Knöcherner Ausriss - wie lange Gipsschiene dran lassen?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin neu hier und hoffe, dass jemand mit meinem spezifischen Problem vielleicht schon Erfahrungen hat, freue mich aber natürlich generell über jede Einschätzung :-)


    Cecil, mein 6 Monate alter Labradorrüde ist ein extremes Energierbündel (ist aus einer Arbeitslinie (spezielle jagdliche Leistungszucht)) und ein wundervoller Hund. Wahnsinnig aufmerksam und intelligent und liebt "seine" Arbeit (er/wir sind in Ausbildung zum Flächensuchhund).


    Als Cecil ca. 3,5 Monate war ist er im Wald auf einem Baustamm abgerutscht. Er hat nicht gejault, aber danach dann einen halben Tag auf dem rechten Bein gehumpelt. Ich bin dann zum Tierarzt, dieser meinte es sei nur eine Zerrung und ich solle ein bisschen schonen.
    4 Wochen später hat er immer nach dem Aufstehen und nach längerer Belastung gehumpelt. Ich bin dann wieder zum Tierarzt der aber wiederum meinte es sei nur eine hartnäckige Zerrung.
    Als es weitere 4 Wochen später immer noch nicht besser war haben wir geröntgt, da der Verdacht auf ED (FPC) bestand. Im Röntgenbild hat man dann links (...obwohl er immer rechts gelahmt hat!...) abgesplitterte Knochenfragmente gesehen. Ob dieser Bruch mit dem Sturz zusammenhängt ist uns dabei nicht ganz klar.
    Ich bin mit diesen Röntgenbildern dann in die Tierklinik wo noch ein CT gemacht wurde.


    Diagnose: knöcherner Ausriss des Flexormuskels am Ellenbogen links. Bedeutet: die Bänder/Muskeln waren zu dem Zeitpunkt stabiler als der Knochen, deswegen hat es nicht die Bänder zerissen sondern der Knochen ist am Ansatz der Bänder ausgerissen.


    Vor ca. 2 Wochen wurde der Bruch operiert, die ausgerissene Stelle wurde am Knochen mit einer Schraube befestigt. Seither hat Cecil eine Gipsschiene, damit der Muskel ruhig gestellt ist und nicht am operierten Knochenstück "ziehen" kann.


    Aus der Klinik habe ich ein Schreiben mitbekommen in dem steht, dass in der Summe 3 Wochen der Schienenverband dran bleiben muss. Insgesamt 6 Wochen Leinenzwang und nur Schritt und max. 10 Minuten (in der 5-6 Woche steigerbar auf 3x täglich 20 Minuten). Dann soll es wieder geröntgt werden. Und erst wenn dann alles okay ist darf mit Physio und stärkerer Belastung begonnen werden.


    Soooo ... soviel zur Vorgeschichte.
    Cecil gehts blendend, der Gips stört ihn überhaupt nicht (...Frauchen ist nerviger, weil die gerade alle schönen Tobespiele unterbindet... :gelbekarte: ...), Schmerzen hat er im Moment aus meiner Sicht keine. Er langweilt sich halt manchmal obwohl ich natürlich ganz viele Suchspiele etc. mit ihm mache.


    Meine Frage an euch jetzt:
    da es Cecil so gut geht, würde mein Haustierarzt die Gipsschiene am Freitag (2,5 Wochen nach der OP) entfernen. Ich hab damit ein irgendwie mulmiges Gefühl und würde die Schiene eher gerne länger dranlassen, damit der Knochen noch ein bisschen Zeit hat anzuwachsen.
    Auch da Cecil eben sehr lebhaft ist und ich es nicht schaffe jeden Sprung oder kurzen Spurt zu unterbinden und die Schiene da doch einen gewissen Schutz bietet.
    Andererseits sollte er natürlich schnellstmöglich wieder alle Gelenke und Muskeln aktivieren können, damit es hier nicht zu Problemen kommt.


    Was meint ihr?
    Dem Tierarzt (dem ich sonst sehr vertraue!) glauben oder die Schiene nochmal eine Woche länger dranlassen (so lästig das auch ist...)?
    Bin grad irgendwie unsicher....


    Ganz herzlichen Dank schon im vorraus für eure Ratschläge!
    Simone

  • Ist der Haustierarzt derjenige, der zwei Monate lang eine "hartnäckige Zerrung" diagnostiziert hatte?
    Ich würde auf jeden Fall die Anweisungen der Klinik befolgen!
    Was habt ihr zu verlieren, wenn er die Schiene eine halbe Woche länger trägt als unbedingt nötig?
    Andersrum: Was verliert ihr, wenn ihr die Schiene zu früh abmacht?
    Für mich wäre die Sache klar. Ich würde das Risiko nie und nimmer eingehen.

  • Danke für Deine klaren Worte, Pinky!


    Mein Problem ist, dass ich momentan nicht mehr weiss, ob ich nicht (über)reagiere...
    ...aber mein Gefühl sagt mir auch, dass ich die Schiene noch dran lassen sollte.


    Und ja, der Tierarzt ist der selbe, der die Zerrung diagnostiziert hat.
    Ich mach ihm daraus aber wirklich keinen Vorwurf, Cecil scheint das Schmerzempfinden eines Panzers zu haben und hat einfach auch nicht gezeigt, dass er da ein Problem hat.
    Der Tierarzt hat mir und meinen Hunden schon in vielen Fällen sehr und wahninnig engagiert geholfen (...er war zum Beispiel vor ein paar Jahren eine ganze Nacht bei mir zu Hause und hat meinem alten Rüden geholfen, der eine Schneckenkornvergiftung hatte...)

  • Nochmal danke!


    Die guten Nerven kann ich mehr als brauchen :D


    Cecil hat neuerdings Fliegen jagen für sich entdeckt ... neben noch ein paar anderen lustigen Spielen.
    Und findet es dann immer ganz besonders witzig wenn Frauchen so lustig kreischt... :applaus:

  • Ich würde mich genau an die Anweisungen des TA halten, der den Hund operiert hat.

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