Hündin warnt nicht (ausreichend?)
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Halli hallo!
Ich bräuchte mal wieder eure Hilfe :-) heute geht es um Kira, unsere Malinoishündin.
Erstmal ein paar Infos: ihre Vorbesitzer haben sie direkt vom Züchter übernommen und wuchs danach Zwingerhaltung auf; beim Züchter hat sie sich wohl auch bis zum 5. Lebensmonat mit mehreren erwachsenen Hunden einen Zwinger geteilt. In der Familie der Vorbesitzer wuchs sie dann mit einer älteren Schäferhündin auf und auf dem Hundeplatz war sie auch regelmäßig. Sie hat sich aber - laut Aussage der Vorbesitzer - "ihre" Hunde schon immer ganz genau ausgesucht. Mit 5 Jahren haben wir sie dann übernommen und somit lebt sie nun seit etwas mehr als einem halben Jahr bei uns. Als sie zu uns kam war sie ziemlich gestresst und wusste gar nicht, wohin mit sich. Ruhig liegen bleiben ging gar nicht. Daran haben wir dann gearbeitet und es ist auch deutlich besser geworden, trotzdem gibt es aber in der Hinsicht noch einiges zutun. Nach ein paar Tagen bei uns hat sich herausgestellt, dass sie leinenaggressiven Hunden gegenüber selbst sehr aggressiv ist, was mein Arm auch mehrmals zu spüren bekommen hat
daraufhin haben wir erstmal an der Leinenpöbelei gearbeitet. Viel Clickertraining, Gegenkonditionierung etc. und das haben wir auch gut in den Griff bekommen. Wenn uns im Freilauf andere Hunde begegnen, will sie meistens erstmal zu jedem hin - ganz besonders wenn sie sieht, dass Tyler hin darf - und ist auch sehr verspielt, sofern sie ihr Gegenüber denn mag. Allerdings leine ich sie immer an, da sie meines Erachtens nach sehr undeutlich kommuniziert und ich sie nicht einschätzen kann.
Da wären wir auch schon bei unserem Problem. Da sie zwar generell Hundekontakt möchte, ich aber von Anfang an wusste, dass sie sich nicht mit allen Hunden verträgt, hab ich sie nicht wahllos zu anderen Hunden hingelassen, sondern hab mir sehr souveräne, höfliche, gut sozialisierte Hunde rausgesucht, die sehr gut "Hund sprechen", notfalls auch mal einstecken können und sich nicht beeindrucken lassen. Keinen der Hunde mochte sie. Sie war zwar immer erstmal scharf darauf, den anderen kennenzulernen und hat ihn beschnuppert, hat aber dann entschieden, dass er ja doch doof ist und schon hing sie am Hals des anderen Hundes. Es gibt bei ihr kein Knurren, Zähne zeigen oder Wegschnappen, Ignorieren etc. sondern es wird sofort zugebissen. Sie erstarrt zwar kurz, legt aber in Bruchteilen einer Sekunde schon los und stürmt - auch wenn sich der andere bereits entfernt - notfalls sogar nochmal hinterher und haut ein zweites Mal drauf. Allerdings kann man ihr Erstarren nicht wirklich als Warnung betrachten, da sie das ebenfalls macht, wenn sie den anderen Hund gut findet und zum Spiel auffordert. Andere, etwas "undeutlichere" Anzeichen wie ihr Gesichtsausdruck, Schnurrhaare oder eine Gewichtsverlagerung etc. verändern sich auch nicht, weder kurz vor dem Angriff als auch kurz vor dem Spiel. Sie verhält sich in beiden Situationen identisch.
Mir ist auch aufgefallen, dass Beschwichtigungssignale und distanzvergrößernde Signale entweder ignoriert oder nicht verstanden werden; sie nimmt sich beim Spiel erst zurück, wenn der andere Hund laut und deutlich wird. Obwohl sie aber auch da ihre Defizite hat und vieles anscheinend missversteht. Eines Abends kam die Nachbarshündin freilaufend um die Ecke und stand direkt vor ihr. Ich ließ ihre Leine fallen und sie haben sich beschnuppert. Die Hündin machte dann eine Spielaufforderung, sie erwiderte, andere Hündin wuffte spielerisch und Kira ging auf sie los. Das spielerische Bellen hat sie offensichtlich überhaupt nicht verstanden. Am nächsten Tag haben sie sich nochmal getroffen und da war dann alles wieder vergessen und sie haben zusammen gespielt
Und das obwohl die Nachbarshündin eigentlich auch so ein nervöses Ding ist.
Da sie früher regelmäßig Hundekontakt hatte, verstehe ich nicht bzw. kann ich mir nicht vorstellen, dass sie einfach nicht kommunizieren kann. Warum ist sie denn immer in null Komma nix auf 180 und weiß sich nur mit Gewalt zu helfen?
Ich zwinge sie ja auch nicht in die Situation. Es ist immer ihre Entscheidung (gewesen), ob Sie Interesse hat(te) und hin möchte oder nicht. Ich entscheide nur, ob sie darf oder nicht.
Ich weiß, es ist aus der Ferne schwer zu beurteilen, aber wie denkt ihr denn darüber? Ich bin ja nun mal kein Hund, wie soll ich ihr denn da die hündische Kommunikation beibringen?
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Bist du dir sicher, dass das Spielen das sie zeigt wirklich spielen ist und nicht das sogenannte fiddle about?
"Aber der freut sich doch so" | querpfotenIch habe meine Hündin anfangs bei Hundebegegnungen nicht genügend unterstützt (Hundeschule: die regeln das unter sich...) sodass meine Hündin zwischenzeitlich auch dazu neigte sehr schnell und relativ unvermittelt andere Hunde abzuschnappen, die in ihre Nähe kamen.
Mittlerweile erspare ich ihr die allermeisten Fremdhundkontakte, die ihr eh absolut nicht nützen. Vor allem die Kontakte, bei denen die Hunde frontal aufeinander zugehen sind hier schwierig. Wenn es zu Kontakt kommt, bleibe ich dabei, achte auf ihre Körpersprache und greife ein, wenn sie beginnt einzufrieren und sich abzuwenden. Mit viel Training ist diese Zeitspanne vom Hinsetzen über abwenden, einfrieren, Lefze ziehen usw. schon wieder deutlich länger geworden und gerade das Knurren bestärke ich sehr, wenn sie es zeigt, einfach weil die meisten anderen Hunde das sehr gut verstehen.Wenn du Hundekontakte für sie möchtest, würde ich mich persönlich eher mit anderen Menschen und Hunden treffen und gemeinsam spazierengehen. Anfangs eventuell auch angeleint und ohne Kontakt.
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Bist du dir sicher, dass das Spielen das sie zeigt wirklich spielen ist und nicht das sogenannte fiddle about?
Hmm, schwer zu sagen. Könnte schon sein, allerdings könnte ich das in ihrem Fall auch nicht deutlich vom Spielen unterscheiden, da sie sich auch tagtäglich bei Tyler so verhält, wenn sie mit ihm spielt. Und mit ihm ist es tatsächlich Spiel, da ist sie auch nicht unsicher oder so. Sie macht da in ihrem Verhalten wirklich keine Unterschiede.
Mit viel Training ist diese Zeitspanne vom Hinsetzen über abwenden, einfrieren, Lefze ziehen usw. schon wieder deutlich länger geworden und gerade das Knurren bestärke ich sehr, wenn sie es zeigt, einfach weil die meisten anderen Hunde das sehr gut verstehen.
Ich würde sooo gern ein Schnappen oder Knurren bestärken, oder überhaupt irgendeine Warnung, aber das zeigt sie einfach nicht.
Ich glaube, ich hab sie auch seit sie bei uns ist generell noch nie Knurren gehört.
Wenn du Hundekontakte für sie möchtest, würde ich mich persönlich eher mit anderen Menschen und Hunden treffen und gemeinsam spazierengehen. Anfangs eventuell auch angeleint und ohne Kontakt.
Das haben wir einmal versucht. Wir waren ca. eine dreiviertel Stunde unterwegs, mit mir und dem anderen Besitzer zwischen den Hunden, bis der andere Besitzer den Platz mit seinem Hund getauscht hat, so dass nur noch ich dazwischen war. Danach gingen wir noch eine knappe halbe Stunde, bis wir die Hunde mit ausreichend Abstand haben nebeneinander laufen ließen. Daisy, die andere Hündin, hat sich kein bisschen für Kira interessiert und Kira lief ganz entspannt schräg neben Daisy, immer noch mit Abstand dazwischen. Urplötzlich drehte sich Kira zu Daisy und stürzte sich auf sie. Sie wurde weder von Daisy provoziert - die hat sie ja nicht mal angeschaut - noch hab ich sie zu einer gewissen Nähe zu ihr gezwungen. Wir waren alle völlig perplex.
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Schlagt mich, wenn ich Quatsch rede, aber ist so eine "kurze Zündschnur" nicht evtl. einfach rassetypisch?
Welche User haben denn hier noch gleich Malis?
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Mali jetzt nicht, aber eine Schäferhündin, die auch ohne jede Vorwarnung mit eindeutiger Beschädigungsabsicht zu beißt. Außer ihre drei anderen Hundekontakte kommt sie an keinen anderen Hund mehr dran. Und auch bei ihren drei "Freunden", wobei sie auch mit dem einem zusammenlebt, müssen wir ein Auge drauf haben. So einmal im Jahr knallt es und dann bleibt sie mal wieder ein paar Tage nur angeleint, da sie auch extrem "nachtragend" ist. Sie benötigt ca. 1-2 Tage, bis sie den Vorfall vergessen hat.
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Schlagt mich, wenn ich Quatsch rede, aber ist so eine "kurze Zündschnur" nicht evtl. einfach rassetypisch?
Welche User haben denn hier noch gleich Malis?
Ja, geduldig wie ein Molosser wird sie nie werden
Mali jetzt nicht, aber eine Schäferhündin, die auch ohne jede Vorwarnung mit eindeutiger Beschädigungsabsicht zu beißt. Außer ihre drei anderen Hundekontakte kommt sie an keinen anderen Hund mehr dran. Und auch bei ihren drei "Freunden", wobei sie auch mit dem einem zusammenlebt, müssen wir ein Auge drauf haben. So einmal im Jahr knallt es und dann bleibt sie mal wieder ein paar Tage nur angeleint, da sie auch extrem "nachtragend" ist. Sie benötigt ca. 1-2 Tage, bis sie den Vorfall vergessen hat.
Weißt du, was bei deiner Hündin der Auslöser dafür war? Und was sie damit bezwecken möchte?
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Das wäre schön, wenn wir das wüßten. Wir haben sie erst mit 5 Monaten bekommen. Das Muttertier hat ihr als Welpe den Kiefer gebrochen. Züchter wollte einschläfern. TK nicht. Sie haben sie übernommen, operiert und dann kam sie zu einer Hundetrainerin, die sie dann an meinen Mann weitervermittelt. Bei dieser Trainerin waren wir dann auch in der Huschu. Sie hat über Wochen mit anderen Hunden gespielt und man dachte, super jetzt hat sie kapiert. Und dann aus heiterem Himmel hat sie die anderen angegriffen. Es geht immer unheimlich schnell und ohne Vorwarnung. Kein Fell aufgestellt, keine Lefze hochgezogen, kein Knurren, kein, der Situation aus dem Weg gehen. Es ist ihr auch egal, ob der Hund größer bzw. kräftiger ist. Sie läßt auch nicht mehr los. Sie verbeißt sich so dermaßen, das wir nicht nur einmal den Kiefer aufhebeln mussten. Sie hört zum Glück sehr gut, so das wir sie bei Fremdhundesichtung, sofort anleinen können. Mit ein wenig Ablenkung in Form von Leckerchen oder das Tragen eines Gegenstandes, kann man mit ihr auch recht nah an anderen Hunden vorbei gehen. Wir haben irgendwann halt entschieden, das sie anscheinend keine fremden Hunde mag und sie anscheinend auch nicht braucht, und deshalb gibt es auch keinen Fremdhundekontakt mehr. Sie kann halt anscheinend nicht damit umgehen.
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Wir haben unsere Dobermannhündin seit Welpenalter an und sie war von der ersten Sekunde an so.
Hier gibt es kein Lefzen hochziehen, Knurren, Abschnappen und dann zubeißen, sondern wenn dann gibt es 0,2 Sekunden erstarren, zubeißen und eventuell wird im Nachgang noch geknurrt!
Anfangs hat uns das auch ziemlich überfordert und sicher haben wir bestimmte Situationen auch bestärkt, weil wir dachten Hundekontakte wären wichtig und gut.
Mittlerweile wissen wir gut damit umzugehen. Wenn wir Hundekontakt wollen (weil wir bspw. mit Freunden wandern gehen) dann gibt es mindestens 20 Minuten reinen Leinenspaziergang ohne direkten Kontakt. In der Zeit kann ich an sehr subtilen Anzeichen genau erkennen, ob sie den anderen Hund leiden kann oder nicht.
Kontakt ohne Leine gibt es nur, wenn der andere Hund nicht zu verspielt distanzlos ist, in etwa ihre Gewichtsklasse hat und sie vorab keine negativen Anzeichen gezeigt hat. Ansonsten bleibt sie einfach an der Leine.
Im Endeffekt hat sich dabei nämlich ganz klar rausgestellt, dass sie eigentlich gar nicht spielen will. Wir haben wenige gute Hundekontakte und mit denen wird eher mal ein bisschen zusammen gerannt, oder gemeinsam gebuddelt, oder an Gräsern geshcnüffelt, aber aus dem Tobealter ist sie einfach raus (brauchen die meisten Gebrauchshunde mit der Zeit einfach nicht mehr).
Ihr habt da halt einen Gebrauchshund, der fürs Arbeiten gezüchtet ist. Mittlerweile kenne ich einige Hunde, die ähnlich drauf sind. Das hat nichts mit schlechter Kommunikation zu tun, sondern die meisten Menschen empfinden heutzutage halt das spielerische, kindliche, sehr langsame Kommunkationsverhalten von Begleithunden etc. als normal. Gebrauchshunde sind halt etwas anders...
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Du könntest hier mal noch nach Tipps und Erfahrungen fragen Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden
(Ja, dort sind auch Halter von nicht vollständig unverträglichen Hunden willkommen wurde mir gesagt.)
Und bei geplanten Zusammenführungen sollte sie wohl einen Maulkorb tragen. -
Ich bin auch der Meinung, dass das kein "Sonderfall" ist, sonder sehr ausgeprägtes rassetypisches Verhalten.
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