Prüfungsvorbereitung für Hund und Mensch - was macht ihr?

  • Ich bin auch der Meinung, dass bei der UO viel von der Nervosität des Hundeführers abhängt, gerade bei sensiblen Hunden...
    Wie ihr schon geschrieben habt, in der Fährte sind die Hunde zwar ruhiger, aber dafür ist der HF weiter weg und beim SD ist der Hund einfach mit Adrenalin vollgepumpt.


    Ich habe ja erst eine Hündin in der IPO geführt. Da war es zum Glück so, dass ich vorher total nervös war, aber sobald ich den Platz betreten habe, war ich ruhig und bin mein Schema runtergelaufen. Da war der Hund während der UO nicht anders als im Training.


    Bei Aikas BH hielt sich meine Nervosität zum Glück auch in Grenzen, wobei es hier einen extremen (positiven) Unterschied zum Training gab. Im Training fiept sie immer und bei der BH kam kein Ton von ihr.
    Ich denke aber, dass ich bei ihr schon sehr nervös sein werde, wenn ich (hoffentlich ;) ) nächstes Jahr IPO 1 mit ihr mache... bin gespannt wie sie sich macht in der UO...


    Bei einem Bekannten habe ich aber vor kurzem leider eine unglaubliche Veränderung gesehen.. Der Hund ist im Training sooo toll! Läuft ein stabiles Fuß, macht alle Übungen sicher und schnell... genial!!
    Und dann lief der gleiche Hund vor kurzem bei einem großen Tunier als weißer Hund und dem HF merkte man richtig an wie nervös er war..
    Und die ganze UO ging schief... Beim Fußlaufen schaute er ständig in der Gegend herum, beim Sitz machte der Hund einen Stellungsfehler und bei den Zuläufen nach Platz und Steh war er sich dermaßen unsicher, dass er währenddessen stehen blieb, beim Bringen lies er das Holz fallen und beim Voran legte er sich erst aufs 2te Kommando hin.... War echt blöd zum Zuschauen... Ich hoffe, die beiden finden da noch einen Weg mit der Nervosität umzugehen. :/

  • Im Agility mit meinen Spitzen bin ich praktisch nicht mehr nervös. Ich habe mit ihnen alles erreicht was ich wollte und nun laufe ich nurnoch aus Jux, denn es gibt für uns keine Steigerung mehr. Was mit dem Sheltie mal wird muss ich dann mal gucken :ka:


    Wo ich immernoch nervös bin ist bei BH Prüfungen. Ich bin einfach kein UO Mensch und hoffe immer das es damit dann erledigt ist. Aber vielleich fang ich doch noch mit RO an und finde Spass dran :pfeif:

    Entschuldige bitte, wenn ich doof nachfrage, aber was ist UO und was RO?
    BH ist wohl die Begleithundeprüfung, so viel Abkürzungen konnte ich noch verstehen, aber der Rest? :ops:

  • Sehr sehr interessantes Thema. Ich hab zwar keine IPO Erfahrung, aber gerade das Thema BH-Prüfung im Gegensatz zu Turnieren bzw. der Einfluss der Stimmung des Hundehalters hab ich aktuell hier und da ähnliche Erfahrungen wie @Hotsy


    Vor zwei Wochen sind wir unser erstes RO-Turnier gelaufen und Heidi war einfach super, null irritiert und 100% fokussiert. Vorletztes Wochenende sind wir dann unsere BH gelaufen und sind durchgefallen. Klar, es war ein anderer Platz und war einfach nicht unser Tag (Heidi lief unteranderem total unrund und ich hatte überlegt, deshalb abzubrchen), aber der Knackpunkt war meine Unsicherheit, die während dem Laufen aufkam. Kurz vor Ende der Freifolge blieb sie nach dem Winkel einfach stehen und es ging nichts mehr. Sie war total neben der Spur. Heidi ist da halt ein sehr sensibler Hund. Ich merke halt, dass die Aufregung nicht das Problem ist, sondern eher der unbewussten Druck den ich mir wahrscheinlich selber gemacht habe, weil die BH ja so sie Hürde zum Einstieg ist. Ich denke halt auch, dass uns das bei nem Obedienceturnier nicht passiert wäre. Im Training ist das alles kein Problem und auch das Training in fremde Umgebung ist sie gewohnt. Naja nächstes Wochenende werden wir es nochmal versuchen und ich muss einfach meinen Kopf freibekommen und es wie ein "normales" Turnier sehen. Wir waren am samstag beim Training auf dem anderen Platz (also bei dem fremden Verein, wo wir BH laufen und auch das RO-Turnier war) und es ging gar nichts und es liegt definitv an mir und meiner Ausstrahlung. Ich merke es selber nicht, aber Heidi reflektiert mich da extrem und das nur, weil ich die BH irgendwie innerlich als was anderes und was besonders ansehe im Gegensatz zu späteren Turnieren die wir laufen. Wie gesagt, wir versuchen es nochmal und mehr als überraschen können wir nicht. Ich weiß ja, dass wir es können und genau mit der Einstellung werde ich da ran gehen.


    Rituale hab ich hier auch. Heidi hat ihr "Hundeplatzhalsband" und sobald es aus der Box rausgeht möchte ich ihre volle Aufmerksamkeit bei mir, wenn es Richtung Platz geht. Ich clicker immer kurze Sequenzen der Fußarbeit mit Winkel, Wendungen und Drehungen und dann gehts los. Lya hat noch nicht so richtig ein Ritual bis vielleicht das Ding mit der Aufmerksamkeit, aber sie steht ja auch erst am Anfang.

  • Wir machen da schon kurz und knackig Fuß, Platz und sie darf bellen. Danach geh Platz und von da ins Fuß. So muss sie sich da schon konzentrieren weil ich da wirklich ganz schnelle, kurze Dinge fordere, und auch ich muss mich da schon konzentrieren. So gehen wir dann auch schon im Fuß zum Platz, kurzes Loben und dann geht es los. Uns hilft es schon konzentriert auf den Platz zu gehen, sie lässt sich dann auch von den Menschen vor dem Platz nicht mehr so irritieren weil es sie da schon kaum noch interessiert.

    So hab ich das auch gemacht, also Hund aus dem Auto raus, kurz zum Lösen gegangen und dann durch kurze, schnelle verschiedene Kommandos (im Wechsel Sitz, Platz, Fuß, Kehrtwende) den Hund dazu gebracht aufmerksam zu sein. Ich bin auch im Fuß direkt vom Parkplatz in den Übungsplatz gegangen und hab dort die Grundstellung gemacht, kurzes Lob und dann ging es mit UO oder SD los.
    Ich finde auch, dass der Hund dann schon konzentrierter am Platz ist.

  • Bei uns sinds immer die Rettungshundeprüfungen, die alle 18 Monate anstehen. Besteht jeweils aus Fragenteil (also Theorie) mit Multiple Choice Fragen zum Ankreuzen, also nix Hund dabei. Anschließend kommt der Verweistest für alle Hunde. Danach Unterordnung für alle Hunde. Und dann, wenn man alles bestanden hat, endlich die Suche für alle, immer einer nach dem Andren, das daaaauert..... Man ist also auch eigentlich den ganzen Tag unter Anspannung, der Hund muß immer wieder für die nächste Aufgabe mental bereitstehen. Geil ist, wenn die Hündin läufig ist auf der Prüfung, dann kommt sie bei jeder Übung als Letztes dran......


    Ich versuche an der Prüfung selbst, mich vor und nach jeder Übung bissel zu entspannen, dann auf den jeweiligen Prüfungsteil mental vorzubereiten (also zB Schema der UO in Gedanken nochmal durchgehen, mit den für mich wichtigen Punkten zB den Hund nach jeder Übung ins Fuß zu nehmen vorm Weitermachen, weil ich das beim Üben kaum mache, is langweilig *gg; Für den Verweistest Konzentration auf den Hund, deutliche körpersprache, und bei der Suche v.a. die Befragung des Prüfers vorher (Infos zum gGelände etc.). Zwischendurch auch mit dem Hund mal bissel Halligali zum Auflockern, aber net so viel, daß sie hinterher platt ist *gg Und bevor ich dann mit ihr auf den Platz geh, nochmal kurz Pipi, bissel Spaß machen und dann auf mich konzentrieren.


    Trainieren tu ich UO wenig, weil´s Biene langweilt, immer dasselbe zu üben. Letztes Mal haben wir von Detachieren auf Voraus umgestellt 2 Wochen vor der Prüfung, und das paarmal mit viel Spaß geübt, das hat dann auch super geklappt in der Prüfung. Grundsätzlich kann sie ja ein Fuß, Sitz oder Steh etc., wird halt vor der Prüfung ab und an aufm Spaziergang abgefragt, damit sie´s net vergessen hat. OK - makellos ist das dann bei der Prüfung natürlich net alles, aber für Komplimente anderer Prüfungsteilnehmer hat´s durchaus gereicht, unsere Unterordnung! Ach genau - das Zeugs, was man im Alltag oder Training sonst wenig macht, üb ich auch noch ab und an unterm Jahr, so alle par Wochen mal die Trageübung mit ner Staffelkollegin, sowas halt.


    Die Suche selbst wird ja unterm Jahr dauernd gemacht, da mach ich nur 1-2mal vor der Prüfung direkt alles komplett, also incl. Befragung des Prüfers, Erste Hilfe, korrekten Ansatz (im Training läuft´s bei uns oft a bissel "informell" *hust...Da wird dann aus "Such und hilf" gern mal "naaaaa - is da noch einer? woooo isser? HOL ihn Dir!"), Einsatztaktik mitteilen, Funken etc.


    Und v.a. wird der Hund einmal vor der Prüfung in der Suche einfach nicht bestätigt nach dem Fund, damit er das wieder kennt (hat aber noch nie Probleme gemacht). Anschließen im letzten Training vor der Prüfung wird nur noch Spaß gemacht zur Motivation, da kriegt der Hund zB auf 20.000 m² fünf Leute, die er finden kann oder so. Dann hat sie wenig Arbeit, aber fünfmal Bestätigung. Und dann gibt´s 2 Wochen lang gar nix mehr bis zur Prüfung.


    Die Nervosität hält sich inzwischen in Grenzen, am Schlimmsten ist´s bei uns vor der Unterordnung, weil ich genau weiß, daß die von mir abhängt - werde ich nervös oder unkonzentriert, macht Biene nur Müll, weil ihr dann nicht klar ist, was sie zu tun hat - logo.... *gg

  • Ja, ich denke dass Rituale vorneweg, Kette zum Arbeiten und so ja mittlerweile sehr gängige Dinge sind, um den Hund vorzubereiten.


    Vielleicht ist das auch alles schon genug und man muss nur viele Prüfungen geführt haben und selbst total cool zu werden. ;)

  • Interessantes Thema!


    Ich komme nicht aus dem IPO Bereich, sondern von den Retrievern und fange eigentlich erst an die ersten Prüfungen (Dummy Prüfungen, Workingtests) zu laufen.


    Im Training versuche ich mich im Moment hauptsächlich auf Basics zu konzentrieren. Die Fußarbeit ist einfach immer noch eine (ungeliebte) Baustelle.


    Bei der Prüfung bin ich leider total nervös, merke das allerdings erst, wenn ich schon mitten drin bin. Das nervt mich total und ich habe noch keinen Weg gefunden, wie ich das abstellen kann. Vielleicht kommt es wirklich irgendwann mit der Erfahrung. Wobei man bei Workingtests nie weiß was kommt. Es gibt in dem Sinne keine Prüfungsordnung, sondern die Richter überlegen sich Aufgaben (in Anlehnung an die Dummyprüfung der jeweiligen Klasse). Man weiß nie was kommt.
    Vor der jeweiligen Aufgabe fange ich ca. 1-2 Starter vor mir an den Hund und mich zu konzentrieren. Ein Stück Fußlaufen, Grundstellung, am Bein drehen. Allerdings versuche ich das dosiert zu machen um meinen Hund nicht schon vorher grell zu machen. Motivation hat er sowieso mehr als genug.

  • Ich führe meinen Hund aktuell ja "nur" im Rally Obedience. Da sind die Prüfungen wirklich locker und die Atmosphäre ist so nett, dass man überhaupt nicht aufgeregt sein muss. Diese schlimme Aufregung kenne ich eigentlich nur von der BH. Da ist alles doch irgendwie etwas strenger und die Atmosphäre ist immer sehr angespannt. Im Gegensatz zum RO kann ich das dann überhaupt nicht genießen und bin froh, wenn es vorbei ist.

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