Zeitmanagement mit Hund und Pferd

  • Ich halte das auch für unrealistisch. Bei uns am Stall gibt es viele Vollzeitarbeiterinnen, die haben dann aber meist keinen Hund. Außerdem ist es ein Offenstall mit Vollpension, so dass man auch nicht jeden Tag kommen MUSS.
    Und ab und an will man ja auch mal was anderes machen in der Freizeit. Das ist dann so gut wie nie möglich.
    Ich kann den Hund auch an den Stall mitnehmen, und für ihn ist es das Highlight des Tages.

  • Ich habe die gleiche Situation, muss aber nicht misten und es wird gefüttert.
    Das heißt mein Pferd ist Grund versorgt, wenn ich es mal nicht schaffe.


    Wirklich mitnehmen kann ich den Hund nicht.
    Es geht, aber dann kommen Pferd oder Hund zu kurz und ich habe Stress.


    Ansonsten muss man das schon sehr wollen.
    Es gibt ja auch einfach Tage, da ist die Arbeit scheiße, der Hund hat Durchfall und beim Pferd kommt Schmied oder Tierarzt.


    Aber das kennen Eltern mir Vollzeitjob und mehreren Kindern auch.
    Da bleibt dann immer mal was auf der Strecke.


    Ich finde das toll, wenn es schön ist und das ist es sehr oft:) -
    könnte aber regelmäßig alles hinschmeißen, wenn in einem Bereich was nicht läuft und das tut es häufig.


    Kino oder Treffen - selbst nur telefonieren mit Leuten, die nix mit Hund und Pferd zu tun haben ist Luxus.


    Und für den Fall brauchst Du einen Partner, der das alles mitspielt oder am Besten, Dich unterstützt.


    Dazu kommt die Kostenfrage. Die Viecher sind ja nicht immer gesund.


    Und man braucht irgendwie einen Notfallplan. Bei der Konstellation ist schon ein verstauchter Fuß ein Katastrophe.



    Ich bin aber Wiederholungstäter und kenne auch etliche andere Bekloppte, die selbst nach einem schmerzhaften Verlust wieder Hund und Pferd in Kombination mit Vollzeitarbeit "anschaffen". :headbash:

  • Also ich glaube wenn man seinen Hund nicht problemlos als "Selbstläufer" mit an den Stall nehmen kann dann wäre mir das viel zu stressig.
    Ich bin selbst voll berufstätig, gehe morgens um 7Uhr aus dem Haus, erstmal gassi, arbeite dann von 9-18Uhr, dann geht es wieder gassi, 19Uhr zuhause. Dann bin ich aber eigentlich wirklich teilweise echt schon fertig. schnell etwas essen, eventuell noch Haushalt und dann will ich nur noch auf die Couch und ins Bett schließlich klingelt am nächsten Tag um 6 der Wecker wieder.
    Ich wüsste nicht wie ich da noch ein Pferd unter bekommen sollte zu dem noch mal Fahrzeit drauf geht und bei dem ich dann wirklich ein schlechtes Gewissen hätte wenn es ständig zu kurz kommt. Im winter ist es schon um 17Uhr dunkel, d.h. ich gehe morgens und Abends schon mit den Hunden im Dunkeln gassi & dann noch im Dunkeln zum Pferd . . . das macht ja auch kein Spaß.
    Einzige Möglichkeit sehe ich wenn der Hund mit in den Stall kommen kann so dass er sich dort frei bewegen kann wenn man putzt und füttert und dann vielleicht mit zum Ausreiten kommen kann. Aber sonst . . . würde mich der Stress auf Dauer fertig machen. Aber ich habe halt auch recht hohe Ansprüche an mich und meine Tierhaltung und habe schnell ein schlechtes Gewissen wenn ein Tier zu kurz kommt, dann komme meist eher ich zu kurz und bin fertig als dass ein Tier zu kurz kommt.
    Ich würde mir das gut überlegen, mit einem Pferd hast du lange eine Verantwortung, bist du dem Stress auf Dauer wirklich gewachsen?

  • Du wirst sehr viel von dir selbst/ deinem sonstigen privaten Leben aufgeben müssen. Ob es dir wert ist musst du selbst entscheiden. Für manche ist das ein erfülltes Leben- Arbeit, Pferd und Hund. Ich würde am Stock gehen ehrlich gesagt.
    Wir halten unsere Pferde bei uns am/ im Hof. Ich arbeite zwar nicht täglich aber wenn ich frühdienst habe, um fünf aufstehe und wenn ich gegen 14 Uhr nachhause komme und dann im Durschmarsch Hund , Kinder, Pferde versorgt habe und dabei Haushalt, kochen etc. dann bin ich fertig.
    Das bräuchte ich nicht jeden Tag denn mein Leben besteht noch aus anderen zum Teil sehr schönen und auch wichtigen Dingen .

  • Wäre denn nicht eine Reitbeteiligung eine Alternative, ich finde das hier sehr entspannend, dass ich auch mal daheim bleiben kann, wenn ich keine Lust habe.
    Man ist auch mal Krank oder es geht einem nicht so gut, das sollte man auch ein wenig bedenken.
    Ich gehe 3-4 mal die Woche reiten an diesen Tagen mache ich mit den Hunden ehrlich gesagt nicht so wahnsinnig viel, die anderen Tage sind dann voll für die Hunde.
    Ich arbeite allerdings nur 4 Stunden mit Vollzeitstelle könnte ich mir das so nicht vorstellen.

  • Mir wäre das definitiv auch zu stressig. Ich finde Vollzeitstelle+Haushalt+Hund schon genug ehrlich gesagt. Ich wüsste jetzt nicht, wo ich noch ein anderes Hobby unterbringen würde. Meine Freunde möchte ich auch gelegentlich mal sehen... Also ich würde es vmtl nicht machen.

  • Ach so vergessen, aber gaaanz wichtig:


    Egal wie sehr Du Dich bemühst und wie toll Du das alles managest;


    Du wirst Dich ewig mit Leuten auseinandersetzen müssen, die Dir (im besten Fall freundlich und mitfühlend) beibringen,
    dass Du Pferd oder Hund vernachlässigst oder nicht auslastest.....


    Das klingt immer banal, aber gerade, wenn Du sehr bemüht bist alles hinzukriegen oder dann eben auch mal was schief läuft,
    geht das ganz schön an die Nerven.


    Aber auch das erleben voll berufstätige Elternteile ständig.


    Man muss das aber wissen, sonst kommt schnell das große Elend, wenn man öfter mal so ein "Gespräch" führt.

  • Ich habe das viele Jahre gemacht, allerdings als Selbstversorger. D.h. ich musste mich um ALLES kümmern.
    Das ging nicht gut und heute weiß ich, daß es alles auf Kosten meiner Gesundheit, meiner Beziehung und generell meines Lebens ging.
    Da wurde gebuckelt von früh bis spät, für nichts war mehr Zeit.


    Ich finde es übrigens richtig nervig, wenn am Stall Hunde sind, die dort frei rumwuseln, alles vollkacken/anpinkeln und um die sich keiner wirklich kümmert.


    Im Prinzip hat man mit solchen Konstrukten für keinen wirklich Zeit- weder für das Pferd, für den Hund, für den Partner oder für dich.
    Alles nur faule Kompromisse.

  • Leider muss ich mich den anderen da anschließen. Ich - ja nun bekannt als Organisationstalent mit Hund, Pferd, Haus und 3 Kindern sowie nun wieder TZ-Stelle - finde VZ-Arbeit und Pferd oder Hund schon genug. Vor allem - und das sehe ich hier als Hauptproblem - bei diesen Arbeitszeiten.
    Es kann klappen, wenn man einen Hund hat, der kaum bespaßt werden möchte und im Stall wirklich mitläuft. Meine letzte Hündin war so. Einfach dabei sein war für sie genug. Und man sollte ein Pferd haben, was gut damit leben kann, nur 3-4 mal pro Woche bewegt zu werden.


    Wären die Arbeitszeiten flexibel, sähe die Welt schon anders aus. Da könnte man einfach besser planen und verschachteln. Hab ich selber durch mit Pferd und VZ-Stelle. Ich hab halt oft von 6-14 Uhr gearbeitet, dann das Pferd versorgt und hatte abends noch viel Zeit. Andere Tage dafür dann 10 Stunden Büro und jemand anderes hat mein Pferd mit versorgt. Zu der Zeit war ich hundelos, hätte das aber hinbekommen.


    Ich nehme übrigens den Hund immer mit zum Stall. Dann ist zuerst kurz der Hund dran (wir fahren meist früh direkt von zu Hause, sprich ohne Morgenrunde). Wir gehen dann 15-20 Minuten zum Erleichtern und Rennen. Dann hole ich das Pferd von der Koppel. Auf dem Weg dahin darf Felix über die unbesetzten Weiden toben. Zurück am Hof kommt er ins Auto und ich hab Zeit fürs Pferd. Wenn alles erledigt ist, darf Felix wieder mit - Pferd raus bringen. Danach geht's heim und nachmittags gehen wir noch ne kleinere Runde Gassi. Jeden zweiten Tag macht er das mit, wenn an den anderen Tagen mehr Action und Gassi gemacht wird.


    Alles in allem - überleg dir das gut. Es kommt sehr auf die Umstände an - Typ von Pferd und Hund, Nähe zum Stall usw.
    Kannst Du Dir denn im Stall evtl. die Versorgung mit anderen teilen? Sprich, du machst 2-3 Pferde an deinem Tag, und dafür jemand anderes dein Pferd (also Box und Futter) an einem anderen? Plane freie Tage ein, sonst wirst Du damit nicht glücklich.

  • daß es alles auf Kosten meiner Gesundheit, meiner Beziehung und generell meines Lebens ging

    Naja, ich denke, genau da scheiden sich dann die Geister.


    Mein Leben ist ja, dass ich Zeit mit Hund und Pferd verbringe und - in meinem Fall - mir damit einen Kindheitstraum erfülle und Spaß habe.


    Beziehung muss dann eben auch dazu passen.


    Gesundheit - naja Stress und körperliche Anstrengung können genauso krank machen, wie Arbeit im Büro und dann aufs Sofa.
    Ich würde Hund und Pferd ja nun eher als sportliche Tätigkeit an der frischen Luft sehen, die zumindest sehr oft glücklich macht.


    Aber man darf da eben nicht blauäugig drangehen.


    Und wenn ich anfange Hund und Pferd als Pflicht oder Aufgabe, wie die Arbeit zu sehen, spätestens dann läuft was schief.

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