Hund lieber alleine lassen oder doch zu den Vermietern geben?

  • Hallo ihr Lieben,
    Ich hätte gerne euren Rat, da ich das doch nicht ganz objektiv sehen kann, da ich das nicht möchte, aber nicht weiß, ob das auch für Blinky das Richtige ist (bzw richtig ist es eh nicht, aber die bessere Alternative)... Also, es geht um Folgendes:


    Wir sind vor 3-4 Monaten in eine Einliegerwohnung gezogen, über der unsere etwas älteren Vermieter wohnen. Wir haben die Wohnung eigentlich ausschließlich Blinky zu verdanken, weil die Hunde sehr mögen (der Mann trauert seinem kleinen Pudel immer noch hinterher und weiß auf den Tag genau, wie lang er nun tot ist) und Blinky die beiden gleich um den Finger gewickelt hat - wie alle eigentlich.
    Nun ist es bei mir so gekommen, dass ich auf 450 Basis dort arbeite, wo meine Mutter Vollzeit arbeitet, um ein bisschen Geld rein zu bekommen. Führerschein und PKW besitze ich leider nicht und wir sind ins Dorf gezogen, da kannste alles ohne PKW vergessen. So ist das also die einzige Möglichkeit, dass ich Geld verdienen kann, was wir auch sehr stark brauchen. Nun ist das aber so, dass ich dann eben 1-2x die Woche ebenfalls 8h aus dem Haus bin, bzw 8 1/2-9h und Blinky ist die Zeit alleine. Natürlich sehr lange, vor allem ohne sich lösen zu können. :( :


    Die Vermieter lieben sie und Blinky mag die beiden auch total, ist allerdings ihnen gegenüber trotzdem noch sehr, sehr unsicher und erschrickt sich eigentlich bei jedem Zentimeter, den die beiden sich bewegen. Gerne würden sie sie dann wenigstens 2-3 Stunden bei sich haben und sie auch im Garten pinkeln lassen.
    Ich hätte damit aber starke Probleme, weil sie sie unglaublich verwöhnen würden, vor allem was das Futter betrifft. Sobald sie sie sehen, gibt's ne Wurst oder auch mal zwei und vor ein paar Tagen waren wir 3h oben und haben dort ein bisschen Zeit verbracht. Es gab natürlich Wurst und als wir dann ferngesehen haben, hat sie mir Knabberzeug angeboten, unter anderem diese tollen gesalzenen Nüsse. Blinky bettelt bei ihr (bei mir weiß sie, es macht keinen Sinn, von mir gibt's eh nichts), habe dann auch zum ersten Mal den tatsächlich sehr süßen Bettelblick gesehen :D Sie konnte natürlich nicht widerstehen, zuerst bat ich sie, dass wenn sie ihr schon unbedingt was geben muss, es lieber Wurst sein soll. Gesagt, getan. Zwei Minuten später wieder dasselbe, diesmal hat sie dann das Salz abgeleckt und dem Hund gegeben. Ich war natürlich gar nicht begeistert, habe sie dann darum gebeten, dass es bei dem einen bleiben soll, sie bejahte, nickte und keine zehn Minuten später hatte Blinky drei Nüsse bekommen. Ich musste erneut wiederholen, dass sie ihr bitte nichts mehr geben solle, ich wüsse ja auch nicht, ob das nicht für Hunde sogar gefährlich ist (nicht Thema, aber ist das gefährlich?). Dann endlich ließ sie es sein. Wenn ich aber nicht dabei wäre, würde sie sicherlich noch mehr bekommen, sei es Wurst oder was sonst noch. Auch gern während die beiden selbst essen oder sonst was. Bei uns ein absolutes No-Go. Nun kann ich denen aber nicht scharf und bestimmt sagen, dass sie das gefälligst zu lassen haben (was sie allein mit ihr aber 100%ig eh nicht täten), da das sonst falsch rüberkäme.
    Eine andere Betreuung käme leider auch gar nicht in Frage. Ich möchte den beiden aber nicht meinen Hund überlassen, zumal ich eh nicht weiß, weil sie ja dennoch immer noch sehr unsicher bei ihnen ist.


    Was würdet ihr denn an meiner Stelle tun? An sich kommt sie prima damit zurecht, alleine zu sein. Es ist nichts zerstört, die verträgt super, dass sie dann mal nicht so lang rauskommt und das klappt alles prima. Es ist ja eigentlich auch nur 1-2x die Woche... Aber mein objektiver Blick, obwohl ich eigentlich sehr rational und objektiv bin, ist sehr getrübt, da weiß ich nicht, ob es ihr da oben nicht doch besser ginge. Auch wenn mich das sehr nerven würde...


    Was denkt ihr denn darüber? Vielen Dank für eure ehrlichen, aber nett ausgedrückten Meinungen.

  • Ich hätte lieber einen verwöhnten Hund, als einen der so lange alleine sein muss. Die Unsicherheit haben die beiden sicher schnell weggefüttert und dein Hund wird das trennen können, wo betteln Sinn macht und wo nicht.

  • Also ich bin ehrlich:
    Mein Hund wird täglich von meiner Vermieterin gesittet und ich will gar nicht so genau wissen, was die so den ganzen Vormittag treiben.
    Ihm gehts gut, er ist gerne bei ihr, alle sind glücklich, passt.
    Und wenns nur zwei Tage die Woche sind, wäre es _mir_ erst recht egal.


    Und als Tipp: Du wirst deiner Vermieterin nicht verbieten können, dem Hund was zu geben. Dann kauf für sie Leckerchen, die sie ihr geben darf. (Wahlweise auch das normale Futter)

  • Ich würd's davon abhängig machen, was da genau in den Hund wandert. Wenn es nur um das Betteln geht und der Hund einfach extra Leckerli, Wurst, etc. bekommt, würde ich mir keine Gedanken machen - dann ziehst du halt von der normalen Futteration was ab und gut ist's. Hunde können das prima trennen bei wem sich betteln lohnt und bei wem nicht... :D


    Wenn du ernsthafte Sorgen hast, dass auch Zeugs, was für den Hund gefährlich werden kann (Stichwort: Schokolade), verfüttert wird, während du nicht dabei bist, würde ich den Hund lieber allein zu Hause lassen und auf die Betreuung verzichten.

  • Würde auch den Vermietern einfach die Sachen geben die sie deinem Hund füttern dürfen und sie dort lassen. Ist doch für alle Beteiligten toll.
    Wenn du Angst hast, dass sie zu fett wird kannst du ja das mitgegebene Futter locker abziehen von dem was sie sonst bekommen würde.

  • Oh man, auf die Idee mit dem Futter mitgeben bin ich tatsächlich noch nicht gekommen... :headbash: Das ist eine tolle Idee, die sicher funktionieren kann und mit der ich sicher auch gut leben könnte - auch wenn die mir den Rang des meistgeliebten Menschen streitig machen könnten, so verrückt ist die nach denen (bzw, dass die ihr immer was geben), mich wundert es eigentlich sehr, dass sie trotzdem noch so unsicher ist. Oftmals will sie gar nicht runter zu uns, sondern lieber zu deren Haustür und wehe es bietet sich Gelegenheit, von unten nach oben zu kommen :ugly: Und dann trotzdem noch so unfassbar unsicher... versteh mal einer die Hunde... Na ja, falsches Thema.


    Auf jeden Fall glaube ich, dass ich so tatsächlich mal zumindest einen Testtag einführen kann, wir werden dann ja sehen, wie es der Kleinen gut tut oder eben nicht. Um das Betteln bei mir ging's mir eigentlich auch nicht, ich glaube schon, dass Hunde da sehr wohl differenzieren können und wenn sie es doch mal probieren sollte, sich das bei mir eh schnell wieder erledigt hätte. Ich war allgemein einfach absolut nicht damit einverstanden, bin es eigentlich immer noch nicht, dass die ihr ständig irgendetwas geben... Und mit Blinky laufen lassen würde ich sie auch ungern, da gibt's einfach zu viele Baustellen und Dinge, auf die ich achte und wo ich auch drauf poche, dass andere sie beachten (meine Mom ist teilweise auch genervt :D), und denen erklären würde es nichts bringen, die Frau ist etwas... senil und der Mann... äh, ja.. weiß nicht so recht. Beide nett, aber eigentlich keine Menschen, denen ich meinen Hund gerne anvertraue, auch wenn sie ihr sicherlich niemals was Böses tun würden...
    Aber danke für den Kompromisstipp, ich glaube, damit werde ich leben können. Probieren wir's mal aus!

  • Ich muss ehrlich sagen, lieber würde ich akzeptieren dass der Hund etwas verwöhnt wird als dass ich ihn so lange alleine lassen würde. Für mich sind 8-9stunden ohne Lösen können, ohne Ansprache, einfach deutlich zu viel, auch wenn es nur 2 Mal die Woche ist.
    Wenn man einen Hund hat der vom Magen her robust ist dann könnte ich locker damit leben dass er 2 Mal die Woche ne Erdnuss, Wurst oder sonst was vom Tisch bekommt.
    Problematisch wäre es wenn Hund krank ist und ihm soetwas schadet, wie z.b. meiner Emma bei der dank ihrer Pankreatitis soetwas nicht gehen würde. Da würde ich dann vermutlich, wenn ich mich auf die Vermieter nicht verlassen könnte, den Hund nicht mit gutem Gewissen dort lassen.
    Alternativ, könntest du nicht den Vermietern etwas bereit stellen was sie dem Hund bedenkenlos geben können wenn er bettelt und sie nicht wiederstehen können? Z.b. Gekochtes Hähnchen oder Pute? Macht nicht dick, schadet nicht und so könnten müssten sie nicht darauf verzichten dem Hund was zu geben. Nur weil der Hund dann bei den Vermietern zum "Bettler" wird kann er tortzdem gut unterscheiden dass bei dir Betteln keinen Sinn macht, wenn du weiter konsequent bist.

  • also ich weiß nicht ob ich damit alleine bin, aber ich fände zwei Mal die Wochen 8-9h alleine sein, WENN der Hund das gut verträgt, also entspannt ist und mit dem Einhalten kein Problem hat, durchaus tragbar, wenn die einzige Alternative eine Betreuung ist, in die man den Hund ungern gibt.
    Je nachdem wie “schwerwiegend“ die Bedenken sind, kann man sich ja überlegen, ob man einen guten Kompromiss finden kann, zb dass die Vermieter nur einmal mit dem Hund pinkeln gehen. Oder dass sie die Zeit verkürzen, und ihn nur die letzten zwei Stunden sich nehmen, oder so.
    Aber wenn die Alternativen sich einfach nicht gut genug anfühlen, würd ich den Hund, der damit eh kein Problem hat, lieber zwei Mal die Woche 9h alleine lassen. =)

  • Wie entspannt sie die kompletten 8 1/2-9h ist, kann ich natürlich nicht beurteilen, ich bin ja nicht dabei xD Aber es ist nie was kaputt, die Katzen leben auch noch, sie schläft jetzt genüsslich und zufrieden, obwohl wir immer noch nicht laufen waren (pinkeln durfte sie natürlich sofort!) und scheint auch sonst absolut nicht gestresst, außer natürlich vor Freude, wenn wir wieder da sind... Ich glaube, ich darf also beurteilen, dass sie mit dem allein sein an sich absolut keine Probleme hat. Mich stört eigentlich nur, dass sie so lange einhalten muss, nachts ja dann auch wieder, also zweimal sehr lange anhalten an einem Tag quasi...


    Wenn, dann würde ich sie bitten, sie für 2-3 Stunden zwischendrin hochzuholen, sodass sie davor und danach dann eben nur 2-3h alleine wäre und aushalten müsste.


    Allergien hat sie jetzt an und für sich keine, sie scheint aber kein Getreide zu vertragen (kommt aus Spanien, ich hab gehört, dass viele Hunde aus dem Ausland solche Unverträglichkeiten haben), weshalb wir ausnahmslos getreidefrei füttern (schade, dabei haben wir hier noch sooo coole Bananenleckerli, nur leider mit Getreide :verzweifelt: ), aber ich glaube kaum, dass die ihr Brot oder sowas füttern würden.
    Ich weiß nicht, ich vertraue den beiden einfach nicht, laufen gehen wäre eh tabu, Garten, kuscheln, bisschen spielen, okay, aber laufen Nein, wäre mir zu riskant, dass der Mann sie doch mal ohne Leine laufen lässt und sie dann abhaut... Trau ich ihm schon gut zu... Oder sonst irgendwas, was mir absolut gegen den Strich geht und ich ganz anders handhabe..


    Ich denke aber, ich werde es zumindest einmal versuchen und ihnen dann genau die Menge und die Art von Futter mitgeben, die sie ihr füttern dürfen und sie eben bitten, nicht mit ihr laufen zu gehen, sondern nur in den Garten. Auch schade für Blinky, dass da dann nicht auch noch mehr Bewegung abfällt, aber mir ist da das Risiko wirklich viel zu hoch und sie ist immerhin noch mein Hund, den ich nicht einfach zu irgendwelchen Leuten geben muss, denen ich nicht im Geringsten vertraue, vor allem was Hunde und -erziehung sowie -verständnis anbelangt, nur damit sie Bewegung bekommt... Ich sag dem Vermieter ständig, er soll sie nicht von oben anfassen, das mag sie nicht, da hat sie Angst und er macht es trotzdem ständig, teilweise mit dem Kommentar “ach was, das macht der nichts“... So langsam scheint er es sich mal zu merken und doch auch zu sehen... Aber solche Sachen eben... Ich glaube nicht, dass er sich an irgendeine “Regel“ halten würde, die ich ihm - auch zum Schutz und Wohle des Hundes - “auferlegen“ würde...

  • Ich hatte leider auch die Situation, dass ich einen Sitter hatte, der sich gegen eindeutige Regeln von mir widersetzt hat. Bei uns war es zwar nicht das Betteln, aber das Laufen an einer Flexi (wo die normale Leinenführigkeit sehr gelitten hat) plus noch so paar Dinge wie zB an der Tür kläffen lassen (während ich seit Ewigkeiten dagegen angekämpft habe) oder Treppen laufen lassen (was der Hund mit der PL nicht soll) oder eigenes Futter geben (obwohl ich meins immer mitgegeben habe und mein Hund bitte nicht mit so Zeug wie Beneful vollgestopft werden soll).


    Ich möchte, dass mein Hund so versorgt und behandelt wird, wie ich es vorher eindeutig kommuniziert habe. Vor allem, wenn ich schon darum gebeten habe und meine Ansagen ignoriert wurden, ist das für mich überhaupt nicht in Ordnung.


    Ich würde also aus Erfahrung an deiner Stelle einen anderen Sitter suchen oder eben an den zwei Tagen (was ich wirklich ok finde) einfach so planen, dass vorher und hinterher gut ausgelastet wird. Klar, ein Sitter im Haus ist suuuper bequem, praktisch und sehr zeitsparend. Man sollte da aber wirklich auf einer Wellenlänge sein und eine Linie fahren.

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