Rüde ist die reinste Hormonschleuder - HILFE!

  • Es gibt halt viele Faktoren, die bei der Entscheidung mit reinspielen, gerade auch Gesundheitliche, wenn man z.B. davon ausgeht, dass bei kastrierten Hunden das allgemeine Krebsrisiko sowie die Gefahr einer Schilddrüsenunterfunktion steigen.


    Dann widerum: Gemessen an der Länge eines Hundelebens, finde ich auch "nur" 1, 2 Monate massiven Stress jedes Jahr ziemlich lang. Angenehm ist das für die betroffenen Tiere sicher nicht - da muss man halt im Einzelfall schauen, wie weit man mit Erziehung kommt. Hypersexuelles Verhalten ist meiner Meinung aber nichts, was man ausschließlich über Erziehung regeln kann - es sei denn vielleicht, man wendet massive Methoden an. Inwieweit es sich bei dem Rüden der TE um übersteigertes Sexualverhalten handelt, oder einfach schon sehr ritualisiertes Verhalten, was man aber gut unterbrechen kann, kann vermutlich nur sie selber beurteilen.

    Ich sehe das ähnlich. Ich glaube einfach nicht, dass ich z.B. dem ständigen Pipi Geschlecke oder der Jaulerei allein mit Erziehung zuleibe rücken kann. Vor allem, da diese Dinge ja keine Unarten im eigentlich Sinne sind, sondern einfach Ausdruck seiner dicken Klöten (wenn ich das mal so deutlich sagen darf :hust: ). Deshalb gehe ich davon aus, dass sein Verhalten durchaus hypersexuell ist und nicht ritualisiert. Das ganze geht ja "erst" seit zwei Monaten so und wird von mir auch wo es nur geht unterbunden. Es macht mir aber keinen Spaß, ihn ständig ermahnen und ihm alles verbieten zu müssen. Unsere Gassigänge bestehen praktisch nur noch aus "Aus!" "Nein!" und "Jetzt KOOOOOOMM endlich!!". Wenn er dann mal hört, was durchaus vorkommt (wenn auch widerwillig), kann ich ihn nicht mal anständig belohnen. Sogar den Schinken hat er einfach fallen lassen. Dafür hätte er mir früher die halbe Hand abgerissen. :hust: Er kommt dann nicht freudig angerannt und lässt sich loben, sondern kommt nur sichtlich lustlos angetrabt (weil er in den meisten Fällen weiß, dass er sowieso keine andere Wahl hat), nimmt wenn ich Glück hab das Leckerli und verschwindet dann wieder. So sehen für mich keine glücklichen gemeinsamen Spaziergänge aus...

  • Das Zusammenleben zwischen dir und deinen Hund besteht nur noch aus Stress, Stress für dich, weil der Hund nicht mehr hört, Auffällig ist und co. und Stress für den Hund weil er einem Trieb folgen möchte, den er nicht ausleben darf. Der Chip hat dir, denke ich, klar vor Augen geführt, wie dein Hund ohne diesen Stressigen Trieb ist und zwar ausgeglichen, dass macht den Hund glücklich und dass macht im Umkehrschluss auch dich Glücklich.


    Es ist durchaus Lobenswert, dass du dir im Vorfeld Gedanken machst und die Entscheidung nicht übers Knie brechen willst, aber eure Beziehung leidet unter dem Sexualtrieb deines Hundes und auch der Hund leidet darunter. Da würde mir persönlich die Entscheidung nicht schwer fallen.

  • Nein, hast du nicht überlesen. ;) Das ganze geht jetzt seit ca. zwei Monaten so. Es fing schleichend an und ist seither immer schlimmer geworden. Gerade rammelt er zum Beispiel wieder sein Körbchen, obwohl er bis eben geschlafen hat. Macht deiner das auch? Bobo sieht dabei immer aus, als würde er jeden Moment vor Anstrengung und Geilheit tot umkippen.

    Also zwei Monate ist echt lang.
    Zum Glück hat meiner keine Anstalten gemacht Dinge zu rammeln. Aber er wollte unsere Hündin besteigen... :hust:
    Sie hielt sogar still. :roll: Zum Glück ist er da nicht so vehement, er lässt sich davon schnell und recht nachhaltig abbringen. Schön is dat nech! :rotekarte:

  • Nun ja, du sagtest irgendwo, dass kann doch nicht sein, dass man sein Leben lang "auf den Hund einreden" muss... Das habe ich als "keine Lust" interpretiert.


    Dein Hund geilt sich an Pipi-Stellen und sogar gewöhnlichen Kissen/Körbchen auf... Was willst du da mit einem Leckerchen ausrichten? Für deinen Hund ist seine Sexualität im Moment das Allergeilste, im wahrsten Sinne des Wortes... Wie soll da ein Leckerchen, ein Spielzeug, etc. interessanter sein?

    Dass ich nicht ein Leben lang ständig auf meinen Hund einreden möchte dazu stehe ich auch. Ich finde, dass wenn der Hund ein gewissen Grunderziehung (erfolgreich) genossen hat, dann sollte man auch nicht ständig auf ihn einreden und einclickern müssen.


    Wenn er seinen Trieb schon nicht ausleben darf, will ich ihm wenigstens eine sinnvolle Alternative bieten, die ihm Spaß macht. Es macht ihm aber in dem Moment nichts mehr Spaß als rammeln, Pippi schlecken und Jaulen. Mir bleibt dann nur noch, ihn im Alltag andauernd zu deckeln. Kann man natürlich so machen. Ob das für den Hund und/oder für einen selbst so schön ist, bleibt für mich fraglich.

  • Also zwei Monate ist echt lang.
    Zum Glück hat meiner keine Anstalten gemacht Dinge zu rammeln. Aber er wollte unsere Hündin besteigen...
    Sie hielt sogar still. Zum Glück ist er da nicht so vehement, er lässt sich davon schnell und recht nachhaltig abbringen. Schön is dat nech!

    Bobo lässt sich auch recht leicht davon abbringen. Zumindest was sein Körbchen angeht. Manchmal hört er auch schon auf, wenn er merkt, dass ich ihn gesehen habe. :hust: Das ist ja dann schon fast wieder lustig, wenn er dann so in der Bewegung erstarrt. :ugly: Mir gefällt es nur nicht, dass er das überhaupt macht. Früher hat er sich nach dem Gassi einfach hingehauen. Manchmal gabs noch was zu kauen und dann ab ins Körbchen. Heute bleibt das Schweinohr liegen und das Körbchen wird gerammelt, obwohl man totmüde ist. :muede:

  • Ich war vor knapp 13 Jahren genau in der gleichen Situation. Mein Bobby war nicht mehr ansprechbar, hat auf kastrierte Rüden reagiert und wollte auch nicht mehr fressen. Es war totaler Stress für uns alle. Die Kastration war damals die beste Entscheidung, die ich je hätte treffen können. Du möchtest für deinen Hund die Entscheidung nicht treffen, das kann ich verstehen. Aber andersrum triffst du jeden Tag Entscheidungen, die deinen Hund betreffen und beeinflussen. Es fing damit an, dass du genau diesen Hund genommen hast. Dann bestimmst du das Futter, die Gassierunde und im Moment die Tatsache, dass er seinem Trieb nicht nachkommen und nicht decken darf. Unsere domestizierten Tiere sind darauf angewiesen, dass wir gewisse Entscheidungen treffen.
    Ich hab -wie gesagt- vor Jahren die Entscheidung getroffen. Ich hatte es damals mit Hormontabletten versucht. Den Chip gab es da noch nicht. Diese Tabletten wollte ich aber nicht dauerhaft geben. Ich hatte es fast 1 Jahr versucht ohne Kastra aber mit Training. Ans Training war aber nicht zu denken, wenn andere Hunde in der Nähe waren. Und da musste nicht einmal was Läufiges bei sein.
    Mein Bobby läuft nun seit 13 Jahren als Kastrat durch die Gegend. Ihm hat diese wirklich geholfen. Etwa 4-6 Wochen nach der Kastra hatten sich seine Hormone komplett umgestellt. Er wurde wieder ansprechbar. Bobby wurde danach weder faul noch dick. Im Umgang mit anderen Hunden ist er total brav bis neutral. Ganz ehrlich, in deiner Situation (wie ich das hier gelesen habe) würde ich schon kastrieren lassen. Gerade weil du in der Zeit des Chips do gute Erfahrungen gemacht hast und es kein Erziehungsproblem ist.


    Ich hab übrigens vor Jahren mal ein Praktikum in einer Tierklinik gemacht und war da natürlich mal bei einer Kastration eines Rüden dabei. OP-technisch ist das wirklich kein großer Eingriff. Natürlich ist eine gute Wundversorgung und Antibiose danach wichtig. Ein paar Tage Schonung sollten da zwar schon sein, aber das ist ja normal.
    In einer Kleintierklinik ist die OP zwar teurer, die Tiere werden aber via Monitor überwacht.

  • Warum fragst du dann es scheint deine Antwort steht eh schon fest.


    Nur so aus meiner Erfahrung ich hatte einen kastrierten rüden aus dem tierheim der sich genauso verhalten hat wie du es beschreibst. Vielleicht stehe ich deshalb einer kastration kritisch gegenüber aber wenn du denkst es geht nicht mehr anders dann mach es doch.


    Ist immer blöd so eine tiefgreifende Entscheidung für jemand anders zu treffen. :streichel: egal wie du dich entscheidest du hast es dir gut überlegt und dann wird es für euch passen.

  • Ich schäme mich so, es zuzugeben und es macht mich auch total traurig aber ich habe überhaupt keine Freude mehr an diesem Hund

    Jetzt komm mal wieder runter. Nur weil ein Hund mal grad nicht so funktioniert, wie man es gewohnt ist, muss man ja nicht gleich die Freude an ihm verlieren. Ich verstehe überhaupt nicht, warum du dir und deinem Hund so einen Stress machst. Meiner verhielt sich damals genauso (hinzu kam noch permanentes fiepen und jaulen im Haus mit permanenter Unruhe). Das hab ich mir zwei Wochen angeguckt und hab den jungen Mann in der Tierklinik meines Vertrauens kastrieren lassen. Ein drei Jahre alter und 37 kg schwerer Weißer Schäfer. Er hat es wunderbar überstanden und war danach wieder völlig tiefenentspannt. Sein Wesen hat sich sonst nicht geändert, nur die Futtermenge musste angepasst werden.


    Und ich würde es bei einem Rüden immer wieder so machen. Diese Phasen, gerade wenn sie so lange dauern, stressen einen Hund ganz gewaltig und dieser Dauerstress ist alles andere als gesund.


    Ich würde da eine Schleppleine ran machen und anfangen zu trainieren statt an eine Kastration zu denken. Wenn er so gut erzogen war/ist, wie du sagst, ist das eine Sache von ein paar Wochen, nicht mehr.

    Es gibt Rüden, die einfach überhaupt nicht mehr ansprechbar sind, da kannste nix wegtrainieren. Problematisch wird das Ganze, wenn du ein Umfeld hast, in dem viele Hunde leben und irgendwo immer irgendeine Hündin läufig ist.

  • Warum fragst du dann es scheint deine Antwort steht eh schon fest.


    Nur so aus meiner Erfahrung ich hatte einen kastrierten rüden aus dem tierheim der sich genauso verhalten hat wie du es beschreibst. Vielleicht stehe ich deshalb einer kastration kritisch gegenüber aber wenn du denkst es geht nicht mehr anders dann mach es doch.


    Ist immer blöd so eine tiefgreifende Entscheidung für jemand anders zu treffen. :streichel: egal wie du dich entscheidest du hast es dir gut überlegt und dann wird es für euch passen.

    Nein, es steht eben gar nichts fest. Darum habe ich mich ja an euch gewandt für ein bisschen Brainstorming. ;)
    Dass kastrierte Rüden manchmal ähnliche Probleme haben, habe ich auch schon gehört. Bei Bobo wäre das aber mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit nicht so, da wir mit dem Chip ja schon gute Erfahrungen gemacht haben. Mit einer Kastration wären also ziemlich sicher alle seine Macken passé. Trotzdem ist das natürliche keine leichte Entscheidung. Ich werde jetzt am Wochenende nochmal über alles gründlich nachdenken.

  • Nur so aus meiner Erfahrung ich hatte einen kastrierten rüden aus dem tierheim der sich genauso verhalten hat wie du es beschreibst. Vielleicht stehe ich deshalb einer kastration kritisch gegenüber aber wenn du denkst es geht nicht mehr anders dann mach es doch.

    Hier wurde der Chip aber schon positiv getestet.

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