Kooperatives oder selbständiges Wesen- was bevorzugt ihr?

  • Naja, gibt auch Podis, die benutzen ihre großen Ohren durchaus für ihren Menschen.
    Fast so hörig wie ein Sheltie

    Der benutzt nicht die Ohren für den Menschen, das ist ein verfressener Hund, der dem Leckerlie hinterherrennt. :D
    Wenn diese Dame kein Leckerlie in der Hand hätte, würde dieser Hund m.E. so gut wie nichts ausführen.


    Aber hier kann man schön sehen, dass man auch einen solchen Hund durch "Bestechung" zu etwas motivieren kann, da tut man sich bei einem Hund, der nicht auf Leckerlies steht schon sichtlich schwerer wie man in dem anderen Video sehen kann.


    Ich finds gut, Hauptsache beiden macht es Spaß.

  • Ich habe hier ja einen Terriermix und muss sagen: Sie ist mein absoluter Verlasshund. Aber gar nicht mal so, weil sie auf jeden Befehl hört, sondern weil sie viel selbst mitdenkt. Und obwohl sie überall frei laufen kann, ich mir beim Spaziergang keine Gedanken machen muss und es einfach super entspannt mit ihr ist, kann ich einfach keinen großartigen Gehorsam von ihr erwarten. Da muss ich dreimal oder fünfmal rufen, dann kommt sie langsam angetrottet.
    Motivation ist bei ihr immer so eine Sache - selbst die Trainerin meinte "Die lässt sich wie immer bitten" :rollsmile:
    Wenn ich sie motiviert kriege und sie echt Spaß an etwas hat, geht sie ab wie eine Rakete. Aber: Die Vorbereitung für die BH haben wir gegen Ende hin abgebrochen.
    Ich würde meinen Hund also nicht als klassisch kooperativ bezeichnen, im Gegenteil. Wenn sie keinen Bock hat, zeigt sie einem die ausgestreckte Mittelkralle. Gerade im Sport (ich würde sooo gern was mit UO machen...) kommen wir nicht weit.
    Aber im Alltag finde ich ihre Art super angenehm. Das war jedoch auch ein kleines Stück Arbeit.
    Ich backe da kleine Brötchen. Ich bin schon froh, wenn sie einfach mit einem Ohr bei mir ist und mir prinzipiell erstmal offen "zuhört".


    Der Pudelwelpe ist ja ein ganz anderer Typ. Das merkt man einfach jetzt schon so deutlich. Sehr temperamentvoll und mit einer hohen Sensibilität der Umwelt gegenüber. Der Rückruf klappt jetzt schon wie ein Traum (na klar, es bleibt abzuwarten, wie sich das noch verändert). Sie will wirklich was tun und sie lässt sich sehr gut begeistern. Bei ihr habe ich das Gefühl, ich muss ihre ganze Energie, Hibbeligkeit und Bereitschaft einfach nur in die richtigen Bahnen lenken. Das ist was ganz anderes und bringt wieder völlig andere Baustellen mit sich.
    Ich muss aber sagen, dass ich es prinzipiell wirklich angenehm finde, wenn der Hund auch einfach nachfragt, zugewandt ist und kooperieren möchte.


    Vorher hatten wir einen Kuvasz-Mix. Der hat selbst die Entscheidungen getroffen. Immer. Wenn er mitgekommen ist, dann weil er es so wollte. Und wollte er etwas nicht, hat dieser Berg von Hund einfach stoisch ausgesessen. Das kann man eben nicht vergleichen. Der Hund hat uns einfach nur mehr oder weniger auf seinem Grundstück akzeptiert. So schön ich HSH finde, ihr Wesen passt dann doch gar nicht zu meiner Vorstellung von Begleithund (kann es ja auch gar nicht).
    Ich bin also doch insgesamt mehr auf der Seite kooperativerer Hund.

  • Also fernab von der Diskussion, die hier gerade stattfindet:
    Ich hatte lange einen direkten Vergleich und ich muss sagen, dass jeder Hund seinen Vor- und Nachteil hat. Ich fand den kooperativen Hund bei gemeinsamen Aktivitäten angenehmer. Der hat nie diskutiert, hat seinen Kopf nie durchgesetzt und war einfach zu händeln. Ich musste selten aktiv eingreifen. Der Hund hat sich in der Tat von selbst erzogen.
    Der selbstständige Hund dagegen ist bei solchen Aktivitäten etwas anstrengend. Wenn ich ihn ein paar mal zu mir rufe, er den Sinn nicht versteht oder keine positiven/negativen Konsequenzen spürt, schaltet er irgendwann auf Durchzug. Das kann schon etwas nervig sein, wenn man als Halter einfach nur entspannen möchte. Andererseits hängt er mir auch nicht am Hintern, wenn ich mal Ruhe haben möchte. Er macht viel von sich aus und amüsiert mich auch manchmal etwas mehr. Ich fühlt mich beim selbstständigen Hund manchmal wie ein Animateur.


    Den Hundesport dagegen würde ich nicht davon abhängig machen, ob der Hund ein kooperatives oder selbstständiges Wesen hat. Da entscheiden andere Faktoren.

  • Der benutzt nicht die Ohren für den Menschen, das ist ein verfressener Hund, der dem Leckerlie hinterherrennt. :DWenn diese Dame kein Leckerlie in der Hand hätte, würde dieser Hund m.E. so gut wie nichts ausführen.


    Aber hier kann man schön sehen, dass man auch einen solchen Hund durch "Bestechung" zu etwas motivieren kann, da tut man sich bei einem Hund, der nicht auf Leckerlies steht schon sichtlich schwerer wie man in dem anderen Video sehen kann.


    Ich finds gut, Hauptsache beiden macht es Spaß.

    Jaja, die Hand vor der Brust ist sehr interessant. :-)


    Einen hab ich noch, ist allerdings 'nur' ein Mix:


    [Externes Medium: http://youtu.be/BFyuDtlrjxQ]


    Besser?

  • Ich finde, man hat es leichter mit einem kleinen "unkooperativem" Hund als mit einem Großen mit denselben Eigenschaften.
    Wenn ich mir vorstelle, ich hätte da einen 40kg-Hund mit den typischen Dackeleigenschaften an der Leine, dann hätte ich mir zu 100% nicht nochmal so eine Rasse geholt, denn dann wäre ich manchmal schlichtweg verzweifelt.

  • Ach das mit dem Einfangen müssen kenne ich auch bzw. ich hab es nie erlebt sondern das Tierheim damals und das hat weiß Gott nichts mit Unabhängigkeit zu tun in unserem Fall. Snoopy wurde damals auf einem Tierverhaltens-Seminar beurteilt bevor er zu uns kam (er hatte bei den Vorbesitzern mehrfach zu gebissen). Die hatten ihn abgeleint und er hat sich da nicht mehr einfangen lassen, ist wohl über Tische und Bänke gegangen :hust:


    Es hieß dieser Hund ist kein bisschen kooperativ bereit, respektlos, komplett unabhängig etc.


    Bei uns stellte sich dann heraus nach einer Weile, er liebt einfach nur Fangen spielen und es war nie bös gemeint! Kurz ein bisschen jagen, ein Pfiff oder in die Hocke gehen und er war da.


    Noch heute mit 11 Jahre liebt er es wenn ich nur antäusche das ich ihn jagen möchte, rennt er los und schlägt seine Harken mit einem Strahlen in den Augen.


    Klassischer Fall von falscher Einschätzung. Das Einzige was stimmte war, er ist selbstständig und fällt Entscheidungen. Was erwartet man von einen altdeutschen Hütehundmix auch, der fragt bzw. kriegt nicht für jede Kleinigkeit ein Kommando an der Herde.
    Leider hatten wir Snoopy als Border Collie-DSH Mix gekriegt (das Tierheim konnte es also nicht besser wissen) und es stellte sich erst später heraus, nach Nachforschungen er ist 50% Harzer Fuchs. Hätte man es früher gewusst hätte man nicht ewig nach der richtigen Trainingsmethode suchen müssen :D Danke einer super Trainerin haben wir auch so unseren Weg gefunden. Bzw. ich hätte vieles von seinem Verhalten besser verstehen können und wäre nicht so schrecklich verzweifelt gewesen. Ohne diese Trainerin hätte ich sicher Snoopy ganz schnell aufgeben.


    Hingegen dann Snoopy sein 1 jähriger Straßenhundkumpel (nur auf der Straße geboren und gleich gefunden, als für mich kein richtiger Straßenhund) der ist das was man Snoopy damals angedichtet hat. Die Besitzer verzweifeln ein bisschen an ihm! Haut er ab, lässt er sich nur von mir zurück rufen (bin ich nicht dabei darf er eigentlich nicht mehr von der Leine), da er merkt ich meine alles was ich sage Ernst und ich weiche nicht von meinem Standpunkt ab! Gestern habe ich ihn nachdem er bei den Nachbarn einen Ball geklaut hat, weggelaufen ist, Snoopy in die Beine gebissen hat und vieles mehr mal wieder eingesammelt. Junghund einfach außer Kontrolle (selbst im Haus).


    Da hatten wir dann die Diskussion wieder, ich hab gesagt der Hund braucht nur ein klein bisschen mehr Disziplin, die man einfordern kann und schon funktioniert das, dazu ein bisschen mehr Training mit den richtigen Methoden (nicht mit Leckerchen vor der Nase rum wedeln für alles)! Dann kam das so Sätze wie: "ja ich hätte es so viel besser Snoopy wäre so toll und schon alt" und dann habe ich nur gesagt, " Warum wohl Snoopy war zweimal die Woche auf dem Hundeplatz und wir haben dadran ununterbrochen gearbeitet" Gestern wurde das auch wieder versucht mit Leckerchen den Hund zu locken, ohne Erfolg, Snoopy hat dann alle Leckerchen eingeheimst.
    Als ob erzogene Hunde vom Himmel fallen!


    Die kann sich nicht vorstellen, das Snoopy früher unter Stress zu geschnappt hat etc. der muss so geboren sein - alt, erzogen und souverän. :motzen:
    Ich warte ja nur noch auf die Ausrede, ja er ist halt ein Straßenhund gewesen. So wie @Wasser es angerissen hat, man findet schon eine Ausrede warum es nicht klappt.


    Da habe ich dann das bessere Argument und Snoopy war ein Flaschenkind (Mutter und Geschwister sind bei der Geburt verstorben) und hatte einen viel schlechteren Start ins Leben. Trotzdem ist er ein toller Hund.


    Ich habe halt keinen Streber, der will-to-please besitzt, aber einen Verlasshund und das ist viel mehr wert! Manche Sachen kann man von ihm einfacher einfordern als andere Dinge (was nur dadran liegt wie und mit welcher Methode er sie gelernt hat). Grundausbildung mit Belohnung durch Spieltrieb , ist ein Spielzeug mit von der Partie, ist er voll der Streber, nicht wird es gemacht aber nicht mit dem Leuchten in den Augen. Hingegen Kommandos aus dem Zughundesport (wo es keinerlei Belohnung gab, außer das Rennen und Spaß haben an sich) sofort und zu 120% zuverlässig. Hatte es schon paar Seiten vorher geschrieben und diese Kommandos sind im Alltag und Freilauf viel mehr wert. Außerdem denkt er immer selbst mit. Als Bsp.rennt er vor, es kommt eine Weggabelung bleibt er stehen und wartet, wo man es weiter hingeht. Ich kann ihn einfach sein Ding machen lassen, weil ich weiß an der nächsten Abzweigung steht er eh. Oder ich kann ihn mit dem Kommando Steh- notfalls Stoppen.

  • Ich persönlich mag es, wenn Hunde auch mal ihren eigenen Kopf haben und auch ein gewisses Maß an Selbständigkeit haben. Deshalb mag ich auch die Beardies so. Die haben ja den Ruf weg, stur zu sein. Aber wenn man sich die Geschichte der Rasse mit der Aufgabe ansieht, dann ist das nicht Sturheit, sondern Intelligenz, da sie anno dazumal viel selber entscheiden mußten, was zu tun war.
    So Kadavergehorsam, wo der Hund ohne nachzudenken alles ausführt, was gesagt wird - wo der Hund auch aus dem Fenster springen würde, würde man ihm das sagen - mag ich überhaupt nicht.

  • Ist nicht geeignet - das würde ich mich aus dem kurzen Video nicht trauen, abzuleiten. Sicherlich ist die Motivation, den Parcour abzuarbeiten, sehr gering. WARUM diese Motivation nicht reicht, braucht aber generell nicht ursächlich die Rasse sein. Ich kenne ähnliche Bilder von Hunden, die nach allgemeiner Meinung prädestinierten Rassen angehören.... da schiebt der Zuschauer die "Schuld" automatisch auf den Hundehalter, weil, die Rasse MUSS das ja lieben.


    Seitdem ich eine englische Bulldogge vor Jahren eine spritzige BH habe laufen sehen und aktuell einen DSH kenne, den jegliche Beschäftigung auf dem Hundeplatz ankotzt, dazu ein Güldener Zurückbringer in der Nachbarschaft lebt, der alle Klischees des "eigenständigen Hundes" mit 0 wtp erfüllt, versuche ich mich vor Automatismen zu hüten.


    Ganz klar gibt es bei Rassen deutliche Tendenzen in die eine oder andere Richtung. Trotzdem existieren große Abstufungen in der Ausprägung der Eigenständigkeit oder Kooperationsbereitschaft, und auch die Möglichkeit, diese ein Stück weit erzieherisch zu beeinflussen. Wenn ein Hund nun auf die eine oder andere Art reagiert, versuche ich das Gesamtpaket zu betrachten. Das sagt oft mehr aus, als die Rasse allein.

  • Der Hund in dem 1. Video scheint mir auch nicht zwangsläufig ungeeignet. Er hat einfach überhaupt nicht kapiert, worum es geht.
    Ich habe sogar das Gefühl, dass er Druck von Frauchen empfindet, und sich deshalb aus der Situation verdünnisiert. Uahhhh Stress, ich geh mal weiter.

  • Ich kenne es von den DSH so, dass ich sie gerufen habe, wenn sie im Garten waren, damit wir gemeinsam nach drinnen gehen konnten. Hat bei jedem ausnahmslos geklappt.
    Beim 1. Dackel musste ich lernen, dass das nicht mit jedem Hund funktioniert. Wohlgemerkt, er hatte die BH gemacht und auch bestanden und auf dem Platz immer gut funktioniert.


    Das war bereits bei Benny so und ist jetzt auch bei Tamy so:
    Ich rufe, der Dackel kommt ein Stückchen auf mich zugeflitzt und sobald er registriert, dass er wieder ins Haus gehen soll, bremst der Dackel, setzt sich demonstrativ mitten im Garten hin und denkt sich: "Du kannst ja reingehen, ich bleib hier sitzen". Da konnte ich weder Benny (der eigentlich verfressen war) noch Tamy (sie ist nicht verfressen) mit Leckerlie bestechen/locken, wenn die nicht rein will, dann will sie nicht.
    Ich bin es daher gewöhnt, dass ich zu meinem Hund hingehe, ihn hochnehme und dann in die Wohnung hochtrage. Fangen wird dabei nicht gespielt, die bleibt einfach sitzen bis ich sie abhole.


    Anfangs beim 1. Dackel hat mich das tierisch aufgeregt, dass ich den Hund immer aus dem Garten abholen musste.
    Bei Tamy hab ich schon darauf gewartet, wann sie mit dieser "Eigenschaft" anfängt........... :D


    Ich habe BEIDE Wesenszüge um die es hier im Thread geht, kennen und lieben gelernt - ich mag sie beide.

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