Bin ich zu ungeduldig?
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Ein Lecker habe ich dann nicht dabei weil ich der Meinung bin, dass Ableinen an sich schon eine große Belohnung sei.
Tja, kann man so meinen. Ob es so ist, sieht man am Hund. In diesem Fall ist es offensichtlich nicht die richtige. Und es kommt vermutlich noch hinzu, dass Du es draußen nicht kleinschrittig geübt hast. Dabei ist es egal, was der Hund im Wohnzimmer kann.
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Du schreibst nicht, wie alt Fietje ist. Ich nehme an, dass du die Grundkommandos im Haus so trainiert hast wie mit einem Welpen. Und dazu gehörte sicher nicht, den Hund durch Herunterdrücken des Popos ins Sitz zu zwingen, oder ihn durch Langziehen der Vorderbeine in ein Platz zu bringen.
Was spricht gegen Leckerlis, dass er in einer fremden Umgebung, die so viele Außenreize hat, belohnt wird? Nur: Wozu für die Erfüllung eines Kommandos, dass m. E. im Gelände beim Ableinen keinen Sinn macht, aber vielleicht durchaus vor dem Überqueren einer befahrenen Straße?
Wenn er z.B. beim Rückruf jetzt schon zu dir zurückkommt, so könnte dies ein Anlass sein, ihn zu loben und auch mit Leckerlis zu belohnen.Meine frühere Hündin, die zu mir kam, als sie schon 8 Jahre alt war, wollte sich draußen auf Kommando auch nicht hinsetzen, also habe ich dies nach einigen Versuchen auch nicht mehr von ihr verlangt. Wenn ich mich beim Gassigang mit einem anderen HH mehr oder weniger lang unterhalten habe, so blieb sie eben geduldig stehen.
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zum thema freilauf als belohnung.
für manche hunde kann freilauf auch stress und unsicherheit bedeuten. sie müssen sich dann noch mehr auf den menschen konzentrieren, damit der nicht verloren geht.
meine hündin z.b. läuft eh nicht gerne weit spatzieren und ohne leine ist teilweise es ganz schlimm. da muss ich jeden schritt kommentieren, damit sie weitergeht. die leine gibt ihr doch noch etwas mehr sicherheit und schutz vor den bösen blättern die über den weg wehen, den mücken, die ihr in den hintern stechen und den ganzen milafressenden hunden die irgenwo in weiter entfernung bellen.
wenn wir im wald sind lauft sie mit körperkontakt, gehetztem blick, eingeklemmter rute und kurz vor ner panikattacke. sie ist dann auch nicht für komandos empfänglich, sondern will nur so schnell wie möglich wieder nach hause. ich sag ihr immer, das die waldmonster auf sie warten. -
was macht er denn dann, wenn Du ihn abgeleint hast? Reagiert er auf Dich?
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Er steht und guckt und ignoriert mich völlig.
Irgendwie muss ich jetzt aber das Kommando durchsetzen. Also habe ich es gemacht, wie "man" es früher tat: eine Hand an die Brust, mit der anderen vorsichtig die Kruppe runtergedrückt. Sobald die Hand weg ist, steht er wieder. Ein Lecker habe ich dann nicht dabei weil ich der Meinung bin, dass Ableinen an sich schon eine große Belohnung sei.Is ja schon alles geschrieben. Im Haus übst du mit Leckerchen und draussen nicht. Das ist nicht verständlich für den Hund. Deine Belohnung: LEINE LOS ist ja keine Belohnung fürs Sitz, denn hätte der Hund den Zusammenhang verstanden, würde er ja genauso begeistert SITZ machen, wie für eine Super Leckerchen.
Ich denke, dass ihr zwei mittlerweile an der Stelle Stress habt. Und dein Hund dein Kruppe runterdrücken als Strafe empfindet.
Was macht denn der Hund, wenn er dann ohne Leine ist?
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Fietje ist ein Bodeguero oder Terrier- Mix, oder?
Ich halte es durchaus für möglich, dass er sehr gut versteht, was du von ihm willst, aber einfach keinen Sinn darin sieht. Da kannst du dich durchsetzen wollen, bis du schwarz wirst: wenn so ein Hund deine Alternative nicht sinnvoller findet, als seine eigene, beißt du auf Granit.
"Sinnvoller" kann aus Sicht des Hundes zwei Dinge bedeuteten: entweder er bekommt eine richtig gute Belohnung (sobald es etwas Spannendes zu sehen gibt, kommst du mit den Leckerchen, die du in der Wohnung verteilst, nicht mehr weit), oder du hast starke Nerven, viel Zeit und Geduld und bleibst ausnahmslos und konsequent immer so lange stehen, bis er sich setzt. Erst dann lässt du ihn frei, und zwar wirklich ohne Ausnahme.
Eigentlich läuft die Erziehung von Bodegueros/ Terrien nach ganz einfachen Regeln. Wenn du sie befolgst, hast du auf Sicht gesehen einen Hund, der mit dir kooperiert und sich eng an dich bindet:
Langweile ihn nicht,
habe immer eine bessere Alternative parat als er selbst,
sei sturer als er,
denk schneller als er.An deiner Stelle würde ich mir allerdings überlegen, ob ich das Absitzen nicht durch etwas anderes ersetze. Sobald der Boden nass oder zu kühl ist, fangen die Verhandlungen wieder von vorne an.
Viel Erfolg beim Training und viel Spaß mit dem Kleinen!
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Ich finde man tud allgemein keinem Hund einen Gefallen, wenn man ihn langweilt und ungerecht behandelt.
Und ich finde auch, dass das "stur werden" oft einfach fehlinterpretiert ist. Viele "ach so sture" Terrier oder andere als "stur" bezeichnete Rassen, sind alles andere als STUR.Sie sind eher sensibel und schützen sich, gegen Ungerechtigkeiten, indem sie sich in sich zurückziehen. (das ist für mich nicht stur)
Viel wichtiger ist doch die Frage: will man einen Hund der kooperiert? Oder möchte man hier an der Stelle einen Befehlsempfänger, der ausführt ohne nachzufragen?
Kommando geben und Kommando befolgen.....Kommando durchsetzen....Hundeerziehung ist viel umfangreicher. Wenn es so einfach wäre, einem Hund einfach ein Komando geben zu können, egal wo, was man mit Leckerchen in der heimischen Küche ganz passabel auftrainiert hat, dann gäbe es keine Erziehungsprobleme und jeder Hund könnte jeden Sportwettbewerb mit 100 Punkten bestehen.
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Vielen Dank für eure Meinungen, die letztlich wohl alle auf den gleichen Tenor hinauslaufen: Zu früh, zu viel, zu wenig draußen aufgebaut. Wir werden daran arbeiten, deshalb habe ich ja gefragt.
Zu euren Fragen:
Ja, Fietje ist ein knapp dreijähriger Ratonero-Mix, 29 cm hoch und 3,5 kg schwer.
Freilauf an sich ist kein Problem. Er schaut sich alle paar Meter um, ob ich noch zu sehen bin und kommt freiwillig zurück, wenn z.B. eine Kurve die Sicht versperrt (wir haben hier fast nur Wald). Der ernsthafte Rückruf mit Pfeife klappt prima. OK, dafür - und nur dafür - gibt es auch Leberwurst aus der Tube, weil mir das doch sehr wichtig ist.
Seine Vorlieben:
Fressen, Rennen, schlafen. Spielen, Wasser etc. interessiert ihn überhaupt nicht. -
nur kurz zum Thema Ableinen=Belohnung:
im Prinzip ist Ableinen oft eine Belohnung, aber meistens ist der Knackpunkt das was vor dem Ableinen und nach dem Ausführen des Kommados kommt, nämlich das Herunterbeugen zum Hund. Viele Hunde finden diese aufdringliche Verringerung der Individualdistanz, gerade draußen, mittelprächtig kacke und somit wird sogar das Hinsetzen oftmals bestraft.
Ansonsten stimme ich den anderen zu, er wird einfach das Signal noch nicht verstanden haben, also heißt es kleinschrittig(er) weiter üben :-)
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@ Wasser:
Ich habe den Eindruck, du hast meinen Beitrag gründlich missverstanden. Die Extreme, die du hinein interpretierst, haben nichts mit dem zu tun, was ich geschrieben habe.Was das Stichwort "Kooperation" anbelangt: Ob die wünschenswert ist, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Spätestens, wenn ein Hund Berührungspunkte mit anderen Menschen und Hunden hat, finde ich die Bereitschaft (m)eines Hundes, mit mir zusammen zu arbeiten, allerdings ausgesprochen sinn- und verantwortungsvoll. Deine Zuspitzung auf das Stichwort "Befehlsempfenger lasse ich (s.o.) mal unkommentiert.
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