Wildkater ist krank

  • Eure Anteilnahme ist wirklich klasse!


    Samstag habe ich mit der Tierärztin telefonieren können - der kleine Mann hat eine Bläschen-Bildung im Maulbereich. Eine für Katzen nicht unübliche Erkrankung, meist aber schmerzfrei und kann über Jahre hin vorhanden sein. Bei ihm scheint allerdings die Zunge in Mitleidenschaft gezogen zu sein, insbesondere die Zungenspitze - vermutlich der Grund für sein röcheln und sabbern. Er bekommt hochdosiertes Kortison, Antibiotikum und Schmerzmittel - sollte die Läsion seiner Zunge (die man von aussen wohl auch kaum sieht) zurück gehen - wunderbar. Das Blutbild ist ansonsten unauffällig und Essen, dass er hinter die Zunge geschoben bekommt, kann er problemlos fressen und verwerten.
    Es kann allerdings auch sein, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat und er sich die Zungenspitze anderweitig geschädigt - zum Beispiel verätzt hat - dann würde ihm auch die Behandlung nicht helfen und er wäre für den Rest seines Lebens darauf angewiesen, mehrmals täglich Futter und ggfs auch Wasser hinter die Zunge zu bekommen... etwas, was ich nicht mal bei einer zahmen Hauskatze leisten könnte...
    Die Tierärztin sagte "Wir haben alles Mögliche zur Behandlung getan, nun liegt es ganz allein an ihm, was er draus macht"... sollte sich die Zunge regenerieren, wird er wieder ganz normal weiter leben können - tut sie das nicht, werden wir ihn wohl gehen lassen.

  • Die Tierärztin sagte "Wir haben alles Mögliche zur Behandlung getan, nun liegt es ganz allein an ihm, was er draus macht"... sollte sich die Zunge regenerieren, wird er wieder ganz normal weiter leben können - tut sie das nicht, werden wir ihn wohl gehen lassen.

    Mehr kann man nicht tun - dem Wildling eine gute Chance bieten. Katzen sind unglaublich zäh, haben einen unglaublichen Lebenswillen und unglaubliche Regenerationsfähigkeiten.


    Ich drück weiter die Daumen.


    LG, Chris

  • So, die letzten Tage waren eine reine Achterbahnfahrt für alle Beteiligten. Ich hatte die Tage auch mal was hier geschrieben, aber hab wohl das Abschicken vergessen^^


    Die gute Nachricht: Er kann wieder selbstständig fressen, seine Zunge regeneriert sich und er hat einen enormen Lebenswillen.
    Dann kam die erste richtig schlechte Nachricht: Er ist erblindet. Die Ursache ist nicht genau bekannt, entweder in Folge eines Traumas, weil er vielleicht doch angefahren worden ist, bevor ihn ein Anwohner leblos gefunden hat, vielleicht eine Hirnblutung, Tumor, die Bläscheninfektion die auch auf die Hornhaut gegangen ist...
    Wir alle haben dann verzweifelt versucht ein Zuhause für einen blinden, scheuen Kater in Wohnungshaltung zu finden - mit unklarer Prognose... selbst ein Katzenhospiz hat uns wenig Hoffnung gemacht, dass der Kater sich dort wohl fühlen würde.
    Als nächster Tiefschlag kam die Diagnose Leukose positiv - und gleichzeitig hat er wieder begonnen, sich zu putzen und hat immer mehr Zutrauen zu den Angestellten der Praxis, lässt sich nach anfänglicher Scheu streicheln und schnurrt wie ein Großer.


    Heute morgen hatte ich dann eine Nachricht in meinem Briefkasten... eine der Angestellten lässt ihre Katzen gegen Leukose impfen und dann darf der kleine Mann zu ihr ziehen - dort wird er mit Sicherheit bestmöglich versorgt und kann die verbleibende Zeit, egal ob das noch Wochen oder Jahre sind, würdig verbringen und wird bestimmt geliebt - denn so wie ich gehört habe, sind alle in der Praxis ganz verliebt in den kleinen Schreihals.


    Jetzt ist er immer noch nicht über den Berg und wir wissen alle nicht, wieviel Zeit er noch hat - aber heute bin ich das erste Mal auch so richtig positiv gestimmt - und meine Mama wird heute erstmal dazu verdonnert, ein kleines "Ihr seid die Allerbesten"-Schoki-Paket in der Praxis abzuliefern - was die dort geleistet haben und immer noch leisten ist für mich fast schon unfuckingfassbar :)

  • Oje, der Arme :verzweifelt:
    Aber scheinbar hat zuletzt doch noch der Schutzengel seine Finger im Spiel gehabt. Drück die Daumen für noch ein langes, glückliches Katzenleben in seiner neuen Residenz.

  • Es gibt noch Wunder
    ganz toll das wenns sein soll ein Platz für ihn da is.
    Daumen sind gedrückt
    Ich freu mich über Infos....danke

  • Das ist oft so, dass die Herrschaften, wenn sie erstmal merken, wie sehr sich Menschen um sie kümmern können, dann doch einen grossen Teil ihrer Scheu verlieren.


    Blind ist zwar nicht schön - aber Katzen kommen in sicherer Umgebung gut damit zurecht.


    Ich drück dem Kerle weiter die Daumen - dass er sich restlos bekrabbelt und sich im neuen Zuhause gut einlebt und die Zeit, die er hat, geniessen kann.


    Die Praxis-Mitarbeiter haben jedenfalls ihr Herz am rechten Fleck. Du auch.


    LG, Chris

  • Glück im Unglück also? Das ist natürlich sehr traurig, dass er mittlerweile blind ist. Aber er scheint ja doch zutrauen zu bestimmten Menschen zu fassen und wenn er dort bestmöglich versorgt bleiben darf ist das echt toll! Hut ab, ihr habt euch alle(!) sehr viel Mühe mit dem Kater gegeben. Meinen Respekt habt ihr, ich kenne nicht viele die zu diesen Bedingungen so viel Arbeit und Kosten investiert hätten - gelohnt hat es sich jedenfalls :respekt:

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