Prüfungsvorbereitung für Hund und Mensch - was macht ihr?

  • Ich hatte vor Kurzem meine erste IPO Prüfung - und seit diesem Tag (den wir zum Glück äußerst zufriedenstellend gemeistert haben) ist mir tatsächlich erst bewusst geworden, was für ein anderer Anspruch eine Prüfung im Vergleich zum (disziplinierten und anspruchsvollen) Training ist. Sogar auf dem eigenen Platz in einer daher ja gewohnten Umgebung, mit gewohntem Helfer und so weiter.


    Drei Prüfungen an einem Tag - immer wieder Aufregung, Konzentration, Präsentation bitte schön motiviert und souverän geführt und ohne sichtbare Hilfen zu geben den Hund unterstützen, danach fällt alles ab - aber - dann kommt dasselbe ja noch zwei Mal.



    Mich würde es bei allen Hundesport-Prüfungs-Hundeführern - speziell aber natürlich IPO - interessieren:


    Was trainiert ihr im Training was explizite Prüfungsvorbereitung ist und warum? (Gerade wenn man auch für höhere Veranstaltungen trainiert, auf fremden Plätzen oder in Stadien)
    Was sind für euch die schwierigsten Momente?
    Wie bereitet ihr euch als Mensch vor oder welche "Strategien" helfen euch?


    Wie gesagt - seitdem ich das am eigenen Leib gemerkt habe, wie anstrengend das für mich ist, mach ich mir so Gedanken und bin ganz neugierig, wie der Rest der Welt das so meistert.

  • Interessantes Thema...
    Ich kann leider wenig beisteuern...


    Ich bin immer sehr aufgeregt auch wenn ich versuche ganz entspannt zu sein und mir als Mantra immer wieder vorbete das Emmy das kann, bekomme ich beim auf den Platz erstmal einen Anfall und vergesse spontan alles....
    Bis ich anfange zu laufen und es dann wieder da ist :D


    Ich versuche mir immer zu sagen das es "nur" eine Prüfung ist für einen Sport den wir in der Freizeit und mit Spaß betreiben. Und der Spaß einfach an oberster Stelle steht.
    Allerdings wie gesagt sind wir bis jetzt nur 2 Prüfungen gelaufen auf OG Niveau also nicht wirklich viel....


    Aber es würde mich auch interessieren.


    Ich versuche übrigens als Vorbereitung viel Kasperkram zu machen und laufe das Schema maximal einmal mit Hund durch zum üben da Emmy schnell sauer wird.

  • Wirklich ein schönes Thema :)


    Wir hatten letztens unsere erste Prüfung, den Hundeführerschein, aber der ist ja vom Anspruch her nicht so krass.
    Am spannendsten sind für uns die Workingtests. Auch wenns kein IPO ist, sondern Dummyarbeit, kann man da vielleicht Parallelen ziehen.


    Schwierig finde ich da, dass die Aufgaben abhängig von den Richtern sind. D.h. wirklich eine bestimmte Aufgabe vorher üben kann man nicht, die sind immer anders.


    Ich versuche das Training möglichst abwechslungsreich zu gestalten, damit sich Leo nicht zu arg an einen Helfer oder an ein bestimmtes Gelände gewöhnt. Und die Basics üben wir sehr viel. Wenn die passen ist das die halbe Miete.


    Für Leo ist zudem die erforderte Konzentration noch schwer über einen ganzen Tag hinweg (oder einen halben Tag) zu halten. Dementsprechend schwankend ist dann sein Verhalten.
    Bei der ersten Aufgabe kanns noch sein, dass er beim Schuss einspringt, später muss man ihn dann fast motivieren.


    Ich denke das kommt mit mehr Erfahrung - hoffe ich zumindest :D


    Eine bestimmte Strategie habe ich nicht. Ich versuche ruhig zu bleiben, muss aber wohl in Zukunft auf Leo achten und nicht zu ruhig werden, sondern dann mal aufwecken und aufmuntern :D Und ansonsten versuche ich nicht das Denken zu vergessen :lol: Man macht da manchmal so einen Quatsch in der Prüfungssituation, weshalb man sich später in den Hintern beißen könnte. Also Zeit nehmen, Anweisungen des Richters wiederholen, durchschnaufen und los.

  • Ich bin früher quasi vor Nervosität fast gestorben ... Heute sind mir Prüfungen bezüglich der Hunde so wurscht, das ich mir wünsche, ich wäre wieder etwas nervöser = motivierter. |)

  • Wirklich interessantes Thema. Ich werde nächste Woche Sonntag bei uns auf dem Hundeplatz bei einer Prüfung mal zusehen, da es mich sehr interessiert, wie es überhaupt abläuft und was da alles gemacht werden muss. Ich glaube, das ist bei uns die Begleithundeprüfung.


    Leider kenne ich mich damit noch gar nicht aus - aber was nicht ist, kann ja noch werden. ;)

  • Ja klar - dass man unterschiedliche Dinge übt, wenn einen unterschiedliche Dinge erwarten: Klar! Aber... zB: Wartezeiten innerhalb der Abteilung - trainiert ihr sie auch ohne Bestätigung? Gebt ihr der Kette eine bestimmte Bedeutung? Lasst ihr eure Hunde lieber dauerhaft in Erwartungshaltung oder ticken die dann aus und ihr müsst längeres nicht Bestätigen trainieren?



    @flying-paws *grins - okay - wenn man das nun seit Jahren macht - ist das bei deinen Prüfungen eine, oder müssten die Hunde über den Tag verteilt auch in verschiedenen Disziplinen ran? (sorry, ich hab davon keine Ahnung)


    @AnjaNeleTeam Bei den Dummy Pürfungen weiß ich das auch nicht. Eine Prüfung? So wie die BH oder so, am Stück mehr oder weniger? (Den Straßenteil rechne ich nicht wirklich) oder auch mehrmals über den Tag verteilt?



    Bei der BH war das zB kein Problem, trotz meiner Prüfungsangst - da fand ich das völlig okay dass ich mich auf die eine Prüfung fokussiere und gut ists. Klar war aich danach auch müde, aber das Ganze 3 Mal in unterschiedlichen Disziplinen fand ich echt umfangreicher-müde-machend ;-) Und ich glaube klar - Routine hilft - aber vielleicht gibt es ja noch andere Möglichkeiten von Mentaltraining auch für den Mensch.


    Haben eure Hunde Schwierigkeiten mit Prüfungen in denen mehrere Disziplinen an einem Tag geprüft werden?

  • Ich war ja dieses WE bei Dailys Züchterin und habe da ganz viel Input bekommen.


    Daher werde ich versuchen, ziemlich viel über Rituale zu machen:


    Halsbandwechsel
    immer gleicher Ablauf beim Aktivieren des Hundes -
    und dafür dann aber das Training immer wieder anders beginnen, immer versuchen, es spannend zu halten
    grade beim IPO auch schon vor der ersten Prüfung Tage haben, wo man eben mindestens zwei, besser auch mal alle 3 Sparten trainiert


    (so der Plan)


    Im Agility mit Queeny hatte ich ja das Problem, dass sie Spannung verloren hat, wenn wir am Start mal etwas warten mussten und sich das erst im Verlauf des Parcours langsam wieder gebessert hat, da werde ich mir also auch Gedanken drüber machen, wenn ich sehe, dass Daily da Probleme hat (was ich aber nicht wirklich glaube, weil sie trieblich doch etwas anders gelagert ist :hust: und natürlich auch ganz anders aufgebaut wird :smile: - immerhin weiß ich jetzt ja schon ein bisschen, was ich da eigentlich tue)


    Edit:


    Ja klar - dass man unterschiedliche Dinge übt, wenn einen unterschiedliche Dinge erwarten: Klar! Aber... zB: Wartezeiten innerhalb der Abteilung - trainiert ihr sie auch ohne Bestätigung? Gebt ihr der Kette eine bestimmte Bedeutung? Lasst ihr eure Hunde lieber dauerhaft in Erwartungshaltung oder ticken die dann aus und ihr müsst längeres nicht Bestätigen trainieren?

    Zur Kette habe ich ja oben schon geschrieben, beim Rest muss ich halt erst mal sehen, wie sich Daily (und auch Dacco) so entwickeln - aber meine Idee ist, beides zu machen (mal viel, mal wenig/gar nicht bestätigen ), aber da muss ich auf jeden Fall schauen, wie sie ticken...und ich werde es schon längere Zeit vor der Prüfung testen, damit man evtl. noch mit entsprechendem Training reagieren kann

  • Ok, das alles sind Dinge, die ich jetzt schon tue.


    (Halsbandwechsel, Ritual, ich übe meistens 2 regelmäßig 3 Abteilungen an einem Tag etc pp) - Hat deine Züchterin denn mal etwas gesagt wie sie und der Hund über alle drei Abteilungen kommen? Also schau mal - zu der Frage die ich im Post vor dir beschrieben habe. Das sind für mich die wirklich spannenden Punkte.


    Hast du schon IPO Prüfungen geführt und wenn ja auch welche auf fremden Plätzen und höher? Da würde mich das besonders interessieren, wenn halt nicht alles ist wie sonst.


    Vom Agi hab ich keine Ahnung, aber diese Start-Situation klingt spannend - ähnlich wie von der Ablage auf das Führen warten zB. Warten halt. Wie übst du das nun, dass sie da keine Spannung verliert, wenn sie auch nicht bestätigt wird?

  • Ich hab ja eine etwas andere Art von Prüfung im Besuchsdienst. Da muss man selbst ja quasi nur rumstehen und den Hund machen lassen, ihn "Extremsituationen" aussetzen und du darfst niiiichts tuuuun.
    Da war ich beim allerersten Test echt aufgeregt. Wiederholt können solche Tests nicht, wenn der Hund nicht besteht, ist man raus.


    Inzwischen bin ich selbst Prüfer und ziemlich entspannt. Man muss aber schon ein sehr tiefes Vertrauen haben in die Fähigkeiten des Hundes. Beim Nachwuchs werde ich bei der Hauptprüfung nochmal ordentlich schwitzen :tropf:


    Da fällt es den HHn besonders schwer, sich rauszuhalten. Wir wollen ja den Hund sehen, nicht das Deckeln durch den Halter. Man testet also die Stresssituationen ohne Hilfen durch den HH. Und das stresst den HH teilweise am meisten.


    Was da hilft, ist Vertrauen. Und freundliche Prüfer, die einen nicht zappeln lassen und die ganze Sache nochmal aufbauschen. Dieses Hochoffizielle macht einfach Stress.

  • ich lese hier mal gespannt mit, auch, weil ich selbst für uns noch nicht so wirklich den richtigen Weg gefunden habe.
    Bei unserer letzten Prüfung (Obi Klasse 2) war ich soooo furchtbar aufgeregt. Hat sich leider sehr auf den Hund übertragen und an dem Tag ging dann einfach nicht viel.


    Was ich schon mache: wir haben ein 'es geht los' Ritual, ich trainiere immer mal wieder einige Übungen hintereinander ohne Bestätigung und mit Steward, quasi wie in der Prüfung. Dann aber immer so, dass draußen ein Super-Leckerlie liegt, dass sie dann danach haben kann.


    Das ändert aber leider wirklich gar nix an meiner Aufregung. :muede:


    Ich habe hier schon mal Seminare gesehen, bei denen es gezielt drum ging, den Hund möglichst gut durch die Prüfung zu bekommen. Vlt sehe ich sowas noch mal, wenns dann zeitlich passt, werde ich mal dran teilnehmen.

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