Wildkater ist krank

    Sollte da wirklich Wildkatze drin sein - was durchaus sein kann, die Kerlchen sind in D in bestimmten Ecken schon wieder recht verbreitet, ist es schwierig.


    Du könntest Dich wegen Tipps an eine Wildkatzen-Station wenden - z. B. könnten die Dir helfen, indem sie die Vermutung Wildkatze oder Wildkatzen-Mix bestätigen oder verneinen. Aber die haben auch geeignete Ansprechpartner zwecks Distzanznarkose per Blasrohr. Dass solche Narkose-Aktionen eher nachts stattfinden, sind Leute, die das machen übrigens gewöhnt.


    Zum Lebenfallentraining ist es im Akutfall zu spät. Ich mach das mit meinen halbwilden Dorfkatzen so, dass ich eine Lebendfalle alle paar Wochen mit Futter bestücke, ohne dass sie scharf gemacht ist. Die Falle steht auch immer am Futterplatz, so dass es nichts Neues, Ungewohntes ist, wenn ich sie mal brauche.


    Woher weiss die Nachbarin, dass kein Kot-Absatz stattfand? Der Kater ist doch sicher überwiegend draussen unterwegs?
    Woher weiss man, dass der Bauch hart ist?
    Hat der Kater das Katzenfutter immer zuverlässig gefressen?


    Wie genau äußert sich das "es geht ihm schlecht"? Liegt das Tier apathisch rum? Wie zeigt es, dass es leidet?


    Futterverweigerung muss nicht zwangsläufig auf Bauchbeschwerden hindeuten, sondern ist ein sehr vielschichtiges, diffuses Symptom, dass auch bei Entzündungen im Maulbereich, fieberhaften Infektionskrankheiten, starken Schmerzen sonstwo auftreten kann.


    Was manchmal einen Versuch wert ist, wenn man sie nicht fangen kann und Angst hat, sie durch die Fangversuche auch noch richtig zu vergraulen, was man bei einer kranken Katze nun überhaupt nicht will, ist die versuchsweise Gabe von z. B. Metacam in Flüssigkost, wie z. B. Rekonvales-Tonikum. Das Tonikum (gibts beim TA oder in online-Apotheken) läßt sich auch bei z. B. entzündlichen Prozessen im Maulbereich sehr gut aufschleckern, ist hochverdaulich und enthält alles an Nährstoffen, um eine gewisse Zeit überbrücken zu können. Die Akzeptanz ist auch bei inappetenten Katzen sehr hoch. Das Metacam drunter gerührt, wird hier problemlos mitgeschleckt. Es wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend und oft kann man anhand der Wirkung oder nicht-Wirkung schon erste ferndiagnostische Ansätze feststellen.


    Ich drücke die Daumen, dass es eine Lösung gibt, mit der gut klarzukommen ist.


    LG, Chris

    • Vor einem Moment
    • Neu

    Hi


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      Chris, vielen Dank für Deine Hinweise!


      Das mit dem Metacam werde ich definitiv mit meinem TA besprechen, das erscheint mir ein guter Ansatz zu sein. Heute Abend fahr ich zu unserem Haus und der Nachbarin, dann hoff ich den Kater zu sehen udn kann mit der Nachbarin sprechen, morgen früh werde ich dann mit meinem Haustierarzt sprechen und dann weiter schauen. Das mit dem Kot kann definitiv nur ein Verdacht sein, der harte Bauch könnte sich tasten lassen - manchmal lässt er sich einhändig sanft streicheln - so für 5-10 Sekunden, ehe er wieder abhaut. Auch nach einer Wildkatzenstation werde ich mich umschauen.

      Ich kann gut nachvollziehen, wie schwierig das ist - die "Wildlinge" hier im Dorf, die ich manchmal über Wochen anfüttern muss, bis sie in die Lebendfalle gehen, machen es einem auch nicht leicht, ihnen b. Bd. zu helfen. Das ist eine andere Liga als mit meinen offiziellen Stallkatern oder gar der Hauskatze.


      Da kann man fast nie das normale TA-Diagnostik-Procedere durchziehen und muss sich oft mit angemessenen Hilfsversuchen zufrieden geben.


      LG, Chris

      So, ich hab den Kater eben in Augenschein nehmen können. Er hat wahnsinnig abgenommen, geht gekrümmt, hat stumpfes Fell, hat permanent das Maul offen und röchelt bei jedem Atemzug. Das sieht für mich nicht nach Magen-Darm aus - sondern nach Lunge -.-
      Ich hab gutes Nassfutter offeriert, das frisst er, so wie es sein offenes Mäulchen zulässt, also auch nix was auf Magen-Darm hindeutet.
      Zuerst hat er sich ganz zögerlich streicheln lassen - dann hat er von weitem die Box gesehen - er lässt mich nicht mehr als 2m an sich ran - faucht und geht sofort auf Abstand. Scheisse im Quadrat, echt jetzt, der Anblick ist kaum zu ertragen.


      Um 9 macht mein Haus-TA auf... vielleicht hat der eine Idee bzw. einen Rat.

      Ach, verdammt, das ist echt schrecklich, wenn man helfen möchte und die Katzentiere einen nicht lassen.
      Vllt. hatte er auch einen Unfall? Bei Seitenaufprall kann es zu Kieferverrenkung, Rückenverletzungen und Lungenquetschungen kommen.


      Man kann Wildlinge auch mit einem Köcher fangen. Da muss aber jeder Handgriff sitzen, weil man, nachdem der Köcher über dem Tier gelandet ist, diesen speziellen Schlenker braucht, damit das Netz sich zudreht. Aber ich fürchte, der Kerle ist so mißtrauisch, dass er auf alles Ungewohnte, was jetzt ins Spiel gebracht wird, mit Abstand oder schlimmstenfalls Flucht reagiert.


      So bescheuert es klingt - vermutlich wirst Du abwarten müssen, bis es ihm so schlecht geht, dass er keine Gegenwehr mehr leisten kann.
      Jeder erfolglose Fangversuch vergrößert die Gefahr, dass er abhaut und sich irgendwo verkriecht, wo Du ihn nicht wieder finden kannst. Das ist auch Mist - das hatte ich einmal und muss es nicht noch mal erleben.


      Die Wildlinge hier bekommen übers Futter, wenn sonst nichts geht, auch gern mal in etwas Wasser aufgelöste homöopathische Mittel. Traumeel z. B. ist ein Komplex-Mittel, das auf Verletzungen aller Art ausgerichtet ist.


      Ich drück Euch alle Daumen.


      LG, Chris

      Gestern ist der Kater endlich beim Tierarzt gelandet, die Lebendfalle hat er die letzten 6 Tage komplett ignoriert und jeden angefaucht, der ihm zu nahe kam.
      Gestern dann lag er völlig apathisch auf der Straße und konnte so von einem Anwohner zum Doc gebracht werden - zum Glück zu meinem und die konnten mich dann verständigen. Gestern war er selbst für eine Infusion zu schwach, er hat was i.m. bekommen und die ganze Nacht Rotlicht. Heute soll wenn möglich ein Blutbild gemacht werden.

      Oh je....


      Ich lese hier schon die ganze Zeit mit. Ich drücke die Daumen!

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