Barf- das Calciumdilemma

  • Dann darfst du diesem Glauben gerne weiter frönen. Beschäftige dich dann aber bitte auch ausführlich damit und das schließt ein, die betreffenden Studien mal zu lesen.

    Auch du darfst dich gern noch etwas vertiefter mit Hundeernährung und den Studien dazu beschäftigen. Und von welchem "Beutetier" sprichst du? Was ist das natürliche Beutetier eines Haushundes (nicht Wolfes!)? Seit Jahrhunderten werden Haushunde vom Menschen gefüttert, sie ernähren sich nicht hauptsächlich von Beutetieren. Ihr Verdauungssystem unterscheidet sich vom Wolf - sicherlich kennst du doch diese Studien? Warum sollte also das krude nachgebaute "Beutetier" optimal sein zur Hundeernährung.


    Es gibt übrigens noch mehr als Pseudo-Beutetier und Bedarfswerte. Nämlich die Erfahrung in praktischer Hundefütterung, welche über Generationen gesammelt wurde.


    NB: Mich würde aber schon interessieren, welches Beutetier zu 20-30% aus Gemüse besteht..... |)

  • Ihr Verdauungssystem unterscheidet sich vom Wolf

    Allein dieser Satz entbehrt der Erforderlichkeit einer Antwort. Für derlei Diskussionen ist mir die Zeit zu schade.
    Wie oben beschrieben gibt es zwei Herangehensweisen. Keine sollte einfach so übernommen werden. Keine hat der Weisheit letzten Schluss für den individuellen Hund. Wohingegen man schnell dabei ist, die eine zu verurteilen, nimmt man die andere immer als wissenschaftlich schon korrekt blind als die richtige Wahrheit hin. Wer das weiter so handhaben möchte, bitte. Alle anderen können meine Anmerkungen als Anregung zum selberdenken nehmen.

  • Allein dieser Satz entbehrt der Erforderlichkeit einer Antwort. Für derlei Diskussionen ist mir die Zeit zu schade.

    Nö du ich glaube die Antwort ist in dem Fall von deiner Seite erforderlich. Naijra hat gute und logische Argumente vor gebracht. Du hast nur ein paar diffuse Floskel geschrieben.
    Ich möchte gern wissen was du zu dem Argument von Naijra zu sagen hast.

  • @Lucylee
    Wenn du hier im Forum in den Ernährungsthemen mal quer liest, wird dir auffallen, dass der Großteil der hier anwesenden Hundehalter eins gemeinsam haben - sie sind der Ansicht, dass der Hund ein Hund ist und kein Wolf und das glauben quer durch die Bank Fertigfutterfütterer, Köche und Barfer, sowie Mischfütterer.



    Ich habe die Futterpläne meiner Hunde nach Bedarfswerten ausgerechnet (ich wollte weder eine Ratte für den Terrier-Spitz Mix, noch eine Ente für den Pudel nachstellen) und gefüttert werden sie letztlich trotzdem rein nach Verträglichkeit.
    Das heißt, dass die Hündin weniger Fleisch bekommt, als sie laut Plan bekommen sollte und wesentlich mehr Gemüse, als sie laut Papier bräuchte und der Rüde bekommt halt hauptsächlich Fleisch und Fett (neben etwas Gemüse und KH), weil er damit zurzeit am besten klar kommt.


    Ich brauche keine Studien, um meine Hunde zu ernähren. Hunde haben jahrehundertelang von den Abfällen der Menschen gelebt, daher würde ich es eher Anlehungswerte, denn Bedarfswerte nennen.

  • Nö du ich glaube die Antwort ist in dem Fall von deiner Seite erforderlich. Naijra hat gute und logische Argumente vor gebracht. Du hast nur ein paar diffuse Floskel geschrieben.
    Ich möchte gern wissen was du zu dem Argument von Naijra zu sagen hast.

    Willst du mir jetzt ernsthaft weismachen, dass es nicht bekannt ist, dass Wolf und Hund, abgesehen von einer individuell mal mehr, mal weniger, aber niemals in großen Maßen möglichen Amylaseproduktion, so ziemlich genau dasselbe Verdauungssystem haben? Ernsthaft?
    Na schön, dann noch mal ganz kleinschrittig zum Verständnis (wobei ich nicht weiß, worauf naijra eigentlich hinaus will, es klingt, als wäre alles verkehrt und man kann den Hund sowieso frei Schnauze füttern, aber die Orientierung am Beutetier ist falsch...):

    Und von welchem "Beutetier" sprichst du?

    Da Prozente Verhältnisse widerspiegeln, beziehen sie sich auf (irgend)ein Beutetier, also etwas erjagbares. Die sehen im Verhältnis ihrer Komponenten nämlich fast alle gleich aus. Nichtsdestotrotz sind es Durchschnittswerte.


    Was ist das natürliche Beutetier eines Haushundes (nicht Wolfes!)? Seit Jahrhunderten werden Haushunde vom Menschen gefüttert, sie ernähren sich nicht hauptsächlich von Beutetieren. Warum sollte also das krude nachgebaute "Beutetier" optimal sein zur Hundeernährung.

    Warum sollte es falsch für den Hund sein? Der Hund ist trotz aller Domestikation noch ein Karnivor und so sieht er auch immer noch aus. Hund und Wolf sind derartig nah miteinander verwandt, warum sollte eine Fütterung, mit der ein Wolf in Gefangenschaft locker 13-17 Jahre alt wird, für den Hund zu Mängeln führen? Will man hier jetzt wirklich sagen, dass die Ernährung des Wolfes, die ihm die Natur gibt, für ihn automatisch einen frühen Tod bedeutet? Warum sterben Wildtiere denn in jungen Jahren? Weil ihr Futter sie mangelernährt?
    Sollte man dem Hund teures Futter mit Fleisch lieber verwehren, schließlich wurde er mit Tischresten von den Großeltern auch alt? Wie haben die Großeltern es eigentlich nur geschafft, den Hund ohne Bedarfswerte zu ernähren? Hunde sind verdammt tolerant bei ihrer Ernährung und können mit so ziemlich allem alt werden. Was also spricht gegen eine Orientierung an einem natürlichen Beutetier, das auch ein Hund in freier Natur erjagen könnte (wenn er denn könnte).


    Es gibt übrigens noch mehr als Pseudo-Beutetier und Bedarfswerte. Nämlich die Erfahrung in praktischer Hundefütterung, welche über Generationen gesammelt wurde.

    Tatsächlich. Und das sogar zu mit Barf ernährten Hunden! Und Trockenfutter! Und sogar toten Ratten! Die Hunde haben das auch noch alles überlebt!


    NB: Mich würde aber schon interessieren, welches Beutetier zu 20-30% aus Gemüse besteht.....

    Ein Beutetier besteht auch aus unverdaulichen Bestandteilen (Fell, Darminhalt). Der benötigte Rohfasergehalt wird, da leichter umzusetzen, mit Gemüse/Obst imitiert.


    Wenn du hier im Forum in den Ernährungsthemen mal quer liest, wird dir auffallen, dass der Großteil der hier anwesenden Hundehalter eins gemeinsam haben - sie sind der Ansicht, dass der Hund ein Hund ist und kein Wolf und das glauben quer durch die Bank Fertigfutterfütterer, Köche und Barfer, sowie Mischfütterer.

    Das ist ja auch richtig so.


    Und mein Abschlusswort: Du nennst es Anlehnungswerte und fütterst individuell. Ob ich mich dabei jetzt an Bedarfswerten oder den Beutetierverhältnissen anlehne, ist dabei Ansichts- und Glaubenssache. Beides funktioniert.

  • Hi,
    Anlehnungswert gefällt mir.
    überhaupt: Die allermeisten Hunde kommen absolut mit Durchschnittsernährungen klar, sogar allzu eiweisslastiges wird vertragen. Und sie brauchen auch nicht jeden Tag alle Nährstoffe oder Mineralien oder Vitamine. Es muss sich lediglich im Laufe der Zeit alles ausgleichen. Aber eben auch nicht aufs Gramm genau.
    Unser Hund ist zwar ein Sensibelchen was Fleischsorten angeht, aber ansonsten völlig robust. D.h. frisst er viel Gras ist aber ansonsten gesund und munter und hungrig wird der Gemüseanteil im Futter erhöht, dann hört das Grasfressen zumeist auf. Hat er genug Gemüse über eine Woche z.B. hat er halt keinen großen Bedarf mehr an Gemüse und es wird reduziert. Hat er mal Superhunger gibts halt 500 g Fleisch einfach mal extra. Die nächsten Tage frisst er dann von alleine weniger.
    Mineralien gibts mal mehr mal weniger. Genauso Vitamintabletten. Interessiert er sich für Pflanzenfresserhinterlassenschaften gibts ein paar Vitamine mehr, dann hört das auf.
    Ist Sino sehr aktiv, gibts mehr Fett, d.h.im Sommer bei Hitze weniger.


    Der Hund ist schlank, aktiv hat ein glänzendes Fell, verströmt gute Laune und ihm gehts sichtlich gut.


    Was ich eigentlich sagen will: Man braucht sich nicht aus irgend einer Unsichereit heraus an irgendwelche Grammzahlen halten, man sollte eher ein Gefühl dafür entwickeln was jetzt gut ist oder nicht.
    Es sei denn vielleicht der Hund hat Gewichtsprobleme, sei es mit Tendenz zu stark nach oben oder unten. Dann muss man wahrscheinlich schon rechnen. Aber das war hier nicht Thema.


    Als Mineralienzusatz nehmen wir hier was von CD Vet Micro Mineral. Mal mehr mal weniger wie in der Gebrauchsanweisung angegeben. Scheint auch zu passen.


    LG


    Mikkki

  • Glücklicherweise können Hunde sich scheinbar aus so ziemlich jeder Fütterung das heraus ziehen, was sie für ein gesundes Leben brauchen.
    Gesunde Hunde vorausgesetzt, natürlich!


    Das hat die Evolution des Haushundes geschafft: Hunde können aus Schei*e Gold machen, sie können sowohl von A*di-Futter (oder Fro*ic) gesund alt werden genauso wie von einem nach S.S. berechnetem BARF-Plan, der "sich am Beutetier orientiert" :hust:


    Meine Hunde bekommen fast nie irgendwelche ach so wichtigen Öle. Das Fell glänzt trotzdem und es geht ihnen toll ;)
    Sie bekommen 50% Fleisch Anteil im Futter und täglich Getreide.
    Es geht ihnen prima und sie lieben es :D


    Wenn meine kleine mit joggen ist, bekommt sie mehr (Lamm)Fett und verträgt es klasse.


    Grundsätzlich sollte man sich am Hund und dessen Wohlbefinden orientieren (wobei Blutbilder definitiv KEIN Indiz für das Wohlbefinden sind!). Nicht an irgendwelchen Tabellen irgendwelcher BARF-Gurus.
    Die sind am Anfang eine nette Orientierungshilfe. Aber mehr auch nicht!

  • @Lucylee: Du bist wohl recht neu hier, daher ist dir vielleicht noch nicht aufgefallen, dass viele User hier über ein sehr breites und fundiertes Wissen in Ernährungsfragen verfügen. Und sich daher nie auf eine einzig und allein richtige Ernährungsform in Form von Prozentzahlen festlegen würden.


    Denn Hunde zeichnen sich vor allem durch ihre Vielseitigkeit aus, mit der ihr Nahrungsbedarf gedeckt werden kann. Ja, viele können mit den eher neuartigen BARF oder Prey Model gut ernährt werden - kann auch innerhalb der Bedarfswerte liegen. Aber ebenso gibt es viele, die bei Frischfutter mit ganz anderen Prozentzahlen besser klarkommen - ebenfalls innerhalb der Bedarfswerte. Hunde sind generell sehr flexibel ernährungstechnisch, drum ist auch das eher realitätfremde Wolfsmodell zwar möglich, aber keineswegs immer optimal (nb: Gemüse als Ersatz für Fell zu propagieren, erscheint mit reichlich konstruiert). Sich von vornherein ideologische Scheuklappen aufzusetzen ist einfach eine unsinnige Einschränkung und oft auch eine Unwilligkeit, sich mit dem Thema wirklich sachlich und fundiert auseinanderzusetzen.

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