Ein fescher Spanier zieht ein

  • Jetzt hab ich mir den Vermittlungstext 5x durchgelesen und find ihn immer noch nicht besser.
    Ehrlich wäre:
    Ich bin ein spanischer Hütemix, eigenständig und unabhängig. Vergangenheit ist nicht bekannt, aber man sollte annehmen, dass ich auf der Straße geboren wurde. Aufgrund meiner Genetik kam ich da gut klar.
    Dann kamen Menschen, haben mich mit nen paar anderen Hunden eingefangen und für mich begann der Horror.
    Keine Freiheit mehr, keine Möglichkeit den Artgnossen auszuweichen, Gitter.
    Verdammter Mist, ich hab Schiss und will wieder in meine vertraute Umgebung. Und das ist die Straße!
    Der Tierarzt meinte, süß und wuschelig und ängstlich würde gehen. In Deutschland.
    Jetzt binden die mir auch noch nen Strick um den Hals! Noch weniger Möglichkeit, auszuweichen, wegzugehen. Wegzulaufen. In meine Freiheit.
    Ich hab einfach nur noch Schiss.



    Aber sowas schreibt ja keine Orga...
    :muede:

  • dann denk vielleicht wenigsten kurz über "was wäre, wenn ..."nach.


    Das ist wirklich wichtig! Eure Lebensumstände hören sich toll an, da können sich viele Hunde glücklich schätzen, aber ich habe auch Zweifel ob es für diesen Hund mit diesem Zeitplan das richtige ist, ich kann es mir einfach nicht vorstellen.


    Wenn auch Homeoffice möglich ist - super, wenn der Urlaub auch abgesagt werden kann - toll, kann das Tier auch nach der Hochzeit kommen - noch besser,...


    Unsere Hündin (ursprünglich aus Polen, auch von einem deutschen Tierheim nach Deutschland geholt) war auch gerade 5 Tage bei uns, als sie bei Freunden übernachten musste weil wir zu einem großen runden Geburtstag eingeladen waren. Hätten die nach 10min angerufen und gesagt "geht gar nicht" wäre ich umgedreht und eben nicht dorthin gefahren.


    Die ist aber vom Wesen ganz anders, schaut sich in einer neuen Wohnung um, legt sich mitten in den Raum und pennt. Stand im Tierheim freudig am Zaun, ging entspannt durch die Welt, auch ein Besuch vorm Kaufland hat sie nicht geschockt.


    Da konnte man direkt sehen, die kommt mit dem Leben bei uns sehr wahrscheinlich gut klar, ist ziemlich entspannt,...


    Das scheint bei dem Hund zumindestens nicht so zu sein. Es gibt keinen Hinweis auf einen neugierigen,... Hund. Ich will euch das nicht einmal ausreden, wenn ihr euer Leben entsprechend anpassen könntet, weil Haus, Garten, eingezäunte Pachtfläche,... hört sich toll an, aber ihr solltet über den Zeitpunkt nachdenken und vielleicht auch mit dem Arbeitgeber absprechen, ob Homeoffice überhaupt möglich wäre,...


    Einfach überlegen, welche Möglichkeiten es im Worsk-Case Fall geben würde, sollte er sich hier so wie in dem Video oder "schlimmer" darstellen.

  • Ich sehe auf den Bildern und in den Videos ein armes Häufchen Elend. Das ist ein sehr unsicherer und ängstlicher Hund, der seine Umgebung permanent auf Gefahren scannt.


    Ich kann nicht fassen, dass eine Tierschutzorganisation diesen Hund, wohl wissend der Situation der TE, an diese vermittelt. Da fehlen mir die Worte. Von einer seriösen Organisation hätte ich direkt den Vorschlag erwartet, den Hund 4 Wochen später zu importieren.


    @Aroha
    Beim Tierschutzhund von Bekannten (ähnliches Verhalten) brauchte man am Ankunftstag 2 Leute und 4 Stunden, um diesen im Garten wieder einzufangen (ca. 500 qm, eingezäunt, also kein Fußballfeld...)


    Die Idee nach vier Wochen übers Wochenende weg zu fahren wurde verworfen, da der Hund vorzugsweise auf Polstermöbeln, Teppichen und Matratzen sein Geschäft verrichtete, an Gassi gehen war schwer zu denken, da der Hund bei Mensch und Tier panisch ins Gebüsch sprang. Jetzt, nach ca. 3 Monaten ist der Hund immer noch sehr ängstlich.


    Egal, wie viele Bücher du gelesen hast, sie werden dir im Umgang mit diesem Hund in den mindestens ersten 6 Monaten nicht weiter helfen.

  • Ich vermute fast, dass die TE sich nicht mehr melden wird und ihr geplantes Programm durchzieht. Wobei mich wirklich interessieren würde, ob denn nun an einen Plan B gedacht wurde :???:

  • Ich vermute fast, dass die TE sich nicht mehr melden wird und ihr geplantes Programm durchzieht. Wobei mich wirklich interessieren würde, ob denn nun an einen Plan B gedacht wurde :???:

    Das nennt man wohl Lernen aus Erfahrung, leider auf Kosten eines Tieres.


    Sollte sie ihn nicht mehr wollen, ich nehm ihn....

  • Unsere Hunde haben bei Fotoaufnahmen auch meist nur einen Strick oder Schlaufe einer Leine um den Hals, einfach um die Hunde kurz ruhig zu halten, Halsband angelegen lohnt nicht und ist auch nicht immer passend zu haben. Die Hunde leben nackt im Rudel.
    Natürlich kann es sein das er schnell auftaut, wie gesagt ich hatte schon beides in Pflege. Ängstlicher Hund in Spanien, der sich nach 4 Wochen in Deutschland unkompliziert zeigte und mutiger wirkender Hund in Spanien, der hier in Deutschland total überfordert war. Mehrere Wochen zum einleben brauchen die meisten.


    Aber nun nochmal zur eigentlichen Frage, ohne den Hund zu bewerten. Ich würde auch keinem offen, fröhlichen, aufgeschlossenen Hund (egal ob Tierschutz, Züchter oder Privatabgabe ) in den ersten Wochen so ein Programm zu muten. Das wäre nicht im Interesse des Hundes. Stell Dir mal vor, Du ziehst bei mir ein, ich wohne in China, Du kennst mich nicht, kennst meine Sitten und Gebräuche nicht, verstehst meine Sprache nicht, weißt nicht zu wem du gehörst und ich schleppe Dich gleich auf Partys, lasse dich ohne Erklärung bei fremden Leuten, fliege mit dir nach timbuktu und wir erleben jeden Tag etwas neues. Wie kannst Du Dich da einleben ? Du brauchst erstmal Routine, Beständigkeit, Sicherheit, musst die Sprache lernen, die Menschen kennenlernen und dann sehen wir weiter.

  • Natürlich nicht. Wie immer. Evtl. hört man noch was, wenn wieder erwarten alles geklappt hat. Ansonsten der ein oder andere meldet sich wieder mit Problemen oder Abgabe. Aber wehe du sagst 'hab ich doch gesagt'.


    Das zweite traurige Schicksal vieler Tierschutzhunde.

  • Die Frage ist doch: Wieso muss es unbedingt dieser Hund sein.
    Weil er hübsch ist? Weil er so traurig und ängstlich schaut? Weil seine Story so traurig ist?
    Liebe auf den ersten Blick ist schön und gut. Aber entscheiden sollte schon der Verstand.


    Man hat sich doch jahrelang auf einen Hund vorbereitet und darauf gewartet. Außerdem bieten die Lebensumstände doch einen ganz spezifischen Rahmen, zu denen der Hund passen soll.


    Wenn die Tochter beispielsweise heiratet, ist ja vielleicht demnächst auch Nachwuchs geplant (ja, das ist ein bisschen konservativ gedacht, aber nun nicht ungewöhnlich). Und Oma möchte dann so einen menschen-ängstlichen Hund mit zu einem komsch riechende quäkenden Krabbelkind mitnehmen?


    Es gibt doch auch genug aufgeschlossene Hunde, die Menschen wesentlich freundlicher gegenüber stehen. Selbst auf den Youtube Videos von der Frau reagieren andere Hunde deutlich unterschiedlich zum Elfos.


    Wenn ich mir einen Hund aus dem Tierschutz hole, sollte es eine ganz klare Liste geben, auf der steht, was ich auf keinen Fall möchte und was ich mir grob wünsche.
    Und solche Texte wie der von Elfos - sorry, das ist völlig nichtssagend.

  • Ich glaube einfach, dass hier viel zu oft Mitleid der Entscheidungsgeber ist. Und das kann sehr tückisch sein, weil der Hund die Bemühungen unter Umständen weder schätzen noch danken wird und die Besitzer an den Rand der Verzweiflung treiben kann. Solche Hunde sollten wirklich zu Menschen, die die Zeit und Geduld haben und sich auch von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. In einem hektischen Umfeld sehe ich das nicht für diesen Hund. Ich verstehe gar nicht, warum man nicht ganz einfach in ein Tierheim geht, wo man auch die Möglichkeit hat, den Hund vorher kennen zu lernen, wo ggfs. etwas über die Vergangenheit des Tieres bekannt ist. Man kauft hier nicht die Katze (bzw. den Hund) im Sack und auch diese Tiere brauchen ein Zuhause und danken es idR sehr. Begreif ich nicht.

  • Ich glaube einfach, dass hier viel zu oft Mitleid der Entscheidungsgeber ist.

    Deswegen hasse ich so eine Prosa wie das Textchen beim Elfos.


    Absolut nichtssagend aber SEEEEEHHHHHR sentimental, durch den (schrecklichen) "Ich-Stil" wird die Mitleidsmasche noch verstärkt abgesehen von Fotos, auf denen der Hund einfach nur unglücklich und tieftraurig in der Gegend rum schaut.


    Das spricht natürlich einige Menschen besonders an, nämlich Menschen, die "helfen" wollen (Wirklich den Willen dazu haben!), die retten wollen, die einen dankbaren Freund für´s Leben wollen. Wuschelige Hunde sind natürlich bevorzugt.....
    Probleme? Ach was, die schreiben doch.....


    Und wenn der Hund bei der Übergabe erstmal abzwitschert oder zu Hause draußen nur unsicher rumsteht, nach dem Reinkommen aber gleich auf den Teppich macht (und das über Wochen...), dann geht dem einen oder anderen Retter ein Licht auf und der Süße Hund ist undankbar und irgendwie über..... :( :

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