Was haltet Ihr von Sprühhalsbändern (Wasser)?
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Nein, tue ich nicht - weil für mich Leinenspaziergänge kein Weltuntergang sind. (Und für die allermeisten Hunde auch nicht, wenn man sich die Mühe macht und ihnen regelmäßig Freilauf in umzäuntem Gebiet ermöglicht. Die Windhundehalter können ein Lied davon singen...)
Das bezweifle ich. Lebenslang an der Leine ist eine Form von Freiheitsbeschränkung, die den Hund übermäßig beeinträchtigt. Leinenhaltung ist nicht artgerecht, auch bei Windhunden nicht (und ich hatte einen Podenco, der viel frei lief).
dann bleiben da zwei Möglichkeiten; entweder, der Sprühstoß ist tatsächlich sehr harmlos, dann kann das Jagdverhalten nicht so heftig gewesen sein, sonst würde eine "kleine Sprüheinheit" ihn nicht aus seinem Tunnelblick holen; oder der Sprühstoß ist doch nicht so harmlos wie gedacht, wenn er es schafft, ein genetisch fixiertes Verhalten in starker Ausprägung mit dem damiteinhergehenden Schreck zu unterbrechen...
Das ist so eine Catch-22 - Logik: Entweder du hast dir das Problem eingebildet oder die Methode ist schlimm- egal wie man es dreht, kommt dann raus dass die anderen Deppen sind. Variante drei wäre: Der Hund bemerkt den Einfluss des Besitzers auf Distanz und versucht das Unangenehme zu vermeiden.
Wie gesagt, mir geht es nicht um die Sprayer, sondern allgemein um das Verurteilen von anderen Erziehungsstilen/-methoden/-ansichten.Und davon mal ab: hier ging's um Bellen. Das ist nicht gefährlich, das ist bloß nervig. Und es zeigt, dass der Hund ganz offensichtlich ein Problem in der Situation hat und/oder nie Ruhe (in dieser Situation auf dem Hundeplatz) gelernt hat. Das jetzt mit Sprühstößen zu deckeln, anstatt dem Hund durch die Situation zu helfen
Sehe ich zu 100% genau so. Ein einfaches Problem, das ungefährlich ist, soll mit einer überzogenen Strafe ausgetrieben werden, hinter der kein Erziehungskonzept steht.
Wenn du eine Methode hast, bei der ein bellender Hund über Schreckreize nicht nur gedeckelt wird, sondern wirklich etwas lernt und sich mit seinem ursprünglichen Problem auseinandersetzen kann, beschäftige ich mich damit gerne (in der Theorie).
Ich würde das Problem gar nicht mit Schreckreizen behandeln. Aber auch hier wieder: "In der Theorie". Jeder, der es anders macht, muss falsch liegen.
Ich bin der Überzeugung, dass die Methodik eine untergeordnete Rolle spielt, solange man aus Sicht des Hundes Struktur, Ordnung und Vorhersehbarkeit herstellt und nicht willkürlich straft. Es darf den Hund halt nicht aus dem "Off" treffen und es muss klar sein, was er machen SOLL und nicht nur, was er nicht machen DARF. Wie ich diese Struktur herstelle ist im Endeffekt egal.
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Hi
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Meine Mutter hat nun so ein Wassersprühhalsband bestellt für ihn.
So ein Halsband funktioniert prima.
Setzt aber voraus, dass man keinen Bock hat, am eigentlichen Problem zu arbeiten. Man sprüht, der Hund meidet, und alles ist in Ordnung.Wenn einem das gefällt, ist das eine "gute" Methode, den Hund aversiv zu erziehen.
Meine wäre das nicht. -
Das bezweifle ich. Lebenslang an der Leine ist eine Form von Freiheitsbeschränkung, die den Hund übermäßig beeinträchtigt. Leinenhaltung ist nicht artgerecht, auch bei Windhunden nicht (und ich hatte einen Podenco, der viel frei lief).
Deshalb hatte ich ja dazu geschrieben, dass zusätzlich zu den Spaziergängen an der Leine regelmäßig Freilauf in sicherem Gebiet (z.B. großem eingezäunten Auslauf) möglich sein sollte.
Reine Spaziergänge an kurzer Leine ein Leben lang wären m.M.n. für die deutliche Mehrzahl der Hunde auch nicht artgerecht, da stimme ich dir zu.
Ich würde das Problem gar nicht mit Schreckreizen behandeln. Aber auch hier wieder: "In der Theorie". Jeder, der es anders macht, muss falsch liegen.
Nein, natürlich liegt nicht jeder falsch, der das anders handhabt. Mit meinem "in der Theorie" wollte ich nur ausdrücken, dass ich persönlich sehr lange brauche, bis ich überhaupt auf den Gedanken komme, ein Verhalten über Strafe zu formen oder zu beeinflussen. Ich schließe das nicht kategorisch aus, aber ich bevorzuge andere Methoden. Die meisten Diskussionen zum Thema "Strafe in der Hundeerziehung" spiele ich also für mich und meine Hunde nur in der Theorie durch, weil ich sie in der Praxis schlicht nicht brauche. War vielleicht blöde formuliert von mir.
Ich bin der Überzeugung, dass die Methodik eine untergeordnete Rolle spielt, solange man aus Sicht des Hundes Struktur, Ordnung und Vorhersehbarkeit herstellt und nicht willkürlich straft. Es darf den Hund halt nicht aus dem "Off" treffen und es muss klar sein, was er machen SOLL und nicht nur, was er nicht machen DARF. Wie ich diese Struktur herstelle ist im Endeffekt egal.
Beim ersten Teil sind wir wieder einer Meinung.
Die Diskussion gab es irgendwo hier so ähnlich schon mal, da ging es, glaube ich, um Pöbeln an der Leine bei Sichtung eines fremden Hundes: jetzt bin ich zwar ziemlich "wattebauschig" in Sachen Hundeerziehung unterwegs, aber das wäre z.B. für mich ein Problemfeld, indem ich faire, angekündigte Strafen (+ Alternativverhalten, das dann positiv bestärkt wird,) absolut nachvollziehen kann.
ABER: So'ne Strafe über Sprühhalsband kommt ja in aller Regel nicht fair und angekündigt daher, sondern gerade aus dem 'Off' und für den Hund nicht richtig zuordnebar. Genau das macht ja den großen Schreck daran aus - der Hund hat da was an seinem Hals, was plötzlich 'auslöst' und sich dabei am äußersten Rand oder nicht mal in seinem Sichtfeld befindet.
Und da sind wir wieder bei meinem Ausgangsproblem: ich deckele ein Verhalten und zwinge den Hund dazu, in seiner aktuellen Lage zu verharren. Mache ich das, wenn mir mit angeleintem Hund der Erzfeind entgegen kommt, dann sind das ein paar Sekunden, in denen der Hund die Backen halten und ordentlich an der Leine dran vorbei laufen muss. Das wäre ein Fall, in dem ich mit gutem Gewissen sagen würde "okay, solche Dinge passieren im Leben, da muss mein Hund einfach mal durch, das lässt sich selbst mit der nettesten, bedürfnisorientiertesten Erziehung nicht komplett vermeiden".
Verlange ich aber dieses Verharren über einen längeren Zeitraum (wie hier in dem Beispiel über eine ganze Hundeschulstunde), dann fände ich es schon eine Überlegung wert, dem Hund einen anderen Umgang mit seinem Konflikt/Stress zu ermöglichen. Und da wäre m.M.n. die Strafe/Korrektur auch nicht mehr das "kleinstmögliche Übel", weil man ja ausreichend andere Lösungsmöglichkeiten hätte. Wie gesagt: wenn ich in so einer Situation mit Strafe arbeite, dann ist der Hund ja immer noch gestresst/überfordert, er ist nur nicht mehr laut dabei. Ob das jetzt besser ist?
(Und ich glaube, so weit liegen wir da gar nicht auseinander: Was du zum Thema Struktur und Fairness sagst, unterschreibe ich sofort. Nur sehe ich beim Sprühhalsband halt verstärkt die Tendenz, dass eben genau das eintrifft, was man nicht will - plötzliche, nicht nachvollziehbare Strafe für den Hund, "ausgeteilt" von Leuten, die sich der Schwere/Stärke so eines Sprühstoßes und seiner Wirkung auf den Hund überhaupt nicht bewusst sind.)
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Nochmal danke Euch allen für die Antworten.
Mittlerweile grübel ich, ob die Hundeschule an sich nicht falsch ist? Die vorherige Trainerin hat meine Mutter dazu gebracht, dem Hund einen Kastrationschip setzen zu lassen. Er ist nicht mehr derselbe. Und der jetzt mit dem Halsband.
Der Hund ist toll. Daheim ist er ehrlich superlieb und ruhig. Alle lieben ihn, Postbote, Müllmänner. Wenn er grad im Garten ist und die kommen, haben die immer ein Leckerchen für ihn dabei und streicheln ihn.
Und beim spazieren ist meine Mutter vielleicht einfach zu feige? Ja, ohne Leine läuft er mal los. Aber er war nie länger weg als 3 Minuten. Er geht halt dann Kumpels begrüßen oder Mädels aufreißen*g*. Und kommt dann aber wieder.
Kann man ihn nicht lassen, wie er ist? Er ist so liebenswert und freundlich. Dann hört er halt nicht sofort, sondern erst 2 Minuten später. Ich seh das beim "sitz". Dann guckt er so: und warum jetzt? und dann überlegt er sich das und geht son bisschen runter mit dem hintern und überlegt weiter und geht wieder hoch, bis er irgendwann sitzt.
Sollte man überhaupt in eine Hundeschule gehen, wenn man eigentlich keine Probleme mit dem Hund hat abgesehen von dem Rückruf, der erst paar Minuten verzögert klappt? Alles andere ist wirklich super.
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Sollte man überhaupt in eine Hundeschule gehen, wenn man eigentlich keine Probleme mit dem Hund hat abgesehen von dem Rückruf, der erst paar Minuten verzögert klappt? Alles andere ist wirklich super.
Naja, Keine Probleme ist anders.
Der Hund geht stromern, das ist heutzutage schon problematisch, je nachdem wo man wohnt.Ich denke, dass der ernsthafte Wunsch, sich mit Hundeerziehung im moderenen Sinne, auseinanderzusetzen, fehlt.
Die Kläfferei ist immer anerzogen. Der Hund erhält Aufmerksamkeit, wahrscheinlich negative, und kläfft. Er hat es so gelernt.
Jetzt mit einer Spritze oder diesem Halsband zu kommen wird ineffektiv sein, weil auch zur aversiven Erziehung gehört etwas Basiswissen und ein Trainingsplan.
Dann kann deine Mutter auch gleich umdenken und anfangen den Hund zu erziehen, oder eben weiter machen.Nur Halsband kaufen ist in meinen Augen eher fies.
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Ein Hund, der abhaut, ist alles andere als erzogen.
Es wäre sinnvoll einen Trainer zu suchen, der draußen im echten Leben die wichtigen Dinge erarbeitet. Dort braucht man sie, dort sollte der Mensch lernen wie er es dem Hund beibringt. Dafür braucht es keinen stressigen Besuch auf einem Hundeplatz.
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Deshalb hatte ich ja dazu geschrieben, dass zusätzlich zu den Spaziergängen an der Leine regelmäßig Freilauf in sicherem Gebiet (z.B. großem eingezäunten Auslauf) möglich sein sollte. Reine Spaziergänge an kurzer Leine ein Leben lang wären m.M.n. für die deutliche Mehrzahl der Hunde auch nicht artgerecht, da stimme ich dir zu.
Finde ich persönlich genauso schlimm wie Sprühhalsband und co. Der große eingezäunte Auslauf hilft da nur bedingt.
@TE
Für mich klingt das Ganze eher nach einem Motivationsproblem (beim Rückruf). Wie sieht denn dazu das Training aus? (sry fall ich es überlesen habe)
Wie gestaltet ihr die Spaziergänge? Abwechslung? -
Ja, ohne Leine läuft er mal los. Aber er war nie länger weg als 3 Minuten. Er geht halt dann Kumpels begrüßen oder Mädels aufreißen*g*. Und kommt dann aber wieder.
... wenn man eigentlich keine Probleme mit dem Hund hat abgesehen von dem Rückruf
Ich würde eine Schleppleine kaufen und den Rückruf trainieren.
Dann läuft er halt mal eine Zeitlang nicht komplett frei.
Wenn der Rückruf sitzt, kommt die Schlepp in den Schrank.
Tut nicht weh, versetzt nicht in Angst und Schrecken, macht das Problem trainierbar und den Hund kontrollierbar. -
Ein Hund, der abhaut, ist alles andere als erzogen.
Es wäre sinnvoll einen Trainer zu suchen, der draußen im echten Leben die wichtigen Dinge erarbeitet. Dort braucht man sie, dort sollte der Mensch lernen wie er es dem Hund beibringt. Dafür braucht es keinen stressigen Besuch auf einem Hundeplatz.
Wir sind nicht auf einem Hundeplatz. Der Trainer geht mit einer Gruppe von 4 Hunden durch den Wald und übt da.
Und wie gesagt, weder die Idee mit dem blödsinnigen Kastrationschip. Noch die Idee mit dem Sprühhalsband kam von uns. Sondern von Leuten, die sogar Zertifikate vorweisen können als "Hundetrainer" mit Zulassung für X und Y und Sachkundeprüfung etc. Daher frag ich mich nach wie vor, ob so Trainer überhaupt was taugen oder man einen eigentlich problemlosen Hund nicht lieber selbst erziehen sollte "aus dem Bauch raus". Klar, er sollte hören, wenn man ihn ruft. Aber man kann gewiss größere Probleme mit seinem Hund haben. Und die blöden Tipps kamen immer von Trainern. Wir wären nie auf die Idee gekommen, den armen Kerl kastrieren zu lassen oder so ein Halsband anzulegen. Aber meine Mutter ist "vom alten Schlag". Wenn jemand eine Ausbildung hat und ihr was rät, dann macht sie das nach dem Motto: ich bin nur Laie, aber der Profi wird schon wissen, was er tut, auch wenn ich selbst das nicht recht nachvollziehen kann oder gut finden. -
Daher frag ich mich nach wie vor, ob so Trainer überhaupt was taugen oder man einen eigentlich problemlosen Hund nicht lieber selbst erziehen sollte "aus dem Bauch raus".
Man muss schon den richtigen Trainer raussuchen. Zugeben, das ist nicht so einfach. Aber man könnte zum Beispiel hier im Forum mal nach Methoden von Trainern fragen und nach Empfehlungen.
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