Hund bellt unaufhörlich bei Geräuschen von draußen

  • Meine 2,5 jährige Hündin aus Spanien ist nun seit 2 Wochen bei uns. Seit 1 Woche hat sie angefangen zu bellen, sobald sie draußen oder im Treppenhaus etwas hört. In dem man die Fenster schließt kann man verhindern, dass sie aufgrund der Geräusche von draußen bellt. Jedoch kann ich nicht verhindern, dass meine Nachbarn ins Treppenhaus kommen.


    Es sieht folgendermaßen aus: Sobald sie ein Geräusch von draußen wahrnimmt, fängt sie an zu bellen und auch zu knurren (sie ist auf jedenfall auch territorial, also, knurrt und bellt Besuch an, diesbezüglich holen wir auch eine Trainerin). Sobald wir sie jedoch rufen, hört sie relativ schnell auf und es wird natürlich auch direkt gelobt, sobald sie Ruhe gibt.
    Jedoch üben wir momentan mit ihr das Alleinbleiben. Es klappt schon einigermaßen, doch heute hat sie dann ein Geräusch gehört während sie allein in einem Raum war. Ich habe dann natürlich abgewartet, damit sie nicht denkt Bellen = Frauchen kommt wieder.
    Eigentlich hätte ich gedacht, dass sie aufhört zu bellen, sobald die Geräusche vorbei sind. Aber sie bellt minutenlang weiter, sodass mir keine Wahl blieb, als in einem kurzen, ruhigen Moment wieder das Zimmer zu betreten.
    Unser Zeitplan wird jedoch ab dem 17. Oktober so aussehen, dass sie auch mal 2-3 Std allein sein muss, habt ihr einen Tipp, wie man dieses Bellen während unserer Abwesenheit abtrainieren kann?


    Wäre für jeden Ansatz super dankbar! :smile:

  • Hey, das ist natürlich übel in einem Mehrfamilienhaus.


    Wenn Du nette Nachbarn hast, dann bitte sie doch mal um mehrfaches Vorbeigehen. Du korrigierst ihr Verhalten sofort, wenn sie nur anfängt zu knurren. Nach 20 x hat sie ja vielleicht die Nase voll.


    Alternativ kann man auch Nachbarn oder Freunde um Geräusche, dann Klingeln und die Wohnung betreten bitten. Back einen leckeren Kuchen, dann machen sie bestimmt mit. Vorteil hierbei ist, dass der Hund sehr schnell die Schritte und Geräusche im Hausflur kennen lernt, sie den Personen zuordnet, diese als normal betrachtet und sich mehr entspannen kann. Sie ist ja noch nicht lange bei Euch, da darf man auch unsicher sein und Grenzen abstecken.


    Ich würde sie vorm Öffnen der Haustür im Korb ablegen - notfalls mit Leine gesichert- und ihr so klar machen, dass das Dein Besuch ist und er rein darf. Hat sie sich beruhigt, so kannst Du sie dazu holen.


    Mit fachlicher Hilfe bekommt ihr das sicher in den Griff.

  • Vielen Dank für deine Antwort @Monsterlaender!


    Ich wohne noch nicht super lange hier (Hund kam kurz nach dem Einzug) und kenne meine Nachbarn noch nicht wirklich, aber werde wohl demnächst mal klingeln und freundlich um Hilfe bitten. :)
    Das Problem ist ja nur, dass sie halt wirklich sehr schnell aufhört, wenn man sie korrigiert, habe quasi das gefühl, dass sie "ankündigt", dass sich jmd in unmittelbarer Nähe befindet und sobald das anerkannt wird hört sie auch auf. Aber sobald sie allein ist, hört sie halt nicht auf, sobald man kommt und es korrigiert :/
    Ich werde es mal versuchen das so 20 mal hintereinander zu machen, sofern einer meiner Nachbarn diese Ausdauer hat :headbash:


    Dass Besuch die Wohnung betritt ist momentan glaube ich noch nicht wirklich möglich, da sie wirklich sehr extrem reagiert. Mit 55 cm SH ist sie auch kein kleiner Hund und ich will keinem Nachbar zumuten 10 min angeknurrt und angebellt zu werden ^^' Aber wie gesagt, dafür kommt schon am Mittwoch eine meiner Meinung nach sehr gute Trainerin.


    Danke für deine Hilfe!

  • Jeder Hund ist natürlich anders. Aber ich hatte das bei unseren Pflegehunden relativ oft, dass sie nach ein paar Tagen angefangen haben, viel im Garten und in der Wohnung zu bellen. Sie fühlen sich innerhalb der eigenen vier Wände dann schon relativ sicher und melden "bedrohliches", wissen aber noch nicht, welche Geräusche dazu gehören und was tatsächlich fremd /meldenswert ist. Einige haben dann auch nachts oft gebellt, wenn vor dem Haus Autotüren gingen und ähnliches.


    Bei allen wurde es nach eigenen Wochen weniger oder war ganz weg, wenn sie die Alltagsgeräusche kannten. Bis auf einen Kleinhund. Der war tatsächlich einfach ein extremer Kläffer ...


    Ich nehme den Hund dann auch immer ernst. Ihn alarmiert ja in dem Moment etwas, warum auch immer. Ich gehe dann zu Fenster / Tür, schaue kurz nach, und sage dann "alles gut". Das haben bei mir immer alle Hunde recht schnell verstanden, dass Frauchen das jetzt abgecheckt hat und als ungefährlich / nicht meldenswert eingestuft hat.


    Sofort belohnen, wenn der Hund nicht bellt, das machts du ja schon. Bellt sie sofort laut los, oder hebt sie erstmal den Kopf, lauscht, knurrt oder wufft erst einmal leise? Dann klappt es oft auch gut, wenn man genau diesen Moment erwischt und hier lobt und belohnt, damit es erst gar nicht laut wird und der Hund lernt, dass kurzes, leises Melden ok ist und mehr nicht sein muss.


    Einen Trainier dazuzuholen ist auf jeden Fall eine gute Idee. Dann seht ihr, ob es nur die momentane Unsicherheit ist oder ob es wirklich ein stärkerer Wachtrieb ist. Hoffentlich ist es ein positiv arbeitender Trainer? Wenn man da jetzt maßregelt, macht man es oft noch schlimmer. Vor allem jetzt, wo der Hund euch noch kaum kennt und noch keine wirkliche Bindung aufbauen konnte.

  • Kein Besuch? Bei mir wurde der Hund vom ersten Tag mit dem alltäglichen Leben konfrontiert, auch meine Tierheimhündin, Danys Vorgängerin. Klare Regeln ab Tag eins helfen bei der Orientierung. Aber das wird die Trainerin mit Euch schon machen.

  • Ganz vergessen, sie hatte einen geschützten Platz und der Besuch nahm keinen Kontakt auf, erst als sie sich von selber näherte.

  • @Lanera: Ja ich werde es natürlich auch noch weiterhin beobchten, ob es vllt. besser wird, sobald sie sich an die Geräusche gewöhnt. Ich denke nur eigentlich, dass es erst aufhört, wenn sie ihr territoriales Verhalten ablegt.
    Sie hebt aber tatsächlich den Kopf, so ganz ruckartig halt :) Ich werde es mal versuchen sie möglichst viel zu beobachten und dann direkt diesen Moment schon zu loben. Das mit dem Ernst nehmen und direkt nachgucken werde ich ebenfalls mal probieren, sie achtet wenigstens insofern noch auf uns, dass sie sich direkt abrufen lässt auch während sie bellt und knurrt.


    Und natürlich ist es auch ein positiver Trainer! :dafuer: wir haben sie bisher schon einmal getroffen und sie hat einen super guten Eindruck gemacht. Ich hoffe das Territorialverhalten hat dann bald ein Ende.


    Viele Dank auf jeden Fall für diese ausführliche Antwort und die hilfreichen Ratschläge :bussi:


    @Monsterlaender: Ja ich wünschte auch, dass sie früher mit Besuch in Kontakt gekommen wäre. Nur leider wohn ich wie gesagt noch nicht lange hier in Bayreuth und kenne daher leider wirklich niemanden :tropf: Der erste Besuch kam dann halt, nachdem sie 1 1/2 Wochen hier war und da hatten wir den Salat .. Sie ist dann auch 2 1/2 Tage hier geblieben und nach dem ersten Schreck klappte es auch einigermaßen, aber natürlich wäre es besser gewesen sie kannte es von Anfang an.
    Besuch nahm selbstverständlich auch keinerlei Kontakt auf, aber da sie keine Angst hatte brauchte es auch nichts, dass sie einen geschützten Platz hatte :/

  • Ich würde mich hier auch gern einreihen und ein paar Tipps abstauben. :winken:
    Wir haben grad eine ziemlich ähnliche Situation. Diese Woche ist eine kleine rumänische Hündin bei uns eingezogen. Seit heute bellt sie auch, wenn sie von draußen ein Geräusch hört. (Wir wohnen ebenfalls in einem Mehrparteienhaus.)


    Nachdem sie nicht aufgehört hat, bin ich dann auch zur Tür, habe nachgeschaut und ihr versichert, dass alles gut ist. Danach hat sie dann noch einmal gewufft, dann war gut.

    Du korrigierst ihr Verhalten sofort

    Wie würde die Korrektur denn hier aussehen? Ich habe es mit einem bestimmten "Nein!" versucht, hatte aber eher wenig Erfolg. :ka:

  • Ich nehme den Hund dann auch immer ernst. Ihn alarmiert ja in dem Moment etwas, warum auch immer. Ich gehe dann zu Fenster / Tür, schaue kurz nach, und sage dann "alles gut". Das haben bei mir immer alle Hunde recht schnell verstanden, dass Frauchen das jetzt abgecheckt hat und als ungefährlich / nicht meldenswert eingestuft hat.

    So habe ich das auch gemacht. Und die Fenster haben wir immer offen gelassen (gut, im Winter etwas schwierger :D ) damit alle Alltagsgeräusche von der Müllabfuhr bis zum Kläffen der Nachbarshunde mit Weiterpennen belohnt wurden :smile: .


    Hat aber eine ganze Zeit lang gedauert, insgesamt bestimmt mehrere Monate. Heute ist das Tier total gechillt :D

  • Das ist sicher bei jedem Hund anders zu händeln. Ich habe es bei meiner Vorgängerhündin mit einem ruhigen NEIN beendet. Warum soll ich aufstehen und nachschauen, damit signalisiere ich doch auch ein Interesse, obwohl es Alltagsgeräusche sind. Bleibe ich ruhig sitzen und reagiere nicht drauf, so Stufe ich es unter normal und unwichtig ein. Damit nehme ich den Hund nicht weniger ernst, zeige aber die Unwichtigkeit des Geräusches an. Je mehr Ruhe ich ausstrahle, desto eher kann der Hund es annehmen.

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