Unsicheres Verhalten? wie reagiere ich am besten?
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Genau, man bekommt es auch schnell wieder.
Wie gesagt wir hatten vorher ein sehr selbstbewusste Hündin, Angst war für die ein absolutes Fremdwort, sie trägt den Kosenamen Atompilz auch nicht umsonst. Die könnten nicht unterschiedlicher sein.
Wir haben am Anfang auch viele Fehler gemacht, man muss sich erstmal umgewöhnen, aneinander gewöhnen, lernen seinen neuen Begleiter zu lesen. Und wir machen auch jetzt noch Fehler, aber Kami verzeiht sie
Wir haben sie am Anfang auch gestreichelt in diesen "Schleckisituationen", dauert beim Menschen ja auch bis es mal Klick macht. Wir mussten lernen auf Sachen zu achten, auf die wir bei unserer alten Hündin nie hätten achten müssen.
Das wird, da mach dir mal keine Sorgen.
Ich habe Kami versucht "Sitz" beizubringen, ganz klassisch, wie man das halt mit einem Hund macht. Man hat ein Leckerlie, steht vor dem Hund und führt den Keks über den Kopf des Hundes, damit der sein Hinterteil nach unten bewegt.
Pustekuchen, das endete in wildem Geschlecke und das Tierchen warf sich auf den Boden
Sitz hat das Tier "erst" nach 4 Wochen gelernt, vorher war das gar nicht möglich irgendwas frontal von ihr zu wollen.
Ich reagiere nun nich auf jedes züngeln, das Tierchen soll ja auch lernen, das es nix Schlimmes ist. Aber ich ermutige sie.
Wir haben halt am Anfang nix gemacht, was frontal,... ist. Dann wurden halt Leckerlies auf der Wiese gesucht, sie gelockt irgendwo drüber zu hopsen. Sachen wie "weiter", "stopp", "warte", "rüber",... also nützliche Sachen für den Alltag wo man nun nicht direkt vorm Hund steht. Das haben wir aber auch nie aktiv geübt, das passiert halt ganz nebenbei, weil es sich mit der Zeit ritualisiert.
Natürlich wird sie immer gelobt, wenn sie zu uns kommt, zu uns schaut,...
Ich habe da also groß nix gemacht, was soll ich auch tun, wenn Hund auf mich zukommt, aber züngelt - weggehen?
Nee, ich habe sie halt gelobt. Verbal und mit Leckerlie, streicheln würde sie in der Situation wohl eher als Bestrafung empfinden.
Das sie zu uns nicht mehr so unterwürfig ist, hat von ganz allein aufgehört. Sie merkt ja das wir ihr nix Böses wollen und das braucht halt Zeit und jeder Hund hat seine eigene "Geschwindigkeit".
Das ist für uns ein ebenso großer Lernprozess wie für das Tier. Man wächst zusammen.
Thema Hunde haben wir auch. Meist will sie keinen Kontakt, will also einfach dran vorbei. Manchmal kurz schnüffeln und dann auch weiter. So wollten wir das aber auch, also einen Hund der kaum Interesse an anderen Hunden hat.
Sie läuft von sich aus Bögen, ich ermögliche das immer, wenn es möglich ist. Wenn sie nicht genug Raum hat, bellt sie auch mal aus Unsicherheit.
Würde ich sie zwingen sich der Nähe ungewollt auszusetzen würde sie auch aus Unsicherheits bellen, weil sie wegen der Leine nicht weg kann.
Ich unterstützte sie also in ihrer Körpersprache, will sie Kontakt zu einem anderen Hund und für den anderen Halter ist das OK, lasse ich es zu. Sehe ich sie beschwichtigt und will lieber einen Bogen laufen, gebe ich ihr Leine damit sie das kann oder laufe mit ihr den Bogen und blocke den anderen Hund.
Man bekommt mit der Zeit ein Gefühl dafür. An der Ampel nehmen ich sie, wenn da noch ein Hund steht auf die abgewandte Seite.
Wir können auch mit anderen Hundehalter spazieren gehen, Besuchshunde, alles kein Thema, draußen wie gesagt ist sie sehr entspannt, entweder sie geht vorbei oder sie sagt halt kurz hallo.
Bei keifenden Hunden, will sie meist einen besonders großen Bogen laufen, geht das nicht, bellt sie auch, das kann ich aber inzwischen abbrechen und lotze sie weiter.
Also versuch sie auch zu unterstützen, nimm sie auf die abgewandte Seite, lauft einen Bogen oder nehme sie hoch.
Kami muss keinen Kontakt zu Hunden haben, zu denen sie keinen Kontakt will. Ich weiß auf welchen Typ Hund sie reagiert, stürmische Hunde sind ihr nix, die verunsichern sie, also lass ich die nicht an sie ran.
Du wirst sehen, das wird sich alles von ganz alleine geben, sie scheint ja kein klassischer Angsthund zu sein. Sie muss sich eben an neue Menschen und eine neue Umgebung gewöhnen. Ihr meint es gut mit dem Hund und das merkt sie und das Vertrauen wird wachsen, auch wenn man zwischendrin halt mal einen Fehler macht. Zerdenke nicht zuviel, guck dir an worauf reagiert sie negativ, vorauf eher positiv und hör auf dein Bauchgefühl, das hat sich schon in der Hundeschule gemeldet und scheint ein gutes zu sein.
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Hi
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Sorry für den RomanSpinnst du?! Ich bin dir ewig dankbar für deinen Beitrag! Unser Hund ist praktisch genauso (im Detail variiert es natürlich) und ich hab gerade diesen Thread gefunden und finde ihn soooo hilfreich. Und auch bestätigend und unterstützend! Hab die bisherigen Beiträge verschlungen und werde sie später wahrscheinlich alle nochmal und in Ruhe durchlesen und auch meinem Freund zeigen.
Wir hatten allerdings im Vergleich das Glück, dass wir an eine Hundeschule "geraten" sind, wo die Trainerin ziemlich bald gesagt hat, wir sollen in die ruhigeren Stunden zum Zuschauen kommen, damit sie einfach erstmal alles kennen lernt und dass niemand was von ihr will. Die hat da auch zugeschaut wie die Kuh, wenns blitzt, als die anderen Hunde voller Freude für ihre Menschen Sitz gemacht haben und über komische Geräte gelaufen sind.
Ich fand's sehr interessant ihr dabei zuzuschauen.
Wenn sie dann entspannt genug ist, wollen wir ganz locker, ohne Druck mal versuchen sie über "leichte" Geräte zu locken, z. B. ein Steg mit komischem Untergrund oder ganz niedrige Hürden, wo sie einfach drübersteigen kann. Aber eben locken, als Angebot. Ganz wie du, SanSu (warst doch du?), es in einem deiner Beiträge geschrieben hast, nur bezogen auf die Natur.Es ist wirklich eine wahre Erleichterung, hier zu lesen, dass es wirklich irgendwann SO viel besser wird! Danke.
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Ich schließe mich an, es tut so gut das zu lesen …
Ich habe Kami versucht "Sitz" beizubringen, ganz klassisch, wie man das halt mit einem Hund macht. Man hat ein Leckerlie, steht vor dem Hund und führt den Keks über den Kopf des Hundes, damit der sein Hinterteil nach unten bewegt.
Pustekuchen, das endete in wildem Geschlecke und das Tierchen warf sich auf den BodenDiese Situation kommt mir so dermaßen bekannt vor! Ich dachte schon, ich wäre einfach zu doof ihr was beizubringen … vor allem hat das der erste Trainer im Verein auch so probiert, hat sie ins Sitz gezwungen dann wurde ich zum anderen Trainer geschickt, die sich um Angsthunde kümmert, deswegen bin ich nochmal zu der und da passierte dann was ich vorher beschrieben habe …
Das sie zu uns nicht mehr so unterwürfig ist, hat von ganz allein aufgehört. Sie merkt ja das wir ihr nix Böses wollen und das braucht halt Zeit und jeder Hund hat seine eigene "Geschwindigkeit".
Du wirst sehen, das wird sich alles von ganz alleine geben, sie scheint ja kein klassischer Angsthund zu sein. Sie muss sich eben an neue Menschen und eine neue Umgebung gewöhnen. Ihr meint es gut mit dem Hund und das merkt sie und das Vertrauen wird wachsen, auch wenn man zwischendrin halt mal einen Fehler macht. Zerdenke nicht zuviel, guck dir an worauf reagiert sie negativ, vorauf eher positiv und hör auf dein Bauchgefühl, das hat sich schon in der Hundeschule gemeldet und scheint ein gutes zu sein
Auch das ... sehr schön zu lesen
Danke - das hilft mir wirklich wieder positiver zu denken!
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So eine Hundeschule ist wirklich Gold wert. Die Trainerin hört sich da ziemlich vernüftig an.
Kami war auch ein ziemlicher Körperklaus, wenig Muskeln, schlechte 4 Hacksen-Koordination, kein Balancegefühl,... Ich finde auch das gute Körpergefühl gehört zu einem selbstbewussten Wesen dazu.
Gerade in der Natur hat man soviele Möglichkeiten, seinen Hund schon mal spielrisch an etwas heran zu führen.
Kami macht bei Druck ziemlich schnell zu.
Da geht es nicht darum gleich nen Baum hochzuspringen.
Da wird mal ein Pfötchen drauf gesetzt, supi, beim nächsten mal vielleicht schon beide toll, oh einige Schritte und dann runtern, suuuper,...
Bäume werden beschnitten und es liegen Äste auf dem Boden, Leckerlies dazwischen werfen, fertig. Ist doch toll, da muss man die Hacksen heben, sich vielleicht mal über eine Stamm laufen um an den Keks zu kommen, ganz von allein, weil es Spaß macht.
Die kleinen 10cm hohen Beetbegrenzungen. 20cm hohe Umrandungen von einem See,... erst drauf hopsen toll, dann mal darauf laufen super. Steigerung dann eine 30cm hohe Mauer.
Es gibt soviele tolle Sachen die man draußen machen kann, ganz nebenbei, die das Vertrauen in den Halter stärken und das selbstvertrauen fördern.
Erst wurde nur links unten wo der Baum anfängt ein Pfötchen drauf gesetzt
_igp1475qfqx0.jpgHinterhandtraining, Fleischwurst in Baumrinde:
_igp0271mjjly.jpgp1000259p3jyy.jpg
_igp1204tdsou.jpg
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_igp1811euk8s.jpg
_igp18992nok1.jpg
_igp2722r8pfl.jpg
_igp3354losyp.jpg
_igp1437lnqwm.jpgEben nix mit Druck, das oben sind fast alles Endprodukte. Alles fing mit dem Kletterbaum im 1. Bild an. Erst nur ein Schnuppern, dann eine Pfote. Mal nicht auf dem Weg lang, sondern durch das Unterholz, wo Pfoten gehoben werden müssen.
So steigt das Vertrauen in sich selbst, aber auch in einen als Halter.
Das Sitz haben wir letzendlich anders beigebracht. Sie hat es irgendwann angeboten, wenn Hunde sich halt so vor einen setzen weil sie etwas wollen,... Das hat gedauert. Immer wenn sie sitz gemacht hat, haben wird das Kommando drauf gelegt und sie belohnt. Irgendwann wusste sie das das Wort mit der Handlung zusammenhängt und man konnte "Sitz" sagen und sie hat sich gesetzt.
Sonst wartet man halt bis sie bereit ist Sachen zu erlernen. Das sind ja keine wichtigen Sachen, erstmal Alltag lernen, alles ganz in Ruhe und der Rest kommt wirklich mit der Zeit.
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Hihi, ja, das über komische Dinge kraxeln versuch ich auch, wenn möglich, einzubauen. Bloß auf den bisherigen Spazierwegen hab ich da bisher noch nicht so viel Möglichkeiten gefunden. Werde mal aktiver danach Ausschau halten in Zukunft.
Und deine Kami macht das echt richtig toll. Wahnsinn, was die alles geschafft hat.
Mit dem Sitz hab ich das bisher genauso probiert. Und durfte bisher feststellen, dass 20 Mal dafür nicht ausreichen, damit Hundi das kapiert. Dachte irgendwie, sie checkt das schneller, weil sie sonst auch so schlau ist. Aber das wird schon irgendwann. Ist jetzt ja auch nicht so, dass wir das unbedingt brauchen.
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Möglichkeiten finden sich immer und überall
Man muss wirklich nur mit offenen Augen durch die Welt geht.Das fing auch mal als "Pfoten auf den Poller legen" an.
Mittlerweile ists eine super Möglichkeit seine Balance, sein Körpergefühl und sein Selbstvertrauen zu stärken. -
Dank dir, ja das sieht so einfach aus, aber für Kami sind das immer Meilensteine. Inzwischen hat sie damit natürlich nicht mehr so viele Probleme, aber so richtig sicher ist sie noch nicht.
Unsere Hündin davor war eher übereifrig, da musste man aufpassen, das sie sich nicht übernimmt, für die war sowas gar kein Thema, zack rauf Foto, hinlegen OK, was machen wir jetzt,...
Unser aktuelles "Projekt" sieht so aus:
stadt-park-treppe-2fbeca11-3d69-4b7c-b341-77d15ae18417.jpg?width=1000Findet sie super gruselig, es geht um die Schräge. Laufen auf geraden Flächenbegrenzungen ist nämlich nochmal was anderes, als wenn es dann Schrägen sind. Das findet sie total unheimlich. Im Moment also eher, einmal kurz rauf, wieder runter Keks, super. Darauf zu laufen im Moment noch undenkbar.
Ja schau mal, man findet wirklich überall Sachen. Kleine Übungen die Vertrauen stärken um dann auch mehr Vertrauen für einen kleinen "Parkour" zu haben.
Zum Sitz, ja das braucht mehr als 20x
Gibt auch Hunde die finden so Sachen überflüssig. Aber du sagst es, es ist nicht überlebenswichtig, das hat Zeit.
Edit:
Hihi Körpergefühl für Fortgeschrittene. Wir sind noch bei aufstützen, aber Endziel bei dem Teil:
_igp3412ens0b.jpgist auch das sie da mal ganz hochkrakselt, da reicht der Mut aber noch lange nicht.
da ist ihr Whiskey weit vorraus, toll macht er das!
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Mehr fällt mir dazu gar nicht ein.
edit: Jetzt doch. Hat sie das irgendwann von selbst angeboten? Oder habt ihr sie irgendwie dazu gebracht? Habt ihr sie hingeclickert?
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Ich habe zwar kein Unsicherheitsproblem mit meiner Hündin, aber an dieser Stelle möchte ich trotzdem sagen, danke @SanSu!! Das sind so super gute Tipps die du da gibst, viele von die genannten Dinge werden ich ebenfalls ab heute mit meiner Hündin ausprobieren, vorallem all das was mit Balance und Körpergefühl zu tun hat.
Danke!!!@Majakathi Ich kann leider nicht viel hilfreiches beitragen, aber ich hoffe, dass es nach und nach mit Flora gut klappt <3
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Damit es nicht zu OT wird, kann man auch mal Wald- und Wiesen oder Stadt Agility googeln. Da gibt es eine Menge Anregungen.
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