Ersthund (Rüde) verteidigt Zweithund (Hündin)

  • Hallo zusammen,


    ich habe seit letztem Winter einen Zweithund und wir drei sind zusammen sehr glücklich und alle vertragen sich prima.
    Dem Ersthund (6 Jahre, kastriert) hat es extrem gut getan eine Kameradin zu bekommen, da er sich unter Artgenossen pudelwohl fühlt.
    Die Kleine ist mit ihren mittlerweile 9 Monaten ein echter Wirbelwind, aber trotz Pubertät bin ich begeistert wie toll sie hört :bindafür: ... aber da kommt bestimmt noch eine schwierigere Phase :flucht:
    Nachdem ich bisher nur Rüden hatte, wollte ich gerne mal eine Hündin nehmen und bin mit der Entscheidung auch rundum zufrieden.
    Der Rüde hört auch sehr gut und ich bin total zufrieden wie er geworden ist. Trotz Kastration mit 1 3/4 Jahren hat er bei uns im Dorf das Sagen (auch bei unkastrierten Rüden) - soll heißen, er ist super verträglich, sogar mit Hunden wo deren Besitzer dachten sie seien es nicht. Es gab noch nie Ärger oder Raufereien. Er ist sehr souverän und ausgeglichen - das scheint den anderen Rüden zu imponieren.
    Auch seitdem sie zu zweit (bzw. wenn der Hund meines Freundes zu Besuch ist auch zu dritt) sind, spielen sie schön miteinander und auch in Verbindung mit Fremdhunden gab es nie Ärger.


    So weit so gut... jetzt kommt das Problem:
    Seit zwei Wochen hat sich das schlagartig geändert: Mein Rüde ist heute zum vierten Mal auf einen anderen Rüden (jedes mal ein anderer Rüde), mit denen er teilweise schon immer zusammen laufen geht, losgegangen. Er hat sie nicht kurz ermahnt, sondern war mehrere Sekunden am anderen dran, bevor ich einschreiten konnte. Die anderen Rüden haben nie zurückgepöpelt. Wunden gab es keine, es sieht auch dramatischer aus als es ist, aber im Dorf ist ein knurrender Hund der auf einen anderen losgeht ja immer gleich ein Kampfhund... :rotekarte:
    Die Hündin ist ganz ruhig, aber ein echtes Biest - sie geht zu dem anderen Rüden hin, umgarnt ihn und streckt das Hinterteil mitten ins Gesicht. Ob sich der andere Rüde dafür interessiert oder nicht, mein Hund scheint vor Eifersucht zu platzen und nutzt die kleinste Gelegenheit für die Revanche.
    Ich nehme an, dass die Kleine anfängt zu riechen und demnächst zum ersten mal läufig wird.
    Aber Läufigkeit hin oder her - das Verhalten vom Ersthund ist nicht zu akzeptieren, er hat die Hündin nicht zu verteidigen, wenn ich als Rudelführer dabei bin.
    Nach der Aktion heute habe ich beschlossen die beiden vorerst nur abwechselnd von der Leine zu machen und wenn es möglich ist, auch mal getrennt Laufen zu gehen oder die Schleppleine dranzumachen.


    Hat einer von Euch ähnliche Probleme und/oder Tipps wie man das dauerhaft lösen kann ohne bei jeder Läufigkeit ein riesen Theater zu haben?


    Danke für Eure Antworten! :winken:

  • Eine Lösung kann ich Dir nicht anbieten - die hast Du ja selbst schon gefunden. Die beiden treten als Hausgemeinschaft auf und das signalisieren sie auch nach außen hin.


    Ich würde der Hündin verbieten zu fremden Rüden zu rennen. Zumindest dann, wenn sich eine Läufigkeit anbahnen sollte. Außerdem würde ich in dieser Zeit auch auf Gruppenkontakte verzichten und zwar so lange, bis die Hündin weiß, dass sie von anderen Rüden fernbleiben muss.

  • Joa... Finde ich jetzt kein untypisches Verhalten. Meine Jungs wuerden auch keine fremde Rueden an 'ihren' Maedels dulden. Kurz vor und waehrend der Hitze gleich 3x nicht. Das ist voellig normales Verhalten.


    Loesung: Je nachdem wie gefestigt sein Verhalten ist, wird es u.U. nur ueber den Gehorsam regelbar sein. Also am Gehorsam arbeiten und notfalls angeleint lassen/anleinen. Ich wuerd ihn nicht mehr zu 'fremden' Rueden lassen, wenn die Huendin kurz vor der Hitze ist und dabei ist.

  • Dieses Problem haben wir auch, allerdings von der Hündin ausgehend.
    Hundebegegnungen alleine - alles prima. (Die Hündin möchte keinen Kontakt, muss aber den anderen Hund auch nicht fressen, wenn er ihr nicht auf die Pelle rückt. Der Rüde möchte gerne schnuppern, ist aber im direkten Kontakt eher zurückhaltend.)
    Hundebegegnungen mit beiden Monstern - Hölle.
    Eine richtige Lösung haben wir auch noch nicht gefunden.
    Ist halt auch schwierig zu trainieren, da das Problem nur besteht, wenn wir mit beiden unterwegs sind. Ich kann 100 000 x einzeln trainieren - aber da funktioniert's ja eh. :ka:

  • Das ist bei uns genauso, ich gehe mit beiden nur noch getrennt, da ich das sonst gewichtsmäßig nicht Händeln kann.


    Ein Rudel ist eben etwas anderes als ein Einzelhund, ich würde der Hündin auch untersagen zu anderen zu laufen, ansonsten wirst du damit leben müssen.


    Kommt uns übrigens ein Leinen Rambo entgegen, gehen beide drauf wenn wir nicht aufpassen. Sie beißen zwar nicht, wälzen die Hunde aber mit ihrem Gewicht nieder, das geht natürlich gar nicht.

  • Völlig normal, hier muss halt Erziehung hin.

    Kannst du das mal genauer ausführen? Ich bin da nämlich grade etwas hilflos.
    Alleine klappt's ohne Probleme.
    Zusammen mutieren sie zum Doppelhulk.
    Wie würdest du denn da vorgehen?

  • Normale Erziehung halt. Ich kann meine Hunde auch einzeln in Kontakten regeln. Ich habe Kommandos wie "Geh weg", "Hinter mir", "Nein", die ich dafür nutze.

  • Ich schließe mich da @flying-paws an und möchte zusätzlich fragen:


    Wenn Du merkst, dass Dein Hund schon zwei Rüden rund gemacht hat, warum lässt Du ihn dann noch zu dem dritten hin?

  • Normale Erziehung halt. Ich kann meine Hunde auch einzeln in Kontakten regeln. Ich habe Kommandos wie "Geh weg", "Hinter mir", "Nein", die ich dafür nutze.

    Also quasi einfach einzeln weitertrainieren und hoffen, dass es irgendwann auch in kritischen "Paar"-Situationen funktioniert?
    Gut, das mach ich ja eh. (Allerdings lässt der Erfolg noch zu wünschen übrig :muede: )

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