Wie kann man sich vor fremden unangeleinten Hunden schützen?

  • Hallo liebe DF-Community,



    in der letzten Zeit hatten mein Hund und ich einige Begegnungen mit unangeleinten Hunden (meiner war angeleint), die ihn geängstigt und mich sehr verärgert haben.


    Fall 1:
    Australian Shepherd an der Leine möchte aus der Entfernung zu meinem hin. Seine HH geht mit ihm in eine andere Richtung, leint ihn ab, und er rennt zurück zu uns. Wir haben diesen Hund nicht losbekommen. Ich musste ihn am Halsband festhalten und auf sein Frauchen warten.


    Fall 2:
    Der gleiche AS ist unangeleint auf seinem nicht eingezäunten Grundstück. Er sieht uns, verfolgt uns. Ich stelle mich ihm mit ausgebreiteten Armen in den Weg, mein eigener Hund hinter mir. Habe nichts gesprochen, mich nur hingestellt. Der Hund sieht mich lange an und dreht dann ab.


    Fall 3:
    Eine junge Berner Sennhündin und eine Mischlingshündin stürmen beide unangeleint auf meinen Hund ein. Ich musste meinen Hund ableinen, damit er ausweichen kann, weil ich nicht zwei Hunde gleichzeitig abwehren kann.


    Fall 4:
    Ein Hund an der Flex starrt uns aus ca. 30 m Entfernung an. Statt dass sein Halter mit ihm weiterläuft (sie liefen vor uns in die gleiche Richtung wie wir), bleibt der lange stehen und sieht uns an. Dann zerrt er seinen Hund weiter. Der stürmt plötzlich auf uns zu, zu meinem Hund hin und springt auch mich an. Als er loslief habe ich meinen Hund abgeleint und mich vor ihn gestellt. Der HH setzt sich in Bewegung auf uns zu. Ich bekomme den fremden Hund nicht zu fassen und raunze den HH an, warum er ihn abgeleint hätte. Sagt der, sein Hund habe sich aus dem Halsband gewunden und zeigt mir dieses. Dann schlägt er mit dem Halsband auf seinen Hund ein. Der Mann läuft neben uns her, ich muss ihm immer wieder sagen, er solle weggehen, weil wir sonst seinen Hund nicht loswerden. Dann endlich drehen beide ab.


    Fall 5:
    Mein Hund und ich laufen an einem Haus mit Innenhof vorbei. Im Hof sind 4 Leute, die sich unterhalten, und ein großer Hund. Der Hund sieht uns und setzt sich in unsere Richtung in Bewegung. Keiner der Personen achtet auf ihn. Ich stelle mich ihm in den Weg, da endlich scheint eine der Personen etwas zu bemerken und läuft los in Richtung Hund. Der Hund umläuft mich und geht zu meinem. Ich halte den Hund am Halsband fest, da kommt auch schon ein Mann, um ihn abzuholen. Er hat sich auch entschuldigt (der einzige von all diesen HH).


    Mich kotzen diese HH an, die ihren unangeleinten und oft unerzogenen Hund an meinen ran lassen. Wie kann ich mich wehren? Was tut ihr in solchen Fällen? Ich möchte keinem Hund weh tun, aber mittlerweile bin ich echt so weit, dass ich an Pfefferspray denke... Es sind ja aber nicht die Hunde, die etwas falsch machen, sondern einfach deren dämliche Halter.


    Danke schonmal für Antworten.

  • Leider gibt es immer noch genug von den Vorfällen, das wird sich so schnell nicht ändern.


    Gott sei dank ist es mir in den vielen Hundejahren noch nicht so häufig passier, da mir nicht allzu oft Leute begegnen beim Gassi.
    Ich für meinen Teil , werde meine Hunde immer verteidigen, egal was andere dagegen sagen. Es war auch schon so, das ein Hund einen gezielten Tritt von mir bekommen hat und dann wieder ab ist. Bevor mein Hund wunden davonträgt oder gebissen wird, bekommt der andere das ab. Auch wenn viele das nicht für gut befinden, ist mir das in dieser Situation egal, denn meine Hunde werden sicherlich nicht darunter leiden, weil andere Leute so unfähig sind. Auch wenn es dem Hund vielleicht in dieser Situation mal weh tut. Natürlich handle ich so nur, wenn der andere Hund aggressiv ist. In den anderen fällen, werden meine beiden hinter mich verfrachtet und ich stelle mich vor sie und gehe auf den anderen Hund zu oder lass auch mal einen Brüller. Das hat bei den wenigen malen bei mir ausgereicht, bis auf das eine mal. Die Hundehalter bekommen dann auch noch ein paar Takte zu hören, da nehme ich auch kein Blatt vor dem Mund.

  • Der gleiche AS ist unangeleint auf seinem nicht eingezäunten Grundstück. Er sieht uns, verfolgt uns. Ich stelle mich ihm mit ausgebreiteten Armen in den Weg, mein eigener Hund hinter mir. Habe nichts gesprochen, mich nur hingestellt. Der Hund sieht mich lange an und dreht dann ab.

    So mache ich das (nur ohne ausgebreitete Arme) du musst Körperspannung halten und je nach Hundetyp kannst du ihn fixieren oder bei aggressiven Hunden
    halte ich nur die Körperspannung und rufe ein lautes Hey und ja nicht ansehen.
    An mir ist so noch keiner vorbei gekommen, selbst aus vollem Galopp nicht (da muss man eben schon entsprechend früher reagieren und ein zwei rasche Schritte auf den Hund zu machen).
    Mit den Haltern setze ich mich schon lang nicht mehr auseinander sind sowieso uneinsichtig.
    Am Halsband festhalten würde ich nicht, da wär mir die Gefahr zu groß das mal einer schnappt oder so.

  • Hallo Odon,


    ist dein Hund unverträglich?


    Ich denke, das Schützen ist je nach Situation immer etwas anders durchzuführen. ES kommt auch auf den Hund an. Ist das einfach nur ein übermütiger Jungspund, der seine Ohren zuhause vergessen hat, kann es oft schon helfen, sich groß zu machen, evtl. mit dem Fuß aufzustampfen und laut und bestimmt"Hau ab!" zu sagen.


    Oder man wirft Futter in irgendeine andere Richtung.


    Ansonsten fiele mir noch ein, einen Gegenstand (Schlüsselband, Wasserflasche) auf den Boden zu knallen, das beeindruckt ja auch den ein oder anderen Hund.


    Blocken geht natürlich auch, hilft aber nicht immer bzw. ist oft schwer zu bewerkstelligen.

  • Was hilft, ist zu allererst die Erkenntnis, dass du die Menschen nicht ändern kannst und du solche unerwünschten Begegnungen immer wieder haben wirst. Ich galube, niemand kann von seinem Hund behaupten, dass der 100% im Kommando steht und noch nie zu nem anderen Hund hingelaufen ist.
    Deshalb hör auf dich drüber zu ärgern und versuch es als blöd, aber passiert hinzunehmen. (Was nicht heißt, dass man besonders unmöglichen Leuten nicht trotzdem die Meinung geigen darf ;) ).


    Dann Tipp 1: Lächeln, atmen und mit 150 Schritt die Minute einfach weitergehen. Langsam werden oder stehen bleiben signalisiert dem anderen Hund, dass Kontakt erwünscht ist. Einfach strammen Schrittes weitergehen. Der andere Hund wird euch vielleicht noch 20 Meter verfolgen, dann aber abdrehen.


    Tipp 2, wenn 1. nicht geht: bring deinen Hund hinter dich, Bau Körperspannung auf und geh ein paar Schritte sehr energisch auf den anderen Hund zu. Du kannst dabei die Handfläche ausstrecken wie ein Stopsignal und dem Hund sagen, dass er abhauen soll.


    Wenn das alles nicht hilft, würde ich den Fremden Hund am Halsband festhalten bis Herrchen/Frauchen ihn einsammelt.

  • Ich kann deinen Frust echt verstehen, @Odon2005.
    Ich hatte nie Angst vor Hunden. Aber seit ich meine (teilweise unverträgliche) Hündin habe, krieg ich schon des öfteren Panikpuls, wenn mir bestimmte Hunde begegnen.
    Ändern kann man es wohl leider nicht.
    Ich versuche, die Stellen, an denen Ärger vorprogrammiert ist (Hunde, die ungesichert vor dem Grundstück herumlaufen und Spaziergänger stellen, gibt es bei uns leider auch :wuetend: ) zu meiden und weiche in kritischen Situationen lieber großräumig aus.
    Kostet Zeit, spart Nerven.

  • Ich mache es meistens so, dass ich schon vom Weitem verbal zum Anleinen auffordere. Wenn dem nicht entsprochen wird, leine ich ab und dann dürfen die Leute selbst gucken, wie sie mit dieser Begegnung zurecht kommen... Mein Rüde ist zwar unproblematisch, sagt anderen Rüden aber deutlich die Meinung, wenn sie sich nicht benehmen können. Die Rüdenhalter, die mich kennen, leinen seither in der Regel von sich aus an... :D


    Dort wo ich nicht ableinen kann, sind andere Hunde meist auch angeleint.


    Im seltenen Fall, dass ich nicht ableinen kann, wenn ein anderer Hund freiläuft, habe ich die folgenden Strategien: einen weiten Bogen schlagen (wenn möglich), dem freilaufenden Hund körpersprachlich deutlich zu verstehen geben, dass kein Kontakt gewünscht ist und zügig weiterlaufen, bei hartnäckigen Exemplaren die nicht gehen obwohl ich sie bedrohe, lasse ich die Leine einfach locker und gehe mit Newton schnell weiter...

  • Ich hab für solche Fälle eine Wasserflasche mit und dusche die anderen Hunde damit ab. Mache ich freilich nicht bei jedem (wenn mal ein Jungspund seinen Haltern abflitscht und die sofort nachkommen, blocke ich den netter oder lasse wahlweise Kontakt zu, um keinen unnötigen Stress zu verursachen) aber bei Leuten, denen man schon anmerkt, dass sie nicht vorhaben, sich um ihren Hund zu kümmern oder bei "Wiederholungstätern" diskutiere ich nicht rum und halte auch keinen fremden Hund fest (bin am Ende noch selber schuld, wenn der mich beißt, nee danke), sondern scheuch den eben grob weg. Vorteil der Wasserflasche ist, dass man nichts wieder einsammeln muss und einfach weitergehen kann und somit schneller aus der Situation raus ist - für meinen Hund ist das so am stressfreisten :)

  • Ich gehöre da zu den Hardlinern- wenn ich keinen Kontakt wünsche , das auch ausreichend kommuniziere und der andere HuHa seine(n) Hund(e) nicht anleint, gibt es je nach Situation einen kräftigen Anschiss (und das für Hund und Halter!), einen Tritt oder im schlimmsten Fall Tränengas. (auch in den beiden letzteren Fällen wäre der Besitzer eigentlich die richtige "Anschrift")


    Ich habe kleine Hunde, jeder große Tutnix kann da gefährlich sein.
    Ich sehe das wie Superpferd.
    Meine Hunde sollen nicht wegen der Unfähigkeit anderer zu leiden haben.

  • Danke für Eure Antworten!

    ...Natürlich handle ich so nur, wenn der andere Hund aggressiv ist. In den anderen fällen, werden meine beiden hinter mich verfrachtet und ich stelle mich vor sie und gehe auf den anderen Hund zu oder lass auch mal einen Brüller...

    Keiner dieser Hunde hat auf mich aggressiv gewirkt. Meinem eigenen haben sie jedoch Angst gemacht mit ihrem Auftreten.
    Einen Brüller habe ich bisher noch nie losgelassen, um diese Hunde nicht noch mehr zu erregen.

    So mache ich das (nur ohne ausgebreitete Arme) du musst Körperspannung halten und je nach Hundetyp kannst du ihn fixieren oder bei aggressiven Hundenhalte ich nur die Körperspannung und rufe ein lautes Hey und ja nicht ansehen.
    An mir ist so noch keiner vorbei gekommen, selbst aus vollem Galopp nicht (da muss man eben schon entsprechend früher reagieren und ein zwei rasche Schritte auf den Hund zu machen).
    Mit den Haltern setze ich mich schon lang nicht mehr auseinander sind sowieso uneinsichtig.
    Am Halsband festhalten würde ich nicht, da wär mir die Gefahr zu groß das mal einer schnappt oder so.

    Körperspannung halte ich, klar. Das mit dem "Hey-Rufen" finde ich gut, werde ich ausprobieren. Bisher bin ich immer still geblieben.
    Ist mir klar dass der Fremdhund nach mir schnappen oder mich sogar beißen kann, wenn ich ihn am Halsband festhalten. Auch das ärgert mich, weil ich mich selbst noch in Gefahr begebe.

    ...ist dein Hund unverträglich?...

    Ganz im Gegenteil. Entweder er reagiert freundlich und/oder beschwichtigend oder ignorant. Generell sucht er von sich aus nicht den Kontakt zu anderen Hunden. Es gibt nur sehr wenige Ausnahmen. An kläffenden Hunden, draußen oder in deren Gärten, läuft er still und ruhig vorbei.


    ...Langsam werden oder stehen bleiben signalisiert dem anderen Hund, dass Kontakt erwünscht ist. Einfach strammen Schrittes weitergehen. Der andere Hund wird euch vielleicht noch 20 Meter verfolgen, dann aber abdrehen.


    Tipp 2, wenn 1. nicht geht: bring deinen Hund hinter dich, Bau Körperspannung auf und geh ein paar Schritte sehr energisch auf den anderen Hund zu. Du kannst dabei die Handfläche ausstrecken wie ein Stopsignal und dem Hund sagen, dass er abhauen soll.

    Strammen Schrittes weiter gehen hätte ich in einigen Fällen machen können. Werde ich das nächste Mal tun, sofern der Hund hinter uns herläuft und noch zu weit weg ist. So bald er jedoch zu nahe oder von vorne kommt, kann ich nur noch versuchen, zu blocken.

    Ich versuche, die Stellen, an denen Ärger vorprogrammiert ist (Hunde, die ungesichert vor dem Grundstück herumlaufen und Spaziergänger stellen, gibt es bei uns leider auch :wuetend: ) zu meiden und weiche in kritischen Situationen lieber großräumig aus.

    Die Hundebegegnungen hatte ich alle an Orten, an denen wir oft laufen und dieses Problem vorher noch nicht hatten. Sonst würde ich schon versuchen, diesen Situationen auszuweichen.


    Bisher habe ich mich immer nur vor meinen Hund gestellt und versucht, die anderen zu blocken oder festzuhalten. Ich probier das mal aus, dass ich mich furchteinflössender verhalte und aktiver vorgehe, also z. B. einen Schritt auf diesen Hund zu mache mit ausgestreckter Handfläche. Die Variante gefällt mir.

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