Welchen Rat würdet ihr geben?!

  • Guten Morgen alle miteinander,


    folgende E-Mail habe ich heute Nacht von einer Freundin geschickt bekommen:





    Hallöchen,


    hab derzeit Nachtdienst und bin irgendwie total kaputt.
    Im Moment suchen wir für ... nen Kindergartenplatz und das ganze scheint zur Geduldsprobe auszuarten - ist schwieriger als Gedacht was gutes zu finden und dann noch darauf zu hoffen, dass man den Platz auch bekommt - is nicht so dolle...


    Bin derzeit leicht deprimiert und auch sehr unzufrieden, was unsere Entscheidung für XY (name der hündin) angeht.
    Ich hab sie über alles lieb und bin eigentlich echt froh, dass sie bei uns ist - jedoch zehrt es langsam wirklich an den Nerven.


    Überall sehe ich die "kleinen" Hunde (in XY´s Alter oder jünger) frei laufen - selbst kleine Doggen/Dackel/Cocker´s schaffen es ihrem Herrchen überall hin zu folgen UND zu gehorchen- warum nur XY nicht?! *heul*


    Sie treibt es langsam auf die Spitze!


    Hatten letzten Sonntag Besuch von einem Freund, zum gemeinsam kochen. Von Entspannung kann gar keine Rede sein - man musste XY andauernd aus der Küche schicken (hat sich nun übrigens erledigt, da wir nun endlich das Kindergitter angebracht haben), sie ist ständig an unserem Besuch hoch gesprungen (empfand ich glaube ich mehr schlimm, als der Besuch - aber so sollte es wirklich nicht laufen!) und hat ein ewiges Theater veranstaltet (gejault - Spritze mit Wasser hat auch nicht mehr geholfen), weil sie unbedingt was ab haben wollte. Trotz Kong/Sehnen und Ablenkung durch meinen Mann (Spaziergang/apportieren) hat sie einfach nicht damit aufgehört.


    Ich glaube, das hat das Fass zum überlaufen gebracht. Bin derzeit einfach leicht aus der Ruhe zu bringen, da der Stress auf Arbeit u. Privat mit dem Kindergarten einfach nicht aufhört....


    Könnte heulen, wenn ich daran denke, wie das alles läuft.
    Mir scheint, alle machen mehr Fortschritte als wir und wir hinken so sehr hinter her....
    Sehe im Moment irgenwie den Wald vor lauter Bäumen nicht - bin sooo enttäuscht...


    Weiß einfach nicht mehr weiter - manchmal wünsche ich mir einfach einen unkomplizierteren, ruhigeren Hund - vor allem aufmerksamer uns gegenüber....


    Was mach ich nur falsch?
    War es wirklich die richtige Entscheidung dieses Energiebündel zu uns zu holen?
    Wäre sie vielleicht bei jemandem mit viiiiel mehr Zeit, und vorallem nem großen Grundstück zum toben, besser aufgehoben??


    XY kann sich nun wirklich regelmäßig austoben....
    Das "frei" laufen tut ihr gut - mit Schleppleine klappt es prima... aber alles andere ist derzeit, für mich, katastrophal und nur zusätzlicher Stress.....


    Ein paar Freunde kommen sogar nicht mehr zu uns, seid wir XY haben... weil sie einfach zu wild und ungestüm ist.
    Man kann nicht einfach ruhig beisammen sitzen und mal quatschen - XY springt hoch/drängt sich auf dem Sofa dazwischen, "knabbert" alles an, was ihr zwischen die Zähne kommt .... etc. ....


    Seit kurzem leidet unsere Katze außerdem sehr unter dem ständigen Stress, dem sie ausgesetzt ist, weil XY ihr ununterbrochen hinterherjagt. Sie fängt an, dass an unserer Tapete auszulassen und hat auch schon das Sofa angekratzt...


    XY ist nun schon 5 Monate bei uns - doch trotz dem vielen Training kann ich einfach keine "große" Veränderung sehen. Sie wird einfach kein bischen ruhiger - an entspanntes spazieren gehen ist überhaupt nicht zu denken - Kugel mir immer halb den Arm aus und wenn dann noch Sohnemann dabei ist, ist es fast unmöglich!


    Das ganze belastet mich wirklich sehr....
    Sorry für´s auskotzen - wusste nur nicht, wer sonst Verständnis für sowas hätte?!


    Ich kann einfach nicht mehr...
    Und nun??
    Vielleicht hast du ja nen Rat?


    Liebe, deprimierte und verheulte Grüße,




    Weiß grad überhaupt nicht, was ich zurück schreiben soll
    Welchen Rat würdet ihr geben??



    Liebe, ratlose Grüße,
    Eure Hanuta

  • Hallo,


    das hört sich sehr nach Flegelphase an oder nach Unterforderung.


    Welcher Rasse gehört die Hündin an? Wird sie dementsprechend genügend ausgelastet?


    Ferndiagnosen find ich nicht so gut.
    Aber eventuell war Deine Freundin bisher zu inkonsequent in der Erziehung.


    Zum Besuch anspringen - sofort mit einem Kommando unterbinden und auf ihren Platz schicken. Wenn sie sich da normal verhält wird sie belohnt. Jedesmal wenn sie wieder aufspringt schickt man sie wieder auf den Platz zurück.


    Zum Anspringen von Personen - betreffende Personen MÜSSEN den Hund ignorieren (keine Zusprache, keine Kommandos), ggf. sollen sie ihr mit der Wasserspritze ins Gesicht spritzen wenn sie schon Anstalten macht hochzuspringen.


    Zum Betteln - der Hund kriegt nix vom Tisch, absolut nix. Weiß ja nicht, wie dies vorher gehandhabt wurde. Wenn sie sich in der Küche und beim essen so aufführt muss sie eben auf ihren Platz. Aufdringliches Verhalten MUSS man ignorieren. Jegliche Zusprache bedeutet eine Bestätigung für den Hund. Sie bekommt wahrscheinlich Aufmerksamkeit, welcher Art, wird ihr egal sein.
    Jaulen und ähnliches wird ignoriert. Bei ruhigem Verhalten wird sie belohnt.
    Was auch hilft bei gaaanz extremen Fällen. Der Besuch gibt ihr erstmal ein Würstchen. Beim zweiten Mal bekommt sie ein Hackfleischbällchen gefüllt mit etwas das sie überhaupt nicht mag.


    Ansonsten hört sich das alles etwas danach an, als hätte der Hund nicht genügend Auslastung!?
    Geht Deine Freundin mit ihr auf einen Hundeplatz?
    Was wird sonst somit der Hündin gemacht?
    Wie alt ist sie?


    LG Yvonne und Bande

  • :winken: Guten morgen,


    sorry aber ich habe eher den Eindruck, daß hier alle, auch der Hund erst mal die Gelegenheit bekommen sollten zur Ruhe zu kommen. Wie das hin zu kriegen ist, keine Ahnung von hier aus!


    Ich würde ihr wohl in meiner Antwort zu einem Hausbesuch einer/s kompetenten Trainer/in raten. Hier sollte sich wohl eher das gesamte häusliche Geschehen ansehen, da wohl einiges falsch läuft.


    Der Text liest sich für mich sehr gestresst und überfordert, daß ich mir gar nicht vorstellen kann, daß dem Hund klare Regeln vermittelt werden können, statt dessen überträgt sich die Stimmung auf den Hund.


    :blume: Brigitte

  • Hallo Yvonne,


    die hündin ist ein Beagle-Mischling.
    Meine Freundin geht mit ihr 1 mal die Woche in die HuSchu, hat unter der Woche meistens noch zusätzlich 1-2 Einzelstunden mit ihr, geht mit ihr täglich mit anderen Hunden laufen und auch die kurzen Spaziergänge fallen nicht kürzer als 30 Minuten aus....
    Zu Hause wird sie mit Kopfarbeit/Gehorsam etc. beschäftigt und draußen apportiert sie für ihr leben gerne.


    Die Hündin kommt aus dem Tierschutz - sie war 5 Monate, als sie meine Freundin zu sich geholt hat. Sie hat wohl niemals zuvor Regeln einhalten müssen und konnte auch so stark an der Leine ziehen, wie sie wollte, es wurde nie etwas gesagt...


    Für Hundesport fehlt ihr leider die Zeit, da sie Vollzeit arbeitet und der kleine dann immer mit müsste (3 Jahre)...


    Inkonsequent ist sie eigentlich auch nicht - sie lobt zwar viel, aber immer nur in angebrachten Situationen ... das mit auf den Platz bringen macht sie nun auch schon länger (den Tipp hatte sie wohl schon in der HuSchu bekommen), jedoch interessiert das die Hündin manchmal überhaupt nicht und es könnte, wenn es nach ihr gehen würde, bestimmt stundenlang so weitergehen...


    Das Anspritzen ins Gesicht bringt bei Ihr gar nichts - sie schaut kurz dumm und dann geht es von vorne los. Das wir, als besuch den Hund immer ignorieren ist auch nicht ganz einfach - sie springt teilweise mit Anlauf einfach auf den Schoß - und klein ist sie ja auch nicht - ganz zu schweigen vom Gewicht.
    Sie ist jetzt 10 Monate alt und wiegt bestimmt an die 20kg. Größe würde ich ungefähr auf 48 cm schätzen...


    Die Hündin hat glaube ich noch nie etwas vom Tisch bekommen - das war zumindest ihre Aussage, als ich sie das gefragt hatte - und ich denke schon, dass ich ihr glauben kann...
    Das Problem beim ignorieren ist wohl auch, dass sie dann immer wie wild jault und sie deswegen schon mächtig Ärger mit Nachbarn und Vermieter bekommen hat.


    Mach mir nun halt richtig Sorgen.
    Kenne meine Freundin so gar nicht - sie ist sonst nicht klein zu kriegen und hat bisher alles mögliche super gut weggesteckt - die Mail macht mir echtes Kopfzerbrechen - klingt fast so, als wäre sie so sehr verzweifelt ...
    Hab Angst, dass sie darüber nachdenkt, die Hündin abzugeben - zum Wohle Ihrer Nerven u. der Katze.


    Hanuta

  • Hallo !!! :love:


    Für mich hört sich das auch nach Unterforderung an...ABER auch nach einer sehr schwierigen häuslichen Situation. Ich merke selber, dass Hundeerziehung einfach oft viel Stärke und Kraft verlangt !!Und wenn man dann keine Fortschritte sieht, kann man schlecht wieder neue Kraft schöpfen.


    In diesem Haushalt sind zur Zeit andere Sachen sehr kräftezehrend.


    Deprimiert von einem Spaziergang nach Hause zu kommen weil mal wieder nix geklappt hat kenne ich - kennen die meisten.


    An den Sachen wie Betteln am Tisch, Anspringen usw. läßt sich sicher arbeiten. Tipps wurden ja schon gegeben.


    Vielleicht nehmt ihr euch erstmal ein oder zwei Punkte raus, an denen INTENSIV gearbeitet werden soll, weil ihr vielleicht sonst den Überblick verliert.
    Was ist zur Zeit das wichtigste bei eurem Zusammenleben mit eurem Hund, was sich ändern muss ? Wenn ihr dann Fortschritte seht ( was in eurer Situation das allerwichtigste ist ) , könnt ihr an Feinheiten arbeiten.


    Das mit den Freunden kennen wir. Erst gestern mussten wir ein Seminar absagen, weil ein Teilnehmner was gegen unseren Hund hatte. Obwohl Mücke weder ungestüm noch unerzogen ist- ABER er ist halt sehr groß und kräftig und viele Leute haben Angst / Respekt! Unser Hund wird weder weggesperrt noch stundenlang alleine gelassen, also A****lecken. Sind wir zu Hause geblieben.


    Damit muss man immer rechnen, auch wenn uns das auch erstmal getroffen hat.


    Insgesamt hört sich das für mich auch nach Inkonsequenz an, Konsequenz kann allerdings nur da sein, wenn man selber eine gewisse Kraft hat. Wie gesagt. Daran mangelt es zur Zeit weil alles andere nicht gerade einfach ist.


    Ich hoffe ihr kriegt das in den Griff !! Es müssen ja keine Wunder über Nacht geschehen !!!


    Und bitte denkt daran ( weil ich das so ansatzweise herausgehört habe ) :
    Euer Hund macht sicherlich nichts absichtlich um euch zu ärgern oder das Leben schwer zu machen ! Er hat sein Verhalten nicht anders gelernt !!


    Reflektiert eure Erziehung gut !!! und sprecht euch gut ab!!!! :love:


    Viel Erfolg
    Melanie

  • :winken:


    ich schließe mich Brigitte und Yvonne an.
    Hört sich sehr gestresst an.Und Pubertär :wink:
    Außerdem sitzt der Grundgehorsam nicht.
    Man müßte erstmal wissen welche Rasse es ist.
    Ist das Köpfchen denn genug gefordert?
    Auch scheint der Bezug zum HH nicht da zu sein.
    Ist schwer sowas auf die Ferne zu sagen,denn
    Papier hält still.
    Würde da auch auf einen Trainer verweisen,der
    sich den Hund mal im häuslichen Umfeld anschaut.
    Viel Glück....


    lg


    Sanny

  • muecke: danke für den Rat - werde ich ihr so weiterleiten.
    Ich glaube, was Sie am meisten fertig macht ist, dass die Hündin einfach so sehr anstrengend ist, vom Wesen her - immer springt sie umher - kann nicht mal 1 Minute still sitzen und ist draußen wohl auch so draufgängerisch....hmmm .... kann sie irgendwo schon verstehen - immerhin hat sie nen kleinen Sohn, der draußen eigentlich die Aufmerksamkeit bräuchte... weiß nicht, ob ich mit solch einem Energiebündel klar kommen würde - wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich mir solch eine Hündin nicht unbedingt ins Haus geholt...


    labbo: wegen dem Trainer hab ich weiter oben schon was geschrieben!
    Am Grundgehorsam arbeitet sie schon von Anfang an - nur die Hündin hält wohl NIEMALS still und ist immer auf 180....


    Hanuta

  • Zitat

    labbo: wegen dem Trainer hab ich weiter oben schon was geschrieben!
    Am Grundgehorsam arbeitet sie schon von Anfang an - nur die Hündin hält wohl NIEMALS still und ist immer auf 180....


    Hanuta


    sorry,da war ich bestimmt grade am schreiben und es hat sich überschnitten.Klar auf der Hand liegt,dass der Hund ein
    Tierschutzhund ist.
    Meine Freundin hat auch einen Hund aus ziemlich ungeordneten
    Verhältnissen rausgeholt und hat jetzt die gleichen Probleme. Und
    sie arbeitet daran und nichts bringt etwas...(jedenfalls kommt es ihr so vor). Es klappen sicherlich schon Dinge,nur ist eine Erziehung bei einem Hund mit ,sagen wir Vorgeschichte dazu,anders als mit einem Welpen,den man von Anfang an auf das richtige gelehrt hat.
    Die Dinge die der Hund bei den Vorbesitzern als Positiv verknüpfen konnte müßen ja erstmal wieder gradegebogen werden.
    Und das ist sehr schwer,grade bei einem Hund der es niemals anders kennengelernt hat.


    lg


    Sanny

  • Ich bleibe dabei, der Hund arbeitet den ganzen Tag daran irgend etwas "richtig" zu machen, der kann nicht zur Ruhe kommen.


    Wenn sie in die HuSchule geht und noch 3 Einzelstunden hat, bitte hinterfragt die Kompetenz der Trainer! Wenn die gegeben ist, dann frage ich mich, an welchen/m Zweibeinern es liegt, daß der Hund nicht weiß was er tun soll.
    Am Hund liegt es nicht!


    Gut gemeinte Grüße

  • labbo: da hast du sicherlich recht - nur ob das so eine Weise Entscheidung war, einen Hund aus dem Tierschutz zu holen, der solch ein Energiebündel ist?! Klar haben auch solche Hunde eine neue Chance verdient - ich bin aber definitiv der Meinung, dass sich meine Freundin lieber einen Hund hätte holen sollen, der weniger anstrengend ist und dessen Vorgeschichte bekannt ist.
    Hab jetzt halt Angst, dass sie den Hund deswegen abgeben möchte - sie scheint mit der Situation nicht mehr klar zu kommen....


    Was würdest du Raten?




    berner_dame: mag sein, dass es an meiner Freundin liegt - weiß ich leider nicht hundert-prozentig... allerdings kann ich mit Sicherheit sagen, dass sie bisher immer versucht hat der Hündin gerecht zu werden und mit Sicherheit kein schlechter Hundehalter ist - ich denke ganz einfach, dass sie mit diesem "Problemhund" (keinesfalls abwertend gemeint!) einfach nicht glücklich werden kann... aber vielleicht bei einem anderen, ruhigeren Hund das ganze vielleicht anders gelaufen wäre ... was tun?


    Hanuta

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