Hündin warnt nicht (ausreichend?)
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@Murmelchen und @JarJarBinks, wie sehen denn die Warnungen bei euren Hunden aus? Ich gehe die Situation danach auch immer zig Mal im Kopf durch aber ich sehe einfach nichts
Da steht einfach ein Hund, der sowohl bei friedlichen als auch bei nicht so friedlichen Begegnungen steif und ausdruckslos da steht, immer mit der selben Körpersprache, und sich dann innerlich sehr schnell entscheidet, wie als Nächstes vorgegangen wird. Also freundlich oder eben nicht.
@Murmelchen, auf deine Frage: Sie ist immer erstmal sehr interessiert an anderen Hunden und möchte hin. Dazu hätte ich wieder ein gutes Beispiel parat
Vor ca. 2 Monaten war ich mit ihr auf dem Feld und hab ein bisschen UO und Suchspiele gemacht, hatte sie dabei an der Schleppleine. Neben dem Feld war ein Feldweg, auf dem jemand in unsere Richtung gelaufen kam. An fremden Menschen ist sie nicht interessiert, also hab ich sie auch nicht an die kurze Leine genommen oder bin weiter ins Feld rein. Als der Mensch dann hintenrum an uns vorbei gelaufen ist, ist Kira plötzlich dorthin gerannt. Ich war zwar erstmal überrascht und hab zu mir selbst gesagt "Was soll das denn jetzt?", blieb aber ziemlich desinteressiert und wollte sie halt einfach abrufen. Tja, ich drehe mich also um und da stand auf einmal die Malihündin, die bei uns in der Straße wohnt, mit der ich sie im Übrigen nie bewusst zusammen gelassen hätte, weil die auch nur bedingt verträglich und zudem auch absolut nicht ausgelastet ist. 2x täglich 20 Minuten Spaziergang an der Flexileine und den Rest des Tages ist sie im Hof an einer 10 Meter Leine angebunden und kläfft entweder alles an was sich bewegt oder jault vor der Haustür. Zwischen Feld und Feldweg wachsen recht hohe Gräser und dadurch hab ich die Hündin nicht kommen sehen. Die Halterin war auch nicht die, die den Hund sonst immer ausführt, also hab ich nicht damit gerechnet, dass da die Hündin kommt. Naja, die beiden stehen sich also gegenüber, beschnuppern sich kurz an der Schnauze, woraufhin Kira sich - wie immer - versteift. Nach 0.5 Sekunden schlabbert sie ihr 2 mal kurz über die Leftzen und macht dann eine Spielaufforderung. Naja, daraufhin hab ich mir aber die Leine genommen und sie zu mir gerufen, da die andere Hündin nicht wirklich interessiert war.
Mit Fremdhundekontakt meine ich übrigens auch kein ständiges Spielen und Toben (obwohl sie das definitiv gerne macht) mit wildfremden Hunden und 3 mal täglich neue Hunde kennen lernen. Aber wenn Sie Kontakt möchte, und wenn es nur "langweiliges" gemeinsames Spazierengehen oder Beschnuppern ist, dann würde ich ihr das gern ermöglichen. Nur es geht halt momentan leider nicht, da ich nie weiß, wie sie reagieren wird. Wie gesagt, es ist völlig in Ordnung, dass sie nicht jeden Hund mag; mir geht es einfach nur um die Kommunikation. Es lässt sich ja auch leider nicht vermeiden, dass andere Besitzer ihren Hund a'la der tut nix frei auf meine Hunde zulaufen lassen. In solchen Situationen darf sie auch gerne mal abschnappen oder laut werden, aber dieses sofortige Zubeißen will ich einfach nicht. Und die anderen Hunde kann ich auch nur bedingt abblocken, da ich gleichzeitig eine sich nach vorne stürzende, beißende Kira kontrollieren muss.
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Hinrennen wollen heißt nicht, dass sie den Kontakt wirklich wollen... Häufiger Trugschluss leider.
Hildes Warnen sieht man an ihren Augen. Sonst an "nichts". (Also schon, ich kenne sie und merke wenn ihre Energie/Laune sich ändert. Aber objektiv "messbar" sind nur die Augen, die etwas dunkler werden und "den Blick" haben. Und sie warnt auch nicht lange. Aber sie kommuniziert sauber.
Ich kenne zwar nicht Massen an Malis aber einige - kommunizieren tun die alle sauber. Einige haben nur einfach keinen Bock auf Artgenossen. Andere haben bzgl Sozialverhalten leider auch nicht genug Erziehung.
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Hinrennen wollen heißt nicht, dass sie den Kontakt wirklich wollen... Häufiger Trugschluss leider.
Aber was denn dann?
Ginge es jetzt z. B. um einen leinenaggressiven Hund, der sich in die Richtung des anderen Hundes stürzt, oder auch um einen generell unverträglichen Hund, der andere Hunde einfach vertreiben will, würde ich dir sofort zustimmen, aber da sie ja nicht komplett unverträglich ist und sie sich zum Teil auch für den anderen interessiert, würde ich das grundsätzlich schon erstmal als gewollte Kontaktaufnahme deuten.
Hildes Warnen sieht man an ihren Augen. Sonst an "nichts". (Also schon, ich kenne sie und merke wenn ihre Energie/Laune sich ändert. Aber objektiv "messbar" sind nur die Augen, die etwas dunkler werden und "den Blick" haben. Und sie warnt auch nicht lange. Aber sie kommuniziert sauber.
Wie reagiert sie denn danach?
Ich kenne zwar nicht Massen an Malis aber einige - kommunizieren tun die alle sauber. Einige haben nur einfach keinen Bock auf Artgenossen. Andere haben bzgl Sozialverhalten leider auch nicht genug Erziehung.Ich hab nochmal über Alina's Theorie nachgedacht und denke, dass die Erziehung, sowie ihre Erfahrungen tatsächlich eine große Rolle spielen. Da sie die wichtigste Phase überwiegend im Zwinger und Garten verbracht hat und danach als Ersthund zu einer sehr jungen, unerfahrenen Halterin kam, macht ihr Verhalten schon Sinn. Vermutlich wurde auch nie eingegriffen.. Die Halterin meinte damals zu mir, dass "sie halt ein sehr dominanter Hund ist, der immer Alpha sein will".
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Ich habe leider nicht viel Zeit gerade - aber auf den ersten Punkt kann ich schon mal kurz eingehen.
Dass der Hund hinrennt heißt erstmal nichts weiter, dass ihn ein Reiz triggert - nicht, dass der positiv ist. Klar gibts Hunde, die sich auf alles, was vier Beine hat stürzen um zu verletzten, aber bei weitem nicht alle, die mit Hundebegegnungen überfordert sind oder sie nicht mögen, greifen dann ausschließlich zur haudrauf Methode.
Es kann einfach sein, dass sie nie gelernt hat, dass sie gar nicht erst hinmuss. Dass sie auch Frieden hat, wenn sie einfach bei ihrem Menschen bleibt. Malis sind nun nicht gerade die Rasse, die das genetisch mitbringen, bei einem Konflikt neutral zu bleiben ;-) dass sie erstmal hinrennt heißt also nicht, dass sie das zwingend gut findet. Auch fiddeln zB wird oft als "Freude" oder "Spiel" fehlinterpretiert. Kann auch gut sein, dass sie wenn sie merkt, sie kriegt damit nicht ihren Frieden dann eben zu Fight greift. Das sind dann oft die berühmten "aber zuerst haben sie noch kurz gespielt" Momente.
Sie hat wohl nie vermittelt bekommen, zu anderen Hunden nicht nur nicht zu dürfen, sondern eben auch nicht zu müssen. Wenn sie die Lernerfahrung gemacht hat, dass Hundebegegnungen so aussehen, dass sie halt mal macht und aus ihrer Sicht mit ihrem Verhalten jeweils zum Erfolg kommt, ist das erstmal was total normales. Malis können herrlich neutral sein - müssen sie aber vom Mensch lernen.Aber im Internet mit der subjektiven Beschreibung ist es auch etwas Glaskugelleserei finde ich. Lass doch mal wen drauf gucken, der wirklich Ahnung von Hunden und ihrem Ausdrucksverhalten hat - auch wenn das nicht allzuviele Menschen sind, mMn, ein paar gute gibts auf jeden Fall. Ich glaube dass die Lösung deines Problems erst mit der richtigen Anamnese - nämlich live und in Farbe und mit fachkundigem Blick gefunden werden kann.
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Sie hat wohl nie vermittelt bekommen, zu anderen Hunden nicht nur nicht zu dürfen, sondern eben auch nicht zu müssen. Wenn sie die Lernerfahrung gemacht hat, dass Hundebegegnungen so aussehen, dass sie halt mal macht und aus ihrer Sicht mit ihrem Verhalten jeweils zum Erfolg kommt, ist das erstmal was total normales. Malis können herrlich neutral sein - müssen sie aber vom Mensch lernen.
Ich denke, das kommt der Sache recht nah. Die Vorbesitzerin sagte, dass "sie mit anderen Hunden spielen durfte, aber nicht immer, so dass sie hätte lernen müssen, dass sie zwar im Großen und Ganzen spielen darf, aber nur wenn sie (die Halterin) das möchte". Was sie da wie trainiert hat weiß ich nicht, aber es hört sich irgendwie schon so an, als hätte sie ihr überwiegend beigebracht, dass man zu anderen Hunden hin sollte, weil da meist Action geboten ist.
Und bzgl. jemanden draufschauen lassen: Ja, puh.. liebend gerne, aber ich weiß nicht, wo ich so jemanden finde
auf unserem Hundeplatz konnte mir leider auch niemand helfen, aber ich werde mal beim örtlichen Schäferhundverein anfragen, vielleicht findet sich da jemand. Ich hatte mir ja direkt am Anfang einen (eigentlich zwei) Trainer zu Rate gezogen wegen ihrer Leinenaggression. Trainer Nr. 1 fuhr die Dominanzschiene, Rappeldose um den Hund rauszureißen, erzählte von Alpha, Rankreduktion, nix mehr auf die Couch weil erhöhte Position bla bla blubb... Trainer Nr. 2 arbeitet nach CumCane und der meinte, dass sie ein generell unsicherer Hund mit geringer Impulskontrolle und Frustrationstoleranz ist, was allerdings offensichtlich und mir auch schon vorher bewusst war. Andererseits stolziert sie aber im Freilauf (sobald ein Hund am Horizont auftaucht rufe ich sie natürlich ab und leine sie an) wie ein arroganter Gockel durch die Gegend, markiert alle 10 Meter, entfernt sich recht weit und dreht sich erst nach einer halben Ewigkeit mal nach mir um etc., wo ich mich ab und zu frage, ob sie denn wirklich so unsicher ist
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Ich dachte auch eher an tatsächlich erfahrene Leute, wie nen Baumann oder halt die Hand voll anderer. Ich hab schon so komische Einschätzungen von Feld, Wald, Wiesen Trainern gehört zu Hunden (und auch von Hundeplätzen), dass ich da kein Vertrauen rein legen würde.
Ist sicher mal einmal ne INvestition an Zeit und Geld, allerdings wenn man danach dann alles hat, was man braucht ist es im Vergleich auch besser als ewig rumdoktorn mit Menschen, die sich sicher redlich bemühen, aber nicht wirklich Ahnung haben.Rumgockeln widerspricht übrigens Unsicherheit nicht per se.
Auf deine Frage 2: "Was passiert danach" - es hängt davon ab wer das Gegenüber ist. Wenn das Gegenüber ihr unverhätnismäßig oder gar hysterisch rüberkommt, dann muss ich sie runtertakten sonst könnte ihre Reaktion auch mal ein Loch machen. Bei allen anderen Arten von Hunden löst sie eigentlich immer über Rennen, Spiel oder wenn ihr ein souveräner Hund begegnet, der das auch körperlich umsetzen könnte, dann ist sie die Ruhe in Person und macht - gar nix.
Runtertakten geht hier mit einem leisen Ssssss - dann macht sie zwar weiter, aber moderater oder wendet sich dann einfach ab. Musste sie halt von mir lernen. Und ja - sie hat auch gelernt, dass man andere Hunde grundsätzlich erstmal ignoriert, vor allem, wenn man sie nicht kennt.
Und zum letzten Zitat: "Ein Hund der Alpha sein will" ist schon eine so krude Aussage, dass du davon ausgehen kannst, dass sie alles aber das nicht ist (und Dominanz gibt es nur situativ und nicht als Charaktereigenschaft). Echte Führungspersönlichkeiten haben keine Harakiri Aktionen nötig, schießen sich nicht unüberlegt in Situationen, sondern behalten den Überblick und agieren vergleichsweise deutlich weniger als der Rest der Bande.
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Ich schliesse mich an.
Zur Beurteilung des Hundes bitte einen wirklich fähigen Meschen hinzuziehen. Und vor allen Dingen jemanden, der einen Mali nicht nur aus einem Forum kennt, sondern wirklich rassekundig ist.Der UMGANG mit dem Hund und das erkennen seines Wesens ist das eine, die Erziehung, wie trainiere ich was, ist das andere.
Ich als Malis nur vom Sehen kennende, meine ich dass es Hunde sind, die eine besondere Klarheit vom Besitzer benötigen. Und einen sehr selbstsicheren Besitzer brauchen, damit sie sich anschliessen und nicht "übernehmen". Ich kann mir denken, dass dein Hund gar nicht so unsicher ist, wie prognostiziert wird. Sondern einfach noch nicht im Leben steht. Viele Aussagen von dir deuten auf einen im Wesen an sich festen Hund hin (Glaskugel...., deshalb raufgucken lassen!)
Die Frusttoleranz un Impulskontrolle hingegen muss ausgebaut werden, aber das geht ja, dauert halt seine Zeit. (und hier kann jeder sehr gute Trainer, der gewaltfrei trainiert helfen!!!)
Ich finde es toll, dass du dich des Hundes angenommen hast.Wieder ein Hund mit nem 6er im Lotto.
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Ach noch was :
Man kann auch nach dem Baukastenprinzip vorgehen.
Von einem Trainer holt man sich das Know How, wie ich trainiere, ohne Ablenkung
Vom Begutachter lasse ich das Wesen des Hunde begutachten
Bei Hundeclub 3 übt man wieder was anderes/zum Beispiel einen Hundesport.Also man muss nicht irgendwo in Deutschland den Spitzentrainer suchen und wöchtentlich hinfahren und einen Haufen Geld ausgeben, aber punktuell einmal hinfahren sollte doch evt. möglich sein, dann hättest du Klarheit und eine Ziel vor Augen.
Man sucht sich einfach Experten in den jeweiligen Teilbereichen und einen Rasseexperten und fügt selbst zusammen.
Ich habe gute Erfahrungen damit. -
Zum Thema Baumann: ich gehöre ja nun eher zur Wattebausch-Fraktion, daher wäre er in dem Kontext nicht mein erster Gedanke gewesen, aber ich bin ja für alles offen
Er ist am Wochenende bei uns in der Nähe, aber zum Seminar kann ich leider nicht. Nur zum Vortrag hätte ich Zeit. Ich werd' ihm wohl mal schreiben und fragen, ob er vielleicht nach dem Vortrag ein paar Minuten Zeit hätte und sich die Madame anschauen kann. Wen würdest du denn noch empfehlen? Eventuell gibt es ja jemanden, der nicht ganz soweit weg ist. Momentan ist es bei mir zeitlich echt schwierig quer durch's Land zu fahren.
Auf deine Frage 2: "Was passiert danach" - es hängt davon ab wer das Gegenüber ist. Wenn das Gegenüber ihr unverhätnismäßig oder gar hysterisch rüberkommt, dann muss ich sie runtertakten sonst könnte ihre Reaktion auch mal ein Loch machen. Bei allen anderen Arten von Hunden löst sie eigentlich immer über Rennen, Spiel oder wenn ihr ein souveräner Hund begegnet, der das auch körperlich umsetzen könnte, dann ist sie die Ruhe in Person und macht - gar nix.
Ja also da hab ich manchmal das Gefühl, dass es bei ihr genau andersrum ist. Auf souveräne Hunde ging sie direkt los, aber bei "normalen" Hunden (weder richtig souverän, noch besonders ängstlich oder hysterisch, dennoch freundlich verspielt) ist sie mehr oder weniger ruhig geblieben. Zu aufgedrehte Hunde passen ihr allerdings auch nicht, da bin ich mir aber ziemlich sicher, dass sie mit solchen Hunden einfach überfordert ist und die mangelnde Impulskontrolle eine Rolle spielt.
Und bezüglich der Unsicherheit: hmm, ich kann's bei ihr echt nicht gut einschätzen. Es gibt oft Situation, in denen sie mir ganz und gar nicht unsicher vorkommt, wie jetzt zum Beispiel bei ihrem Rumstolzieren, aber vielleicht ist das ja auch nur Fassade. Aber es gibt eben auch Situationen, in denen sie sehr unsicher scheint. Beispielsweise dreht sie sich alle paar Sekunden um, wenn hinter uns ein Hund läuft, auch wenn der noch gute 50 bis 100 Meter entfernt ist. Sollte der Hund näher kommen, verfällt sie in Übersprungshandlungen; fängt möglicherweise belanglos an zu schnüffeln oder leicht an der Leine zu ziehen und ihr Umdrehen wird häufiger. Wenn von hinten Radfahrer oder Menschen auf Inlinern kommen, zum Teil auch bei Fußgängern, dreht sie sich ebenfalls ständig um und ihr Gang wird ganz staksig. Geräuschsensibel ist sie auch sehr.
Ich finde es toll, dass du dich des Hundes angenommen hast.
Wieder ein Hund mit nem 6er im Lotto.
Vielen Dank!
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Wo wohnst du denn? Sabine Ditterich aus Hannover nimmt sich auch "Problemhunden" an und ist Malifan.
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