Was ist Trauer und warum trauern wir?

  • Wahrscheinlich kann niemals ein anderer Hund (bzw. ein anderes Pferd) den eigenen irgendwie ersetzen. Es bleibt halt immer dieser eine spezielle Hund bzw. dieses eine spezielle Pferd....

    Genau so ist es. Zum Glück hat ein Herz aber Platz für viele Lebewesen und Persönlichkeiten und nicht nur für eine(s).


    Ali war mein erster komplett eigener Hund. Als ich merkte, dass seine Zeit fast zuende ist, hatte ich das Gefühl daran kaputt zu gehen. Inzwischen ist Ali fast ein halbes Jahr tot und es gibt noch immer viele Momente, in denen es einfach nur unsäglich weh tut. Als Bones mit vollem Galopp in mein Leben rannte, dachte ich eigentlich, ich würde es bei einem Hund belassen.


    Bones ist - zum Glück - ganz anders als Ali, aber dieser kleine Schleimbolzen hat mich innerhalb einer Stunde so um die Pfote gewickelt, dass ich immerzu an ihn denken musste und zweieinhalb Monate später endlich aufgab und den Buben aufnahm.


    Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht, aber es ist kein Verrat sich neu zu verlieben und einen neuen Platz in seinem Herzen zu vergeben.

  • Wahrscheinlich kann niemals ein anderer Hund (bzw. ein anderes Pferd) den eigenen irgendwie ersetzen. Es bleibt halt immer dieser eine spezielle Hund bzw. dieses eine spezielle Pferd....

    Kein Hund / Pferd / Mensch... soll den anderen "ersetzen" !!!


    Das zu erwarten wäre absolut fies dem kommenden gegenüber, denn die Messlatte kann der nicht erreichen.


    Ich glaube schon, dass in dem Herzen eines Tierfreundes genug Platz ist für ein weiteres Tier, ohne dass der verstorbene sich mit dem Nachfolger einen Streit um den Platz liefern muss...


    Ich glaube, dass meine verstorbenen Tiere es "abnicken" würden, meine Wahl für "gut bis sehr gut" befunden würden und sich, wo immer sich ihre Seelen aufhalten, freuen, dass ich nicht so unglücklich bin, dass ich mich weiterem Glück unempfänglich geben würde.


    "Ersetzt" wird hier niemals irgendwer.


    Aber das Leben geht weiter und ich mag mich lieber an der Zukunft freuen als in der Trauer des Vergangenen zu vergehen.

  • Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht

    Das ist ja auch eine sehr individuelle Sache.
    Mir selbst geht es so, dass ich Wochen und Monate brauche, bis ich anfange, nach einem neuen Hund zu suchen. Von anderen HH weiß ich, dass sie nach ein paar Tagen schon "umschalten" können.


    "Ersatz" ist der nächste Hund für mich nie. Deswegen brauche ich auch diese Zeit, um Abstand zu gewinnen und mich auf "wieder ganz anders" einlassen zu können. (Ich habe ja immer "Wundertüten" aus dem Tierschutz.)

  • Das ist ja auch eine sehr individuelle Sache.Mir selbst geht es so, dass ich Wochen und Monate brauche, bis ich anfange, nach einem neuen Hund zu suchen. Von anderen HH weiß ich, dass sie nach ein paar Tagen schon "umschalten" können.


    "Ersatz" ist der nächste Hund für mich nie. Deswegen brauche ich auch diese Zeit, um Abstand zu gewinnen und mich auf "wieder ganz anders" einlassen zu können. (Ich habe ja immer "Wundertüten" aus dem Tierschutz.)

    Ja, das ist es, so individuell.
    Keine Ahnung, ob es hier einen Thread zum Thema "Ersthund leider gegangen, ab wann soll ich für den Zweithund einen neuen Kumpel suchen" oä gibt- hier ist es jedenfalls seit Montag so. Wir mussten unsere ältere Hündin gehen lassen, und nun trauert die "kleine Schwester", und ich weiß nicht, was zu tun ist.
    Sicher nichts übers Knie brechen, dazu neigen wir auch nicht.
    Kein anderer Hund kann für die zweite Hündin den Verlust "ersetzen", für uns sowieso nicht.
    Aber das Herz müsste sich ja doch öffnen dürfen für einen zweiten Hund, da die Zurückbleibende nicht leiden soll.
    Momentan tut sie das und macht Sachen, erwartet und sucht ihre Schwester, das zerreisst einem fast das Herz.

  • Kein anderer Hund kann für die zweite Hündin den Verlust "ersetzen", für uns sowieso nicht.

    Ist Abwägungssache.
    Wenn das Üps eventuell Einzelhund-Allüren bekommen könnte, wäre ein schneller Zweithund möglicherweise sinnvoll.
    Weiß aber nicht, ob Euer Herz schon wieder so offen ist.

  • Hi!


    Es tut gut zu lesen, dass man nicht allein dasteht mit seiner Trauer um "Nur Hunde" bzw. "Nur Tiere"!!


    Wir mussten Neo letztes Jahr Anfang August mit fast 13 Jahren gehen lassen, weil er einen Hirntumor hatte. Und nur 10 Monate später mussten wir uns von John-Boy verabschieden, weil er ein Fibrosarkom im Unterkiefer hatte. Auf einmal war alle so still. Bei Neo hat Schoko eine Woche fast nur unter dem Esstisch gelegen. Da war aber noch sein kleiner Bruder da. Als John-Boy dann nicht mehr war, hat er nicht mehr gefressen, ganz viel gewinselt und wollte nicht mehr so recht raus. Und wenn er im Garten war, hat er sich auf die Stelle gelegt, wo wir John-Boy begraben haben. Da kam zu unserer eigenen Trauer auch noch die Sorge um Schoko.


    Nach 4 Wochen haben wir uns dann entschieden, einen neuen Kumpel zu uns zu nehmen. Nicht als Ersatz, sondern als neuen Freund, Begleiter... Pax ist jetzt seit 6 Wochen bei uns und hat ganz viel Sonne und Lebensfreude mitgebracht. Schoko frisst wieder, tobt mit dem Kleinen und ist wieder fast der Alte.


    Ich weine immer mal wieder. Wenn Pax sich ankuschelt, kommen mir ganz oft die Tränen, weil ich die anderen beiden so vermisse!! Und gleichzeitig kann ich mich so an diesem verrückten Wirbelwind erfreuen.


    Mein Freund wollte eigentlich keinen Hund mehr, weil es ihm so weh tut, wenn sie krank werden und dann gehen müssen. Aber die Zeit bis dahin ist so wunderschön und kostbar!!!


    Ich wünsche allen viel Kraft, die in geliebtes Tier gehen lassen mussten/müssen!!!

  • Hi!


    Es tut gut zu lesen, dass man nicht allein dasteht mit seiner Trauer um "Nur Hunde" bzw. "Nur Tiere"!!

    ja, da geb ich dir absolut Recht... ich habe auch das Gefühl so wirklich nachvollziehen können das nur Leute die selber einen Hund haben bzw. hatten.

  • ja, da geb ich dir absolut Recht... ich habe auch das Gefühl so wirklich nachvollziehen können das nur Leute die selber einen Hund haben bzw. hatten.

    da sind es nicht mal alle. Viele haben ja keine so enge intensive Beziehung. Für mich sind meine Tiere meine Nummer 1, meine Familie, zum Teil wohl auch ein Kinderersatz, das ist dann schon anderes als bei einem Hofhund...

  • da sind es nicht mal alle. Viele haben ja keine so enge intensive Beziehung. Für mich sind meine Tiere meine Nummer 1, meine Familie, zum Teil wohl auch ein Kinderersatz, das ist dann schon anderes als bei einem Hofhund...

    ja stimmt.. allerdings sind diejenigen die ich kenne halt eher alle so drauf wie wir

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