Kooperatives oder selbständiges Wesen- was bevorzugt ihr?
-
-
Soll das hier jetzt in die X-te "böser Gebrauchshundesport" Diskussion ausarten? Das hat doch mit dem Thema nix mehr zu tun.
[...]
Der selbstständige Hund dagegen ist bei solchen Aktivitäten etwas anstrengend. Wenn ich ihn ein paar mal zu mir rufe, er den Sinn nicht versteht oder keine positiven/negativen Konsequenzen spürt, schaltet er irgendwann auf Durchzug. Das kann schon etwas nervig sein, wenn man als Halter einfach nur entspannen möchte. Andererseits hängt er mir auch nicht am Hintern, wenn ich mal Ruhe haben möchte. Er macht viel von sich aus und amüsiert mich auch manchmal etwas mehr. [...]Das geht mir auch so.
Ich bin gar nicht so wild drauf, mit den Hunden was zu unternehmen im Sinne von "ihnen was beibringen und dann aktive Tätigkeit x oder y ausüben".
Ich geh lieber nur wandern mit ihnen, spiele ein bisschen mit denen wenn sie mögen und sonst streift man halt zusammen durch die Gegend und ich guck mir an, was sie so treiben. Da ist ein Hund, der damit zufrieden ist, sich selber zu beschäftigen, sehr angenehm. Ich finde das recht entspannend, dass ich mir nicht ständig was ausdenken muss weil sonst der arme Hund vor Langeweile verrückt wird.Die Kehrseite ist halt, dass man selber uU mehr auf der Hut sein muss, damit der Hund nicht auf ZU lustige Ideen kommt wie er sich selber beschäftigen kann bzw wie er sich mit seiner Umwelt beschäftigt.
Das unter Kontrolle zu halten ist dann bei nem selbständigen Hund wieder schwerer als bei einem, der sich über alles (oder vieles) freut was man ihm an Beschäftigung anbietet, Hauptsache man macht was zusammen.
[...]
Wenn man aber sieht, wie viele ach so einfache Labradore ( die ja gern als dumpfdödelig super einfach hingestellt werden) unter fehlender konsequenter Führung leiden und zu ätzenden, gestressten Mutanten werden, frage ich mich manchmal schon, wieso die Erziehung eines so einfach zu führenden Hundes in die Hose geht.
Der super-will-to-please-Hund wird dann plötzlich sehr eigenständig.Naja, trotzdem ist ein Labrador oder Pudel einfacher auszubilden als ein Akita oder Podenco (im Schnitt, jeweils über die ganze Rasse gesehen, Ausnahmen bestätigen die Regel), die bieten sich halt mehr an, ist einfach so. Mir liegt diese Art Hund nichtmal, trotzdem finde ich sie leicht zu bedienen.
Das es Leute gibt, die auch das noch verbocken liegt wohl kaum daran, dass die Rassen besonders eigenständig sind. Führerlos rumkaspern hat doch mit EIgenständigkeit nix zu tun. -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Kooperatives oder selbständiges Wesen- was bevorzugt ihr?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Es geht doch um die Frage, ob einem ein besonders führiger, kooperativer Hund lieber ist als ein selbständiger. Die Frage ist halt: WOFÜR ist einem das lieber?
Wer Alltag mit Sport vergleicht, oder glaubt, wer mit Sitz, Platz, Fuß in Perfektion (= komplett korrekt, frei, und der Hund präsentiert sich geradezu dabei und ist stolz auf seinen Trick) nen tollen Alltag hätte, der ist da mMn schlicht auf der schiefen Bahn.
Ich hab immer überlegt, was genau mich an der Diskussion stört, dass es nicht zum Punkt kommt. Aber ich glaub genau das ist es. Ein guter Sporthund muss nicht gut im Alltag sein. Ein total alltagstauglicher Hund, mit dem man ALLES unternehmen kann, der mit nix ein Problem hat, muss kein guter Sporthund sein.
Und etwas sein zu lassen und zu mir zu kommen, wenn ich den Hund rufe oder ihn irgendwo stationär zu lassen, dass kann halt jeder Hund lernen (auf die Art, die er braucht). Die Ausführung muss im Alltag ja nicht prüfungsreif sein oder gar "in Perfektion". Die Ausführung muss nur seinen Zweck erfüllen.
-
Ich hab immer überlegt, was genau mich an der Diskussion stört, dass es nicht zum Punkt kommt. Aber ich glaub genau das ist es. Ein guter Sporthund muss nicht gut im Alltag sein. Ein total alltagstauglicher Hund, mit dem man ALLES unternehmen kann, der mit nix ein Problem hat, muss kein guter Sporthund sein.
das seh ich genauso.
warum sollte es bei mir ein sehr eigenständiger Nordischer sein? und das auch noch als Ersthund?
am Anfang hab ich mich von der Träumerei der Wildnis und Ursprünglichkeit, den diese Hunde mitbringen, sehr beeinflussen lassen.
Schnell kam die Ernüchterung, dass die Ursprünglichkeit bedeutet, dass der Hund nen eigenen Plan vom Leben hat und bei Wild jagen geht und auch einfach mal eigenständig seine Umgebung erkunden möchte. Außerdem findet der Husky es saulangweilig nur langsam aufm Spaziergang nebenherzudackeln, der Hund will sich bewegen, die stehen eigentlich nie still und warten, es geht immer vorwärts.Der Zughundesport ist ein nettes Kontrastprogramm. Da können beide Hunde zeigen, was in ihnen steckt und dass sie doch echte Verlasshunde sind. Da ergibt der Drang, nach vorne - die Umgebung zu erkunden, plötzlich einen Sinn. Da sind sie stark und super lenkbar - selbst Wild macht da keine Probleme mehr.
Logisch, bei den Geschwindigkeiten können unzuverlässige Hunde mitunter auch die Gesundheit ihres Menschen gefährden (und sich natürlich auch selbst)Auch wenn sie im Alltag einige Baustellen in der Zuverlässigkeit der Ausführung von Kommandos haben... bei der Arbeit wird man dann belohnt für die Geduld, die man für die Hunde aufgebracht hat und man verdient sich den Respekt der Hunde (und das überträgt sich am Ende auch wieder auf den Alltag)
-
Und etwas sein zu lassen und zu mir zu kommen, wenn ich den Hund rufe oder ihn irgendwo stationär zu lassen, dass kann halt jeder Hund lernen (auf die Art, die er braucht). Die Ausführung muss im Alltag ja nicht prüfungsreif sein oder gar "in Perfektion". Die Ausführung muss nur seinen Zweck erfüllen.
Und in dem Kontext kann ich mir gar nicht vorstellen, dass soo viele Leute in dermaßen abgeschotteten Bedinungen leben, dass ein halbwegs! zuverlässiger Rückruf unnötig wird. Also klar, gibt es bestimmt, aber der Großteil der Hund-Halter Gespanne wird irgenwann mal in die Situation kommen, den Hund abrufen zu müssen. Dafür übt man die ganze Geschichte ja etliche Male in verschiedenen Situationen mit verschiedenen Ablenkungen...damit man im Fall der Fälle der Hund mit hoher Wahrscheinlichkeit zurückkommt.
Wenn dann noch unterschwellige Vorwürfe kommen von wegen wie man denn überhaupt Hunde in solchen Gebieen Halten kann, dann wird mir die Diskussion einfach zu freaky.
Und warum mal wieder der Labbi so oft herhalten muss und irgendwelche Eigenschaften als "hirnlos" interpretiert werden müssen...
Den fröhlich durch die Welt tingelnden Labbis geht es meistens ganz gut..und den Haltern auch
(aber ja, Labbis und unkomplizierte Hunde sind halt voll uncool und so..)
-
Ich hab nun nicht alles gelesen (ich weiß, eine gaaanz schlechte Eingangsfeststellung für einen Post
), aber alleine bei der Fragestellung: definitiv kooperativ!! Ja natürlich, für mich ist das wirklich ganz klar und hat für mich nichts mit "jeden Wunsch von den Lippen ablesen" oder "Kadavergehorsam" zu tun. Ich beschäftige mich wahnsinnig gerne mit den Hunden, ich möchte Spaziergänge, die sich wirklich nach "wir gemeinsam" anfühlen, ich möchte Begeisterungsfähigkeit, Vorschläge und Ideen seitens des Hundes, ein Strahlen in den Augen, wenn ich sie anspreche... Ich liebe Hunde, die mitdenken, die anbieten, ganz sicher nicht alles abnicken, nur weil ich es gut finde, aber Kooperation bedeutet für mich erst mal nur: wir gemeinsam finden es toll, etwas zusammen zu machen. Auf die Details kann man sich ja dann gemeinsam einigen.
Natürlich macht ein solcher Hund es einem auch leichter im Alltag (indem man im Zweifelsfall sehr viel an Motivation und Ansprechbarkeit zu Verfügung hat, die man je nach Situation einsetzen kann. Viel mehr Möglichkeiten, tatsächlich "interessanter" zu sein als Umweltreize. Oder aber ein Hund, der Umweltreize halt eh sehr uninteressant findet (inkl. fremder spielender Hunde, kreischender rennender Kinder und vor einem lossprintender Hasen... ja auch das hab ich
. Ist mir tausendmal lieber, als ein Hund, der alles und jeden gut findet). Ich mag lieber "innenfokussierte" Hunde.
Ich mag auch eine gute Arbeitseinstellung. Ich mag es, wenn der Hund Aufgaben annimmt, überdenkt, Lösungswege entwickelt... und das auch dann, wenn es außerhalb seines eigentlichen direkten will-jetzt-Interessenbereiches liegt. Einfach nur, weil es eine Aufgabe ist und/oder Zusammenarbeit bedeutet. Einfach dieses Strahlen: ja, wir machen was und ich hätt dann noch die und die Idee
Ich bin absolut kein Perfektionist und ein Hundesportler auch nur sehr bedingt (ich bin einfach kein Wettkampfmensch), wobei es natürlich ein solcher Hundetyp auch im Sport sehr viel leichter macht. Aber im Alltag so ganz allgemein für mich: der kooperative Typ!
-
-
Ich beschäftige mich wahnsinnig gerne mit den Hunden, ich möchte Spaziergänge, die sich wirklich nach "wir gemeinsam" anfühlen, ich möchte Begeisterungsfähigkeit, Vorschläge und Ideen seitens des Hundes, ein Strahlen in den Augen, wenn ich sie anspreche... Ich liebe Hunde, die mitdenken, die anbieten, ganz sicher nicht alles abnicken, nur weil ich es gut finde, aber Kooperation bedeutet für mich erst mal nur: wir gemeinsam finden es toll, etwas zusammen zu machen. Auf die Details kann man sich ja dann gemeinsam einigen.
Das kann ich voll und ganz unterschreiben, ganz toll auf den Punkt gebracht finde ich das: "wir gemeinsam finden es toll, etwas zusammen zu machen."
hier wird der Hund ja sonst nur als versklavt dargestellt, wenn er gerne kooperiert, als hirnlos, etc.
-
Mir liegt kooperativ definitiv mehr.
Aber vielleicht ist es auch deshalb so, weil mir nach zwei 100%ig kooperativer "Arschkriecher" in allen Bereichen des Lebens nun ein selbstständiges selbstbewusstes Hundeviech teilweise meine Grenzen der Geduld aufzeigt.
Ich habe/hatte eben keine Erfahrung damit und es ist schlicht und einfach schwieriger für mich mit einem sehr selbstständigen Hund zu arbeiten/ihn zu erziehen als mit einem Hund Marke "Was soll ich als nächstes für dich tun".Aber wenn ichs mir aussuchen kann, werd ich wohl immer den kooperativen Typ wählen.
-
Und in dem Kontext kann ich mir gar nicht vorstellen, dass soo viele Leute in dermaßen abgeschotteten Bedinungen leben, dass ein halbwegs! zuverlässiger Rückruf unnötig wird.
Und warum mal wieder der Labbi so oft herhalten muss und irgendwelche Eigenschaften als "hirnlos" interpretiert werden müssen...Das ist aber doch wieder, was man kennt und mag
(wobei die Vorwürfe Labbi-Haltern gegenüber habe ich mir hier nun nicht durchgelesen, kenne sie aber wohl, sind ja immer die gleichen... (auch aus eigener leidvoller Erfahrung
))
Ich hab 2 Hunde, die keinen Rückruf brauchen (und Smilla kennt den auch wirklich nicht außerhalb des Hundeplatzes). Die Hunde gibt es, bei denen das schlicht nicht nötig ist. Weil sie entweder komplett ignorant gegenüber den meisten Umweltreizen sind und/oder eh sofort strahlend parat stehen, wenn man ihren Namen flüstert und/oder eh kaum mal weiter als 5 Meter weg sind. Für manchen ein Alptraum, für andere ein Traum
. Meine anderen beiden Hunde (die Aussies
) bringen das so nicht mit. An mir alleine kann es also nicht liegen...
-
Ich finde deinen vorletzten Beitrag sehr schön, @Lucy_Lou! Ich musste beim Lesen lächeln, man spürt die Begeisterung für deine Hunde. :)
Mir ergeht es bei meinen Lieben genauso. Auch, wenn die nun den "Will to please" nicht mitbringen, sind sie dennoch kooperativ. Ich lasse mich auf sie ein, erziehe weitgehend positiv und nehme sie wie sie sind. Mit Eneas gibt es keinen Druck, keine schlechten Tage und keinen Frust (hoftl. bereue ich diesen Satz nicht...). Eni gibt viel, vorausgesetzt, du erwartest keine Perfektion. Er lebt ja erst seit einigen Monaten hier.
Beim Freilauf in bekannten Gebieten reagiert er klasse auf Ansprache (solange kein Wild in der Nähe ist), kommt freudig, wenn ich ihn rufe und schnappt sich seine Leckerlies. Ich liebe die Sensibilität meiner favourisierenden Windhundrassen, die Zurückhaltung und die Bindung, die sie trotz ihrer Unabhängigkeit mit mir eingehen. Für Eneas bin ich die einzige Person, die er an sich heranlässt und mit der er kooperiert. -
Ich hab 2 Hunde, die keinen Rückruf brauchen (und Smilla kennt den auch wirklich nicht außerhalb des Hundeplatzes). Die Hunde gibt es, bei denen das schlicht nicht nötig ist. Weil sie entweder komplett ignorant gegenüber den meisten Umweltreizen sind und/oder eh sofort strahlend parat stehen, wenn man ihren Namen flüstert und/oder eh kaum mal weiter als 5 Meter weg sind. Für manchen ein Alptraum, für andere ein Traum
. Meine anderen beiden Hunde (die Aussies
) bringen das so nicht mit. An mir alleine kann es also nicht liegen...
Na dann hast du doch aber sowas wie einen Rückruf "sofort strahlend parat stehen, wenn man ihren Namen flüstert".
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!