Wildkater ist krank
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So, schnell mal die Fakten:
Kater, kastriert, 10 Jahre - wir haben ihn mit 8 Wochen vom Bauernhof geholt und ihn so vorm ersäufen gerettet... damals hielt ich das für ne gute Tat, heute seh ich das etwas differenzierter - egal. Die ersten 1,5 Jahre war er eine sehr ängstliche Hauskatze, dann sind wir umgezogen und ab da ist er "eskaliert" - der ganze Umzugsstress war ihm viel zu viel, erst lebte er auf der Mikrowelle, dann in der Badewanne -nach dem Umzug nur noch im Keller. Dort musste ihn dann auch der Tierarzt mit 3 Arzthelferinnen raus fangen, als es zur Kastration ging. Das Fangen gelang erst im 2. Anlauf, weil er auf 2m Höhe an der Wand entlang gelaufen ist - laut schreiend.
Unser TA bestätigte uns nachher wortwörtlich, dass ihm der Kater direkt nach der Narkose in "klarer Tötungsabsicht" an die Kehle gesprungen sei und hat uns versichert, dass wir ihn nie wieder zum TA oder in eine Box bekommen würden - selbst er musste nochmal eine leichte Anästhesie anwenden, um ihn vom Aufwachkäfig wieder in die Box zu kriegen. Beim TA war er zur Kastration und zur Impfung. Besagter Tierarzt hat auch vermutet, dass eine richtige Wildkatze mit drin stecken könnte, sein ganzer Körperbau spricht dafür.
In der ersten Nacht zuhause hat er es ernsthaft geschafft wieder in den Keller zu kommen - dazu musste er auch nur 3 Ziehharmonika-Türen öffnen (mit dem Kopf durch die Wand war da wohl das Motto) und 2 volle Getränkekisten beiseite schieben.
Seitdem lebt er draussen, wenn man im Garten was umstellt, kommt er tagelang nicht - bei grösseren Geschichten war er auch wochen- und monatelang weg. Richtig glücklich war er nur, wenn wir weg waren und die Nachbarin ihn gefüttert hat.Jetzt sind wir wieder weg und die Nachbarin berichtet, dass es ihm schlecht geht... kein richtiger Kotabsatz, keine richtige Nahrungsaufnahme, auf jeden Fall leidet er sehr stark... das kann alles und nichts sein - und nu? Vor der Untersuchung stünde ein Einfangen und das trau ich mir nicht zu und ich kenne auch sonst niemanden der das könnte. Nach der Untersuchung unter Narkose stünde die Behandlung, dazwischen die Heilungszeit.... das alles lässt sich nur schwerlich mit seinem Wesen vereinbaren, der kleine Kerl hat die letzten 8 Jahre seine Meinung über Menschen nicht geändert.
Einen Tierarzt mit Blasrohr gibt es nicht in unserer Umgebung und selbst wenn ich einen finden würde, müsste der auch grade dann da sein, wenn der Kater da ist - also nachts zwischen 22-6 Uhr. Pillen zur Euthanasie wird es wohl kaum geben und Pillen zum müde machen sind auch nur bedingt sinnvoll, weil der kleine Mann ja sonstwo schlafen gehen könnte. Kann bzw. darf ein Jäger im Wohngebiet schiessen? Eine wirkliche Alternative sehe ich im Moment nicht... er bleibt schon tagelang weg, wenn wir nur die Mülltonne verstellen - bis er eine Lebendfalle akzeptieren würde, ist er vermutlich elendig eingegangen.Ich bin für jede realistische Idee dankbar.
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Naja, wenn du meinst er sei nicht händisch zu fangen, nicht per Falle, nicht per Betäubung - bleibt nicht mehr viel, oder?
Dass es dem Kater nicht gefallen würde, gefangen zu werden (und ja, ich weiß dass Katzen sich wie der Teufel wehren können), ist klar. Aber da musst du abwägen: entweder man macht es ihm unbequem und lässt ihn behandeln, oder aber du entscheidest, dass der Preis dafür zu hoch wäre und lässt ihn eben. Vielleicht gesundet er von allein, vielleicht nicht.
Berührungsfreie Fernbehandlung gibt's leider noch nicht.Ich war mal anwesend, als eine Katze mit so einer Drahtschlinge gefangen wurde. Das war nicht schön, aber es ging.
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Richtig glücklich war er nur, wenn wir weg waren und die Nachbarin ihn gefüttert hat.
Jetzt sind wir wieder weg und die Nachbarin berichtet, dass es ihm schlecht geht... kein richtiger Kotabsatz, keine richtige Nahrungsaufnahme, auf jeden Fall leidet er sehr stark...
Seid ihr so oft weg? Und die Katze hat Vertrauen in die Nachbarin?
Du schreibst, er wird gefüttert - Warum sollte man ihn nicht mit Futter in einer Lebendfalle fangen können?Als Katzenbesitzer und Katzenliebhaber würde ich euch natürlich sofort raten die Katze einzufangen und beim Tierarzt vorzustellen, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass eine solche Wildkatze (oder eben verwilderte Katze) lieber in Ruhe gelassen werden möchte. Ich glaube, das Einfangen und zum Tierarzt bringen würde der Katze noch mehr Stress bereiten - als sie einfach in Ruhe zu lassen...
Trotzdem - falls ihr merken solltet - dass die Katze nur mehr leidet, wäre es schön, wenn ihr die Katze erlösen könntet
Ich wünsche euch genug Abstand die richtige Entscheidung im Sinne der Katze zu treffen... :| :|
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Kurze Nachfrage: Wie kann deine Nachbarin wissen, wie der Kotabsatz ist? Habe ich es richtig verstanden, dass dein Katerchen Freigänger ist? Dann bekommt man das i.d.R. gar nicht mit. Er könnte sich auch Mäuse fangen und wäre auf die Fütterung durch Menschen evtl. gar nicht angewiesen. Oder ist er im Haus?
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Die Nachbarin vermutet die Probleme - der Magen hart, er verweigert Nahrung... Was da nun Ursache und was Wirkung ist weiß natürlich keiner. Aber egal mit welchen Verletzungen der Kater sonst an kam, er hat nie wirklich offensichtlich gelitten - da muss also schon was im Argen sein.
Mein Mann hatte die Idee die umliegenden Grosstierärzte nach Blasrohren zu fragen... Da werde ich morgen mal telefonieren.
Ja richtig, er lässt sich von der Nachbarin füttern ist dabei aber auch extrem vorsichtig. Ist nur eine Kleinigkeit anders, verweigert er das Essen - notfalls für Wochen.
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Würmer, von wegen harter Bauch? Bekommt er Wurmkur ins essen oder so?
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Füttert die Nachbarin ihn draußen oder hat sie vielleicht die Möglichkeit, ihn in einen Raum zu locken, in den er erst einmal eingesperrt werden kann? Das muss ja nicht ihr Wohnzimmer sein, Keller, Garage oder Schuppen reichen da völlig aus.
Da kann man dann mit reinschicken, wen man für passend hält. Den TSV mit Kescher (wenn sich da einer rantraut), den TA mit dem Blasrohr oder den Jäger. Wenn ihr einen davon in den Garten stellt, wird der Kater ganz schnell die Mittelkralle ziehen und sich verkrümeln, bis die Störenfriede weg sind, sofern er die Möglichkeit hat, wegzulaufen.Es gibt Sedativa (über den TA erhältlich), die mal über das Futter geben kann und das Tier wirklich narkotisieren. ABER wenn der Kater empfindlich auf Veränderungen reagiert, kann es sein, dass er die Medikamente meidet. Außerdem wirken sie nicht immer zuverlässig. In unser TH sollte mal ein aggressiver Hund kommen, an den im zuständigen TH keiner rankam, also wurden ihm Tabletten ins Futter getan. Nach ein paar Stunden wurde nachdosiert, am nächsten Tag nochmal die doppelte Dosis gegeben. Der Hund war also massiv überdosiert und - hellwach. Wieso er nicht reagierte, konnte keiner sagen, aber das muss man mit bedenken. Trotzdem würde ich es auf jeden Fall versuchen.
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Würmer, von wegen harter Bauch? Bekommt er Wurmkur ins essen oder so?
Er hat vor einigen Wochen extrem viel gefressen, da haben wir "Mitesser" vermutet und ihn entwurmen lassen - eine winzige Tablette, zu Tode zermörsert im Nassfutter - das ging. Also Wurmkur gegen alles ist jetzt 4 Wochen her.
-Füttert die Nachbarin ihn draußen oder hat sie vielleicht die Möglichkeit, ihn in einen Raum zu locken, in den er erst einmal eingesperrt werden kann?
Er hat bei uns auf dem Grunstück zwei Räume in die er manchmal geht. Das eine ist ein geschlossener Raum, da geht er durchs Fenster ein und aus - das Fenster haben wir fest genagelt, so dass es genau diesen einen Spalt für ihn offen ist. Normalerweise verlässt er den Raum schon, wenn jemand durch die Tür kommt bzw. geht gar nicht erst rein. Und dann müssten wir immer noch die Nägel ziehen bzw. vorher das Fenster anderweitig präparieren, so dass wir es von aussen schliessen können - und vorher müsste man sicher sein, dass er sein Futter mit Betäubungspille gegessen hat, denn unter Stress rührt er garantiert nix an. Der andere Raum ist ein offener Holzschuppen - einsperren geht da absolut nicht, weil die Wände nur aus Holzbrettern mit Lücken bestehen - dort hat er Trockenfutter permanent zur Verfügung und hatte es sich auf auf den Boden gefallene Gartenkissen bequem gemacht - ich hab die vor einigen Wochen ausgetauscht gegen eine Holzpalette (damit es von unten nicht schimmelt) und darauf hab ich ein grosses Kissen für ihn gelegt... er hat 10 Tage lang das Trockenfutter nicht mal angerührt, war also nicht im Schuppen.
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Vielleicht ne blöde Idee, aber kontaktiere doch mal einen Katzenschutzverein.
Die versorgen ja nicht nur verwilderte Katzen, sondern fangen die auch zur Kastration ein. Heißt, die haben Erfahrung auch mit extremen Fällen und vielleicht eine Idee. -
Ich habe grade mit unserem Landtierarzt gesprochen - Betäubungsspritzen aus Gewehr oder Blasrohr sind für eine Miezekatze viel zu gefährlich, weil die Spitze viel zu lang ist. Er hat öfters mit verwilderten Tieren zu tun und sagte, dass Tiermedizin eben oft dann auch an ihre Grenzen stößt... einzige Möglichkeit: Abwarten, bis es ihm noch schlechter geht und hoffen, dass er dann immer noch in der Nähe ist.
Nichts desto trotz nehme ich jetzt Kontakt zu Tierschutzvereinen bzw. Ansprechpartnern mit Lebendfallen auf. -
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