Mantrailing - richtiger Trainingsaufbau/Ablauf

  • Hallo zusammen,


    wie im Titel beschrieben würde mich der "richtige" Trainingsaufbau/ -ablauf beim Mantrailing interessieren. Wobei ich nicht weiß, ob es DEN Richtigen tatsächlich gibt.


    Der Hintergrund meiner Frage: seit jetzt knapp 8 Monaten Trail ich nun auch mit meinem Stunk. Es macht uns beiden sehr viel spaß. Ich möchte allerdings aus verschiedenen Gründen die Gruppe wechseln. Ich habe nun den Ablauf bei 2 anderen Gruppen erleben können und war doch recht überrascht, wie unterschiedlich die Herangehensweise sein kann.


    Die Beschreibung der einzelnen Abläufe.


    Gruppe A:
    -Antrailen: der GA wurde in einer Tüte an eine Mauerecke gelegt. Die VP ging an einer Mauer ein paar Meter gerade aus und versteckte sich hinter der Mauerecke. Der Hund wurde aus dem Auto geholt. Leine am Halsband befestigt. Ca 1Meter vor dem GA wird der Hund auf das Geschirr umgeschnallt. Der Trainer zeigt dem Hund den Artikel. Es herrscht kein Sichtkontakt. VP ruft, oder animiert den Hund auch nicht. Hund rennt an der Wand zur VP. Dort gibt es von der VP eine Belohnung. Das wird quasi so lange wiederholt, bis der Hund weiß was zu tun ist.
    -Training: Ansonsten sieht das Training dem antrailen sehr ähnlich. Die Strecke wird länger, es kommen nach und nach Entscheidungen dazu, es werden "Gemeinheiten" eingebaut. Aber alles recht langsam. Wenn der Hund den Trail überläuft, wird spätestens nach 3-4 Metern dem HF vom Trainer bescheid gegeben. Es sei denn der HF kann seinen Hund schon gut genug lesen um es selber fest zustellen. Möchte der Hund abkürzen, darf er das, solange der HF hinterher kann. "Verläuft" sich der Hund dann, muss er sich selbständig zurück arbeiten. Zeigt der Hund an wo hin er möchte, traut sich aber nicht, wird so lange gewartet bis er doch geht. Wenns ganz schlecht läuft geht man in dem Moment einen kleinen Schritt in die Richtung die der Hund anzeigt, wenn er dorthin guckt. Er wird dann so lange gedrückt, bis er wieder selbständig arbeiten kann.
    Jeder Hund bekommt einen eigenen Trail. Die Hunde warten alle im Auto. Die Traillänge wird kontinuierlich gesteigert. Allerdings gibt es immer wieder kurze Spaßtrails. Der GA wird ausschließlich von der VP berührt. Für jeden Trail ein neuer GA.
    Hier gibt es während dem Trail Infos zur Verbesserung. Die Hunde sollen mitlerweile anzeigen, also sich hinsetzen. Alle, bis auf meiner, machen das. Nach langem überlegen habe ich dem Trainer vorgeschlagen wie wir das bei meinem anfangen können einzubauen. Vom Trainer kam dazu leider kein Vorschlag.


    Gruppe B:
    -Antrailen: der GA wurde großflächig auf dem Boden von der VP ausgebreitet. Die VP ging einige Meter gerade aus und hockt sich sichtbar auf den Boden. Der Hund ist bereits vor Ort. Auf dem GA wird etwas von der Belohnung durch die VP aufgetragen. Hier wird nur wert auf ein Anfangsritual gelegt. Dabei ist es egal ob der Hund umgeschnallt wrid, er ein Halsband an, oder ausgezogen bekommt.... HF zeigt dem Hund den GA. Darauf hin lockt die VP den Hund ganz leise. Belohnung wenn der Hund bei der VP ist. Das wird dann ohne locken, aber mit zb. markierten Steinen wiederholt. Dann ohne Sichtbare Hilfe, sondern nur noch mit zb. verstreuten Blättern. Die Hilfe wird nach und nach reduziert und VP geht zb hinter einen Baum.
    -Training: Das Training ist ähnlich wie in Gruppe A. Es gibt aber 2 Unterschiede. Wenn der Hund anzeigt, wo er lang möchte, aber sich nicht traut, geht man zusammen mit dem Hund schritt für Schritt dort lang, und fragt jedesmal an, ob er ab dann alleine weiter arbeiten kann. Die Hilfe wird immer später angeboten bis keine mehr gefordert wird. Und es wird nicht für jeden Trail ein neuer GA genommen. Sondern gleicher Hund und gleiche VP = gleicher GA. Hier gibt es während dem Trail Infos zur Verbesserung. Am Ende des Tages gibt es für jeden ein Feedback, was gut gelaufen ist, worauf man das nächste mal achten soll und was der Schwerpunkt das nächste mal sein wird. Auch hier sollen die Hunde anzeigen. Der Trainer hat auch Vorschläge und unterschiedliche Möglichkeiten genannt, damit wir es bei meinem Hund langsam aufbauen können.


    Gruppe C:
    -Antrailen: Der Hund kommt aus dem Auto und wird umgeschnallt. Der Trainer hat den GA in einer Tüte in der Hand. Die VP ruft den Hund und rennt weg. Alles laut rufend. VP bleibt ca 10m entfernd stehen und ruft laut und annimiert den Hund zu ihr zu kommen. Der Trainer wartet eine kurze Zeit und hält dem Hund die geöffnete Tüte unter die Nase. Dann darf der Hund zur VP rennen. Das wiederholt sich ähnlich ca 2 mal. Als erstes kommt eine Ecke rein. Danach etwas mehr an Entfernung. Aber alles laut rufend und animierend. Dann folgte eine Pause. Der Trail danach sah dann wie folg aus. Er bekam am Startpunkt etwas von der Belohnung. VP rannte rufend und animierend weg, versteckte sich aber ruhig und sagte auch nix mehr. Trainer wartete eine kurze Zeit. Hund bekam die offene Tüte unter die Nase gehalten und durfte dann suchen. Am Ende dann Belohnung. VP rannte dann noch mal ca 5 Meter weg rief und animierte den Hund. Dann nach "freigabe" vom Trainer Hund und HF rennen zur sichtbaren VP.
    -Training: Es gibt einen Trail für alle Hunde. Es gibt nur einen GA. Der GA ist in einer Tüte. Die Tüte wird unter den Trainern rumgereicht. Diese Gruppe war überrascht, das wir noch keinen negativen Start, oder negatives Ende hatten. Oder das sich unsere derzeitige Traillänge auf ca 300m beläuft und nicht auf über 1000.
    Die Belohnung wird vom HF gegeben. Es wird überwiegend mit dem Hund mitgelaufen, nicht hinterher. Der Hund kann die Spur auch über 30-40 Meter überlaufen. Erst dann wird der HF darauf aufmerksam gemacht. Infos gibt es je nach Trainer. Von dem einen bekommt man welche während dem Trail, von anderen gar keine. Unsichere Hunde werden "Abgesichert" durch einen weiteren Trainer, wenn zb Artgenossen von vorne kommen. Ist der Hund unsicher und traut sich nicht daa lang zu gehen wo er hin will, geht man einfach vor. So lange bis der Hund wieder nach vorne geht.
    Hier sollen die Hunde nicht anzeigen.



    Da mein Hund extrem sensibel ist, hatte er beim ersten Trail bei Gruppe B sich permanent bei mir rückversichert, ob er alles richtig macht. Beim zweiten schon nicht mehr. Trotzdem hat er an dem Tag sehr fettiges Fell gehabt (Stress).
    Bei Gruppe C war er ganz hektisch und hibbelig. Er stand in der Leine und hüpfte überall hin. Ununterbrochenes Gebell. Auch hier fettiges Fell. Zusätzlich hat er nach dem ersten Trail (nach der Belohnung) versucht nach der VP zu schnappen. Und er hat am Abend auch Durchfall bekommen. Alles ist ebenfalls mM nach auf Stress zurück zu führen.


    Wie laufen bei euch die Trails ab? Was ist bei den oben beshcriebenen positiv, oder negativ zu sehen?


    Über eure Meinungen würde ich mich sehr freuen.
    LG Schwabbelbacke

  • Hallo! Es gibt verschiedene Wege die nach Rom führen wie bei vielen im Leben. Ich würde mir das raus suchen wo ich und mein Hund sich am wohlsten fühlen. Besonders wenn ihr es zum Spaß macht :) wir bauen bei den meisten mit mehren geruchsartikeln auf die das Opfer fallen lässt. Am Ende bestätigt das Opfer den Hund mit fütter oder spiel. Nach und nach weniger geruchsartikel und später mehr Strecke. Immer die gleiche Person finde ich nicht sinnvoll. Manche Hunde bei mir werden mit sogenannten anheizen trainiert weil sie zum Beispiel die geruchsartikel ständig zum Spielen nehmen wollen ( oft Junghunde) aber auch nicht mit totalen jeaaaaa aufheizen. Hund sieht Person Weck gehen bekommt geruchsartikel und Kommando. Auch hier nach und nach mehr stecke und auch mal schwerer aber erst soll der Hund verstehen worum es geht. Wichtig ist bei beiden Methoden Rituale umschirren zum Beispiel. Auch nehmen wir nicht nur Wald/ feld sondern oft Wohnsiedlung und später dann Stadt. Wenn der Hund unsicher ist zum Beispiel sich nicht über die Straße traut gehen wir kleines Stück mit meist gehen sie dann allein weiter. Alles in allem ist es aber auch verdammt wichtig das ihr euch wohl fühlt .

  • Wir Trailen wie Gruppe A. Uns gefällt es sehr gut, Robin wird immer konzentrierter bei der Arbeit und ettliche alltägliche Problemchen kann er im Trail teilweise/völlig ausblenden (wenn ich dann am WE direkt nach dem Trail an diesen Arbeite bemerke ich deutliche Verbesserungen, die auch geblieben sind!)
    Stress hat er manchmal am Anfang positiven, wenn er nicht gleich dran kommt. Dann wird ein wenig im Auto rumgebellt.
    Einziger Kritikpunkt ist, dass es für ungeübte bei der frühen Kommentierung schwieriger ist selbst das Verhalten des Hundes zu analysieren. Zumindest ich tue mir schwer konzentriert zu gucken während jemand neben mir losredet. Aber das kriege ich schon noch hin. Robin hat das so dermaßen angenommen diese Art zu trailen, dass ich davon nicht weg wollen würde.


    Ritual ist umschnallen auf Geschirr (das nur für Trails benutzt wird)
    Das Verweisen haben wir allerdings nicht dabei.


    Variante B kann für unsichere Hunde hilfreich sein beim Antrailen und bei Unsicherheiten. Die Kommentierung/Zusammenfassung am Ende vom Trainer ist eine sehr typabhängige Sache, die bei uns z.B. so nicht passiert (also in der ganzen Gruppe), da wir gestaffelt loslegen. Dafür besprechen wir Besonderheiten auf dem Rückweg vom Versteck zu den Autos.


    Variante C ist für mich :shocked: :flucht: . Hardcore. Da würde Robin Saltos schlagen glaube ich.

  • Da klingt einiges ganz schön bizarr oder kontraproduktiv für mich. Ich bin kein Profi, aber ich habe einiges anders gelernt und das macht für mich auch Sinn.


    Ich geh mal schrittweise durch:



    Gruppe A:
    Die machen das im Großen und Ganzen ganz nachvollziehbar.


    Den Geruchsgegenstand auszulegen finde ich grundsätzlich okay, aber unnötig. Viele machen es zwar so, dass sie am Anfang große Geruchsgegenstände, wie Jacken oder Mützen auf den Weg legen - damit der Hund schon mal neugierig ist, gern dran schnuppert und damit selber auf die Idee kommt, was zu tun ist. Aber das will man ja meist später auch wieder ändern auf "Geruch in Tüte", daher halte ich es für schlau, von Anfang an den Hund an der Tüte riechen zu lassen.


    Ich finde es auch praktischer, den Geruchsgegenstand dirkt dem Hundeführer zu geben, der den Hund dann anriechen lässt. Da weht nichts weg, da wird nichts mit anderem Müll verwechselt und das Anriechen ist Teil des Rituals und nicht irgendwas, was zufällig auf dem Weg passiert.


    Nach 3-4 Metern überlaufen zu korrigieren finde ich zu früh. Geruch wabert in der Gegend herum, da kann man auch mal 10, 20 Meter neben der Spur noch auf der richtigen Fährte sein. Und der Hund muss ja auch Gelegenheit bekommen, festzustellen, dass er wieder umkehren kann, wenn er keinen Geruch mehr wahrnimmt. Bei einer für ihn willkürlichen Korrektur bei ein paar Metern lernt er das nicht.


    Wenn der Hund sich nicht traut oder unschlüssig ist, finde ich es richtig, zu warten und den Hund überlegen zu lassen. Wenn der Hund nach Hilfe fragt, kann man ihm anfangs durchaus mit einem kleinen Zeichen (Körperspannung und Blick oder von mir aus auch Schritt in die richtige Richtung) helfen.


    Wenn jeder Hund einen eigenen Trail bekommt, ist das gut. Für erfahrenere Hunde kann man aber auch mal einen alten Trail reaktivieren, ihn nachträglich noch ein Stück weiterführen lassen, ihm ein anderes Ende geben oder so etwas.


    Für Anfängerhunde ist es nicht schlecht, wenn sie erstmal von der Versteckperson die Belohnung bekommen. Das macht unter Umständen auch das Erlernen der Anzeige einfacher, weil sich viele Hunde gern in "Bettelposition" hinsetzen. Wenn die Hunde das Spiel begriffen haben, kann auch der Hundehalter selbst am Ziel die Belohnung geben.


    Während des Trails kann man dem Menschen kleine Tipps zur Verbesserung z.B. der Leinenführung oder so geben, aber eine ausführliche Nachbesprechung besser hinterher, damit der Hundehalter sich auf seinen Hund konzentriert.


    Bei der Anzeige wäre es gut, zu gucken, wie der Hund sich von Natur aus verhält und das dann zu einer Anzeige zu formen. Ob der Hund sitzt, tanzt oder bellt, ist ja im privaten Bereich egal. Es liegt halt nicht jedem Hund, sich aus der Erregungslage hinzusetzen, darauf sollte man Rücksicht nehmen.



    Gruppe B:
    Bei diesem Aufbau des Antrailens frage ich mich, wie lange die Hunde wohl brauchen, bis sie überhaupt begreifen, um was es geht. Die Versteckperson kann ja beim ersten Mal sichtbar rumhocken, das kann man schon machen. Aber den Hund aktiv zu sich zu locken finde ich kontraproduktiv. Man kann ja auch den Geruchsgegenstand mit Futter extra spannend machen, in der Hoffnung, dass der Hund sich auf die Suche nach mehr Futter macht. Man kann auch eine Hänsel-und-Gretel-Spur aus Geruchsfetzen machen, warum nicht. Aber alles zusammen ist schon ein bisschen viel, scheint mir unnötig und verwirrend zu sein. Mir scheint es so, als ob hier das Ganze viel komplizierter und langwieriger aufgebaut ist, als es nötig wäre - vielleicht, um die Kunden langfristig an sich zu binden? Nur so ein schäbiger Gedanke...


    Und am Halsband trailen geht gar nicht. Ich hoffe, da habe ich was missverstanden und die Leute nehmen ein Extra-Halsband als Ritual und der Hund hat trotzdem ein Geschirr um? Wenn sich nämlich ein motivierter Hund beim Trailen ins Halsband schmeißt, würgt er sich die Luft ab und kann gar nichts mehr riechen. Extra-Krimskrams an den Hund zu basteln halte ich für sinnlos, aber sowas KANN natürlich auch ein Ritual sein. Wie die Kenndecke bei den Profis.




    Gruppe C:
    Wegrennen kann am Anfang ganz hilfreich sein. Aber das Rufen wäre mir auch hier ein bisschen viel des Guten. Da wäre ich mir nicht sicher, ob der Hund an der Tüte überhaupt noch riecht, weil er ja schon weiß, wo er hinwill. Ein Häppchen Belohnung am Start halte ich auch für kontraproduktiv. Aber es macht für mich z.B. Sinn, wenn die Zielperson den Hund am Start an der Belohnung schnuppern lässt und sich dann - von mir aus auch rennend - damit vom Acker macht. Aber außer Sicht gehen, und wenn's am Anfang nur um die Ecke ist!


    Ich würde auch nicht zusammen mit dem Hund rennen. Zum einen legt man sich dabei schnell auf die Klappe, und zum anderen fühlt sich der Hund noch vom Halter gescheucht oder zum Rennen animiert - da wird dann das Schnuppern zur Nebensache oder fällt ganz aus.


    Einen Trail für alle finde ich ungeschickt. Da hat der letzte Hund ein Sammelsurium an Gerüchen von der Gruppe auf der Spur, das speziell Anfängerhunde doch total überfordert. Oder er lernt, einfach der Sammelspur oder dem letzten Hund hinterherzulaufen. Nicht so doll und schwer zu überprüfen.


    Ich finde auch die Traillänge sehr ambitioniert. Ich frage mich, wie viele Hunde aus der Gruppe ernsthaft 1000 Meter konzentriert trailen können. Und was die anderen dann machen, die nach 200 Metern nicht mehr geradeaus denken können. Da wird es doch eine Menge Hunde geben, die gar nicht die ganze Strecke lang suchen, sondern sich nur noch vom Menschen zur Versteckperson leiten lassen. Es ist schon sinnvoll, die Schwierigkeit der Trails auf den einzelnen Hund abzustimmen.


    Ich würde auch nicht neben dem Hund mitlaufen, sondern möglichst hinter dem Hund bleiben, damit er lernt, eigenständig zu suchen. Wenn man selber etwas Abstand zum Hund hat, kann der auch mal in eine Hofeinfahrt rein und sofort wieder rauslaufen, wenn da nichts ist. Oder sich an einer Kreuzung für den richtigen Weg entscheiden. Neben dem Halter geht der Hund doch immer davon aus, dass das schon irgendwie passen wird, wenn der Mensch auch da lang läuft.


    Dass man das Trailingteam absichert, ist allerdings schlau. Auch dafür läuft ja die Backup-Person oder der Trainer mit. Nicht nur wegen anderer Hunden, sondern man kann auch gut jemanden brauchen, der auf Radfahrer etc aufmerksam macht. Weil der Hundehalter in der Regel ziemlich mit seinem Hund beschäftigt ist und manchmal nicht alles an Straßenverkehr mitkriegt.



    Mein Fazit: Simplify.
    Die Hunde können von Natur aus einer Spur folgen, man muss es ihnen nur am Anfang mal erklären, dass das jetzt Thema ist. Und auch das muss man gar nicht so kompliziert machen, die begreifen das meist ganz schnell. Kurze Trails und schnelle Erfolgserlebnisse am Anfang bieten, aber besser nicht mogeln, indem man auf Sicht oder auf Zuruf trailt. Und immer möglichst ohne Hektik am Startpunkt beginnen und hinterher den Hund am Besten sofort ins Auto packen und ihn das Ganze in Ruhe verarbeiten lassen.

  • Stimmt, @Phantomaus hat noch einen Unterschied genannt, den ich übersehen habe: Wir nutzen bei dem Stil von Gruppe A auch Tüten mit den Geruchsartikeln, die der HF beim Futtertausch bekommt und beim Loslegen dem Trainer gibt, damit er den Hund ans Geschirr hängen kann. Nur die Anfängerhunde haben ihren Geruchsartikel 'ausgelegt' aber auch schon in einer aufgekrempelten Tüte...

  • Guten Morgen zusammen,


    Es gibt verschiedene Wege die nach Rom führen wie bei vielen im Leben. Ich würde mir das raus suchen wo ich und mein Hund sich am wohlsten fühlen.

    Deswegen fällt für mich Gruppe C raus. Es war einfach zu viel des Guten, vor allem, weil er ja eigentlich weiß worum es geht. Er ist so wie die es gemacht haben nur über Sicht und Ohren gegangen. Und er war mir viel zu hektisch. Und wenn er dann auch noch schnappt... Nee, das muss nicht sein.



    Wir Trailen wie Gruppe A. Uns gefällt es sehr gut, Robin wird immer konzentrierter bei der Arbeit und ettliche alltägliche Problemchen kann er im Trail teilweise/völlig ausblenden (wenn ich dann am WE direkt nach dem Trail an diesen Arbeite bemerke ich deutliche Verbesserungen, die auch geblieben sind!)

    Manni ist auch mittlerweile recht Konzentriert. Er bekommt alltägliche "Probleme" wie Katzen, oder Hunde allerdings nur so weit ausgeblendet, das man ihn ansprechen kann und weitergeschickt bekommt. Und das auch nur während dem Trail. Vorher und nachher ist er eigentlich wie immer auf Krawall gebürstet.



    Einziger Kritikpunkt ist, dass es für ungeübte bei der frühen Kommentierung schwieriger ist selbst das Verhalten des Hundes zu analysieren. Zumindest ich tue mir schwer konzentriert zu gucken während jemand neben mir losredet. Aber das kriege ich schon noch hin.

    Ich kann das auch nicht so gut. Deswegen finde ich das bei Gruppe B recht toll. Beim Trail sagt sie Kleinigkeiten. Auf dem Rückweg dann noch einmal genau worauf man achten soll. Aber am Ende vom Tag fasst sie alles noch einmal zusammen.



    daher halte ich es für schlau, von Anfang an den Hund an der Tüte riechen zu lassen.

    Das war bei Gruppe A nur ganz am Anfang so. Derzeit nehmen wir als GA alles was so rumliegt. Meistens Steine, oder Blätter. Diese kommen nicht in Tüten.



    Ich finde es auch praktischer, den Geruchsgegenstand dirkt dem Hundeführer zu geben, der den Hund dann anriechen lässt. Da weht nichts weg, da wird nichts mit anderem Müll verwechselt und das Anriechen ist Teil des Rituals und nicht irgendwas, was zufällig auf dem Weg passiert.

    Fänd ich eigentlich auch besser. Wusste gar nicht das es Gruppen gibt die das so machen. Hatte das Problem das meiner beim normalen spazieren gehen in jede Tüte die auf dem Boden lag die Nase gesteckt hat.




    Nach 3-4 Metern überlaufen zu korrigieren finde ich zu früh. Geruch wabert in der Gegend herum, da kann man auch mal 10, 20 Meter neben der Spur noch auf der richtigen Fährte sein. Und der Hund muss ja auch Gelegenheit bekommen, festzustellen, dass er wieder umkehren kann, wenn er keinen Geruch mehr wahrnimmt. Bei einer für ihn willkürlichen Korrektur bei ein paar Metern lernt er das nicht.

    Ich meinte nicht das die Hunde nicht neben der Spur laufen können. Das passiert ja häufig das der Geruch wo anders hin geweht wird. Sondern, gerade die Trainer sehen es füher wie der HF, wenn der Hund keinen Geruch mehr in der Nase hat. Dann wird gestoppt und der Hund muss sich zu seinem Geruch zurück arbeiten. Die Hunde zeigen das ja schon sehr früh an. Ich sehe die Anzeichen bei meinem Hund manchmal etwas später erst. Also wird korrigiert, wenn der Hund sagt das da nix mehr ist.




    Gruppe B:
    Bei diesem Aufbau des Antrailens frage ich mich, wie lange die Hunde wohl brauchen, bis sie überhaupt begreifen, um was es geht. Die Versteckperson kann ja beim ersten Mal sichtbar rumhocken, das kann man schon machen. Aber den Hund aktiv zu sich zu locken finde ich kontraproduktiv. Man kann ja auch den Geruchsgegenstand mit Futter extra spannend machen, in der Hoffnung, dass der Hund sich auf die Suche nach mehr Futter macht. Man kann auch eine Hänsel-und-Gretel-Spur aus Geruchsfetzen machen, warum nicht. Aber alles zusammen ist schon ein bisschen viel, scheint mir unnötig und verwirrend zu sein. Mir scheint es so, als ob hier das Ganze viel komplizierter und langwieriger aufgebaut ist, als es nötig wäre - vielleicht, um die Kunden langfristig an sich zu binden? Nur so ein schäbiger Gedanke...

    Dazu muss ich wohl etwas hinzufügen. War nicht gut genug beschrieben.
    Ich habe bei Gruppe B das Antrailen von einem Hund zugeguckt. Da wurde das nicht mit meinem gemacht. In Gruppe A + C wurde das so mit meinem gemacht.
    Für den Hund aus Gruppe B wurde am Anfang nur das T-Shirt auf dem Boden ausgelegt und Futter drauf verteilt. Dann ging die VP ein paar Meter und hockte sich sichtbar hin. Der HF hat seinem Hund den GA gezeigt. Der Hund fand allerdings alles "spannender" wie zu der VP zu gehen. Es ist ein sehr ruhiger Hund der alles mit sich selber ausmacht. Da der Hund gar nicht reagiert hat, wurde er von der VP leise zu sich gelockt. Dann kam noch dazu, das die Belohnung dem Hund gar nicht zusagte. Um ihm das alles zu vereinfachen, der Hund hat wirklich gar nicht verstanden worum es ging, wurden ihm diese Hilfen eingebaut. Am Anfang diese Sichtbaren mit Steinchen. ALs dies "Funktionierte" wurde auf unsichtbare Hilfe gesetzt. Eben diese zerbröselten Blätter. Wie es genau läuft bei Hunden, die das ganze vil schneller verstehen, weiß ich nicht.




    Und am Halsband trailen geht gar nicht. Ich hoffe, da habe ich was missverstanden

    Ähm ja. Getrailt wird bei allen Gruppen am Geschirr und nicht am Halsband. Ich wollte bei meinem Hund sogar eines der Zuggeschirre "opfern" weil er so enorm zieht beim trailen.
    Es ging darum, das dort das Ritual nicht fest vorgeschrieben ist wie in Gruppe A oder C. Du kannst es so machen wie du möchtest und es für den Hund am besten ist. Meiner ist ja vor dem Trailen noch am Halsband. Und er kann da schon so voller Vorfreude sein, das er auch am Halsband extrem stark zieht. und sich fast stranguliert. Ich hätte es da besser gefunden das so zu handhaben wie in Gruppe B. Es wird dort nicht nur ein Halsband an, oder aus gezogen als Ritual, sondern manche ziehen den Hunden Halstücher an, oder aus und führen den Hund die ganze zeit am Geschirr. Wäre für meinen definitiv die bessere Möglichkeit gewesen.




    Extra-Krimskrams an den Hund zu basteln halte ich für sinnlos, aber sowas KANN natürlich auch ein Ritual sein. Wie die Kenndecke bei den Profis.

    Ich denke, da geht es allgemein nur um ein Ritual, welches sich drastisch vom normalen Gassigeh-Ritualen unterscheidet.




    Ich würde auch nicht zusammen mit dem Hund rennen. Zum einen legt man sich dabei schnell auf die Klappe, und zum anderen fühlt sich der Hund noch vom Halter gescheucht oder zum Rennen animiert - da wird dann das Schnuppern zur Nebensache oder fällt ganz aus.

    Du scheinst mich zu kennen :-) Das ich mich hin lege war eine meiner größten Sorgen. Aber die Strecke war extrem kurz. Geschnuppert wurde bei Gruppe C eh eher gar nicht. Eher alles über die Augen und die Ohren. Deswegen war das eigentlich genau so kontraproduktiv für uns wie der ganze Tag.


    Bei dem Rest, den du zu Gruppe C schreibst kann ich dir gut zustimmen.




    So, vielen Dank für eure Antworten. Ihr habt mir mit euren Einschätzungen und Kommentaren zu dem ein oder anderen ganz gut helfen können.


    LG

  • Hallo hoffe meine Frage ist hier richtig.


    Ab wann kann man anfangen mit der Nasenarbeit?
    Also nur mal so kleinere Sachen wie Leckereien in der Wohnung.
    Meine Maus ist 6 Monate alt und die "Spielsachen aus der Zoohandlung" wo sie Hölzer verschieben muss um an die leckerlies zu kommen ist viel zu einfach für sie.


    Danke!

  • Leckerchen in der Wohnung suchen würde ich jetzt nicht als "Arbeit" bezeichnen...


    Mit 6 Monaten kannst du in praktisch allen Sparten der Nasenarbeit anfangen - aber achte darauf, nicht zuviel zu machen. Da es hier in diesem Thread um Mantrailing geht, füge ich an, dass man mit 6 Monaten gut starten kann. Manche machen Puppy-trailen schon früher, aber ein Welpe hat ja eh schon genug zu lernen.... Es ist auch für manche Junghunde schwierig, wenn sie grad mitten in der Pubertät stecken. Meinem Rüden hat es aber gutgetan, er konnte sich dabei besser konzentrieren, und durfte endlich seine Spurveranlagung ausleben.

  • Danke für die Antworten.


    Ich muss gestehen das ich von dem allen noch gar keine Ahnung habe und im Internet findet man zwar alles aber keine richtigen Beschreibungen von den Arten und dem Training oder sonst was, was für jemand wie mich ohne Ahnung verständlich wäre. Werde mir die Tage mal ein paar Bücher zulegen um das alles überhaupt zu verstehen und mir ein bisschen Klarheit zu schaffen über das Thema. Körperliche Auslastung hat sie viel nur für den Kopf fehlen mir noch die Ideen bzw. die Einleitungen.
    Danke

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