brauchen bevor sie in die Adoption gehen können dauern einfach zu lange), zu alt, einer "gefährlichen" Rasse angehören bzw. mit ihr gemixt sind oder zu schüchtern sind. Oder einfach wenn es eben zu voll ist. Es gibt schon viele Organisationen die sich einsetzen, aber es muss sich eben auch was in der Gesellschaft ändern. Und man glaubt gar nicht wie arm viele in den USA doch sind... Unsere Kleine wurde zum Beispiel mit weiteren Hunden abgegeben weil die Leute kein Geld hatten um die völlig verflohten Hunde zu behandeln.


    Und man kommt hier auch so einfach an einen Hund. Öfters gibt es auch an Straßenrand mal "free puppies"... Völlig ungeimpft und ups-Würfe.


    Insgesamt bin ich schon viel pragmatischer geworden. Auch die Ansprüche an die neuen Familien habe ich gesenkt (als Pflegestelle haben wir immer ein Vetorecht bei der Adoption). Spazieren gehen hier wirklich nur wenige täglich. So lange die Leute einen Garten haben, vielleicht sogar noch einen Spielgefährten, ihre Hunde impfen und die Herzwurm-Prophylaxe geben und der Hund nicht täglich 8+ Stunden in einer Box alleine sein muss ist das schon ein überdurchschnittlich gutes zu Hause.


    Ich könnte so viel dazu schreiben. Vielleicht beginne ich doch irgendwann mal einen Fotothread von unserem Hund und seinen wechselnden Pflegefreunden und den Hintergründen...

  • Vor langer Zeit (fast 20 Jahre ist es inzwischen schon her) war ich mal für eine kurze Zeit im Sommer mit Freunden in einem Vorort von San Diego. Wir haben „ganz normal“ in einer eingezäunten Wohngegend mit etwas besser situierteren Weißen am Stadtrand gewohnt. Der Zaun war angeblich wegen Berglöwen und Pumas da, in Wahrheit hatten sie aber Angst vor den Mexikanern. Tagsüber durfen die aber die Gärten und Pools pflegen...
    Naja. Es war schon eine ganz andere Welt als hier in Deutschland. Natürlich waren wir auch drüben in Tijuana. Ich fand es ganz schrecklich. Eine fremde Frau an der Grenze wollte uns ihr Baby schenken.


    Hunde habe ich damals gar nicht gesehen. In der ganzen Zeit habe ich niemanden gesehen, der spazieren ging. Ich dachte, so naiv wie ich war, die haben alle einfach keine Hunde.


    Oh ja, einen Fotothread mit aktuellen USA Bildern wäre schön :bindafür:
    Sehr gerne mit deinen Pflegehunden.

  • Der kleine, anfangs schüchterne Winzling hat schon ein neues zu Hause gefunden... Das ging ganz schnell. Sie war nur zehn Tage hier. Aber sie war auch ein komischer Hund, ein absolutes Schoßhündchen. Ich kenne keinen Hund der so gerne auf dem Arm getragen wird und dauernd Körperkontakt sucht. Aber sowas wollen ja viele Menschen. :) So hat sie jetzt fünf Leute die sie bekuscheln und die Familie ist ganz verliebt in sie. Vor allem gibt es da nur einen anderen (uralten) kleinen Hund und das ist ganz gut. Unserem großen gegenüber war sie schon sehr reserviert....


    Bobo dagegen hat immer noch keine ernsthaften Interessenten. So ist er unser längster Pflegi bisher. Eigentlich ist er auch echt nicht schwierig. Er sollte nur in eine Familie ohne kleine Kinder und mit ein bisschen Hundeerfahrung, weil er schon klare Grenzen zeigt wenn ihm was nicht passt. Dann würde er denke ich auch schnappen wenn man ihn nicht ernst nimmt. Aber das sind alles vermeidbare Dinge (z.B. tauschen statt einfach den Kauknochen abnehmen etc) und je mehr er einem vertraut desto mehr darf man auch mit ihm machen. Von mir lässt er sich auch alle unangenehmen Dinge gefallen wie Krallen schneiden oder baden. Eigentlich findet er alle Menschen die er nicht kennt auch ziemlich überflüssig (ignoriert sie einfach). Ich finde das ja gar nicht schlecht, aber bei der Vermittlung hilft das eben nicht besonders...

  • @hundekeks007
    hat Bobo inzwischen ein neues Zuhause gefunden?


    Hier gibt es auch mal wieder einen kleinen Pflegling. Sammy, inzwischen 7 Monate jung, freundlich, aufgeschlossen, verträglich mit allem und jedem. Er ist ein ganz toller kleiner Kerl. Es ist kein Fehler an ihm zu finden. Sammy ist sogar so gut wie stubenrein, gestern ist ein kleiner Unfall im Wohnzimmer passiert.
    Er kommt ursprünglich aus Ungarn aus dem Tierheim welches wir mitbetreuen.


    Davor gab es hier Hugo, der blieb aber nicht lange und davor war der Notfall Lucky hier. Die beiden haben aber beide jeweils ein ganz tolles Zuhause gefunden.


    Sammy




    Hugo


    Lucky

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