Wutanfälle bei Welpen

  • Hallo, liebe Hundemenschen,


    wer kann mir Tipps geben bei der Erziehung eines 3-Monate alten Welpen, der sehr eigensinnig zu sein scheint. Wenn wir ihr etwas verbieten, können wir es unbegrenzte Male wiederholen, aber die Kleine hört nicht auf, an etwas herumzuknabbern. Nehmen wir es ihr weg oder bringen wir sie außer Reichweite, so bekommt sie regelrechte Wutanfälle, d.h. fängt an zu knurren und uns anzubellen. Schieben wir sie beiseite, um einen Gegenstand zu schützen bzw. zu sichern, so müssen wir uns vor den scharfen Zähnchen in Acht nehmen. Ist dies alles noch welpentypisches Verhalten? Sie zu ignorieren, funktioniert auch nicht, zumal es m. E. wichtig ist, dass sie lernt, ein Nein bzw. ein Abbruchsignal zu respektieren . Einige Wunden an Armen und Beinen sind vermutlich normal für Welpenbesitzer, aber dieses rebellische Verhalten eines so kleinen - und so süßen- Tierchen ist sehr unangenehm.
    :fear:


    :( :


    Für Erziehungshilfe wäre ich dankbar. Die Kleine wird übrigens mal ein großer weißer Schäferhund.


    Danke und Grüße aus Niedersachsen,
    Mara

  • Habt ihr schon mal versucht ihr etwas in die Schnute zu schieben auf dem sie rumkauen darf? Ein Tau, ein Knochen, eine Kauwurzel, ein Knochen?

  • Ist dies alles noch welpentypisches Verhalten?

    Im Grunde genommen - ja -, aber es klingt nach einem überdrehten Welpen, was Ursachen haben kann.
    Zumindest ist es kein besorgniserregendes Verhalten.

    Sie zu ignorieren, funktioniert auch nicht, zumal es m. E. wichtig ist, dass sie lernt, ein Nein bzw. ein Abbruchsignal zu respektieren .

    Wie lange habt ihr den Welpen?
    Ich gehe von max. vier Wochen aus.
    "Nein" wird er sicher noch gar nicht verstehen und schon gar nicht in jeder Situation umsetzen können.
    Das hat nichts mit Respektlosigkeit zu tun.


    aber dieses rebellische Verhalten eines so kleinen - und so süßen- Tierchen ist sehr unangenehm.

    Das "süße Tierchen" zeigt kein rebellisches, sondern leicht überdrehtes Welpenverhalten.


    Wie sieht der Tagesablauf aus?
    Was macht ihr täglich mit dem Hund in etwa?
    Wie oft geht ihr heraus?
    Trainiert ihr etwas?


    Nicht vergessen: Es ist ein Hundebaby, die Beißhemmung tritt etwa in der 16.-20. Lebenswoche ein.


    LG Themis

  • keine Sorge das ist alles noch im normalen Bereich. Sie ist nunmal ein schäferhund, weiß oder nicht, bei einigen kommt eben das Gebrauchshundeerbe zum Glück noch durch. Diese brauchen diesen eisernen Willen und die müssen sich durchsetzen wollen. Setz dich ruhig aber konsequent durch, Nimm ihr die Dinge weg die sie nicht haben darf oder tu diese Sachen am Besten weg bevor das Kind sie ergattert. Biete Alternativen an. Kaustricke, Wurzeln, Pappkarton, egal was Hauptsache sie kann sich daran austoben. Wenn sie diese sachen langweilig finde spiel du einfach damit und du wirst sehen wie schnell sie das auch toll findet. Und übrigens verträgt auch ein Welpe durch aus mal eine deftige Ansage wenn sie zu grob mit dem Menschen umgehen. Kurz, knackig und dann ist wieder gut. Ignorieren ist meist Schiete bei solchen Hunden, denn wenn es keine Ansage gibt ist es ja scheinbar erlaubt also wird weiter gemacht.

  • Mir fällt da grad ein " Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus" .


    Überprüft mal euren Umgang mit dem Welpi, beobachtet euch gegenseitig und gebt euch feedback.


    Ist euer Umgang fair, für den Welpen nachvollziehbar und deutlich?
    Versteht der Hund euch ? Oder reagiert er lediglich auf eure Bedrohungen?


    Bringt dem Hund bei, welches Verhalten richtig ist . DAS ist der Weg.

  • Das Verhalten ist mehr oder weniger "normal".


    Dass der Welpe Frust schiebt, liegt daran, dass keine Alternative geboten wird.
    Der Hund hat das Bedürfnis, etwas anzukauen. Ihr verbietet es, der Wunsch bleibt ja aber bestehen, nur dass jetzt Frust aufkommt, weil der Hund nicht weiß, was er STATTDESSEN tun soll/darf.
    In dem Alter ist ein Abbruchsignal sicher noch nicht gut genug aufgebaut, als dass man es in so einem Konflikt schon anwenden kann.


    Von daher würde ich zwar dem Hund (verbal, körpersprachlich oder wie auch immer) verbieten, an gewissen Dingen zu kauen, aber ich würde ihm stattdessen etwas anbieten, auf dem er kauen darf.
    Damit kann man das Problem fürs erste geschickt umschiffen und der Hund kann seinem Bedürfnis trotzdem nachkauen und lernt, was er ankauen darf und was nicht.


    Das Kaubedürfnis zu befriedigen ist gerade bei jungen Hunden recht wichtig, da es beruhigt und entspannt.

  • Wie bringt ihr denn das Nein bei? Oder besser, wie habt ihr es beigebracht?
    Es gibt viele Hundehalter, die meinen Hunde können deutsch. Und sie sprechen ein "böses" Nein aus, weil sie denken, der Hund weiss was gemeint ist.


    Das reicht jedoch nicht. Ich vermute eher, ihr kämpft mit dem Hund und das 3 monatige völlig unerfahrene Tier, macht dass, was Tiere dann tun, sie verteidigen sich. Das ist keine gute Ausgangslage für eine langjährige Beziehung.
    Ich möchte keinen Hund schulen, mir weh zutun und mit mir zu kämpfen.
    Das tue ich spielerisch , wenn überhaupt, nur im Spiel mit Spielregeln. Euer Hund muss erstens dem ganz normalem Bedrüfnis zu Kauen nachgehen und geeignetes Kauzeug zur Verfügung bekommen/haben.
    Dann müsst ihr es VERHINDERN!, dass der Hund an eure Biedermeierkomode kommt, die 300 Euro Lederschuhe wandern erstmal in den Tresor und so weiter.
    Während dessen läuft ja parallel die Erziehung. Und ich denke 90 % aller Wohnungshunde werden normale brave Hunde werden.
    Ihr dürft auch nicht vergessen, dass kauen verschiedene Funktionen hat.


    -Langeweile bekämpfen
    -Selbstberuhigung
    -gegen Zahnschmerzen beim Zahnwechsel
    -kleine Tiere erkunden so die Welt (Kinder machen das auch-die nölt man in der oralen Phase auch nicht an- aber die gehen natürlich auch selten an Stuhlbeine und haben in der oralen Phase praktischer weise noch keine Zähne)


    Ich müsst einen Bereich schaffen, wo der Hund zur Ruhe kommen kann, ohne dass ihr immer ärgerlich eingreifen müsst. Dann ist das Problem gar nicht mehr vorhanden.


    Wenn das nicht möglich ist, dann muss ich leider sagen, war die Wahl einen Welpen aufzu nehmen falsch und ihr müsst es dennóch schaffen, dem Tier einen Raum zu bieten, wo er sein kann, ohne permanent gegängelt zu werden, wenn es sich verhält wie ein Tier.

  • Wie bringt ihr denn das Nein bei? Oder besser, wie habt ihr es beigebracht?
    Es gibt viele Hundehalter, die meinen Hunde können deutsch. Und sie sprechen ein "böses" Nein aus, weil sie denken, der Hund weiss was gemeint ist.

    Wenn wir ihr etwas verbieten, können wir es unbegrenzte Male wiederholen, aber die Kleine hört nicht auf, an etwas herumzuknabbern.

    Darüber bin ich auch gestolpert. Seid ihr euch denn sicher, dass sie mit 12 Wochen schon so richtig verstanden hat, was "Nein" bedeutet?
    Für den Welpen ist das, was ihr zu ihm sagt, erst mal die reinste Fremdsprache.
    Im Gegensatz zu euch muss der Hund aber nicht nur eure Sprache, sondern auch Mimik und Gestik verstehen lernen.
    Versuch dich mal in seine Lage zu versetzen. Wenn jemand "Hapadatsch" zu dir sagt, wirst du trotzdem nicht wissen, was derjenige von dir möchte, auch wenn er es hundert Mal hintereinander sagt und dabei immer lauter wird oder mit den Händen fuchtelt. Der einzige Effekt, der eintreten wird, ist, dass du immer nervöser wirst.
    Sag einmal "Nein", nimm ihr das Teil weg, bzw. wenn sie innehält oder sogar aufhört, lobe sie.
    Wenn du das immer wieder machst, versteht sie es auch irgendwann.
    Von selber kann dein Hund das nicht.

  • Lieber Wasser,
    vielen Dank für die Hilfen. Wir haben ihr das Wort Nein eben als Wort beigebracht, wie Sitz, Platz etc. - durch Wiederholungen und Belohnungen. Wenn die Kleine aber zum x-ten Mal das Tischbein anknabbert, obwohl Kauwurzel, Spielzeug angeboten werden, so schafft das Frustration. Schieben wir sie sanft weg vom Tisch oder lösen wir ihre Schnauzer vom Tischbein, so riskieren wir Verletzungen und zuvor eben das beschriebene Wutgeheul.
    Wir haben sie jetzt 4 Wochen und sie wurde uns vom Züchter als sehr selbstbewusst beschrieben.


    Der Gedanke vom einem ruhigen Raum gefällt mir, aber es gibt keinen Bereich, wo sie nichts zerstören könnte. Durch unseren Urlaub haben wir jetzt eben 4 Wochen rund um die Uhr Hundedienst, trainieren mit ihr, spielen, machen kurze Ausflüge und kommen nur in ihren Schlafphasen dazu, etwas zu erledigen.
    Wir hatten uns die erste Zeit nicht so anstrengend vorgestellt :( :


    Viele Grüße
    Mara

  • Der Gedanke vom einem ruhigen Raum gefällt mir, aber es gibt keinen Bereich, wo sie nichts zerstören könnte. Durch unseren Urlaub haben wir jetzt eben 4 Wochen rund um die Uhr Hundedienst, trainieren mit ihr, spielen, machen kurze Ausflüge und kommen nur in ihren Schlafphasen dazu, etwas zu erledigen.
    Wir hatten uns die erste Zeit nicht so anstrengend vorgestellt :( :


    Viele Grüße
    Mara

    Kommt mir bekannt vor. Wir haben uns den Welpen rausgesucht, der sich bei unserem Besuch als erstes hingelegt hat und geschlafen hat wie ein Stein. Wir dachten, hej, der kommt bestimmt gut zur Ruhe! Gekriegt haben wir den absolut größten Raubauken von allen. Verabschiedet mit 'ach, wenn der weg ist wird es plötzlich so ruhig sein hier.' :lol:


    Wir haben uns auch auf einiges eingestellt, aber als Ari dann da war, war alles doch viel anstrengender als erwartet. Aber ich kann sagen, dass geht vorbei :)
    Vor allem mit dem Nagen und beissen hatten wir wie ihr am Anfang auch Probleme. Die kleine Schnappschildkröte hing gerne an allem dran. Aber ich muss sagen, es ist inzwischen echt viel besser geworden, das wird auch bei euch noch besser.


    Wenn er so aufdreht könnte euch vielleicht tatsächlich auch eine Box helfen. So ein Zimmerkennel. Da kommt er dann halt rein, wenn er überdreht. Am Anfang hat unsrer dann auch erstmal total das Tantrum bekommen, aber nach ner Weile schläft der Hund dann doch ein, weil eigentlich ist er meist eher müde.
    Alternativ haben wir uns mit ihm vorher ins Bad gesetzt wenn er zur Furie wurde. Da ist nicht viel zu tun (bei uns der 'langweiligste' Raum) und ihn eigentlich komplett ignoriert. Innerhalb von kürzester Zeit ist er da normal auch runter gekommen und eingeschlafen.


    Ach ja und ich weiß nicht wie viel ihr insgesammt macht, aber wahrscheinlich könnt ihr das Programm noch ein ganzes Stück runterfahren. Wir haben uns angewöhnt immer im Hinterkopf zu sagen, dass ein Welpe mindestens 18 Stunden am Tag schlafen sollte (mindestens ruhen). Wenn überhaupt 2-3 kurze Spaziergänge bei denen man eigentlich nicht viel mehr tun sollte als den Hund schnuppern lassen und auch gar nicht mehrmals am Tag trainieren. Meistens reichen Umwelteindrücke verarbeiten schon mehr als aus. Hier und da mal irgendwas besonderes unternehmen (ein paar Stationen Bus oder so zB) und dann hat man eigentlich schon fast die ganze Tagesaktion hinter sich gebracht. Viel mehr kann Welpi nämlich noch gar nicht verarbeiten.

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