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Also Konsequenzen gibt es hier auch. Auch sehr unterschiedlich. Auf Leckerchen reagieren meine eben am Besten, aber nur Leckerchen werfen bringt uns hier oft auch nicht weiter. Daher gibt es zb auch oft bei nicht so schönen Situationen demonstrativ nichts. Ich zeige die Schinkenwurst und packe sie dann wieder ein. Das zieht bei Susi zb super. Beispielsweise Rückruf erst beim zweiten Mal ausführen, Schinkenwurst wird eingepackt, danach brauche ich die Pfeife quasi nur ansehen und sie kommt sofort. Ich bin auch schon mal laut geworden, wenn die 2 mich mal in den Wahnsinn getrieben haben. Ich muss für mich schmunzeln wenn ich lese das ein scharfes Wort oder so reicht, meine beiden interessiert es nicht die Bohne, die zucken nicht mal mit der Wimper. Bei Susi zieht also hauptsächlich anleinen oder demonstrativ nicht belohnen.
Bei Bodo sieht das schon anders aus. Der ist so ein nervliches Wrack manchmal, da kommen keine Wörter an, da nimmt er auch nicht immer Leckerchen. Da muss ich ihn schon mal anfassen, entweder halte ich ihn fest oder ich "blocke" ihn, so dass er nur direkt bei mir laufen kann, das beruhigt ihn schon mal. Manchmal stampfe ich auch neben ihm auf, einfach um ihn aus dieser Erregung rauszuholen, denn kein Wort der Welt dringt da an sein Hirn. Das absolut Optimale haben wir da aber auch noch nicht gefunden und die Situationen lassen sich auch nicht immer vermeiden. Zb eine Katze sitzt in seinem Sichtfeld, die kann ich nicht immer vorher sehen und dann rastet er aus. Da habe ich keine Chance vorher zu intervenieren. Da bringen aber Belohnungen nichts, weil nichts ankommt..
Also ich persönlich bin nicht der super strenge Typ, daher liegt mir das positive eigentlich deutlich mehr, jedoch hat es meiner Meinung auch Grenzen und manchmal braucht es eben auch konsequentes Verhalten und somit auch mal eine Strafe, manchmal eben nur dass etwas positives wegfällt. Joa, ansonsten kann ich von mir sagen, dass mir auch manchmal die Nerven durchgehen und dann werden die 2 auch mal ziemlich angeschissen. Passiert und die beiden sind da nicht so empfindlich, ich glaube wir sind trotzdem ein ganz gutes Team
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Ganz ehrlich? Einen Teil meiner "Erziehung" macht auch die Erkenntnis aus, daß ich nicht alles erziehen kann, sondern Manches eben auf Dauer manage. Die ersten Jahre habe ich mich noch sehr bemüht, das Verhalten meiner Hündin bei ungeplanten Hundekontakten in andere Bahnen zu lenken, irgendwann kam dann eben die Einsicht, daß es ausreicht, wenn sie auf mich hört, den anderen nicht durch die Pampa zu jagen und sich abzulegen, anstatt daß sie "nett" ist. Es ist einfach nicht ihr Wesen und das respektiere ich mittlerweile, obwohl es eine schwierige Einsicht für mich war
Ein super Beitrag
Und er hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich denke, ich muss es auch einfach akzeptieren, dass Pia auf die meisten Hunde keine Lust hat.Eure Beiträge finde ich sehr spannend, anregend und bereichernd für mich
Und es freut mich sehr, dass es so friedlich hier ist.
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Ganz ehrlich? Einen Teil meiner "Erziehung" macht auch die Erkenntnis aus, daß ich nicht alles erziehen kann, sondern Manches eben auf Dauer manage. Die ersten Jahre habe ich mich noch sehr bemüht, das Verhalten meiner Hündin bei ungeplanten Hundekontakten in andere Bahnen zu lenken, irgendwann kam dann eben die Einsicht, daß es ausreicht, wenn sie auf mich hört, den anderen nicht durch die Pampa zu jagen und sich abzulegen, anstatt daß sie "nett" ist. Es ist einfach nicht ihr Wesen und das respektiere ich mittlerweile, obwohl es eine schwierige Einsicht für mich war
So ist es. Man muss einfach akzeptieren, dass ein Hund ein denkendes Lebewesen mit bestimmten Eigenheiten ist.
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für mich ist Erziehung die Gesamtheit des Zusammenlebens und da möchte ich mich dann mit Chilly, den ich ja noch nicht so lange haben, in der Mitte treffen sozusagen.
Ich merke, daß er eigentlich ein eher ruhiger Hund ist, aber jetzt in bestimmten Situationen noch ziemlich aus dem Häuschen gerät.
Mein Ziel ist, daß er seine eigene Ruhe in sich selbst finden kann. Ich zeige ihm halt die Welt, damit er Erfahrungen sammeln kann und Sicherheit.Ich bestätige viel mit clicker, schau, wo seine Talente liegen und was für ihn ein Ersatz zum Jagen sein könnte. Ich wechsel ruhige und belebte Gassiwege ab, achte darauf daß ich ihn auch selbst machen lasse wie er meint und bestärke eben, was ich gut finde :)
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Für mich ist Erziehung, dass der Alltag, wie ich ihn führe, möglichst entspannt zusammen mit meinem Hund möglich ist. Daher lege ich persönlich viel Wert auf einen Hund, der auf seinem Platz auch unterwegs zur Ruhe kommt, viele Umgebungen kennenlernt, Impulse kontrollieren und Frustration aushalten kann, zuverlässig abrufbar und ansprechbar/kontrollierbar ist, problemlos Auto fährt und auch alleine bleiben kann (meine hat da ihre Schwächen
).
Der Rest ist für mich dann eher Feinschliff und 'nice to have'. Wobei ich sagen muss, dass ich da dann nicht weniger ehrgeizig bin, wenn ich etwas angefangen habe.
Ich bin auch der Meinung, dass Erziehung und Management eng zusammen hängen. Ganz ohne Management kann ich persönlich meinen Hund nicht erziehen und das Wesen und Verhalten meines Hundes entscheidet, inwieweit ich noch erziehen kann oder eben managen muss. Aber auch hier würde ich nie schnell aufgeben. Beziehungsweise würde ich bestimmt auch nochmal öfter probieren, ob ich es nicht doch noch in eine richtige Richtung lenken könnte.
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Interessanter Thread. Ich bin erst seit einem Jahr selbst Hundehalterin und habe das Gefühl, mich da in einem kontinuierlichen Lernprozess zu befinden. Von daher finde ich Schilderungen, wie andere Leute erziehen und warum, sehr spannend.
Ich bin Fan von positiver Hundeerziehung. Ich finde, Freude, Vertrauen, Verständnis und Achtung vor dem Wesen des Hundes sollten im Vordergrund stehen.
Mein Hund ist am besten mit Leckerlis zu belohnen und ich habe eigentlich auch fast immer welche dabei. Verbales Lob interessiert ihn eher weniger bzw. er nimmt es zur Kenntnis, "wartet" aber trotzdem aufs Leckerli.
Was Umweltbelohnungen betrifft, so würde ich diese eigentlich gerne noch öfters einsetzen, allerdings fällt mir dies manchmal noch schwer.
Ich nutze ein Markerwort und versuche derzeit auch, dieses sehr oft zu verwenden. Ich denke, ich werde auch öfters Markerspaziergänge machen, in denen ich gutes Verhalten markere, ohne zuvor etwas gefordert zu haben. Ich glaube, für mich ist das genauso wichtig wie für meinen Hund, denn man konzentriert sich ja doch meist eher auf das, was noch nicht klappt als auf das, was schon gut klappt. Dabei ist meiner im Grunde genommen bis auf das Ziehen an der Leine und die Aufregung bei einigen Hundebegegnungen eigentlich ja sehr unmkopliziert: er ignoriert Jogger und Radfahrer, hat keinen ausgeprägten Jagdtrieb, fährt in Öffis und Auto mit, kann alleine bleiben, ist sozialverträglich, ist weder aggressiv noch ängstlich.Ich habe auch das Gefühl, bei den meisten Dingen, die nicht so klappen, wie ich mir das vorstelle, liegt es eindeutig an mir: weil ich zu ungeduldig bin, gerade schlechte Laune habe, mit den Gedanken anderswo bin, nicht "mit dem Herzen dabei" bin, eigentlich gerade gar keine Lust habe etc.
Aus diesem Grund erkenne ich immer mehr, wie wichtig es ist, dem Hund gegenüber fair zu bleiben, denn er kann ja nichts für meine Unlust oder schlechte Stimmung.Was "Anschisse" betrifft: Ich habe das Gefühl, scharfe Worte interessieren meinen Hund nicht wirklich. Wobei ich halt auch sehr selten wirklich wirklich wirklich sauer auf ihn bin, und ich denke, das merkt er dann einfach, wenn der Anschiss halbherzig kommt. Generell halte ich den Umgangston aber gerne so freundlich wie möglich.
Im Forum habe ich schon mal ein paar Dinge gelesen wie "der dürfte bei mir ohne Aufforderung gar nix außer Atmen" und habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie man einen Hund so stark einschränkt/reglementiert. Ich könnt's einfach nicht, aber im Grunde bin ich halt auch ein eher lockerer Typ. Ich bin nicht wahnsinnig verbissen oder perfektionistisch, übe mit meinem Hund sicher sehr viel weniger als viele andere im Forum und habe einfach nur das Ziel, einen Alltagsbegleiter zu haben, der in möglichst vielen Situationen ein möglichst unauffälliger Alltagsbegleiter ist. Andererseits gibt es dann wieder Situationen, in denen ich mich unter Druck setze, weil ich möchte, dass alles superduper klappt.
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Auch ich muß meine Hündin sehr oft einschränken - OK, sie darf ein bisschen mehr als nur Atmen - wobei ich mir sehr wünsche, daß das anders wäre.
Einerseits viel will-to-please, andererseits aber auch sehr eingeschränkt in ihrer Beurteilung von Situationen. Sie hat eine sehr genaue Vorstellung davon, was sie unter Hunde-Etikette versteht, und ist in dieser Beziehung auch nicht sehr kompromissbereit.
Bevor sie also nach ihren Vorstellungen handelt, schränke ich sie ein, indem ich sie ins Kommando stelle. Was durch den will-to-please auch recht leicht ist.
Würde ich sie nicht einschränken, wäre an Freilauf in unserem hundedichten
Vorort nicht zu denken..... Einschränkung bedeutet hier also gleichzeitig auch Freiheit.Ich wäre froh, wenn es anders wäre, ist aber unserer Umwelt zuliebe einfach nicht anders machbar.
Fazit: auch die Umgebung beeinflusst meine Erziehung, bzw. mein Management.
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Ich habe auch das Gefühl, bei den meisten Dingen, die nicht so klappen, wie ich mir das vorstelle, liegt es eindeutig an mir: weil ich zu ungeduldig bin, gerade schlechte Laune habe, mit den Gedanken anderswo bin, nicht "mit dem Herzen dabei" bin, eigentlich gerade gar keine Lust habe etc.
Das ist auch so. Die Hunde spiegeln unser Verhalten wider.
Einschränken muss ich selten, denn beide Hunde haben so viel '"will to please", dass es für noch zwei ausreichen würde.
Laute Worte gehen gar nicht, bei Faro wären sie der Todesstrafe gleichzusetzen. Ein Räuspern reicht bei íhm aus, damit er wieder in der Spur läuft.Ganz wichtig für unsere Hunde finde ich das Spiel mit dem Menschen. Das ist für uns mehr Wert als sture Erziehung. Die muss natürlich auch sein, aber sie ergibt sich meist von alleine
Ich arbeite überwiegend mit Leckerchen und Spielzeug, gerade bei Faro, der ja noch gar nichts kannte, als er zu uns kam.
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ich muss meinen hund auch oft "einschränken", dies kann aber auch auf dem positiven weg erreicht werden. ein gut aufgebautes und gut verstärktes (ich kann dieses wort gar nicht genug benutzen, weil hier so oft das "leckerli werfen" beschrieben wird, und gutes verstärken ist so viel mehr als mit kecksen zu werfen) alternativverhalten "schränkt" gewisse verhalten zwar ein, gibt ihm aber die möglichkeit trotzdem noch an verstärker zu kommen.
das einschränken, oft wird es ja auch grenzen setzen genannt, hat meiner meinung nach nichts damit zu tun ob nun über strafe oder über belohnungen gearbeitet wird. eine konsequenz ist eine konsequenz, ob nun positiv oder negativ, sie wird immer einfluss auf das verhalten haben.
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ich mag den Umgang mit den Hunden auch lieber entspannt und mit Humor, aber je nach Situation bekommt der Hund durchaus mal so eine klare und deutliche Behandlung.
ein Beispiel: 2x 30kg mobben massiv 7kg und dieser verletzt sich dabei bzw. wird in die Mangel genommen und über den Haufen gerannt, dann dürfen die zwei Großen außer liegen und atmen wirklich nichts anderes. Die zwei Großen wurden vorher verbal gewarnt, haben da aber grad darauf gepfiffen, weil durch den Garten panzern und den Kleinen verfolgen war grad höher kategorisiert.
Und dafür muß es eine Strafe, einen Denkzettel geben. Wichtig dabei ist, dass es man es nicht übertreibt und das nicht Wut, Rache o.ä. die Aktion steuert. Sondern Ruhe, Gelassenheit, aber auch eine deutlich spürbare Bestimmtheit.Es gibt genug Situationen wo clickern, ignorieren und betüddeln nicht die richtige Wahl sind. Aber nicht bei jedem Hund muss man derart einschreiten. Bei jedem meiner 3 Hunde muss ich je nach Situation ganz unterschiedlich reagieren. Das macht es zum einen sehr interessant, zum anderen ist dieses hohe Maß an Flexibilität auch anstrengend.
Ich bin der Meinung, wenn ich von dem Verhalten meines Hundes nicht begeistert bin, dann teile ich das mit, weil nur das fair und ehrlich ist.
Das merken auch die Hunde und reagieren daher bereits verbal auf ein "hey"
Wobei man auch hier aufpassen muß, dass man durch sein eigenes Verhalten den Hund dadurch nicht negativ beeinflusst.Fazit: auch die Umgebung beeinflusst meine Erziehung, bzw. mein Management.
Das kommt noch hinzu und gerade die Umgebung kann es einem manchmal echt vermiesen
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