Kastration wegen ungleichmäßiger Hoden?

  • Hallo zusammen,
    ich habe einen Neuzugang aus dem Tierheim - ein kleiner Mix-Rüde, zwischen 2 und 4 Jahren alt. Er hat momentan noch gewisse Probleme mit Giardien und allgemein der Verdauung, da sind wir aber dran.
    Was mir ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass er sehr triebig ist, also Hündinnen und Kastraten extrem bedrängt, praktisch nicht mehr zugänglich ist, wenn er auf eine/n Vertreter/in dieser beiden Gruppen stößt. Zudem ist ein Hoden atrophiert, also deutlich kleiner als der zweite, der sehr prall erscheint. Ich bin nicht für eine überstürzte Kastration, beim Rüden sowieso nicht, in diesem Fall spüre ich aber doch deutliche Unsicherheit. Der TA meinte, man könne das noch einige Monate beobachten, besonders gut sähen die beiden unterschiedlich großen Hoden allerdings nicht aus.
    Ein paar Meinungen würden mich interessieren...

  • Schade, dass keiner antwortet. Ich hole das Thema trotzdem nochmal hoch, denn es ist ein wenig Zeit vergangen, und manches tritt nuh deutlicher zutage.
    Besagter Rüde ist eher ein unsicherer Vertreter, im Freilauf geht er einen größeren Bogen um andere Hunde, traut sich nicht recht heran. An der Leine pöbelt er immer noch ab und zu.


    Ich habe Bedenken, einen unsicheren Rüden zu kastrieren, da bin ich ehrlich. Aufgrund der medizinischen Indikation, also der Ungleichmäßigkeit der Hoden, denke ich momenatn darüber nach, ihm nur den einen Hoden entfernen zu lassen, ihn also nicht vollständig zu kastrieren. Ich merke aber, dass die Tierärzte in der Umgebung damit offenbar kaum Erfahrung haben.


    Gibt es hier jemanden, der diesen Weg gewählt hat? Und etwas dazu berichten kann?

  • Welche Medizinische Indikation ist bei ungleich großen Hoden den gegeben? Beim Hodenhochstand, also wenn ein Hoden nicht in den Hodensack gewandert ist sondern im Bauchraum steckt kann dies zu Auswüchsen führen, dass weiß ich, aber was kann bei zwei nicht gleich großen Hoden passieren?
    Ich hoffe die Frage kommt nicht falsch rüber, es interessiert mich, weil mein kleiner das auch hat (obwohl der kleinere auch gern auf Wanderschaft geht, manchmal kann ich ihn gerade noch so ertasten, manchmal nicht)

  • Janosch hat fast die gleiche Geschichte wie du sie beschreibst. Bei ihm habe ich auch deswegen kastrieren lassen. Er hatte ungleichförmige Hoden und war sehr triebgesteuert, unsicher, hat gepöbelt usw.
    Nach der Kastration wurden die Hoden untersucht, aber man konnte nichts feststellen. Durch die Kastration haben sich einige Verhaltensweisen verschlimmert.
    Auch eine SDU hat er bekommen.
    Einzig positiv an der Kastra war eigentlich, dass er keinen Vorhautkatarrh mehr hatte und bei läufigen Hündinnen leichter kontrollierbar war. Interesse hatte er trotzdem noch.


    Gibts nicht vielleicht die Möglichkeit Gewebeproben zu nehmen?

  • Also nur ungleichgroße Hoden wären für mich keine medizinische Indikation, sowas kann schon mal vorkommen. Wenn es extrem große Unterschiede gibt und der eine deutlich praller ist als der andere, würde ich dies erstmal in einer Klinik abklären lassen. Wenn dann ein triftiger Grund bei raus kommt, lieber kastrieren lassen, bevor es entartet. Aber sonst würde ich bei einem unsicheren Hund die Finger davon lassen und ihn mit ungleichgroßen Hoden durch die Weltgeschichte stapfen lassen ;)

  • Nun ja, es handelt sich nicht allein um eine reine Ungleichmäßigkeit. Der eine Hoden ist deutlich geschrumpft und offenbar "inaktiver", der andere sehr prall und hart. Offenbar ist die Gefahr einer Veränderung sehr groß, so der Arzt aus der Tierklinik. Zumal er, also der Hund, sehr oft rund um sie Hoden am Knabbern und Lecken ist.
    Aber wie gesagt, ich möchte diesen gestressten, unsicheren Kerl eigentlich nicht kastrieren lassen. Ich weiß, dass es Leute gibt, die ihrem Hund nur den auffäligne Hoden haben entfernen lassen, allerdings gibt mir keiner der bisher befragten Ärzte eine befreidigende Antwort auf diese Option.
    Aufgrund seines Verhaltens würde ich nicht kastrieren lassen, weil ich jetzt schon gewisse Verbesserungen feststelle und das unerwünschte Verhalten nicht sexualtriebsabhängig zu sein scheint. Also, das Pöbeln ist besser geworden, er hängt nicht auf jedem anderen Hund drauf etc. Danke, übrigens an @AnjaNeleTeam für Deinen Bericht.
    Ich habe allerdings "Angst", den Zeitpunkt zu verpassen, zu dem der aktivere Hoden tatsächlich entartet. Die Beschwerden treten ja offenbar erst so spät aus, dass eventuelle Tumoren schon längst gestreut haben.

  • gino hat seit 2 jahren einen gutartigen hodentumor. aufgrund seines alters und der epilepsie haben wir es so gelassen. Das einzige was stört ist die optik. das hängst schon ziemlich runter teilweise.

  • Wenn Du Deine Angst befriedigen möchtest, dann bleibt Dir nur die Kastration.


    Ich persönlich würde Ultraschall machen lassen, dann erkennt man an der Gewebestruktur schon einiges. Wenn der nicht in Ordnung ist, würde ich kastrieren lassen. Und zwar beide Hoden. Ansonsten eher an den Problemen vom Hund arbeiten.

  • Optik ist nicht mein Problem, aber ich kann das schon verstehen. Ich hoffe, Dein Hund hat noch viele Jahre ohne Beschwerden vor sich :bindafür: @milaundgino
    Der kleine Rüde, um den es sich bei mir handelt, ist aber erst zwischen zwei und vier Jahren alt... Und ich möchte eigentlich, wenn möglich, vermeiden, dass es zu einer Entartung kommt... Und derTk-TA sagte, das sei fast zu 100 % anzunehmen in den kommenden Jahren.

  • Wenn Du Deine Angst befriedigen möchtest, dann bleibt Dir nur die Kastration.


    Ich persönlich würde Ultraschall machen lassen, dann erkennt man an der Gewebestruktur schon einiges. Wenn der nicht in Ordnung ist, würde ich kastrieren lassen. Und zwar beide Hoden. Ansonsten eher an den Problemen vom Hund arbeiten.

    Was genau spricht für Dich gegen die Entfernung nur eines Hodens?
    Am Verhalten wird gearbeitet, wie ich schon schrieb: da sind Veränderungen erkennbar. Mir geht es eigentlich nur um gesundheitliche Überlegungen.

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