Wie viel Beschäftigung braucht mein Hund?

  • Ich würde niemals versuchen einen Hund körperlich müde zu machen. Das geht meist nach hinten los, denn irgendwann kommt der Punkt, an dem Mensch nicht mehr mithalten kann ;) .


    Ich finde, dass man sich an die ideale Auslastung für den eigenen Hund ein bisschen herantasten und ihn dann auch mal über ein paar Tage hinweg beobachten muss. Wenn er einen rundum ausgeglichenen, entspannten Eindruck macht, ist alles prima. Deshalb habe ich zB gar kein schlechtes Gewissen, wenn meine Hunde mal zu kurz kommen. Sie sind dann trotzdem ausgeglichen und entspannen einfach, wenn sie nicht dran sind.


    So mancher Hund muss unter Umständen auch erst lernen, von selbst zur Ruhe zu kommen und nicht immer in einer Erwartungshaltung zu sein. Das erzeugt auch innere Unruhe. Einen ausgeglichenen Hund muss man auch nicht "zur Ruhe bringen". Der macht das ganz von selbst.


    Mein Vorschlag für dich: Drinnen ist absolute Ruhe angesagt für den Hund. Dort werden nur Ruheübungen gemacht. Sprich: Sie muss ganz langweilig einfach herumliegen (in einer Box oder auf einer Decke). Am besten, bis sie einschläft. Genauso würde ich den Hund direkt nach dem Spaziergang wieder in eine Ruheübung schicken. Das wird schnell Routine und sie lernt, dass nach der Action und im Haus generell Ruhe angesagt ist. Dann würde ich erstmal das Programm draußen etwas herunterfahren und das einfach mal ein paar Tage durchziehen. Geht einfach entspannt durch die Welt, macht mal nur an wenigen Tagen der Woche Kopfarbeit und dazu dann eben die konsequente Ruhe im Haus. Wenn du merkst, dass dein Hund ausgeglichener wird, kannst du dich langsam wieder an etwas mehr Beschäftigung herantasten und einfach schauen, ab welchem Pensum sie wieder nervöser wird. So pendelt sich das irgendwann ein.


    Das mit der Beschäftigung ist allgemein leider so eine sehr zweischneidige Sache. Einerseits finde ich es super, dass sich Hundebesitzer Gedanken darüber machen, wie sie ihrem Hund am besten gerecht werden kann. Durch das Überangebot und den Einfluss von außen (zB Internet, Bücher, Trainer) ist aber mMn ein bisschen das Gefühl dafür verloren gegangen, was wirklich noch gut für den Hund ist und was schon an Stress grenzt. Deshalb lerne deinen Hund lesen und ihn einzuschätzen. Sie muss nicht todmüde und total ausgepowert sein, um glücklich zu sein. Ausgeglichenheit und Entspannung ist der Zustand, der angestrebt werden sollte.

  • Hallo,


    da ihr den Hund ja noch recht "neu" bei euch habt, kann ich mir vorstellen, dass Shula noch sehr im Mittelpunkt steht: Man schaut, was der Hund grad macht, streichelt sie, nimmt Blickkontakt auf, redet mit ihr, geht immer aus Spiele ein, reagiert auf jede Lautäußerung.


    Ich würde feste Ruhezeiten einplanen, in denen ich auch keine Kommandos (wie etwa "auf deinen Platz") gebe, sondern der Hund einfach nicht im Fokus ist. Ich würde sie dann auch nicht streicheln oder anschauen, wenn sie kommt. Sie muss lernen, sich entspannen zu können und sie muss raus aus dieser Erwartungshaltung, dass jetzt gleich wieder Interaktion mit dem Menschen stattfindet.


    Beste Grüße
    Geckolina

  • @anfängerinAlina Nach der gassirunde soll sie sich wie gesagt beruhigen. Da sie Hunger hat ist sie immer SEHR aufgedreht. Sie kommt dann in ihre hundebox und solang sie da drin ist ist sie auch ruhig. Nach so 20-30 min gibt es dann halt Futter und danach ist eigentlich Ruhe angesagt bis ca. 15:30 wo wir das nächste mal rausgehen, genauso war es heute eigentlich auch :)

    Darüber bin ich jetzt gestolpert-gibt es einen bestimmten Grund, warum Du sie erst 20- 30 Minuten nach der Runde fütterst?
    Vor der Runde bekommt sie nichts?


    Meine würden mir was husten in dem Fall, aber das macht jeder halt anders.
    Mich würde nur interessieren, warum Du das so handhabst.

  • Ich füttere tatsächlich auch direkt nach dem Gassi. Umso länger ist für meinen Hund dann die Ruhephase bis zur nächsten Runde, weil sie nicht noch mal durch Fütterungszeit unterbrochen wird.




    Ich dachte nur eben, dass sie mit 55cm SH auch kein kleiner hund und und zudem noch sehr jung ... kann man wohl einen Anfängerfehler nennen ..

    Fun fact am Rande: Ich habe eine winzige Hündin. Die braucht genausoviel Bewegung wie ein großer Hund. :D


    Wäre bisschen weniger bewegung und bisschen mehr kopfarbeit eine Lösung? oder sollte ich doch allgemein reduzieren?

    Ich könnte mir vorstellen, dass sie nach drei Wochen immer noch sehr viel Kopfarbeit leisten muss, um sich bei euch sowie draußen zurecht zu finden. Deshalb wäre ich mit zusätzlicher "künstlicher" Kopfarbeit vorsichtig. Aber ich muss auch sagen, dass ich mir hier auf genau die Frage "Wieviel Beschäftigung braucht mein Hund" auch zu Anfang Antworten erwartet hatte und man sie einfach nicht bekommt. Da kommen immer nur schwammige und allgemein gehaltene Forumlierungen und das ist einfach so, weil du das nur am Hund selbst erkennen kannst leider.

  • Danke für die guten Tipps! :)


    Also ich mache das tatsächlich auch so, dass vorallem wenn sie aufgedreht im Haus ist, dass sie von mir absolut keine beachtung bekommt. Aber wenn sie z.B. anfängt Dinge anzukauen usw. dann kann ich es natürlich nicht weiter ignorieren und sage ruhig "nein" :D
    Aber ja, es stimmt natürlich, dass sie viel Zeit und Aufmerksamkeit im Allgemeinen bekommt, weil sie noch nicht so lange bei uns ist. Ich werde mir in Zukunft Mühe geben, bisschen darauf zu achten, dass sie in den Ruhezeiten konsequent keine Aufmerksamkeit kriegt, wobei ich sie eigentlich immer lobe, wenn sie sich ruhig in die Box legt, sollte ich diese Form von Aufmerksamkeit deiner Meinung nach auch nicht geben?


    Ich habe die Gassirunde jetzt auch, wie von euch vorgeschlagen, verkürzt. Dennoch liegt sie nun schlafend auf dem Teppich, ich werde es über die nächsten Tage weiter so machen und schauen, ob sie ruhiger und ausgeglichener wird! :)


    @israel und @anfängerinAlina Das mit dem erst nach 20-30 min füttern habe ich (vor längerer Zeit) von nem Tierarzt gehört. Der meinte, dass vorallem große hunde dazu neigen, Magendrehungen zu erleiden wenn sie direkt nach dem Spaziergang gefüttert werden, weil sie ja dann noch recht "aufgeregt sind", was bei Shula ja auch auf jedenfall so ist. Korrigiert mich, wenn ich da eine Fehlinformation erhalten habe :tropf: Da es von nem TA kam hab ich es natürlich beherzigt.

  • Unsere Schäferhunde bekamen auch alle sofort nach dem Morgengassi ihr Futter. Vllt. wäre das schon eine gute Lösung für Euch.


    Die meisten Hunde haben ihre Magendrehung nachts und oftmals sogar mit leerem Magen.

  • Puh, also die Gründe für Magendrehungen liegen eigentlich komplett im Dunkeln. Da weiß wirklich niemand so genau, wie und warum die nun auftreten. Google dich da einfach mal durch.

  • Hmn oke, wenn es bei euch keine Probleme macht werde ich das ab morgen auch mal so machen :)
    wie gesagt, ich hab es vor längerer Zeit mal von einem Tierarzt gehört und habe dem einfach mal Glauben geschenkt, weil ich selber wirklich keine Ahnung davon habe :tropf:

  • Das mit dem erst nach 20-30 min füttern habe ich (vor längerer Zeit) von nem Tierarzt gehört. Der meinte, dass vorallem große hunde dazu neigen, Magendrehungen zu erleiden wenn sie direkt nach dem Spaziergang gefüttert werden, weil sie ja dann noch recht "aufgeregt sind",

    Das habe ich jetzt so noch nicht gehört. Was nicht heißt, dass es falsch ist.


    Der letzte mir bekannte Stand zur Magendrehung ist, dass man nichts so ganz Genaues weiß:
    Magendrehung - Der Alptraum jedes Hundehalters

  • Ich finde es toll, daß du auf eure Spaziergänge Suchspiele und ähnliches einbaust und somit deinen Hund auch geistig auslastet. Mein Hund gehört ebenfalls zu denen die das Lieben und auch brauchen.
    Vielleicht hilft es deinem Hund noch ein wenig wenn du das letzte Stück eures Spazierganges ruhig gestaltest und die Auslastung vorher einplanst. So kann er schon auf dem letzten Gassi-Stück wenigstens etwas ruhiger werden.


    LG


    Franziska mit Till

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